daachdieb hat geschrieben:Was aber irgendwie auch in die Köppe rein muss: auf dem Betze muss es ... jetzt wollte ich schon "krachen" schreiben, was heute unpassend wäre. "Rocken" ist auch verpönt. Also, es muss zu Hause einfach abgeliefert werden. Die Leute müssen wenn sie vom Berg runter gehen zufrieden sein. Das geht selbst nach Niederlagen, wenn alles versucht wurde. Wenn der Gegner offensichtlich stärker war. Was nicht geht ist 15 oder 20 Tausend zu frustrieren. Auf Dauer wird das nix.
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Man will wenigstens sehen, dass das Spiel mit aller Macht gewonnen werden will. Wenn's in die Hose geht, sei's drum. Aber es muss so "gearbeitet" werden, dass dabei alles in die Waagschale geworfen wird.
Insofern habe ich die Wechsel von Hildmann diesmal gar nicht verstanden. Klar, die Aalener hatten in der zweiten Halbzeit drei Mann in vorderster Front stehen, aber in einem Spiel, in dem es für uns vor allem darum geht, Begeisterung zu entfachen, muss man volles Risiko spielen und Sickinger ins Mittelfeld beordern. (Der Junge ist übrigens richtig klasse, starkes Zweikampfverhalten, schöne Spieleröffnung, gutes Stellungsspiel... - könnte man den nur klonen!)
Aalen war so unfassbar schwach. Die hätte man in ihrer Hälfte bloß konsequent anlaufen müssen, dann hätte man unsere Abwehr gut und gerne 30 Meter höher stehen lassen können, denn unter Druck haben die Aalener keinen Pass zum Mann gebracht. Doch was machen wir nach der Thiele-Chance stattdessen? Ziehen uns immer weiter zurück und warten mal ab, was so passiert an diesem warmen Samstagnachmittag.
Das alles hat leider Konsequenzen über das rein Sportliche hinaus. Auf der Rückfahrt im Zug konnte ich immer mal wieder Gesprächsfetzen aufschnappen: "...die kriegen von mir kein Geld, wenn die so spielen..."; "...die Spieler sollen lieber mal auf ihr Gehalt verzichten..."; "...wir geben eh schon genug aus, um uns dann so eine Sch... anzugucken..."
Das ist eine gefährliche Stimmung. Gefährlich für die Finanzierungsziele des FCK. Natürlich sind solche Aussagen immer auch von Frust getränkt, aber rational kann man als Fan ein "Investment" in den FCK sowieso nicht angehen. Daher muss von der Mannschaft einfach mehr kommen! Wenn die Leute das Gefühl haben, das sind welche von uns, die genauso ticken wie wir, die genauso ackern wie wir, die genauso leiden wie wir, die für den Verein alles geben, dann spendet man auch mal den einen oder anderen Hunderter zusätzlich zu dem, was man eh schon ausgibt.
Wenn man aber den Eindruck hat, dass da vor allem Alibi-Fußball betrieben wird, dass der Mannschaft ein 0:0 gegen Aalen reicht, dass manche Spieler offensichtlich nicht an ihre Schmerzgrenze gehen - dann ist eben auch die Bereitschaft, deren Gehälter mit "Transferleistungen" vom eigenen (bei den meisten mutmaßlich nicht üppig gefüllten) Konto aus zu finanzieren, nur in geringem Maße gegeben.
tl;dr - kurz gesagt: Wenn die Mannschaft emotions- und erfolgslose Grütze spielt, wird's auch mit der Anleihe schwierig.