derhonkel hat geschrieben:Nur mal so als Zwischeneinwand:
St. Pauli, Osnabrück, Fürth, Wehen usw usw. haben aber auch im Gegensatz zu uns in KL einen REALISTISCHEN Anspruch.
Da spricht keiner von Spielen gegen Real Madrid und Barclona, oder einem 7:4 gegen Bayern.
Natürlich sind/waren diese Spiele mehr als Genial. Aber sie sind halt Historie.
Wir haben in 10 Jahren mit aller Macht einen Fussballverein vor die Wand gefahren. Immer auch mit einem völlig überzogenen Anspruchsdenken.
Immer war uns der derzeitige Status Quo nicht gut genug. Immer musste was neues her, das alte war Mist. Ging uns mit Jara so, ging uns mit Wolf (zumindest im Moment) so, geht uns vielleicht mit Rekdal so?
Zugegebener maßen steht der Name Rekdal nicht wirklich für Erfolg. Aber in meinen Augen verfolgt er eine Philosophie, an der sich viele im Umfeld des Vereins und zB hier im Forum eine Scheibe von abschneiden können.
Bis jetzt wurde jeder Trainer verteufelt, der (s)einen Fehlkauf nicht als solchen zugeben wollte und den ständig spielen ließ. Jetzt ist ein Trainer da, der offen zugibt, dass der Einkauf eben falsch war, und ihn um nicht noch mehr schlechtes Geld gutem Geld hinterher zu werfen, und diesen aussortiert. Das ist zugegebener Maßen unglücklich und schlecht, aber es ist offen und ehrlich. Ausserdem wurde bei Flutlicht von einem Ausleihgeschäft von Hansen gesprochen.
Schaut man sich mal die ersten Spiele an, waren diese Spielerisch besser als das, was uns WW letztes Jahr zu grossen Teilen vorgesetzt hat. Und auch die erste Halbzeit gegen Jena war sicherlich alles, aber nicht fussballerisch schlecht.
Und da sind wir wieder bei unserem wenig REALISTISCHEN Ansprüchen.
Wir sehen ein Spiel gegen einen "Fussballzwerg", das zur Halbzeit 2:0 für die glorreichen Roten Teufel steht. Wir, ich auch, unterhalten uns in der Pause nur noch über die Höhe des Sieges. Durch einen saudummen Fehler bekommen wir ein Gegentor. Anstatt dieses Spiel entspannt runter zu spielen, werden wir nervös. Alle, die Spieler, die Zuschauer. Weil, dass war doch alles schon mal da. Haben wir doch alles schon mal erlebt.
Und dann... tja, dann besinnen wir uns darauf, dass wir ja bezahlt haben. Und dass die Jungs in den roten Trikots, die es ja eigentlich gar nicht Wert sind, dieses Trikot zu tragen, ja dafür richtiges Geld bekommen.
Und dann, tja, dann fangen wir an zu pfeifen, Unmutsbekundungen zum besten zu geben und Finger in Richtung Spielfeld zu zeigen.
Und dann wird eines der größeren Nachwuchstalente ausgewechselt und ein neuer Spieler kommt. Beim Auswechseln wird gepfiffen und der Eingewechselte wird nicht begrüßt.
Ach ja, die sind es ja nicht Wert, dieses Trikot zu tragen.
Und dann, ja dann, dann wird der nichtskönnende Taugenichts Runström ausgewechselt, derjenige, der als einziger auf dem Platz die Eier hatte, in dieser Phase, in der man merkte wie das Spiel kippte, den Elfer zu schiessen. Und der, der es auch nicht wert ist, das Trikot zu tragen, der wird mal richtig ausgepfiffen. Hat er ja auch nicht anders verdient.
Schliesslich haben wir gegen Bayern 7:4 gewonnen, gegen Real Madrid gespielt. WIR DÜRFEN DAS. Und wehe, es sagt einer was dagegen. Dann ist er kein Fan, hat keine Ahnung usw. usw.
Irgendwer hat mal gesagt, wenn Fritz Walter das noch erleben müsste, würde er sich für den jetzigen Status im Verein schämen.
Ich glaube, er würde sich für die Reaktionen im Umfeld fast noch mehr schämen.
P.S.: Vielleicht wird zu Recht Rekdal mangelnde Einstellung der Spieler vorgeworfen. Vielleicht stellt Rekdal die Jungs auch richtig ein, die shicen sich nur vor den evtl. Konsequenzen im Nachgang in die Hose...
wollte mich ja aus dem Forum ganz raushalten, halte es jetzt nicht mehr aus: So viel Widerspruch in sich ist selten, so viel Gemeinsamkeit mit meinen bisherigen Auisführung seltsam:
1. Osnabrück, Fürth, Wehen.. da spricht keiner von den Spielen gegen Real ...gegen Bayern München: Wundert mich keineswegs, die haben so was ja auch noch nie mitgemacht......
2. Wir haben in 10 Jahren einen Fußballverein an die Wand gefahren....:
Überzogenes Anspruchsdenken/Status quo:
Habe nie verstanden, was den Verantwortlichen bei FCK nach der 3.Meisterschaft (also der ersten in der Bundesliga) in den Köppen vorschwebte:
Man war die Nr. 1 - anstatt zu versuchen, das Erreichte zu halten setzte man alles daran, das Erreichte zu toppen. Wievielter wollte man 1993, 1994 eigentlich werden? Nullter oder noch besser? Das Ergebnis ist bekannt: Abstieg! Danach kam der direkte Wiederaufstieg und es kam zum Glücksfall "FCK": Der Trainer (Otto) passte und die entsprechenden Spieler waren da, es wurde mit 2 Außenstürmern gespielt (Buck/Reich), ein Mittelstürmer war auch auf dem Platz: Öööölllaaafff Marschall, der wirklich so gut wie jede Chance ausnutzte. Ansonsten: Kämpfer, Kämpfer und Kämpfer! Ein nahezu unmögliches wurde Wirklichkeit: Als Aufseiger wurde man direkt Meister, sensationelll! Doch es kam wie es kommen musste, wenn man aus Fehlern nicht lernt: "Um mit dem großen FC Bayern München auf Augenhöhe zu sein" wurden sämtliche auf dem Markt von Spielervermittlern angebotenen Menschen männlichen Geschlechts, die irgendwann einmal infolge irgendwelcher besonderer bzw. glücklicher Umstände Fußball spielen konnten bzw. gekonnt hatten, zu Horrorgehältern eingekauft, an Spielern und Spielervermittllern sollen lt. vielen Aussagen Gelder zuzusätzlich geflossen sein und dies auf einem Weg , der nicht ganz korrekt gewesen sein sollte. Das Kapital, der Stamm der Mannschaft, die eigene Jugend hatten das Nachsehen! Eingekauft wurden Spieler, denen man in ihren Interviews heraushörte, daß sie fast alle anscheinend aussschließlich zu dem Zwecke das Licht dieser Welt erblickten, um irgendwann auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren (oder war es 10 Jahre später) beim FCK spielen zu wollen! Die vielbeschriebene Liebe dieser Menschen zum FCK, zu dieser Stadt und den Menschen dieser Region und ihre Charakterstärke ging bzw. geht sogar so weit, daß diese weder Mieten noch "Knöllchen" bezahlen, weder zu Prozesen erscsheinen noch ihrem "so geliebten" FCK als Zeugen zur Verfügung stehen.
3. Rekdal: Man sollte die Diskussion um diesen Mann mit meiner nachfolgenden Bemerkung abschließen (ich bin größenwahnsinnig):
Der Mann steht sicher nicht für den schnellen Erfolg, das haben wir alle bemerkt und das hat er uns eindeutig demonstriert. Klingt jetzt sicherlich total negativ, doch bin ich der Überzeugung, daß mit diesem Trainer ein
Spielsystem für die Zukunft gefunden wird.
Die Spiele unter WW waren fürchterlich, Fünferabwehrreihe und zwei 6er,
kein Leben im Spiel.........aber das ist anscheinend wieder vergessen!
Der Rekdal scheint mir ein so grundehrlicher Typ zu sein.. diese ist zwar kein Grund an enem Trainer festzuhalten doch auch keiner, ihn zu entlassen.
Könnte hier noch stundenlang....doch demnächst werdet Ihr einen Artikel von mir lesen - wo, weiss ich noch nicht - ich plane eine Fortsetzung von
6 - 8 Ausgaben, werde dem Ganzen waahrscheinlich den Namen geben:
"Als die Schutzmänner noch Schutzmänner waren und zu Fuß durch Lautern fuhren" - also, freue mich dann auf Eure Kommentare...