Sorry, eben erst gesehen, dass hier mehr Informationen gewünscht werden.
Zunächst vielleicht erst einmal eine kurze Erläuterung, was der Arbeitskreis Ausgliederung offenbar für eine Aufgabe besitzt. Denn so wirklich klar wurde das bislang - und wird es wohl auch nicht mehr - kommuniziert.
Auf der Webseite des 1. FC Kaiserslautern (
http://fck.de/de/fck-der-club/vereinsstruktur/ ) heisst es:
Ziele des Arbeitskreises sind unter anderem, den Interessensausgleich eines potentiellen strategischen Partners und der Vereins-Mitglieder sicherzustellen, nötige Satzungsänderungen für den eingetragenen Verein vorzubereiten, die Rechtsform und Gremienstruktur für die neue Gesellschaft zu besprechen und eine außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der über eine mögliche Ausgliederung abgestimmt wird, vorzubereiten.
Im Grunde waren das auch die Arbeiten, die wir in den bisherigen drei Sitzungen ausgeübt haben. Jedes Mitglied kann sich im alten Ticketshop -
https://www.fck-ticketshop.de/default.aspx - nach der Anmeldung im Bereich "Account -> Arbeitskreis Ausgliederung" die entsprechenden Dokumente und Präsentationen ansehen / herunterladen.
Im Arbeitskreis wurden bislang drei Dokumente "durchgekaut":
- notwendige Satzungsänderungen des e.V.
- Gesellschaftervertrag der "Verwaltungs-GmbH"
- Satzung der geplanten KGaA
In der zweiten Sitzung wurde der Versuch unternommen, die Entscheidungsfindung welche Gesellschaftsform gewählt wird noch einmal zu hinterfragen. Letztlich wurde die KGaA jedoch als die Gesellschaftsform angesehen, bei der die Mitglieder am besten eingebunden bleiben. Diese Entscheidung war von Vorstand, Aufsichtsrat und begleitenden Anwälten bereits bei der ersten Sitzung klar.
Es wird sich in erster Linie an der Beiratsregelung der Verwaltungs-GmbH "gerieben", die u.a. aus meiner Sicht die Möglichkeit der Mitbestimmung durch die Mitglieder des e.V. aushebelt. Der ursprüngliche Ansatz, dass dort Vertreter des Investors / "strategischen Partners" bis zu drei Sitze erhalten, ist wohl grenzwertig was den DFL-Segen betrifft. Also dieser Beirat ist immer noch strittig. In der letzten Sitzung wurde ein Kompromiss entwickelt, der einen möglichen Ausweg aus diesem Dilemma aufzeigt.
Ansonsten gibt es, wenn man sich die erforderlichen Satzungsänderungen, betrachtet noch das Eine oder Andere zu tun. Aber auch das ist im Grunde eher Papierarbeit. Die Satzung der KGaA ist ziemlich untsrittig. Einzig die Dauer der Mitgliedschaft der vom e.V. entsandten Aufsichtsräte war fehlerhaft.
Wie man sehen bzw. lesen kann - und das werden die Besucher der Sitzungen sicherlich auch bestätigen - ist der größte Teil eher trockenes durcharbeiten von Papieren.
Deutlich spannender sind die Grundsatzfragen die sich so "am Rande" auftun.
Begonnen mit der Frage, welche Mannschaften ausgegliedert werden sollen, bis hin zur Frage was mit dem Logo passiert.
Ausgegliedert werden sollen alle Mannschaften bis einschließlich der U17. Die Frage nach einer möglichen Insolvenz der KGaA und dem anschließenden weiterleben des 1.
Fußball-Clubs Kaiserslautern ist ein offener Punkt. Denn alle Leistungsmannschaften wären dann "weg". Das führt zu Diskussionen, ob nicht eine "dritte Mannschaft" als Amateurmannschaft parkend betrieben werden sollte, um dann zumindest nicht wieder in der Bezirksklasse starten zu müssen. Diese Diskussion ist noch nicht abgeschlossen und sollte aus meiner Sicht weiter durchdacht werden.
Bezogen auf die Kapitalisierung der KGaA sind ebenfalls Fragen offen. Die KGaA muss, wie auch jede andere Gesellschaftsform, laut DFB-Statuten eine Mindestkapitalisierung von 2,5 Mio Euro besitzen. Der e.V. wird das nicht in liquiden Mitteln leisten können - bei einem derzeitigen negativen Eigenkapital von ca. 2-3 Mio (werde ich am Donnerstag genauer wissen. Somit sind die drei "Werte", die in die KGaA eingeführt werden zu bewerten. Das sind a) der Spielerkader, b) das NLZ und c) die "Marke".
Mit der Marke wandert zunächst auch einmal das "Eigentum" am Logo vom e.V. auf die KGaA über. Hier gibt es Diskussionen, was im Insolvenzfall passiert. Es gab in der zweiten Sitzung die Überlegung, ein Konstrukt in Anlehnung an den VfB Stuttgart zu machen. In der letzten Sitzung war noch nicht klar, ob dieses Konstrukt dem e.V. im Isolvenzfall das Nutzungsrecht automatisch zurückgibt.
Hier wird noch von den Anwälten geklärt, ist aber auch vom Insolvenzverwalter abhängig.
Betrachtet man diese Werte jedoch, fehlt im wesentlichen aber das "frische" Geld. Denn ein Hauptgrund weshalb auch ohne Investor/"strategischer Partner" ausgegliedert werden soll, ist die Rückzahlung der Anleihe. Um diese Rückzahlung zu leisten, wird "echtes Geld" und keine Bewertung von Anlagegütern benötigt. Hier wird auf die beiden Säulen "Mitglieder"-Wandlung der Anleihe und "lokale Sponsoren / Partner" gebaut.
Für mich betrachtet ergibt sich damit derzeit folgendes Bild:
Wir müssen am 1. August 2019 eine Anleihe in Höhe von 6,5 Mio (rund) zurückzahlen. Davon sind - geschätzt - 50% institutionelle Anleger die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Rückzahlung fordern - 3,25 Mio.
Von den restlichen Anleihegebern werden - ebenfalls geschätzt - ca. 50% in Stammkapital wandeln wollen und somit Anteilseigner der KGaA werden. Verbleiben ca. 1 Mio Euro die noch auszuzahlen wären. Insgesamt wären somit 4,25 - 4,5 Mio an Auszahlung aus der Anleihe erforderlich.
Der Topf an lokalen Sponsoren / Partnern die in die KGaA investieren wollen / werden schätze ich mit ca. 5 Mio Euro.
Es verbleiben somit aus den 5 Mio Euro "frischem Geld" in der Kassen 500-750TEur. Ganz vorsichtig möchte ich dann noch darauf hinweisen, dass die Ausgliederung auch ein paar Euro kostet. Somit wird von diesem "frischen Geld" relativ wenig am Ende für den Spielbetrieb übrig bleiben.
Die Ausgliederung, so wie sie derzeit "wild entschlossen" durchgezogen wird hat zahlreiche offene oder unbeantwortete Fragen.
Es ist geplant, dass die Mitglieder auf Informationsveranstaltungen über diese Dinge informiert werden. Auf der Fanregionssitzung Rheinhessen/Pfalz am 10. Oktober wurde zumindest versucht, einen Termin im Januar zu finden.
Wenn ich richtig informiert bin, soll am 22. November um 19 Uhr eine Veranstaltung in der Mehrzweckhalle Krickenbach stattfinden. Ob es eine Auftaktveranstaltung zu den "Informationsveranstaltungen" ist, müssten Mitglieder der Fanregion Nahe/Hunsrück/Mosel/Eifel oder - ich glaube - Sickender Höhe sagen können. Denn dort sollen vier Fanregionen zusammengefasst informiert werden.
Genaueres dazu weiß ich aber definitiv nicht. Der Arbeitskreis wird genauso intensiv informiert, wie die restliche Mitgliedschaft. Nur dass der Arbeitskreis ca. eine Woche vor einer Sitzung den Termin erhalten.
Es war von Anfang an geplant, die Mitglieder bei Informationsveranstaltungen "mitzunehmen". Die aoMV ist dann der finale Akt, bei dem das alles abgesegnet werden soll.