Rheinteufel2222 hat geschrieben:Möglicherweise ist es genau das Ziel, den von der DFL geforderten Gewinn möglichst gering zu halten, da sonst wieder droht, dass die Stadiongesellschaft bzw. Stadt kommt und die Hand aufhält, wie damals bei Trapp. Es sind ja immer noch Besserungsscheine offen.
Das schöne am externen Rechnungswesen ist es, das die Interessen der Stake- & Shareholder diametral sich gegenüberstehen und man bei der Bilanzierung immer versuchen muss, einen sinnvollen Ausgleich der beiden herzustellen, soweit es natürlich die engen Grenzen des HGB zulassen.
Leider ist die Situation beim FCK etwas schwierig, denn über die Jahre hat man versucht Löcher mit Brettern kurzfristig abzudecken und nun gehen die Bretter aus, man hat zudem nichts, oder nicht genug, um die Interessen der DFL (ausgeglichener Haushalt, Defizitabbau und Gewinnausweis) sowie die der Stadt, Rückzahlung der der Mietschulden, Besserungsscheine beide zu bedienen.
Wobei hier ja immer noch im Raume steht, ob die DFL nur einen operativen Gewinn (ebita) und dann nur eine Reduktion des negativen Vereinsvermögens fordert, oder ob es ein Bilanzgewinn sein soll, der die Forderungen der Stadt aufleben lässt.
In den letzten Jahren spielte man ja schon, meiner Meinung zu viel, mit der Periodenzuordnung.
So war z.B. für Shechter zum 30.06.2013 zwar eine Ausbuchung aus seinen Restbuchwertes vorgenommen worden, da er ja an Tel Aviv abgegeben wurde, aber er verzeichnete immer noch ein Restbuchwert von 500.000 €, der mit der Forderung in gleicher Höhe für das Folgejahr begründet wurde. Ob inzwischen das Geld aus Israel geflossen ist, ist immer noch offen, aber das ändert nichts daran, das in diesem Jahr von Shechter immer noch 500.000 € ausgebucht werden müssen.
Bei Ariel ist es ähnlich. 2012 stand er noch mit 2 Millionen in den Büchern, jetzt sind es noch 1,5 und Ende Juni müssen wieder 500.000 € abgeschrieben werden.
Sicher, wie Fritz Grünewalt es auf der JHV so schön beschrieb, Abschreibungen sind keine Ausgaben, das Geld ist ja schon bezahlt, aber sie stellen einen Werteverzehr dar, denn die Ausgaben für den Kauf eines Spielers, erhöhen in gleichen Maße seinen Wert im Unternehmen. Insofern ist der Kauf erstmal neutral (Geld weniger - Wert höher), die Kosten kommen direkt durch das Gehalt und indirekt durch die Abschreibungen.
Zurück zum Thema FCK Bilanz...
Das Dilemma ist: Buche ich den Transfer von Zoller in die aktuelle Periode 13/14, dann habe ich einen satten Transfergewinn von 2 bis 2,3 Millionen (je nachdem, ob die 3 Millionen nun incl. Optionen oder fix sind).
Buche ich Shechter und Ariel periodengerecht aus, dann bleibt aber nix mehr übrig, meine Bilanz ist aber sauber. Oder der Zoller Deal wird in das nächste Jahr geschoben und seine Millionen dienen zum notwendigen Gewinnausweis der DFL.
Allerdings geht damit die Bilanz dieses Jahr voll in den Keller, denn zu den schon angelaufenen Verlusten aus den reduzierten Einnahmen, kommen die oben aufgeführten Ausbuchungen dazu.
Damit kommt der FCK aber voll in Konflikt mit der DFL, da das negative Eigenkapital (

) weiter ansteigt und der wiederholte Verstoß gegen die Regeln sicher Strafen nach sich zieht.
Auf der anderen Seite kann er aber der Stadt seine leeren Taschen zeigen, auf die Verschiebung der Rückzahlung der Mietstundungen hoffen, die der Stadtrat mit dem neuen Mietkonzept (jetzt allerdings auf Eis), bereits beschlossen hatte und mal wieder um neue Reduktionen betteln, anstatt Geld zurückzuzahlen.
Das wäre natürlich was ganz anderes, wenn man mit Ariel zumindest seine Anschaffungskosten wieder einfahren würde. Darauf hoffte man mit seinem Gastspiel in Russland, in Polen scheint das aber nicht möglich.