@ Satanische Ferse
Erst einmal Danke, denn du stellst genau die Fragen die ich mir auch stelle und mir eigentlich in einem dbb-Artikel mal wünschen würde. Auch zum jetzigen Zeitpunkt.
Klar alle warten jetzt erstmal ab, wie die Personalsituation sich darstellt, bzw. welche Strukturen sich ggf. daraus ergeben. Michael Klatt wissen wir, aber das ist der Finanzsektor, da will nur ein kleiner Kreis drüber sprechen.
Satanische Ferse hat geschrieben:
Du empfiehlst den Ansatz, aus den Fehlern der Ära Kuntz zu lernen, um daraus für die zukünftige Führungskultur die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Du benennst dabei aber weder die sich daraus ergebenden Haupteckpunkte noch nimmst du eine sich daraus ergebende Gewichtung vor.
Das stimmt, aber der Post war auch so schon lang genug.
Ich mag in diesem Zusammenhang den Begriff: Führungskultur.
Aber das ist: Wünsch dir was. Das ist ein Kessel Buntes und fast jeder hat da eigene Vorstellungen. Wenn wir jetzt nur mal die 'personifizierten Fehler' einfach als Verbesserungspotentiale sehen, dann sind da erst mal die Dinge die wir Fans nachvollziehen können und wollen.
Ich gebe nur mal ein paar Schlagwörter:
Die Transparenz der Aktivitäten (da kommen tröpfchenweise Infos, gefühlt beliebig und zumeist nur auf Nachfrage oder wenn selbst Medien über die Aufregung bei dbb stolpern).
Kontextualisierung der FCK-Projekte (nur als Beispiel: warum kann ein Inhaber der Betze-Anleihe nicht den aktuellen Stand beim NLZ ablesen, das was man ablesen kann ist ein Witz. z.B. Eine Timeline, anhand welcher Zeitpunkte der Fortschritte oder der Verzögerungen dargestellt werden - Würde uns ein Zacken aus der Krone brechen, wenn wir unsere Probleme und Erfolge gleichwertig offensiv behandeln würden? Die Informationsdichte bei dem Thema ist genauso gering wie beim Willy-Brandt-Flughafen)
Größere Einbindung von Mitglieder und Fans (sehr allgemein, ich weiß. Aber da surfe ich fast die wkv-Welle, bzw. ich fand den Satzungsausschuss sehr interessant, obwohl aus der Ferne musste man sich auch da die Infos häppchenweiseweise organisieren). Da sind einige Aspekte die in der Ära Kuntz begonnen, aber nicht weitergeführt oder zu Ende gebracht wurden. Deswegen wurden auch die Fürsprecher von Kuntz, die eben nicht im direkten Dunstkreis lebten, immer geringer. Am Ende hatte man dann nur noch den Eindruck, dass egal bei was, der Stefan mit den Fingern in der Keksdose erwischt wurde.
Da sind viele motivationsorientierte Ansätze die ich sehe und noch mehr Möglichkeiten um die jährliche JHV-Erklärungsnot zu lindern. Hier nehme ich auch nur das letzte Schlagwort auf: Ich als Fan fühle mich von meinem FCK oft allein gelassen, oft angeklagt und vom Verein ausgesperrt. Haben wir eigentlich noch ein Vereinsleben, abgesehen vom Spieltag, das nach aussen hin wirkt? Es wäre wünschenswert, wenn die Vereinsführung uns nicht nur sagt was nicht geht, sondern eine Vereinsführung die Wege für Eigeninitiative von Fans und Gruppen ebnet und Pate steht, zumindest es versucht. Wenn dann etwas scheitert, c´est la vie.
Was aber die interne Arbeit angeht, da sind wir alle recht ahnungslos: Trotzdem ein Versuch.
Wie viele Entscheider brauchen wir und wofür. Ok, mehr als einen.
Wo andere mehrere Geschäftsführer mit Stab beschäftigen können, laufen bei uns mehrere Sachen in Personalunion. Expertise wird dazugekauft. Wenn wir uns da wirklich professionalisieren können, dann wäre ich schon beeindruckt.
Ähnlich was das Marketing angeht. Ich weiß, dass hier die meisten den großen Wurf erwarten, ich würde mich schon freuen, wenn u.a. unsere Werbebanden keine Leerflächen mehr aufweisen würden. Ein bisschen mehr Mikromarketing (zielgerichteter) könnte uns vlt. helfen und interessanter machen. Da ist bei uns die Leerstelle: Standortnachteil. Vielleicht ist unser Angebot aber auch nur Scheiße. Wir sind wenig flexibel, altbacken und ideenlos. Weil der Verein auch nicht mehr am Puls der Fans und Investoren liegt.
Das sind mitunter meine Hauptpunkte.
Eine Gewichtung nehme ich jetzt nicht mehr vor. Nur das Megagewicht: Sportlicher Erfolg, alles vorher Genannte ist im Vergleich dazu Kokolores. Und ein anderes Thema dazu.
Satanische Ferse hat geschrieben:
Was ist überhaupt ein sogenannter "starker Mann"? Das hängt auch stark von der Betrachtungsweise ab.
Das ist witzig. Die gleiche Frage hatte ich wegen der Länge rausgenommen. Ich bezweifle sogar, dass wir diesen starken Mann wirklich gehabt haben. Auf jeden Fall nicht in der hier oft kolportierten Form.
Die Alleinherrschaft wirkt nach außen wahrscheinlich größer als nach innen. Die einen würden sagen: Der Sonnenkönig und seine Berater. Aber wer sich nur ein bisserl in Geschichte auskennt, weiß, dass die Berater der Könige große Macht innehaben. Somit haben wir schon mehrere Köpfe, sichtbar und einfacher war und ist der Fokus auf den VV - Grünewalt noch ein wenig, Stenger gar nicht, und die Berater, hi,hi..
Satanische Ferse hat geschrieben:
Jedenfalls wird die Kooperationsfähigkeit der Bewerber abseits ihrer fachlichen Qualifikation eine erhebliche Rolle spielen. Dies und die oben angerissenen Blickwinkel machen die Angelegenheit so kniffelig. Und das ist auch der Grund, warum das so lange dauert. Und überhaupt: es müssen schließlich gleichzeitig zwei Positionen auf einmal besetzt werden, was die Sache ungleich komplizierter macht.
Tja, absolut deiner Meinung und das ist wirklich interessant. Klar, man will es jetzt richtig machen, vor allem besser (shit, irgendwie habe ich die Klöckner noch im Ohr) und die Personen wollen gut gewählt sein.
Aber wie viel Raum lassen wir uns bei der Entscheidung? Ich glaube eben nicht, dass man alles vorher ausloten kann.
Die Erwartung ist jetzt wieder der große Wurf, nach Kuntz muss es jetzt aber passen. Meine schlimmste Befürchtung ist, dass der Verein und die Arbeitsfelder zuerst auf die Kandidaten passend zugeschnitten werden, anstatt von den Bedürfnissen des Vereins auszugehen.
Gesagt wird das nicht werden, aber ich finde es wichtiger, wo wird für das neue Personal die Grenzen gezogen, bzw. wie erfolgsorientiert wird die Arbeit bewertet werden. Das fände ich wichtiger, allein um die gleiche Fallhöhe wie bei Kuntz zu vermeiden.