Vito hat geschrieben:(...)
Wieviel Jahre reissen wir uns denn schon den Arsch auf in der Kurve?
(...)
wie erklärt ihr euch immer wieder die comments anderer Fangruppen -'mir tuts nur leid für die fans'?? das kommt nicht von ungefähr!
Liebesbeziehungen sind ein gegenseitiges Geben und Nehmen!
Seh ich auch so. Zwar sehe ich einen deutlichen Sittenverfall in den letzten Jahren (das ist aber ein anderes Thema), aber wir sind immer noch im Spitzenfeld der Fangruppen.
Zwar glaube ich die Aussage von Josh-Simpson, dass er ja nicht auf den Platz geht um zu verlieren, aber bei manchen Spielern glaube ich das nicht mehr. Da gibt es einfach Situationen die sich auch nicht mit den blank liegenden Nerven erklären lassen und bald auch nicht mehr mit Pech.
Irgenwie kommt mir da wieder ein nach dem Spiel gegen 1860 verfasster Text (Rheinpfalz vom 13. Februar) in den Sinn:
Nach der Schlussphase macht sich Ratlosigkeit breit
HAGENBACH/WÖRTH/KANDEL/MAXIMILIANSAU/BERG: Mitglieder und Freunde des Fanclubs „Pfälzer Löwen" fiebern mit dem 1. FCK
„Dazu kann man eigentlich gar nichts mehr sagen." Den Kopf gesenkt sitzt Rudi Heintz im Bus auf dem Parkplatz am Fuße des Betzenberges und wartet auf die Rückfahrt in die Südpfalz. Seit 1953 fahren er und seine Frau Brigitte zu den Spielen ihres Vereins, dem 1. FC Kaiserslautern. Seit ein paar Jahren fahren die Maximiliansauer mit dem Fanclub „Pfälzer Löwen Hagenbach" zu den Heimspielen des FCK. So auch am vergangenen Freitag.
Fünf Stunden früher: Vor dem Bahnhof Wörth warten Fans mit rot-weißen Schals und roten Trikots auf den Fan-Bus. Man ist relativ gut drauf, schließlich scheint es nach der Winterpause besser zu laufen. Gegen Tabellenführer Gladbach wurde ein Punkt geholt. Der Bus ist schon ziemlich voll, hat bereits Halt in Berg und in Hagenbach gemacht. Gegen 1860 München muss nun ein Sieg folgen, darin sind sich alle Fahrgäste sicher. Alle bis auf zwei Löwenfans, die mit im Hagenbacher Fanclub nach Lautern fahren. „Das darf einfach nicht passieren, dass dieser Verein mit diesen Fans absteigt", meint Martin Atzler - obwohl er eigentlich mit den Bayern sympathisiert. Der junge Mann kommt aus Schongau, Oberbayern, und ist mit zwei Freunden zum ersten Mal im Fritz-Walter-Stadion, übernachtet bei Bekannten in Maximiliansau. Atzler ist beeindruckt von der Stimmung auf der Westtribüne und vom Stadion im Allgemeinen. Aber auch er ist ratlos nach der Schlussphase. Bitter, findet er, aber so steigt man ab.
Wie er denken auch die Fans im voll besetzten Bus, doch auf der Heimfahrt ist die Stimmung am Boden. Einiges ist an diesem Freitag anders gewesen: Anstelle des Stammbusfahrers Jörg fährt heute Claudia den Bus der Firma Trischan aus Kandel mit den Fans, die beim Fanclub „Pfälzer Löwen" aus Hagenbach, Berg, Wörth, Maximiliansau und Kandel kommen, in die Stadt am nordwestlichen Rand des Pfälzerwaldes; Vorstand Uli Meyer ist nicht mit von der Partie, und so leitet Dieter Metz, Schriftführer im Verein, die Fahrt.
Auf dem Spielfeld selbst ist an diesem Tag nicht viel neu. Die Lauterer sind bemüht und gehen in Führung, dann ein Fehler, und es steht 1:1. Als wäre es eine Kopie des Spieles gegen Jena, verschießt ein Lauterer Spieler einen Elfmeter, und am Ende schießen die Gäste noch das Siegtor. Wieder keine Punkte für die Pfälzer und wieder nichts zu feiern für die Fans.
Gegründet wurde der Fanclub Hagenbach nach dem Pokalfinale des FCK gegen Bremen. Das war 1990. Zu jedem Heimspiel fährt man seit dem „uff de Betze". Eine junger Fan, Ricco Worst, fasst die Situation zusammen: „Wenn sich nichts ändert, geht es kräftig in die Hose!" Dann gibt es keinen FCK mehr. „Die Pfalz und der FCK - das ist eins", findet Hermann Vath aus Hagenbach und spricht über das Prinzip Hoffnung. Er war schon als Kind auf dem Berg. Er kritisiert nach dem Spiel vor allem Trainer Rekdal, bei dem er kein System erkennen kann. Was er noch nicht wissen kann: Nur wenige Stunden später wird das Trainergespann entlassen.
Seit sieben Jahren ist seine Tochter Ricky dabei. Ihr Lieblingsspieler Florian Fromlowitz ist verletzt, ein weiterer Lieblingsspieler, Marcel Ziemer, nicht mehr im Kader. Dennoch ist sie weiter mit ganzem Herz dabei, doch nach dem Spiel stellt sie die Frage: „Wie kann man nur so blöd sein?" Während die 16-Jährige die Spieler meint, hinterfragt sich das Ehepaar Heintz selbst. Beide sind verärgert über das Chaos, das im Verein herrscht, über die wirtschaftliche und sportliche Leitung, die scheinbar nur Peinlichkeiten produziert. Doch nach so langer Zeit lässt das Herz nicht los, und so werden sie wohl auch beim nächsten Heimspiel im Fanbus sitzen und auf das Wunder hoffen.
Weitere Informationen zum FCK-Fanclub „Pfälzer Löwen" sind beim Vorstand Ulli Meyer aus Kandel, Tel. 07275 4587 zu bekommen. (mb)