hierregiertderfck hat geschrieben:Scrooge McDuck hat geschrieben: Runjaic spielt wie ein Handballtrainer. Ein selten schlechter Handballtrainer.
Ich hatte schon mit einigen Handballtrainern zu tun und von denen hat keiner den Ballbesitz praktisch während dem Spiel ausgerechnet. Denn im Handball geht es um Tore, nicht um Ballbesitz. Bei uns ist es offensichtlich oft umgekehrt.
Daher ist diese Behauptung auch nicht ganz richtig.
Letztendlich trifft die Aussage aber auf unser Spiel doch zu:
Wir spielen den Ball hin und her, weil wir keine Anspielstation finden bzw. niemand in die Schnittstellen der Abwehr (KREISLÄUFER) läuft oder auf den Aussenpositionen mal mit dem Ball bis zur Grundlinie durchlaufen kann und ne vernünftige Flanke in den Strafraum bringt.
Und wir nennen dies dann Ballbesitzspiel.
Und genau wie im Hallenhandball erobert der Gegner manchmal den Ball und es kommt zu Kontern (Tempogegenstössen).
Dieses Ballbesitzspiel muss um erfolgreich zu sein einfach anders aufgebaut sein: Gegner laufen lassen, zermürben und jede sich bietende Chance nutzen, in die Tiefe (zwischen die Schnitstellen der Abwehr) zu spielen. Bei uns läuft dies jedoch anders: Wir schieben den Ball hin und her, der Gegner kann relativ leicht gegen uns verteidigen und uns unterlaufen Fehler.
Spieler wie Zimmer und Zoller, die aufgrund ihrer Schnelligkeit und aufgrund ihres Antrittes eigentlich für unser System wie gemacht sind, werden seltener aufgestellt. Was vorher Lakic, scheint jetzt Hofmann zu sein: Zu langsam und trotzdem ne Art von Stammspieler.
Vlt. wäre Hofmann
der Goalgetter, müsste er nicht zu viel nach hinten arbeiten. So scheint es, dass er einen Teil seiner Spritzigkeit im Spiel durch Laufarbeit verliert, der er vorher nicht gewohnt war.
Sollten wir so weiter spielen, hätten wir auch Lakic behalten können und einen Hofmann nicht gebraucht. Mugosa und Jacob, beide wendig und schnell, wären mir da auch lieber gewesen. Und als Kopfballspieler gegen grossgewachsene Spieler wie die vom FSV ist Hofmann auch nicht das gelbe vom Ei, er bekommt trotz seiner Größe wenig Kopfbälle. Und wenn doch, sind diese unbrauchbar.
Bei einem anderen Spielsystem wäre Hofmann wahrscheinlich ein sehr wertvoller Spieler. Bei unserem Spielsystem ist er meist nur hinderlich, genau wie Younes, der sich aufgrund fehlender Freiräume nur noch in den gegnerischen Reihen fest rennt (bzw. fest rennen kann).
Während es mir die letzten Jahre so vorkam, als würden wir für unser Spielsystem die falschen Leute holen, glaube ich jetzt, dass wir das falsche Spielsystem für unser Spielermaterial spielen. Das Spiel beim FSV hat dies klar gezeigt, es können nicht sieben, acht Spieler gleichzeitig einen rabenschwarzen Tag haben. Dies sah für mich mehr nach Lustlosigkeit aus.
Und wenn wir aufsteigen, was machen wir dann? Dieses System in der 1.Buli, wo noch mehr gepresst wird, noch schneller gespielt? In der 1. Buli werden wir mehr oder weniger gezwungen sein, "den Sandhausen" (bzw. Aalen oder FSV) zu geben: Auf Fehler anderer warten und auf Konter spielen. Dann gibt es Platz und mit Zoller, Jacob, Mugosa und Younes wären wir da gut aufgestellt und könnten die Freiräume nutzen. Und dahinter einen Klich oder Stöger als Ballverteiler.
Ich habe im Museum bisher keine Megaphonanlage der Walter-Elf gesehen, ebenso keine von unseren Meisterschaften/Pokalsiegen 1951-1953-1990-1991-1996-1998!