Als ich vor knapp einem halben Jahr auf die neuwahlen beim FCK Aufsichtsrat angesprochen wurde, wünschte ich mir eine größere Anzahl von Bewerbern, als 3 Jahre zuvor, um dem Mitglied auch mal Alternativen zu bieten, Jüngere als Bewerber und Vertreter vieler verschiedener Gruppen innerhalb des FCK, und mit Gruppen meine ich nicht organisierte Fanclubs oder Ultras, sondern der unterschiedlichen Lebenswelten und Ansichten innerhalb des Vereins.
Dies ist geschehen, aber das macht die Wahl nicht einfacher. Unangenehmen Beigeschmack hat die massive Wahlwerbung aus dem etablierten FCK Lager, da hat sich die Allianz, die im Vereinsrat schon gegen die "Fanabteilung" gebildet wurde, versucht ihre Pfründe zu schützn. Wie beim ADAC bildet diese Oligarchie einen Closed Shop, der seine Pfründe massiv verteidigt.
Was der eine oder andere Kandidat direkt der Fanabteilung vorwirft, sich Posten zu sichern und Gelder verteilen zu wollen, das wird im eigenen Umfeld gerne getan und mit Klauen und Zähnen verteidigt.
Dass die Vereinsexekutive am liebsten nichts ändern möchte, ist gut verständlich, man hat sich gut arrangiert, man möchte weiterhin gemeinsam aus den Futtertöpfen schlecken. Darüber geht es darum durch den Umbau des Vereins, im Satzungsausschuss hat man es offensichtlich durch die Präsenz der Mitgliedervertreter nicht geschafft, sich weiter von der unberechenbaren Basis zu entfernen und in aller Ruhe das Business durchzuziehen - oder besser sein Ding zu machen.
Ich werde mich hier nicht für einzelne Kandidaten aussprechen, auch , weil eine Empfehlung meinerseits bei vielen sofort den Beissreflex auslösen würde, aber NoGo's kann ich schon einige nennen.
Da ist der Herr Professor Dr. Dr. hc., da muss man nicht viel sagen... nicht (mehr) wählbar.
Es gibt noch den Vereinskameraden Frenger, ein alter Haudegen der FCK Geschichte, schon so lange im Aufsichtsrat, wie fast alle anderen Bewerber zusammen. In seinen Ansichten, seiner Art zu diskutieren und insbesondere sichtbar bei seinem Auftreten im Satzungsausschuss, ein Vertreter der geistigen Gerontokratie, deren östliche Spielart vor 25 Jahren mit dem Wind of Change hinweggeweht wurde.
Einer der nicht auffällt in dieser Riege, der Finanzfachmann Theis vom treuen Sponsoren Karlsberg, gut vernetzt im Geflecht von Firma und Verein, zu gut...
Einige wollen, ganz klar, an die Stehtische des VIP Bereichs...der Vereinsfrischling und Multifunktionär Rot-Kreuz Prinz zum Beispiel, der in jedem Verein des Pfälzer Umfeldes sich für ein Amt bewerben würde, wenn es einen gewissen VIP-Status versprechen täte!
Was Mathias Abel oder Nikolai Riesenkampff dazu gebracht hat, für den Aufsichtsrat zu kandidieren, erschließt sich mir nicht so ganz, beide sind jetzt nicht damit aufgefallen sich vor ihrer Kandidatur mit Vereinsthemen zu beschäftigen, ihre Meinung klingt dazu klingt zwar recht pragmatisch, aber irgendwie auch sehr unpräzise und schwammig. Ich werde mich hier erst nach ihrem persönlichen Auftritt auf der MV entscheiden und ich denke viele andere auch werden ihrem Bauch folgen.
Und dann gibt es einige mehr oder minder in der FCK Szene bekannte Gesichter, wie de Buhr zum Beispiel oder Kessler, die irgendwie mal wieder ihre Stellung im Verein suchen.
Interessant wird es bei 13 Kandidaten wie die Stimmen der einzelnen Interessengruppen vergeben werden.
Es ist gut möglich dass ein "farbloser" Kandidat, der es sich mit keinem so richtig verdorben hat, plötzlich vor Platzhirchen partikuliärer Interessengruppen liegt. Deshalb ist es auch gefährlich sich selbst so eine Art Rangliste zu machen, denn jede Stimme, auf Platz 1 oder 5 des Kärtchens zählt gleich. Eine Stimme einem Kandidaten zu geben, von dem man nicht so richtig überzeugt ist, bedeutet auch seine Favoriten zu schwächen.
Auch sollte man sich nicht von kurzfristigen Einzelerignissen ablenken lassen, es ist bei einer Wahl, mit der man für 3 Jahre in die Zukunft ein Mandat vergibt wichtig mindestens 3 Jahre zurück zu schauen und Kontinuität kann auch die Kontinuität des Durchwurschtelns sein.
