daachdieb hat geschrieben:
(ich schmeiß mich fort)
Keine schlechte Idee...
Dann hast du auch die Chance dich wieder zu finden!
Dieses Hü und Hott zwischen Stefan Kuntz, Au
sgliederung zur JHV vorbereiten, und Fritz Grünewalt,
kein Handlungsbedarf, sowie der personifizierten Ahnungslosigkeit (das leg ich mal zu seinen Gunsten aus) des Aufsichtsratsvorsitzenden Rombach,
Schwenken kenn ich nicht - Ausgliederung mag ich nicht - ach wie gut das niemand weiss, das ich in Wahrheit Pinoccio heiss, Erzeugt Erinnerungen an vergessen geglaubte Zeiten.
Da dachte man immer, es geht kein Jota zwischen dieses Team aus Nitro & Cash, doch angesichts der leeren Kassen greift Stefan Kuntz, mitten im Revier des Fritz Grünewalt auf einen alten Kumpel aus Bochumer Tagen zurück.
Ausgliederung ja oder nein, auch ich muss zugeben, bei mir regen sich in Punkto Kapitalgesellschaft zwei divergierende Strömungen von Pro & Contra.
Rational betrachtet hat die Organisation des FCK in einer Kapitalgesellschaft (die AG ist wohl eine der schlechteren Alternativen) gewisse Vorteile in Bezug auf Organisation, Risiko und auch Transparenz. Doch diese organisatorische Frage wird überlagert von der Frage der Steuerung, der Einflussnahme und der Frage der Anteilseigner, sowie der Frage, wer lenkt und wer überwacht diese Gesellschaft. Der FCK ist für mich und viele andere mehr als nur ein Spielball auf dem Börsenparkett und mehr als eine auf Rendite ausgeichtete Kapitalanlage. Lass es doch ruhig Traditionalistentrolling sein, aber meine Biographie und die Geschichte des FCK haben mehr gemeinsam als Konsum und Entertainment.
Die Kuntz'sche Denke mag manchem etwas sprunghaft scheinen, er hat eigentlich auch keinen Sinn für Zahlen , aber einen untrüglichen Machterhaltungssinn hat er dennoch. Zur JHV droht zumindest die Schwächung seiner Plattform im Aufsichtsrat, nicht von ungefähr hat er seinen Vertrag noch schnell verlängern lassen, mit Begründungen, die auch einer Langnase wie Rombach nur schwer verständlich über die Lippen gehen.
Wenn also der Verlust der Mehrheit im Gesamtverein droht, dann ist die Ausgliederung in eine unabhängige Gesellschaft mit einem nochmals gefilterten Aufsichtsrat, in der der Gesamtverein nur noch Teil der Machtstruktur ist, garkeine so schlechte Idee.
Vorsitzender könnte da zum Beispiel Kurt Beck werden, ein ausgewiesener Fachmann für Finanzaufsicht und Privatisierung.
Doch irgendwie ist das ganze nur halb ausgegoren, denn wo ist der Investor, der Freund und Gönner, der dem FCK und Stefan Kuntz mit einem Investment den Hintern rettet.
Pohl ist jetzt endgültig abgetreten, aus der Homburger Runde um ALK & Bier fließt das Geld auch nur noch in homöopathischen Dosen, und ob Mateschitz jetzt wirklich bereit ist, seine aufstrebende Filiale im Osten um eine traditionsbehaftete, aber zur Zeit sehr ramponierte, Marke im Westen aufzustocken, ist nicht sicher.
In so einer Situation kommt Schwenken gerade recht. Hatte er doch, wie Kuntz mit der Idee des Ausverkaufs an einen institutionellen Investor den Mäzen alten Schlages Altegoer aus dem Verein drängen wollen, Kuntz hatte jedoch vorher mit Aussicht auf eine fettere Kuh den Abgang gemacht.
Was Schwenken zusätzlich zu dieser Beziehungskiste als Berater für eine Expertise bringen soll, ist offensichtlich auch Fritz Grünewalt nicht klar, denn so nebulös wie seine Erklärungen erscheint auch Schwenkens Installation.
Die Steuern die der FCK noch zahlen muß, Umsatzsteuer etwas Gewerbesteuer für Mieten und Leasingverträge, die Abführung von Lohn- und Einkommensteuer sowie Abgaben für geldwerte Vorteile von Mitarbeitern, soweit sie nicht weiter belastet werden, das kann auch jede einigermaßen ordentliche Steuerberatungsgesellschaft. Altlasten aus der Zeit vor 2008 soll es ja nicht mehr geben und wenn es danach, insbesondere in den 2 fetten Jahren der Bundesliga Leichen im Keller geben sollte, dann werden auch die 1000 legalen Steuertricks des Herrn Schwenken das nicht heraus reißen. Ansonsten bedeutet wenig oder kein Gewinn auch wenig Beute für das Finanzamt.
Eine Ausgliederung macht zur Zeit nur Sinn, wenn die Flucht vor der Insolvenz des Altvereins angetreten werden soll, Assets außer der Marke FCK, vielleicht die Jugendmannschaften, sind ja nicht mehr vorhanden und selbst die so stolz herausgekehrte Liquidität ist den Mitgliedern geschuldet.
Eigentlich keine so schlechte Idee, den Mitgliedern auf der JHV die Wahl zwischen Pest & Cholera zu lassen, Ausgliederung der Mannschaften und der Marke FCK in eine Kapitalgesellschaft, um sie dort zu sichern. User wie Mäc Devil oder WernerL sehen dieses Rettungsfloß sogar als geeignet für die angekündigte Atlantiküberquerung des Bundesligaaufstiegs. Derweil verbleiben alle Risiken und Schulden, auch die Fananleihe, im Altverein, der ja so oder so nur noch von Traditionalisten, Ratten und Sangesbrüdern bevölkert wird und der kann ja still und leise der Liquidation mangels Masse entgegendämmern. Eine interessante Aufgabe für die Insolvenzverwalterpraxis Wieschemann jr., womit sich der Kreis geschlossen hätte. Wenn es dann noch gelingt, über diese Schiene das Stadion abzuwickeln, ja dann hätte sich Schwenken wirklich gelohnt.
Nur der kleine Fritz kommt in der Story nicht vor, aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass Stefan alte Freunde einfach mal hinter sich lässt.