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Kaiserslautern ist bunt - nicht braun (fck.de)

Alles, was sonst in keine Kategorie passt.
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

Dass mit dem "keine Politik im Stadion" ist ja grundsätzlich ein schöner Gedanke.

Nur: Wo fängt das an? Wo hört es auf?

Wenn beispielsweise Leute, die schon in ihrer Kleidung - bewusst und gewollt - eine politische Einstellung offen propagieren dann in Diskussionen immer mit "Politik hat im Stadion nix verloren" kommen, dann ist das natürlich nicht mehr als Verarsche. Diese Leute nutzen die Kurve, um für ihre Einstellung zu werben und junge Leute zu rekrutieren - und kommen immer dann mit dem "politikfreien Stadion", wenn es um Gegenmaßnahmen geht.

Anders gesagt: Ein unpolitisches Stadion können wir meinetwegen verteidigen, wenn wir ein unpolitisches Stadion haben. So lange die Politik im Stadion präsent ist, ist das "unpolitische Stadion" nicht mehr als ein scheinheiliges Kampfargument in einer hochpolitischen Auseinandersetzung.

Gerade die Kämpfe in Aachen und Co. gehen ja nicht unwesentlich darauf zurück, dass man das Problem zu lange ignoriert hat :wink:
mster
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Beitrag von mster »

scheiss fc köln hat geschrieben:
mster hat geschrieben: P.S.: Ich warte ja noch darauf dass irgendjemand um die Ecke kommt und eine Diskussion über Linksextremismus vom Zaun brechen will.
Hat etwas länger als sonst gedauert, aber: tadaaaaaaaaaaa... :D
Ja, man kann fast die Uhr danach stellen, immer wieder faszinierend. :D Aber ich bin grad in Spiellaune, daher geh ich mal drauf ein. :)
hierregiertderfck hat geschrieben:Ab wann ist man überhaupt ein Nazi? :?:

Darf man Türken, die einen als scheiß deutsche Kartoffel beleidigen auch nicht beleidigen, ohne ein Rassist zu sein? Und das in seinem eigenen Land?
Weil mich jemand aufgrund meiner Herkunft (in dem Fall also Deutschland) beleidigt, muss ich mich auf das gleiche Niveau begeben? Naja, wers braucht...
Darf man nichts rufen, wenn man im Fußballstadion von einem gegnerischen Spieler, der z.B. farbig ist, bewusst mit einem Jubel provoziert wird?
Ich will besser nicht wissen was ich einem Szalai & Co. schon zugerufen habe oder dem Hoffenheimer Drecksack der meinte er muss den Hampelmann vor unserem Block machen. Ich hab kein Problem damit jemandem zu sagen, dass er ein Arschloch ist. Es ist aber ein riesiger Unterschied ob ich jemanden aufgrund seiner Aktionen anpöbel (für die er verantwortlich ist) oder aufgrund seiner Hautfarbe/Herkunft (zwei Faktoren, auf die kein Mensch Einfluss nehmen kann). Ich sehe da auch keinen Ansatz für eine Beleidigung - mit welcher Begründung sollte jemand ein besserer oder schlechterer Mensch sein weil er eine bestimmte Hautfarbe hat? Wer im Stadion den gegnerischen Spieler als Nigger bezeichnet, ist ein Vollidiot. Und mir ist da auch egal ob er das aus Überzeugung gesagt hat oder "im Affekt".
Ist man erst ein Nazi, wenn man die NPD wählt?
Nö, aber es ist ein untrügliches Zeichen das man offenbar irgendwo mal ganz falsch abgebogen ist. Selbst eine Protestwahl ist für mich kein Argument diese Matschbirnen zu wählen.
Heut zu Tage gilt man ja schon als Nazi, wenn man darauf hinweist, dass die Türken mehr Ärger machen, als wir deutschen.
Letzteres bezweifle ich sehr stark. Was du vermutlich meinst, sind Deutsche mit Migrationshintergrund. Und da kann es durchaus sein, dass es tatsächlich so ist wie du schreibst. So what? Wer diese Aussage macht und sich dabei auf Fakten beruft ist noch lange kein Nazi. Wer die Statistik dann allerdings zum Anlass nimmt mit dumpfen Parolen im Stile von "Ausländer raus" um sich zu werfen, ja, der ist ein Nazi. Und ein Trottel. Aber das geht meist eh Hand in Hand.
Die linke Schiene ist doch ebenso totaler Müll wie die rechte... das weiß doch jeder, der schonmal gehört hat, was diese Spinner reden.
Das ist aber ein komplett anderes Thema. Nur weil es Spinner am linken Rand gibt (was wohl niemand bestreiten wird) macht das die Rechtsextremen nicht harmloser oder gar besser oder ungefährlicher.
AlbiundIssi
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Beitrag von AlbiundIssi »

potto hat geschrieben:
Übrigens kann man einen Nazi bzw. Faschisten am Besten daran erkennen, dass er andere politische Meinungen nicht zulässt
da du das sinngemäß schon zum zweiten mal schreibst:

unsere verfassung verbietet politische meinungen,
die gegen die werte genau dieser verfassung sind und sie abschaffen oder unterminieren wollen -

und das notwendig und mit recht

stell dir mal vor, einer ist der "meinung",
man sollte den oder jenen umbringen...
(DARAN erkennt man v.a. "nazis": dass sie
ihre ansichten GEWALTSAM umsetzen wollen) -
glaubst du nicht,
dass man diese "politische meinung" mit aller macht bekämpfen muss?
AlbiundIssi
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Beitrag von AlbiundIssi »

übrigens bin ich der meinung:

dieses thema gehört klar in die kategorie
"neues vom betzenberg" -

hier "off topic" findet es keine sau...

verbesserung:
mir fällt gerade auf, dass "off topic" sogar
als "non-fck" firmiert -

das thema ist also EINDEUTIG falsch einsortiert,
weil es ja VOM FCK AUSGEHT!
hierregiertderfck
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Beitrag von hierregiertderfck »

@mster

In einem Fußballstadion wird man eben mit jeder sich bietenden Angriffsfläche als Spieler beleidigt, wenn man provoziert. Ob diejenigen, die dann rassistische Sachen rufen, die hellsten sind, ist eine andere Frage.
Aber kein Spieler kann erzählen, dass er sich wundert, wenn er dann beleidigt wird.
Auch wenn es alles natürlich keinen Rassismus rechtfertigt.

Wenn ein Türke (und ja, sehr viele sehen sich als TÜRKEN und nicht als Deutsche mit Migrationshintergrund) zu dir du scheiß Deutsche Kartoffel sagen würde und du sagst meinetwegen Kanacke zurück, ist das nächste was er zu dir sagt:
Du scheiß Nazi!
Darauf kannst du wetten.

Und warum? Weil sie merken, dass dieses Thema, von uns selbst am meisten, immer wieder heraufbeschworen wird und dies einen deutschen immer trifft und ein schlechtes Gewissen macht.

Zu dem Thema mit der Gewalt der Deutsch-Türken: Ich habe es schon oft genug mitbekommen, dass Leute, die dieses Thema ansprechen, als Nazis bezeichnet wurden, vor allem von den Leuten mit Migrationshintergrund. Deshalb erwähnte ich dies auch und ist durchaus nicht an den Haaren herbeigezogen.


Da man ja, wie man sieht, nicht einmal mehr beim Fußball von diesem Nazi-Thema verschont bleibt, kann man sich ja inzwischen kaum noch eine Deutschlandflagge ohne Gewissensbisse in den Garten hängen. Und die Leute anderer Herkunft nutzen das z.T. schamlos aus und stellen uns wegen nahezu allem als Nazis an den Pranger.

Deswegen auch die eher rhetorischen Fragen, ab wann man denn ein Nazi ist, da einem der Begriff von manchen selbst um die Ohren gehauen bekommt, wenn man keinen Döner mag (ja, auch das habe ich schon erlebt).

So eine Aktion, wie vom FCK jetzt, kann man bringen, wenn jemand, wie damals Shechter, als Drecksjude o.ä. bezeichnet wird.
Aber seitdem haben wir gefühlt alle 2 Wochen eine Kampagne gegen Rassismus. Sinnvoll ist das nicht mehr.

Achja: Nur weil ich beiläufig erwähnte, dass die Linken ebenso Müll sind, heißt das nicht, dass ich eine Diskussion aufziehen wollte, was auch letztlich wohl kaum passiert ist. Anscheinend stimmst du mir da ja zu, wie wohl auch die anderen. Also gibt es auch keinen Anlass zu einer Diskussion. Und natürlich hast du Recht, die NPD macht das auch nicht besser. :wink:

Der richtige Weg im Kampf gegen Nazis ist das schlichte Ignorieren, da es nur noch so wenige sind, sodass sie ohne solche Aktionen gar kein Thema mehr wären. Die reiben sich wegen solchen Aktionen wahrscheinlich sogar die Hände, da sie so im Gespräch bleiben.

Die Nazis sind eben aufmerksamkeitsgeile Menschen, da sie mittlerweile so wenige sind, dass sie um jede Aufmerksamkeit froh sind. Warum geben wir sie ihnen dann?
Stefan7.1
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Beitrag von Stefan7.1 »

hierregiertderfck hat geschrieben:Der richtige Weg im Kampf gegen Nazis ist das schlichte Ignorieren, da es nur noch so wenige sind, sodass sie ohne solche Aktionen gar kein Thema mehr wären. Die reiben sich wegen solchen Aktionen wahrscheinlich sogar die Hände, da sie so im Gespräch bleiben.

Die Nazis sind eben aufmerksamkeitsgeile Menschen, da sie mittlerweile so wenige sind, dass sie um jede Aufmerksamkeit froh sind. Warum geben wir sie ihnen dann?
Ey, sorry, weißt du eigentlich, von was du redest? Wenig Nazis??? Kameradschaften zwischen KL und Bergstraße gibt es einige. Klar, die im Osten sind einige mehr, aber die Pfalz ist durchsetzt von Nazis, die bestens organisiert sind. Gerade auf den Dörfern ist da einiges los, nicht nur in der Westpfalz, auch in der Vorderpfalz bishin zur Bergstraße tummelt sich das braune Gesocks. Und wir lassen uns den Fußball und unseren FCK nicht instrumentalisieren für braune Hetzreden - deswegen Augen und Klappe auf gegen rechts!!!
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Beitrag von EchterLauterer »

Es ist immer wieder erstaunlich, in welchem Ausmaße insbesondere in diesem Forum Rechtsextremismus und Rassismus relativiert wird. Wie schnell immer dieselben Sprüche kommen und wieviel Zustimmung diese Relativierungen erfahren!

Vor allem wenn mit obskuren Eventtouristen verglichen wird, die gerne in eine "linke" Schublade geschoben werden, obwohl diese Eventies aus purem Spaß am Prügeln und nicht mit ideologischem Hintergrund auf die Straßen gehen (Fragt Euch mal, ob nicht der eine oder andere "unserer" des Linksradikalismus gewiß unverdächtige Eventies vielleicht gestern in Hamburg oder Berlin war).

Auch der ewiggleiche und in diesem Zusammenhang ewigdumme Spruch, daß Politik nichts im Stadion zu suchen hätte, erregt in mir Übelkeit.
... ach so: Warum ist der denn in diesem Zusammenhang ewigdumm?

Rechtsextremismus und Rassismus ist MENSCHENVERACHTUNG und sonst gar nichts. Und das hat mit Politik nichts zu tun. Gegen MENSCHENVERACHTUNG hat jeder Mensch die moralische Pflicht, aufzustehen! Schon allein aus Selbstschutz, denn es könnte ihn aus irgendeinem Grund selber treffen!
Politik hingegen ist vom Ansatz her prinzipiell FÜR den Menschen, also genau das Gegenteil (obwohl das jetzt manch einer am Beispiel aktueller Politik anzweifeln dürfte, aber prinzipiell stimmts schon, glaubts mir einfach :D ).

Jeder, der hier die pure MENSCHENVERACHTUNG der Nazis toleriert, indem er sie relativiert, macht sich mit den Nazis gemein!
Ihr, die Ihr hier die Menschenverachtung der Nazis toleriert, indem Ihr sie relativiert, zeigt mir, daß der über 50 Jahre alte Satz von Bert Brecht immer noch stimmt:
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch

Und daß es nötig ist, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese Dummheit anzugehen! (Nur zur Klarstellung: Meinungsverstärker in Form von Baseballschlägern stehen MIR nicht zur Verfügung.)
Die einzige Gabe, die wahrhaft gerecht unter den Menschen aufgeteilt ist, ist der Verstand. Denn ein jeder glaubt, er habe genug davon. Pinkfarbener Text ist in jedem Falle Ironie, schwarzer Text aber vielleicht auch.
Die dritte Zeile dieser Signatur ist dem Forumssignaturwart gewidmet.
bestimmer2011
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Beitrag von bestimmer2011 »

Rechtes Gedankengut hat weder in der Gesellschaft egal in welcher noch im Stadion bzw. einem Verein nicht zu suchen und ist nicht tolerierbar.
Ich persönlich schäme mich in grund und boden wenn ich angebliche fck fans sehe die rechtes gedankengut vertreten oder sich damit symphatisieren bzw. verharmlosen. ich möchte mit solchen personen nichts zu tun haben. und dies hat nichts mit intoleranz zu tun sondern wie schon gesagt wurde. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen. Wir haben aufgrund der historie diesbezüglich eine besondere Verantwortung.
Deshalb würde ich mir wünschen dass auch die fck fans in der kurve mal flagge zeigen würden und eindeutig gegen solche stimmen vorgehen würde im sinne von ausgrenzung und zurechtweisung.
Wutti10
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Beitrag von Wutti10 »

Wie ist diese Geschichte jetzt eigentlich ausgegangen? :?:

Hat die NPD ihre Demo wie geplant durchgezogen?

War irgendein Vertreter des FCK bzw. irgendeine Fangruppierung bei der Gegendemo?

Ohne FCK.de hätte ich von dieser Kundgebung überhaupt nichts mitbekommen.

P.S.: Ja, ich habe keinen Bock die Begriffe "NPD + Kaiserslautern" zu googlen.
Wutti10
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Beitrag von Wutti10 »

@Skippy

Danke für die Info!

Die FCK-Fahne in der Hand werte ich mal als mildernder Umstand und lässt Hoffnung auf Besserung.
Besser mit FCK Fahne auf dem Platz als mit Nazifahne im Stadion.

Den 0,5 % Anteil der wählenden Bevölkerung, bzw. den 0,25 % Anteil der Gesamtbevölkerung bekommt man nie ganz aus dem Stadion raus.
Da wären bei 20000 Zuschauern 100 bzw. 50 NPD Wähler.
Zuletzt geändert von Wutti10 am 02.05.2014, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
Adaleh
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Beitrag von Adaleh »

mster hat geschrieben:
scheiss fc köln hat geschrieben: ..........
Genau, das alles ist ein Komplott. Kuntz holt irgendwelche dahergelaufenen Antifaschisten ins Boot, um vom verpassten Aufstieg abzulenken. Und alle, außer @Adaleh, haben jetzt auch prompt vergessen, warum sie bis eben so schlecht gelaunt waren, wenn sie an ihren FCK dachten.
Spar dir die Mühe. Wenn in einem Diskussionsbeitrag zu dem Thema der Begriff "Gutmensch" auftaucht, spätestens dann weiß man welch Geistes Kind der Verfasser in der Mehrheit der Fälle ist. Allerspätestens bei so Phrasen wie "Hetzen gegen Rechts" wird es dann überdeutlich. Darauf noch einzugehen lohnt sich nicht. :)

P.S.: Ich warte ja noch darauf dass irgendjemand um die Ecke kommt und eine Diskussion über Linksextremismus vom Zaun brechen will. Das passiert bei so Themen auch mit schöner Regelmäßigkeit (auch wenn es völlig am Thema vorbeigeht) - scheint mir eine Art von Reflex zu sein...
Prima, genau diese Sorte von Reaktionen bestätigen meine Feststellung... ein politisch geschulter Nutzer wie @mster erkennt natürlich sofort - wer von "Gutmenschen" spricht, ist Nazi oder Nazi-Sympathisant.
Das interessante an der bundesrepublikanischen und in diesem Forum geübten politischen Korrektheit ist, dass genau die üble Hetze und Intoleranz, die man "Rechten" vorwirft, von den "politische Korrekten" selbst praktiziert wird.
Deren System ist einfach und wirkungsvoll - man wirft Andersdenkenden "Menschenverachtung" und "Rassismus" vor - und schon hat man die Moral auf seiner Seite. Diese Art der politischen Diskussion hat für mich faschistoide Züge - allerdings nicht braun sondern rotlackierte!
seth
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Beitrag von seth »

Hmm... und wenn das Andersdenken aber tatsächlich menschenverachtend ist?

Das andere System ist aber auch einfach: man wirft Andersdenkenden "Gutmenschentum" und "politische Korrektheit" vor und schon denkt man, man hätte die Wahrheit auf seiner Seite.

Schonmal vorweg: Nein, ich bin nicht politisch geschult.
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

Adaleh hat geschrieben:Prima, genau diese Sorte von Reaktionen bestätigen meine Feststellung... ein politisch geschulter Nutzer wie @mster erkennt natürlich sofort - wer von "Gutmenschen" spricht, ist Nazi oder Nazi-Sympathisant.
Hat ja keiner gesagt. Dass das Gerede vom "Gutmenschen" ein rechter Kampfbegriff ist bleibt nunmal so. Es kann sich ja jeder über die konkrete Meinung eines anderen aufregen und darüber diskutieren (was hier ja auch getan wird). Wenn Leute, die (wie hier im Thread auch wieder) unter Schmerzen darüber berichten, dass man sie "Kartoffel" genannt hat nicht verstehen wollen, dass der Begriff "Gutmensch" eben auch einen gewissen Hintergrund hat und ein entsprechender Kampf-Begriff ist, dann ist das eben etwas "narrow minded".
Adaleh hat geschrieben:Das interessante an der bundesrepublikanischen und in diesem Forum geübten politischen Korrektheit ist, dass genau die üble Hetze und Intoleranz, die man "Rechten" vorwirft, von den "politische Korrekten" selbst praktiziert wird.
Siehst Du hier irgendwo "üble Hetze und Intoleranz"? So wie ich das sehe gibt es hier eine ganze Reihe von Leuten, die die Meinung vertreten, dass man Leuten, deren Ziele in der Ausgrenzung bestimmter Personen aus der Gesellschaft bestehen, entgegen treten muss. Sich dann immer wieder hinzustellen und zu sagen das sei "Hetze" ist ein übler, ja sogar feiger Versuch der rechten Seite, sich als Opfer darzustellen. Da wackelt der Schwanz mit dem Hund - wer die Ausgrenzung bestimmter Personengruppen propagiert (und damit explizit im Gegensatz zu unserer Verfassung steht) braucht sich über Gegenwind nicht wundern. Actio, Reactio.
Adaleh hat geschrieben:Deren System ist einfach und wirkungsvoll - man wirft Andersdenkenden "Menschenverachtung" und "Rassismus" vor - und schon hat man die Moral auf seiner Seite. Diese Art der politischen Diskussion hat für mich faschistoide Züge - allerdings nicht braun sondern rotlackierte!
Also ich habe hier noch nicht erlebt, dass in Trainerdiskussionen, Streit um den VV oder die Meinung über einzelne Spieler "anders denkenden" Menschenverachtung und Rassismus vorgeworfen wird. Das wird im allgemeinen menschenverachtenden Rassisten vorgeworfen.

Die NPD verfolgt ein menschenverachtendes, rassistisches Programm - und darum geht es hier. Oder siehst Du das anders?
Teufels-General
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Beitrag von Teufels-General »

Ich bin der meinung das jedem Bundesbürger ein kleiner niedlicher nazi für den privatbereich zusteht - meinen würde ich rot anmalen :teufel2:
Wahre Teufel sterben nie!!!
bittere_pille

Beitrag von bittere_pille »

Teufels-General hat geschrieben:Ich bin der meinung das jedem Bundesbürger ein kleiner niedlicher nazi für den privatbereich zusteht - meinen würde ich rot anmalen :teufel2:
Aber vorher föhnen! :D

In diesem putzigen, alten thread stehen viele Dinge schonmal drin:

http://www.der-betze-brennt.de/forum/vi ... =3&t=13080

Und @adaleh: Menschen vorzuwerfen sie seien gute Menschen, ja das ist schon ein bisschen absurd (zumal der Begrriff historisch absolut übel und offensichtlich besetzt ist), aber Dein Beißreflex springt seit Jahren bei jedem thread an, wenn es um diese Thematik geht. Sonst liest man ja nicht so viel von Dir, wenn es ums Sportliche oder Wirtschaftliche es 1. FC Kaisaaaaaaslautan geht.
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Beitrag von Wutti10 »

@Ktown2Xberg

Ich dachte es geht darum, dass wir im Gegensatz zum Spiel unserer Mannschaft die Außenpositionen ob rechts wie auch links nicht grob vernachlässigen.

Unsere Mannschaft ist politisch so korrekt, dass sie es immer wieder durch das Zentrum versucht.
Zuletzt geändert von Wutti10 am 02.05.2014, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Adaleh
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Beitrag von Adaleh »

@Ktown2Xberg
Sachliche Erwiderung - besten Dank...

Ich sehe den Begriff "Gutmensch" weniger als politischen Kampfbegriff, sondern eher als, sicherlich überspitze, Charakterisierung eines Verhaltensrituales innerhalb des politischen Systems der Bundesrepublik.

Die öffentliche-politische Diskussion in Deutschland orientiert sich seit vielen Jahren an moralischen Leitlinien... diese ergeben sich aus historischen Erfahrungen mit der rechten Diktatur des Dritten Reich und der Dominanz meist "linker", anti-nationaler Positionen in Politik, Kultur und Medien. Diese beanspruchen die absolute Moral für sich. Wer die Moral für sich beansprucht, kann diese natürlich politisch Andersdenkenden absprechen.

Es gibt meines Erachtens eine Objektivität weg von politischen Positionen und Diskussionen - diese Objektivität wird aber genau dann öffentlich unterdrückt, wenn sie zuvor das Sieb der "Korrektheit" nicht passiert hat - konkret sollte es jeden wahren Demokraten ankotzen - wenn der Reflex "links" ist gut - "rechts" ist schlecht praktiziert wird.

Warum sprechen die etablierten Parteien, wenn es um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit geht, nicht genauso offen und laut die mittlerweile verbreitet "Deutschfeindlichkeit" vieler junger Ausländer der dritten Generation an? Damit würde dieses wachsende Problem nicht Dritten überlassen!
@hierregiertderfck hat recht: Etliche Ausländer nutzen die "Nazibeschimpfung" mittlerweile gezielt, weil sie wissen, dass ihnen damit reflexartig Solidarität zuteil wird.

Ich stelle eine Behauptung auf: Genau die politische Einstellung, die heute dem weitgehend medial getriebenen Zeitgeist hinterhechelt, hat damals bei der Mehrheit der Menschen dazu geführt, den rechten Arm hoch zu reißen...
Zuletzt geändert von Adaleh am 02.05.2014, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
Adaleh
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Beitrag von Adaleh »

bittere_pille hat geschrieben:
Teufels-General hat geschrieben:Ich bin der meinung das jedem Bundesbürger ein kleiner niedlicher nazi für den privatbereich zusteht - meinen würde ich rot anmalen :teufel2:
Aber vorher föhnen! :D

In diesem putzigen, alten thread stehen viele Dinge schonmal drin:

http://www.der-betze-brennt.de/forum/vi ... =3&t=13080

Und @adaleh: Menschen vorzuwerfen sie seien gute Menschen, ja das ist schon ein bisschen absurd (zumal der Begrriff historisch absolut übel und offensichtlich besetzt ist), aber Dein Beißreflex springt seit Jahren bei jedem thread an, wenn es um diese Thematik geht. Sonst liest man ja nicht so viel von Dir, wenn es ums Sportliche oder Wirtschaftliche es 1. FC Kaisaaaaaaslautan geht.
Ich schnappe nur, ich beiße nicht... mein Problem ist, ich habe mal Politik studiert und fühle mich bei solchen Themen, wie im übrigen auch einige andere Nutzer, zu Kommentaren berufen...

gleichwohl sind meine Beiträge zu sportlichen und allgemeinen Themen unseren FCK betreffend, in der Überzahl :D

Vielleicht sollten wir einfach eine Politisierung des FCK bzw. dieses Forums vermeiden und uns jetzt auf Dresden konzentrieren...
patrick1984
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Beitrag von patrick1984 »

Wie hat mal ein Engländer gesagt... wenn die Deutschen Hitler bzw. die Nahdzis nicht hätten...würden sie den ganzen Tag in der Nase bohren. In Deutschland sind Islamisten und linke Terrorgruppen (Antifa etc. - siehe Wahlkampf der AfD der sabotiert wird) täglich am werkeln und mind. genauso gefährlich wie die NPD. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied.. man kann von all diesen Gruppierungen halten was man möchte, aber die NPD ist eine politische Partei (die anderen nicht) die nicht verboten ist und jeder der ihre Demonstrationen blockiert ist für mich ein ganz schlechter Demokrat.

Und das der FCK da jetzt noch stellungbezieht macht ihn nur angreifbar... wann kommt der runde Tisch gegen die Antifa, wann gegen die Islamisten, wann gegen Putin, wann gegen die Ukraine...endlos Schleife
bittere_pille

Beitrag von bittere_pille »

Adaleh hat geschrieben:
Warum sprechen die etablierten Parteien, wenn es um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit geht, nicht genauso offen und laut die mittlerweile verbreitet "Deutschfeindlichkeit" vieler junger Ausländer der dritten Generation an? Damit würde dieses wachsende Problem nicht Dritten überlassen!
@hierregiertderfck hat recht: Etliche Ausländer nutzen die "Nazibeschimpfung" mittlerweile gezielt, weil sie wissen, dass ihnen damit reflexartig Solidarität zuteil wird.
Wer sagt, dass es Deutschlandfeindlichkeit ist? Vielleicht ist es ihnen auch einfach nur scheißegal, wo sie leben... und da gibt es genauso viele "deutsche Jugendliche", denen der Staat genauso am Allerwertesten vorbeigeht.
Und wer wird denn hier schon als Kartoffel bezeichnet? Kann man a) drüber hinweglächeln und b) sich fragen, ob das auch inhaltlich gefüllt ist. Wird halt viel gelabert und wenn man älter wird, versteht man nicht immer alles :D . 12 jährige Mädchen begrüßen sich an nem Gymnasium auch teilweise morgens mit "Hey Fotze" und es ist nicht so gemeint, wie es klingt.

Und ob da was instumentalisiert wird? Glaubst Du das würde noch funktionieren? Vor einigen Jahren vielleicht mal, aber heute weiß doch fast jeder, dass es überall solche und solche gibt.
Also ich hab auf ner Kirmes mehr Angst als nachts in Frankfurt oder sonstwo.

Und nun zurück ins Funkhaus...
AlbiundIssi
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Beitrag von AlbiundIssi »

potto hat geschrieben:
zwischen Worten und Taten gibt es einen elementaren strafrechtlichen Unterschied

Man hat im Kommunismus gut erkennen können, wo eine Verfolgung von Worten hinführt
soso...

du bist also der meinung, dass der hinkende intellektuelle dummschwätzer aus der zeit um 1940 herum weniger gefährlich war als
seine ausführenden organe...

manche lernen es einfach nicht...

ich erkläre die diskussion von meiner seite
für beendet und hoffe, dass du deine ansichten
mal überprüfst...
(die hoffnung geb ich nicht auf, nein)

kommunismus gab es übrigens nie...
und falls du den sozialismus der ddr meinst:
hätten honegger und vorgänger nur die worte bekämpft (und zwar mit worten wie bei solch einer
gegen-kundgebung) -
glaub mir: er hätte keinen tag lang regiert
WolframWuttke
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Beitrag von WolframWuttke »

Für die neu dazu gekommenen:

Unser FCK bezieht Stellung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durch Teilnahme an einer Gegendemo gegen die NPD.

Gut die Hälfte der Post spricht sich (leider erwartungsgemäß) dagegen aus, da

> "Nazis ok sind, solange deren Partei nicht verboten ist"
> "Linke mindestens genauso schlimm sind"
> "einer mal von einem Türken "Kartoffel" genannt wurde"
> "Antirassismus Politik ist und das hat beim Fußball nichts zu suchen"
> "es anderswo viel schlimmer ist"


Danke, Stefan Kuntz! Mit der Aktion zeigt der Verein die Zivilcourage und Eier, die er gerade in den 90ern (z.B. Affenlaute gg. dunkelhäutige Spieler) hat vermissen lassen.
http://fck.de/de/fck-der-club/mitgliedschaft/
Adaleh
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Beitrag von Adaleh »

bittere_pille hat geschrieben:
Adaleh hat geschrieben:
Warum sprechen die etablierten Parteien, wenn es um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit geht, nicht genauso offen und laut die mittlerweile verbreitet "Deutschfeindlichkeit" vieler junger Ausländer der dritten Generation an? Damit würde dieses wachsende Problem nicht Dritten überlassen!
@hierregiertderfck hat recht: Etliche Ausländer nutzen die "Nazibeschimpfung" mittlerweile gezielt, weil sie wissen, dass ihnen damit reflexartig Solidarität zuteil wird.
Wer sagt, dass es Deutschlandfeindlichkeit ist? Vielleicht ist es ihnen auch einfach nur scheißegal, wo sie leben... und da gibt es genauso viele "deutsche Jugendliche", denen der Staat genauso am Allerwertesten vorbeigeht.
Und wer wird denn hier schon als Kartoffel bezeichnet? Kann man a) drüber hinweglächeln und b) sich fragen, ob das auch inhaltlich gefüllt ist. Wird halt viel gelabert und wenn man älter wird, versteht man nicht immer alles :D . 12 jährige Mädchen begrüßen sich an nem Gymnasium auch teilweise morgens mit "Hey Fotze" und es ist nicht so gemeint, wie es klingt.

Und ob da was instumentalisiert wird? Glaubst Du das würde noch funktionieren? Vor einigen Jahren vielleicht mal, aber heute weiß doch fast jeder, dass es überall solche und solche gibt.
Also ich hab auf ner Kirmes mehr Angst als nachts in Frankfurt oder sonstwo.

Und nun zurück ins Funkhaus...
Funkhaus meldet.... in Analogie zu Deinem oben gesagten wäre es dann auch nicht Ausdruck von Ausländerfeindlichkeit, wenn man von "scheiß Türken" oder "Knoblauch-Fresser" redet?!?
Schwach argumentiert und zeigt höchstens genau das was, was ich kritisiere - dieses unerträgliche messen mit zwei Maßstäben...
Funkhaus schaltet jetzt ab...
patrick1984
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Beitrag von patrick1984 »

WolframWuttke hat geschrieben:Für die neu dazu gekommenen:

Unser FCK bezieht Stellung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durch Teilnahme an einer Gegendemo gegen die NPD.

Gut die Hälfte der Post spricht sich (leider erwartungsgemäß) dagegen aus, da

> "Nazis ok sind, solange deren Partei nicht verboten ist"
> "Linke mindestens genauso schlimm sind"
> "einer mal von einem Türken "Kartoffel" genannt wurde"
> "Antirassismus Politik ist und das hat beim Fußball nichts zu suchen"
> "es anderswo viel schlimmer ist"


Danke, Stefan Kuntz! Mit der Aktion zeigt der Verein die Zivilcourage und Eier, die er gerade in den 90ern (z.B. Affenlaute gg. dunkelhäutige Spieler) hat vermissen lassen.
Ach Wolfram... keiner findet die NPD gut aber man muss einfach mal nüchtern betrachten, dass die die sich immer Demokraten schimpfen zu Mittel greifen die sehr antidemokratisch sind (ich empfehle dir das gestrige Welt Interview mit der Ministerpräsidentin vom Saarland.. die die Afd sehr verunglimpft hat)... Mir gefallen die Grünen auch nicht (übrigens viele Kommunisten dabei), dass heisst aber nicht das ich mich auf der Straße vor deren Demonstration setze...da dies halt Teil einer Demokratie ist. Demokratie - altgr. Δημοκρατία „Herrschaft des Volkes"... und wenn Teile des Volks (wenige wie viele) eine bestimmte Gruppe oder Partei wählen (egal von welcher Seite) dann ist das Teil der Willensbildung des Volkes...
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

Adaleh hat geschrieben:Ich sehe den Begriff "Gutmensch" weniger als politischen Kampfbegriff, sondern eher als, sicherlich überspitze, Charakterisierung eines Verhaltensrituales innerhalb des politischen Systems der Bundesrepublik.
Das mag ja sein, dass Du den so siehst. Der ist aber in Historie und Etymologie klar zuzuordnen. Etwas zugespitzt formuliert: Ich kann auch den Begriff "Nazischwein" für mich selbst als Charakterisierung eines verbreiteten politischen Reflexes definieren und ihn dann - ganz "wertfrei" - in politischen Diskussionen so anführen. Mache ich natürlich nicht - und aus dem selben Grund finde ich den Begriff "Gutmensch" überaus zwielichtig. Zumal er eine durchgehende Konnotation hat: Man unterstellt damit Leuten, aus einer bestimmten ideologischen Haltung heraus zu argumentieren, schafft sich Feindgruppierungen - und lenkt damit Diskussionen von der eigentlichen Sache auf ideologische Grabenkämpfe.

Schön in diesem Thread zu beobachten: Es geht hier nicht um "links" oder "rechts", sondern eine konkrete Partei deren Ziele ganz klar in der Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen bestehen. Alles andere ist Blendwerk und geht nur auf die relativierenden Einwürfe der "ich find die ja auch doof, aber man sollte sie mal machen lassen"-Fraktion zurück.
Adaleh hat geschrieben:Die öffentliche-politische Diskussion in Deutschland orientiert sich seit vielen Jahren an moralischen Leitlinien...
Dies ist ein wesentliches Merkmal einer funktionierenden Gesellschaft - wie man schon bei den alten Griechen nachlesen kann. Leitlinien sind ja eben diskutierbar - und das werden sie ja auch hier. Wenn die Leute, die hier im Thread von einigen relativierend in Schutz genommen werden ihr Programm umsetzen dürften, dann würden wir diese Diskussionen nicht führen.

Adaleh hat geschrieben:...diese [Leitlinien] ergeben sich aus historischen Erfahrungen mit der rechten Diktatur des Dritten Reich und der Dominanz meist "linker", anti-nationaler Positionen in Politik, Kultur und Medien.
Ein Vorwurf, den der rechte Flügel der CDU mal aus Wahlkampfzwecken in Auftrag gegeben hat (Stichwort Noelle-Neumann, Schweigespirale), der aber in der Form nie wissenschaftlich belegt werden konnte. Trotzdem nach wie vor ein beliebtes Argument am rechten Rand, um Meinungen, die im demokratischen Spiel der Kräfte eine gewisse gesellschaftliche Verbreitung gefunden haben als "Verschwörung" abzutun.
Adaleh hat geschrieben:Es gibt meines Erachtens eine Objektivität weg von politischen Positionen und Diskussionen - diese Objektivität wird aber genau dann öffentlich unterdrückt, wenn sie zuvor das Sieb der "Korrektheit" nicht passiert hat - konkret sollte es jeden wahren Demokraten ankotzen - wenn der Reflex "links" ist gut - "rechts" ist schlecht praktiziert wird.
Once again. Dieses "Sieb" gibt es nicht, sonst dürftest Du hier nicht mit mir diese Positionen diskutieren. Hier im Thread geht es auch nicht um einen Reflex, sondern konkret um eine Veranstaltung einer Partei, die für die Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen steht. Ich bin bereit Dir zuzugestehen, dass Du - aus Reflex? - hier den ideologischen Überbau der Diskussion bemühst. Aber ein letztes Mal (da Du die Frage ja bisher ignoriert hast): Findest Du es falsch, wenn man den Zielen der NPD, Teile der Bevölkerung auszuschließen, entgegentritt?
Adaleh hat geschrieben:Warum sprechen die etablierten Parteien, wenn es um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit geht, nicht genauso offen und laut die mittlerweile verbreitet "Deutschfeindlichkeit" vieler junger Ausländer der dritten Generation an? Damit würde dieses wachsende Problem nicht Dritten überlassen!
Es gibt weder wissenschaftliche Belege dafür, dass es sich da um ein "wachsendes Problem" handelt, noch sind beide Dinge vergleichbar: Wir reden hier über eine Partei, deren Ziel es ist, Menschen mit Migrationshintergrund aus der Bevölkerung auszuschließen. Weder ist mir eine Partei vergleichbarer Größe bekannt, die Deutsche aus der Bevölkerung ausgrenzen möchte, noch geht es hier um eine solche Kundgebung. Das Argument der Relativierung - aber die Deutschen sind doch die Opfer - ist ein weiteres beliebtes rhetorisches Mittel am rechten Rand, für das nichtmal Sarazin Statistiken gefunden hat, die einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten.
Adaleh hat geschrieben:Ich stelle eine Behauptung auf: Genau die politische Einstellung, die heute dem weitgehend medial getriebenen Zeitgeist hinterhechelt, hat damals bei der Mehrheit der Menschen dazu geführt, den rechten Arm hoch zu reißen...
Und damit ist das bunte Pot­pour­ri klassischer Argumente des rechten Rands komplett. Die beliebte Krönung des Relativismus, in der ein "Zeitgeist", der die Ausgrenzung von Ausländern nicht mehr zulässt, mit dem dritten Reich gleichgesetzt wird.

Ich habe auch mal Politikwissenschaft studiert, sogar in der Rechtsradikalismusforschung meinen Abschluss gemacht. Das was Du hier behauptest ist hanebüchener Quatsch.

Dass Leute damals den "rechten Arm hochgerissen" haben hat sehr viele "Gründe". Dass der Nationalsozialismus überhaupt an die Macht gelangen konnte, hatte alerdings nichts damit zu tun, dass man keine anderen Meinungen haben durfte, sondern dass sich die Weimarer Republik eben nicht gegen politische Positionen gewehrt hat, die die Bevölkerung spalten wollten in dem sie dem Begriff der Bevölkerung ein selbst definiertes Konzept des Volkes gegenübergestellt und sich militant gegen Teile der Bevölkerung gewandt haben.
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