Schlossberg hat geschrieben:Wie spielt man einen Konter 3:2?
So generell schwierig zu sagen, hängt auch von der Situation ab (Gegenstoß bei dem die Angreifer mit Anlauf kommen? Ballverlust der Defensivspieler am eigenen Strafraum?), bzw. davon wie die 2 Defensivspieler verteidigen.
Grundsätzlich:
Je mehr die 2 gg. den Mann und nicht "im Raum" verteidigen, desto leichter wird es den Konter auszuspielen - weil dann natürlich immer ein Angreifer frei ist. Dann geht's "nur" noch darum, durch Pässe auf den jeweils freien möglichst fix vor's Tor zu kommen und zu schauen, dass einer frei in Schussposition gebracht wird. Daher werden die Verteidiger versuchen, sich möglichst so zu positionieren, dass sie im Raum möglichst nah an mehr als einem Spieler dran bleiben, um bei einem unsauberen Pass unabhängig vom gewählten Adressaten eingreifen zu können.
Von daher würde ich sagen, dass - abseits aller situativen Komponenten wie Kreuzen der Angreifer, Doppelpässen, etc. - zunächst einmal wichtig ist, das Spiel breit zu machen. Die beiden Spieler die bei Beginn des Gegenstoßes nicht am Ball sind sollten mMn in der Regel schauen, sofort Distanz zum Ballführenden aufzubauen. Das ist mMn das A&O, nicht umsonst werden Konter gerne dann "verstolpert", wenn 2 Angreifer sich nicht einig sind, wer den Ball führt bzw. den Konter "lenkt".
Wie unterstützt man den außen durchgebrochenen Spieler?
Kann sein, dass ich die Frage falsch verstehe - aber mMn grundsätzlich genau so, wie oben beschrieben. Egal, ob nun mehrere Angreifen oder einer durch ist und die anderen nachziehen, generell ist es wichtig, mitzugehen / nachzurücken und dabei das Spiel breit zu machen, um entweder einen Gegenspieler "zu ziehen" oder eben als Anspielstation zur Verfügung zu stehen.
Wie nutzt man weite Einwürfe?
Wie nutzt man Flanken? Ich denke, in der Regel unterscheiden sich weite Einwürfe von anderen Standards vor allem darüber, dass weniger Druck hinter dem Ball ist. Daher werden diese oft in Varianten eingesetzt, in denen der Adressat des Einwurfs - möglichst einstudiert - auf einen Nebenmann in Schussposition ablegt.
Methoden, eine Überzahl (gel/rot) zu nutzen bzw. zu bekämpfen.
Uff, schwierig so allgemein. Hängt auch vom bisherigen Spielverlauf, den taktischen Verhältnissen, dem Spielstand, der Position des vom Platz gestellten Spielers, der verbleibenden Zeit, usw. ab. Wenn man nicht gerade in einem Pokalspiel hinten liegt, dann ist die "Default"-Reaktion der Mannschaft die in Unterzahl gerät eigentlich meist, den Defensivverbund wieder herzustellen (also falls nicht grad ein Stürmer "geflogen" ist einen Offensivspieler runterzunehmen und dafür den fehlenden Spieler Positionsgetreu zu ersetzen). Von da an ist es so oder so auch eine Frage der Laufarbeit, da der Gegner in Überzahl bei anhaltenden Druckphasen mehr und mehr Spieler in die Offensive schiebt und irgendwann die Unterzahl nur noch durch mehr Laufen auszugleichen ist.
Bei der Mannschaft in Überzahl ist es meiner Erfahrung nach "Mentalitätssache": Viele Trainer setzen darauf, in unveränderter taktischer Ausrichtung nun vermehrt auf Ballbesitz und kontrolliertes Passspiel zu setzen (das berühmte "Laufen lassen"), um die Mannschaft in Unterzahl zusätzlich zu ermüden, bis sich eben die Lücke auftut. Mutigere Zeitgenossen kontern die Herausnahme eines gegnerischen Offensivspielers ggf. indem sie einen Verteidiger oder 6er runter nehmen und selbst einen zusätzlichen Angreifer bringen. Birgt natürlich die Gefahr, selbst ausgekontert zu werden, d.h. in dem Fall ist Ballsicherheit erst recht wichtig.
Letztlich gilt dann auch da wieder: Wer gewinnt, hat's richtig gemacht
Spielweise gegen einen technisch klar unterlegenen Gegner?
Hängt u.a. davon ab, wie "bissig" der Gegner ist. Als technisch
überlegene Mannschaft will ich zunächst einmal Platz haben. D.h. das Spiel breit anlegen, evtl. bewusst nicht allzu kompakt hoch stehen um Platz zum "Ausholen" zu haben, d.h. zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm mehr Raum lassen - und (most of all) im Angriff darauf achten, dass die Spieler ohne Ball permanent in Bewegung sind und so die Deckung durch ihre Gegenspieler nicht zu eng werden lassen.
Grundsätzlich sollte umgekehrt jede technisch
unterlegene Mannschaft für enge Räume sorgen, die einzelnen Spieler immer möglichst "eng am Mann" verteidigen. Wenn der Gegner technisch besser ist, dann kann man eigentlich nur über die Zweikämpfe effektiv punkten - und dazu muss man permanent "dran" sein.
Allgemein: Wer technisch unterlegen ist, sucht gegen den Ball den "infight", wer überlegen ist versucht bei Ballbesitz diesen möglichst zu vermeiden.
Natürlich am Beispiel konkreter Spielsituationen.
Da wird's dann auch erst richtig spaßig. Dafür werden wir im Laufe der Saison sicher genug Gelegenheiten haben.
@Thomas:
Super
