@Rossobianco: Schöner Bericht!
wkv hat geschrieben:Ich hab schon vor dem Spiel gemutmaßt, dass uns Mannschaften, die das Spiel machen eher liegen als welche, wo wir es machen müssen.
Das kam auch hier wieder zum Vorschein. Die ersten 20 min. gehörten eindeutig den Frankfurtern, die hier forsch den Berg rocken wollten, und eben wie andere auch schon ins Messer liefen.
Hab ich ein bisschen anders gesehen. Ich war ehrlich gesagt überrascht - gefühlt waren die Bornhe'mer die erste Mannschaft seit langem, die nicht zu Beginn versucht hat, unsere defensiven 5 sofort zu pressen. Haben ganz schön tief gestanden und
uns erstmal machen lassen. Nur dass wir das nicht hinbekommen haben/wollten (s.u.).
wkv hat geschrieben:Vielleicht ist hier der Schlüssel der erfolgreichen, und der weniger erfolgreichen Spiele zu suchen.
Wir haben scheinbar nicht die kreativen Mittel, um eine defensive Mannschaft zu knacken, aber spielt eine mit (Dresden, Köln, Paderborn, FSV) dann läuft's.....
Man könnte aber auch die psychologische Seite sehen. Ich meine eine zutiefst verunsicherte und wenig selbstsichere Mannschaft gesehen zu haben, bis man sich eben etwas freischwamm. In diesen ersten Minuten ein Gegentor, und die Stimmung wäre ins extreme Gegenteil verkehrt, und davor schien man ein wenig Angst zu haben, ja geradezu gelähmt zu sein.
Wie gesagt, ich hab mit dem FSV gestern eben grad
keine Mannschaft gesehen, die versucht hat mitzu
spielen. Das war irgendwas zwischen Rehagelscher kontrollierter Offensive und (

) Foda-Fußball. Auf jeden Fall war der FSV merklich bemüht, zunächst einmal hinten dicht zu machen und dann durch Umschaltspiel Nadelstiche zu setzen. Auch wenn sie den Ball erobert haben ist nur eine überschaubare "Abteilung Attacke" ausgeflogen, hinten sind die auch bei Umschaltchancen überhaupt kein Risiko gegangen. Selbst ein Texeira (der in der zweiten Hz. teilweise mal als zusätzlicher OM daherkam) ist da kaum mit nach vorne. Und: Bennos Taktik hat mMn entsprechend auch schon in den ersten 20min nicht sooo für Gefahr gesort, auch wenn der FSV da optisch überlegen war.
Letzteres deshalb, weil von 2 Mannschaften mit ähnlicher Taktik wir diejenige (tut mal wieder weh das zu sagen) mit dem schlechteren Aufbauspiel waren. Bis auf Borysiuk (der eben auch als einer der wenigen neben Simunek im Aufbau ein "Repertoire" hat das den Namen verdient) hat in den ersten 20min von den 5 dahinten eigentlich keiner mal einen der offensichtlich vorgegebenen "vertikalen Pässe", der flachen Steilpässe durchs Mittelfeld direkt auf OM/Sturm an den eigenen Mann gebracht. Nicht so schlimm wie Halbzeit 1 in Cottbus, aber doch wieder auffällig.
Im letzten Punkt bin ich total bei Dir - das war vor allen Dingen eine Stimmungs-/Psychologie-Sache. Als die Jungs gemerkt haben, dass die Bornhe'mer auch nicht über die Mittel verfügen, jede Lücke im defensiven Umschaltspiel sofort zu bestrafen ist da mehr und mehr Ruhe reingekommen - und mit dem Selbstbewusstsein kamen zum Glück auch erst das Können und dann der Wille wieder. In dieser Hinsicht taugt Benny Köhler tatsächlich als Symbolfigur für das gestrige Spiel.
Noch kurz zu Mo:
Ich hoffe da kommt jetzt nicht noch eine böse Überraschung vom DFB - aber so wie es sich aktuell darstellt, war sein "unprofessionelles" Interview in Cottbus das Beste was uns passieren konnte:
- er hat seine Kollegen wachgerüttelt, gerade Baumjohann (auf den viele ja die Aussagen besonders gemünzt haben) hat mMn gestern vor allem in unseren starken 25min vor der Pause ein Bombenspiel gemacht. Da waren Pässe dabei, die - ach, lassen wir das...
- er hat sich selbst damit unter Druck gesetzt; im Ergebnis haben wir gestern (das erste Mal?) einen Mo Idrissou gesehen, der a) bärenstark gespielt hat, b) mannschaftsdienlich wie sonst was war (er sieht den Nebenmann!), c) mit dem Schiri und dem Abseits zurecht gekommen ist. Was will man mehr?
- last but not least: Sein verbaler "Ausfall" in Cottbus war überaus populär - und hat ihm gestern die "Idrissou, Idrissou"-Rufe beschert die es eigentlich viel öfter geben müsste. Ich hatte den Eindruck, der hat sich gestern total wohl gefühlt. Auf der Zielgeraden findet doch noch zusammen was zusammen gehört: Mo und die West. Der Bub muss geliebt werden!
Fazit:
Die Relegation
dürfen sie jetzt nicht mehr verspielen (auch wenn in Regensburg erstmal gewonnen werden muss). Das Stimmungstief nach Cottbus scheint sich als reinigendes Gewitter rauszustellen. Simunek kommt wieder, mit Köhler z.B. finden auf den letzten Metern auch noch weitere Optionen in die Spur. Ich schließe mich Marky & Co. an: bitte alles außer Augsburg - aber selbst wenn wir die bekommen sehe ich uns nicht chancenlos.
