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Saisonrückblick 2011/12, Teil 1: Die Hinrunde (Der Betze brennt)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
Thomas
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Beitrag von Thomas »

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Saisonrückblick 2011/12, Teil 1
Die Hinrunde: Der Anfang vom Ende


Ein historisches Jahr liegt hinter den Roten Teufeln - ein historisch schlechtes. Im ersten Teil unseres Saisonrückblicks schauen wir auf die Hinrunde.

- Fotogalerie: Saisonrückblick 2011/12, Hinrunde - Die Spiele
- Fotogalerie: Saisonrückblick 2011/12, Hinrunde - Die Fans

Die Saison fing schon beschissen an: Einen Tag nach dem Trainingsauftakt stürzte Adam Nemec vom Kirschbaum und musste mit Schlüsselbeinbruch monatelang pausieren. Zwei Wochen später, nach dem Lautrer Altstadtfest, fuhren Tobias Sippel, Thanos Petsos und Ivo Ilicevic besoffen in den Puff, was dem 1. FC Kaiserslautern die erste Titelseite in der Bild-Zeitung seit Marco Engelhardts Nacktfotos 2006 einbrachte. Für Keeper Sippel bedeutete es nach einem Stammplatzes auch noch den Verlust seines Führerscheins. Und zum Saisonauftakt im DFB-Pokal beim Oberligisten BFC Dynamo siegten die Roten Teufel zwar mit 3:0, dafür bekamen anschließend die mitgereisten Fans von den Spaßbremsen aus Berlin aber noch ordentlich auf die Mütze.

Dass die Saison 2011/12 nach den Abgängen von Srdjan Lakic, Jimmy Hoffer, Jan Moravek und später auch Ivo Ilicevic keine leichte würde, war jedem klar. Dass sie so denkwürdig werden sollte - leider im negativen Sinn - erwarteten aber wohl nicht einmal die kühnsten Pessimisten. Als Königstransfer wurde nach wochenlangem Hickhack der israelische Nationalspieler Itay Shechter im Doppelpack mit seinem Landsmann Gil Vermouth („Der Iniesta Israels“) verpflichtet, hinzu kamen etablierte Zweitligaprofis wie Olcay Sahan und Dorge Kouemaha, außerdem der 18-jährige Kostas Fortounis und einige Talente aus dem eigenen Nachwuchs.

Woran es haperte, wurde schon am ersten Spieltag deutlich: Aus dem Mittelfeld kamen zu wenig Bälle nach vorne, im Strafraum wurden die paar verbliebenen Chancen kläglich vergeben. „Sturmschwacher Saisonauftakt“ lautete die erschreckend passende Überschrift auf „Der Betze brennt“ - als Olcay Sahan freistehend aus sieben Metern über den Ball trat, es wäre das 1:0 für den FCK gewesen, war dieses Bild bereits symptomatisch für die komplette Saison. Am Ende unterlagen die Roten Teufel in Bremen mit 0:2.

„Kein Problem“, konnte man noch denken, denn der Spielplan hatte es eigentlich gut mit den Lautrern gemeint: Zuhause gegen Aufsteiger Augsburg und auswärts beim Lieblingsgegner Köln sollte eigentlich ein ordentlicher Saisonstart eingetütet werden. Durch die beiden gerechten 1:1-Unentschieden jedoch war schnell klar, dass der FCK bis auf weiteres unten drin hängt, denn es folgten Niederlagen gegen die Spitzenmannschaften Bayern und Gladbach. In diesen beiden Spielen hatte die Elf von Marco Kurz sage und schreibe nur eine Torchance, die Überschrift lautete: „Die schwächste Offensive der Liga“.

Dass eine Woche später am sechsten Spieltag schon der Höhepunkt der Saison folgen sollte, hatte so wohl auch niemand in seinem Drehbuch stehen. „Karneval am Betze“ gegen Mainz 05, der „Depp“ mit nur noch knapp 2.000 mitgereisten Fans wurde geradezu niedergekämpft und die Stimmung im Fritz-Walter-Stadion war großartig („Uiuiuiuiuiuiui, auauauauau“).

Der FCK krabbelte von den Abstiegsplätzen, zeigte aber eine Woche später bei der Pleite in Wolfsburg schon wieder eine Null-Leistung - trotz 45-minütiger Überzahl setzte es eine 0:1-Niederlage gegen harmlose Wölfe. Vom folgenden Heimspiel gegen Stuttgart bleibt die wohl einprägsamste Torchance der Saison in Erinnerung, als Itay Shechter und Kostas Fortounis den Ball im gegnerischen Strafraum so lange hin und her spielten, bis er doch noch beim Gegner landete. Das 0:2 gegen den VfB war eines der vielen Spiele der Vorrunde, in denen mehr drin gewesen wäre.

In der folgenden Länderspielpause verlängerte die Vereinsführung um Stefan Kuntz etwas überraschend den Vertrag mit dem langsam in die Kritik geratenden Trainer Marco Kurz. Kuntz hierzu: „Wir haben einen der besten Trainer der Liga und möchten auf diesem Posten weiter kontinuierlich arbeiten. Mit ihm werden wir auch in diesem Jahr den Klassenerhalt schaffen und weitere Ziele für unseren FCK ins Auge fassen.“

So merkwürdig der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung auch erschien, das damit verbundene Zeichen verfehlte seine Wirkung nicht: Es folgte die positivste Phase des FCK 2011/12. Beim 2:1 auf Schalke zeigten die Roten Teufel ihre beste Saisonleistung, der Heimsieg gegen Abstiegskonkurrent Freiburg (1:0) schürte fast schon Optimismus und der 1:0-Sieg zur 119. Minute im Pokalderby bei Eintracht Frankfurt wurde zur großen Stunde des ansonsten völlig überforderten Richard Sukuta-Pasu. Drei Siege in Folge - heute kaum zu glauben, oder?

Diese Phase war auch die beste der Stürmer Itay Shechter (drei Tore in zehn Spielen) und Dorge Kouemaha. Doch Shechter wurde zunächst vom Trainer demontiert, als nach seinem Siegtor gegen Freiburg plötzlich die Ersatzbank zu seinem neuen Stammplatz wurde, ehe er sich mit Trotzleistungen und einem dummen Platzverweis gegen Hannover selbst demontierte und dann auch noch ständig von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Ähnlich erging es Kouemaha, der nie mehr an seine gute Phase zur Mitte der Hinrunde anknüpfen konnte und sich später auch noch einen Achillessehnenriss zuzog.

Doch zunächst war noch alles im grünen Bereich, die Erfolge nach der Kurz'schen Vertragsverlängerung hatten neues Selbstbewusstsein gebracht. Es hätten sogar noch mehr Dreier werden können, denn auch bei den folgenden Auswärts-Unentschieden in Hamburg und Hoffenheim war der FCK jeweils die bessere Mannschaft. So stand nach zwölf Spieltagen der zwölfte Tabellenplatz, alles im grünen Bereich also. Die angeknackste Stimmung hatte sich stabilisiert, bei der folgenden Mitgliederversammlung wurde ein Jahresüberschuss von zwei Millionen Euro verkündet, der [url="http://www.der-betze-brennt.de/artikel/1811-liveticker-jahreshauptversammlung-am-11-november-2011.php]Aufsichtsrat[/url] wurde in einer mit Spannung erwarteten Entscheidung komplett wiedergewählt. Es hätte so eine entspannte Saison werden können...

Aber danach ging es abwärts. Die 0:2-Heimniederlage gegen Leverkusen wurde ob der vorigen guten Ergebnisse noch mit Fassung aufgenommen, die Spieler schienen - auch das klingt aus heutiger Sicht unglaublich - fast schon zu selbstsicher. Als eine Woche später beim 0:1 in Nürnberg erneut eine unterirdische Leistung gezeigt wurde, war es dann aber schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Der FCK rutschte auf Platz 16 ab und Trainer Kurz fand deutliche Worte: „In den zweieinhalb Jahren, seit ich hier bin, habe ich mich noch nie bei den Fans entschuldigen müssen, aber in Nürnberg war das nötig.“

Die Nerven lagen schon wieder blank, viel zu besorgniserregend waren die Tabellensituation und vor allem die Auftritte der Mannschaft. Neben der mangelhaften Offensive, sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm, war auch die Defensive um Fehlerteufel Rodnei längst zum Sorgenkind geworden. Vorne wurde regelmäßig nicht getroffen und hinten wurde ebenso regelmäßig das Minimalziel Unentschieden durch individuelle Fehler kaputt gemacht. Marco Kurz begann langsam aber sicher, sich in immer neuen Personalwechseln zu verzetteln und gab damit eines seiner Erfolgsrezepte der Vorjahre auf, nämlich die Kontinuität beim Stammpersonal.

Auch auf den Tribünen hatte die miese Stimmung angesichts der entlarvenden Auftritte der Roten Teufel längst Einzug gehalten. Richtig gute Stimmung gab es kaum einmal, größere Fan-Aktionen wie die Choreographie gegen Bayern oder die zigtausend Wunderkerzen gegen Stuttgart waren selten. Die optische Würze lag in der Hinrunde mehr in kleineren oder mittelgroßen Darbietungen wie den kreativen Spruchbändern gegen Mainz, der feurigen Bengaloshow in Frankfurt oder den gelungenen Auswärts-Choreos in Nürnberg und Dortmund. Beim Blick in den Gästeblock des Fritz-Walter-Stadions wurde indes deutlich: Die Pyrotechnik ist zurück in der Bundesliga! Bis auf Augsburg und Hannover ließen es alle Gastvereine auf dem Betzenberg rauchen.

Zum Ende der Hinrunde gab es zum fünften, sechsten und siebten Mal ein 1:1, was den FCK weiter auf dem (zumindest damals noch) gefürchteten Relegationsplatz festhängen ließ. In den Heimspielen gegen Berlin („Warum treffen wir das Tor nicht mehr?“) und Hannover ließ mal wieder die mangelnde Chancenauswertung den Traum vom Befreiungsschlag platzen, während der Punktgewinn als krasser Außenseiter beim aufstrebenden Meister in Dortmund als Überraschungserfolg gewertet werden durfte. Mit 16 Punkten beendeten die Roten Teufel die enttäuschende Hinrunde auf Platz 16, hinter Nürnberg und Mainz, vor Augsburg und Freiburg.

Endgültig besiegelt wurde die Enttäuschung schließlich im Pokalspiel bei Hertha BSC, wo der FCK zum wiederholten Male die schlechtest denkbare Leistung zeigte (1:3) und seinen Fans das Weihnachtsfest aus sportlicher Sicht endgültig verhagelte. „Zum Glück ist das Jahr vorbei“, gab Olcay Sahan einen Einblick in sein Seelenleben - nichtsahnend, was da noch auf seinen Verein zukommen sollte...

Im zweiten Teil unseres Saisonrückblicks blicken wir am Freitag auf die Rückrunde des Katastrophenjahres 2011/12, vom Wechseltheater in der Winterpause bis zur Außerordentlichen Mitgliederversammlung nach dem Abstieg.

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
08/15
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Beitrag von 08/15 »

Fetter Respekt an den Verfasser, sich so kurz nach dem Desaster mit der Thematik zu befassen.
paulgeht
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Beitrag von paulgeht »

So merkwürdig der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung auch erschien, das damit verbundene Zeichen verfehlte seine Wirkung nicht: Es folgte die positivste Phase des FCK 2011/12. Beim 2:1 auf Schalke zeigten die Roten Teufel ihre beste Saisonleistung,
Für mich einer der zwei "glücklichsten Momente" der ganzen Saison. Ich war eine Woche vorher hierher nach Düsseldorf gezogen und hab mich sozusagen als erste Amtshandlung alleine nach Gelsenkirchen aufgemacht... meine Fresse war das geil. Die Stimmung vor dem Spiel, die höhnischen Kommentare der Schalker, die roten Karten, die Elfmeter, die "Verteidigungsrufe" für Markus Merk, das kollektive Ausrasten, das Winken Richtung Königsblau ("Gegen Lautern, kann man mal verlieren"), die Heimfahrt mit den Bussen, die Stimmung am Hauptbahnhof ("Deutscher Meister wird nur der BVB!!")... einfach saugeil. Und damals war ich mir todessicher, dass wir das packen können. Erst recht nach dem Freiburg- und dann dem Frankfurtspiel.

Gott ist das jetzt im Nachhinein alles bitter. :(
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Betzedeiwel
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Beitrag von Betzedeiwel »

Vorab,ich hab den Text nicht gelesen und werde es auch nicht.
Meine Frage gilt den Mods:
Wie bringt ihr es fertig, diese Saison der Vollständigkeit halber, schriftlich revue passieren zu lassen,ohne das es euch das Herz zerreißt?

Ich könnte das nicht...

Respekt :!:

Aber der schwierigste Teil kommt erst noch.
„Beim Kampf um den Ball haben wir da den Leuten den Schädel fast weggetreten, ohne foul zu spielen." Gerry Ehrmann
Schenkel8
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Beitrag von Schenkel8 »

Thomas hat geschrieben:... hinzu kamen etablierte Zweitligaprofis wie Olcay Sahan und Dorge Kouemaha, außerdem der 18-jährige Kostas Fortounis und einige Talente aus dem eigenen Nachwuchs.
Die haben zwar mittrainiert, sind aber leider nie zum zug gekommen. Später durfte man sich für Derstroff und schließlich auhc für Wooten freuen, aber ansonsten......

Aber Respekt, könnte sowas nicht schreiben ohne in tiefster Trauer auszubrechen
Wunderkerzen sind kein Verbrechen!!
Mucky
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Beitrag von Mucky »

üäääh, davor hab ich mich am meisten gefürchtet...der saisonrückblick. jetzt muss man wieder durch alles durch und erkennt nochmal und nochmal und nochmal wie einfach eigentlich der klassenerhalt gewesen wär...och nööö, lass ma gut sein heut :nachdenklich:
Strength, Determination, Merciless, Forever
Gazza
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Beitrag von Gazza »

Ein absolut unnötiger Abstieg - dabei werde ich bleiben.

Jeder hat seine Theorie bezgl. der Gründe für den Abstieg - 1000 Gründe und vllt. kann man es doch auf einen Grund bringen: Keine Hierarchie - und somit Keiner, der die Mannschaft in einer schwierigen Phase aufbauen und an der Hand nehmen konnte.

Jetzt kann ich es ja sagen: War Anfang März in Rom und wollte am Trevi-Brunnen eine Münze ins Wasser werfen, um mir etwas wünschen zu dürfen. Dazu stellt man sich mit dem Rücken zum Brunnen und schnippt die Münze über den Kopf...

...und die Münze flog nicht ins Wasser, sondern blieb auf einer Marmorstatue liegen.

Lange Rede, gar kein Sinn: Der Teufel macht immer auf den größten Haufen.
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Beitrag von Lonly Devil »

@Thomas

Zunächst einmal, Respekt für den Artikel und die Arbeit die dahinter steckt. Normalerweise würde Ich mich für einen Saisonrückblick in dieser Form bedanken. Aber Angesichts des Saisonergebnisses.....

Wie kannst Du uns nur so quälen ? Jetzt jagt uns die ganze Sch.. Saison nochmal durch den Kopf. :traurig:
Ich schreibe hier einfach mal in der Mehrzahl, da Ich denke dass es noch mehr Usern im DBB so geht.

Wenn's auch schwer fällt, dennoch Danke. Zumindest für die Arbeit die Du Dir gemacht hast.

@Gazza
Deine vermaledeite Münze ist an allem Schuld. Wäre das Teil IN DEN BRUNNEN gefallen, dann..... , ja dann ........ :lol:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
c
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Beitrag von c »

Man sehe es mir nach. Ich werde mir diesmal den Saisonrückblick NICHT durchlesen!!
Atti1962
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Beitrag von Atti1962 »

@Thomas: Danke für den sehr treffenden Bericht!

@Gazza: Frauen können weder werfen, fangen noch kicken. Saarländische Frauen schon gar nicht.

PS: Letzteres war nicht so ganz ernst gemeint. Von der Schuld am FCK-Abstieg spreche ich dich trotzdem frei! :wink:
Lautern ist der geilste Club der Welt! :teufel2:
OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

c hat geschrieben:Man sehe es mir nach. Ich werde mir diesmal den Saisonrückblick NICHT durchlesen!!
Ich hab auch überlegt,ob ich das so halten soll - aber ich habs dann doch getan,da es in der Hinrunde doch das eine oder andere Highlight gab.

Nach 17 Spielen war noch alles drin,auch wenn gerade die Offensive wenig Anlass zu Optimismus gab.

Dass aber solch eine katastrophale Rückrunde folgte,hat wohl niemand so kommen sehen.
Corleo
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Beitrag von Corleo »

Im Rückblick unglaublich das man sich in der Winterpause mehr den Kopf über die vergeben Chancen machte als ernsthaft über einen Abstieg.

Ich hatte aus privaten Gründen einige Heimspiele in der Hinrunde verpasst und hätte mir Stand Dezember niemals vorstellen können das es eine Zeit im April 2012 geben wird in der ich diese Mannschaft nicht mehr in meinem(unserem) Stadion/Trikot/Verein auflaufen sehen möchte und deshalb wieder zwei Heimspiele am Radio verfolgte...
Das Herz blutete trotzdem und aufgeregt hat man sich natürlich trotzdem! :( :( :(

Ich kann nur den Kopf schütteln und das alles im Rückblick nicht glauben...
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot/weiß. Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion.
[Art. 1, Absatz 1 der Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V.]
LDH
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Beitrag von LDH »

Es war ein Problem, dass trotz der vielen unterirdischen Auftritte so lange noch alles möglich war. Viele haben die Situation unterschätzt. Es wäre so verdammt einfach gewesen die Klasse zu halten...

Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer.
zet
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Registriert: 10.11.2006, 19:46

Beitrag von zet »

Thomas hat geschrieben: [...]
Diese Phase war auch die beste der Stürmer Itay Shechter (drei Tore in zehn Spielen) und Dorge Kouemaha. Doch Shechter wurde zunächst vom Trainer demontiert, als nach seinem Siegtor gegen Freiburg plötzlich die Ersatzbank zu seinem neuen Stammplatz wurde, ehe er sich mit Trotzleistungen und einem dummen Platzverweis gegen Hannover selbst demontierte und dann auch noch ständig von Verletzungen zurückgeworfen wurde.
[...]
Nein, ich bin kein Kurz-Jünger, sondern eher ein Shechter - Kritiker und ich weiß, dass ich diese Meinung irgendwie relativ exklusiv habe, aber trotzdem:

ich habe es jetzt bestimmt schon drei mal geschrieben, aber nach dem Sieg gegen Freiburg durfte er erstmal 120 Minuten gegen Frankfurt ran, soweit ich mich erinnern kann, auch ohne besonders zu glänzen.
Dann kam er dreimal auf Kurzeinsätze, das ist richtig, durfte dann aber 90 Minuten gegen Nürnberg ran - und spielte trotz des offensichtlichen Frustfouls gegen Hannover im Pokal gegen Berlin 90 Minuten.
Er kam in ALLEN Pflichtspielen der Hinrunde zum Einsatz ...

Unterm Strich bleibt ein Siegtor gegen Freiburg, an dem dann die angebliche Demontage festgemacht wird ... irgendwie kommt er mir da in seiner eigenen Verantwortung etwas zu leicht aus der Sache raus.
"Es ist ein schwerer Fehler, wenn man theoretisiert, ohne Prämissen zu haben. Unmerklich fängt man dann nämlich an, Tatsachen zurechtzubiegen, sie Theorien anzupassen, statt Theorien nach Tatsachen zu bilden."

Arthur Conan Doyle, Die Abenteuer des Sherlock Holmes
OttoR
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Beitrag von OttoR »

zet hat geschrieben:ich habe es jetzt bestimmt schon drei mal geschrieben, aber nach dem Sieg gegen Freiburg durfte er erstmal 120 Minuten gegen Frankfurt ran, soweit ich mich erinnern kann, auch ohne besonders zu glänzen.
Dann kam er dreimal auf Kurzeinsätze, das ist richtig, durfte dann aber 90 Minuten gegen Nürnberg ran - und spielte trotz des offensichtlichen Frustfouls gegen Hannover im Pokal gegen Berlin 90 Minuten.
Er kam in ALLEN Pflichtspielen der Hinrunde zum Einsatz ...

Unterm Strich bleibt ein Siegtor gegen Freiburg, an dem dann die angebliche Demontage festgemacht wird ... irgendwie kommt er mir da in seiner eigenen Verantwortung etwas zu leicht aus der Sache raus.
Jo, und ich wiederhole mich auch sehr gerne ;)

Wieso hat Kurz ihn denn 120 Minuten überhaupt spielen lassen? Vielleicht hätte ein erfahrener Trainer ihn nach 90 Minuten rausgenommen, damit er wieder zu Kräften kommt. Oder wollte Kurz ein Zeichen "Ich halte zu Dir" an Shechter senden?

... um ihn dann einen Grund für nur noch 3 Kurzeinsätze zu liefern, weil Shechter noch platt war?

Und gg. Nürnberg waren ja wohl mal alle schlecht. Und dann hat er diese Riesenkopfballchance in Dortmund...

Dass er am Ende gg. Hannover dann nach langer Torflaute frustriert ist, kann man evtl. verstehen. Schweinsteiger hätte im Pokal gg. Dortmund auch vom Platz kurz vor Schluss gemusst, aber solche Spieler haben eben Bazi-/Nationalelfbonus, auch wenn man natürlich eine Tätlichkeit nicht mit einem groben Foulspiel vergleichen kann. War eben blöd an der Außenlinie.

Mit einem Nemec neben sich wär Shechter ganz groß rausgekommen, aber als Alleinunterhalter mit diversen Nichttechnikern oder Nichtläufern, hatte er es ungemein schwer.

PS. Bevor der Witz kommt, ja, ich, OttoR, bin abgestiegen. Der Protest ist ein Witz, ich will Urlaub.
"Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen."
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