Rheinteufel2222 hat geschrieben:Zunächst vorweg: ich habe keine besonderen Sympathien für Hannover, aber man sollte trotzdem objektiv bleiben. Die hatten 2009/2010 eine Scheiß-Saison, aber das hatte nichts mit fehlendem Sachverstand zu tun. Die lagen damals nach 12 Spieltagen auf Platz 10 und dann hat sich Robert Enke umgebracht. In den folgenden 12 Spielen waren sie so von der Rolle, dass sie nur noch 1 Punkt geholt und nach hinten durchgereicht worden sind, bevor sie am Ende doch noch zuzüclgekommen sind, den Klassenerhalt geschafft haben und seitdem leider richtig gut geworden sind. Wo da schlechtes Management sein soll, kann ich nicht sehen.
Das sieht bei uns leider schon ein bißchen anders aus. Bei uns gibt es keine Entschuldigung für die Fehlleistungen, nicht enmal unsere eingeschränkten Finanzen. Nicht vergessen: Augsburg, Freiburg und Hertha haben zusammen in der Winterpause weniger ausgegeben als wir. Das ist eine ziemlich erklärungsbedürftige "Leistung" unseres Vorstandes.
Dass, was du mir vorwirfst, habe ich auch dir damit vorwerfen wollen. Fehlende Fairness und Objektivität in der Beurteilung. Wenn ich schreibe, "gestern Karren in die 2. Liga", "heute Vollprofis", dann meine ich genau das: Das der Sachverstand eben vorhanden war/ist, auch wenn man es, warum auch immer, nicht immer glauben kann oder will (und Hannover war oft und lange 'ne abstiegsgefärdete graue Maus, nicht erst seit Enke und hat auch mehr Geld).
Und genau das ist das, was mir beim ganzen Kuntz-Bashing hier so auf den Zeiger geht. Kuntz trifft mit seinem Team komplexe, schwierige Entscheidungen und weil diese in einer Saison mal (absolut) daneben lagen in Sachen Kaderzusammenstellung, wird er hier als charakterloses, grundsätzlich-inkompetentes Arschloch denunziert von anonymen Leuten, die keine Verantwortung haben und gar nicht einsehen können, was alles in die Entscheidungsfindung mit einfliesst. Mir geht es hier um Demut, Anstand und Respekt und darum, sich nicht selbst für den oberschlausten Jesus zu halten.
Und warum sollen eingeschränkte Finanzen nicht als Entschuldigung und Teil der Erklärung herhalten dürfen? Klar spielen die eine Rolle, eine große.
Aber da gerne Freiburg und Augsburg rangezogen werden: Augsburg spielt die Rolle, die wir ungefähr letzte Saison hatten. Und wie es bei denen nächstes Saison aussieht, weiß man heute auch noch nicht. Freiburg dagegen zieht sich verdientermaßen durch seine Jugendarbeit aus dem Schlammassel. Der SCF hatte aber auch jahrelang Zeit, dass aufzubauen. Kuntz ist seit 4 Jahren da. Selbst der DFB profitiert erst seit 2009 von der Jugendarbeit, die 1998 nach der katastrophalen WM eingeleitet und von Sammer "perfektioniert" wurde.
Und die 2 MIO für Borysiuk und die 420.000 für Swierczok (
http://www.der-betze-brennt.de/aktuell/transfers.php) im Winter sind doch verdammt gut angelegt, oder nicht.
Die Sommertransfers und -ausgaben sind erklärungsbedürftig (Shechter, Vermouth, SuPa), da gehe ich mit. Das verstehe ich zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht. Aber SK wird seine Gründe und Überlegungen gehabt haben, und die kann er auch gerne mal allen mitteilen.
Aber selbst wenn er damit jetzt offensichtlich falsch gelegen hat: Zu behaupten, "Bei uns gibt es keine Entschuldigung für die Fehlleistungen.", ist einfach nur anmaßend, sorry. Ihn wegen einer schlechten Saison so anzuzählen, ist für mich einfach nur 'ne Frechheit. Vor allem wenn man bedenkt:
- Er setzte seine Karriere auf's Spiel, als er hier unterschrieben hat. Wie es bei uns aussah, weiß ja noch hoffentlich jeder.
- Und auch die Wiederauferstehung des FCK und die Erfolge der letzten 3 Jahre einfach unter den Teppich kehren zu wollen ... Was soll das? Ich raff das nicht. Wobei wir aber auch wieder beim selben Sachverhalt bzgl. Sachverstand wie oben beim Thema H96 wären. Nur im Verlauf andersherum.