Eine Pflichtlektüre für alle Schulkinder in unserer Zeit. Ist mir übrigens auch passiert. Auf dem Weg zum Bauern, mit der Milchkanne in der Hand, konnte ich unserem vereisten Dorfbach nicht widerstehen. Statt 200m nach Hause bin ich aber erst 500m in die anderer Richtung gelaufen. Zum Milch holen. Ich weiß aber noch, daß mir zu Hause aber ziemlich schnell ziemlich heiß wurde. Dank eines Teppichklopfers, den mein Vater abends auf meinem Arsch zertrümmert hatte. Das war aber weder der erste, noch der letzte Teppichklopfer, den bei uns dieses Schicksal ereilt hat.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Die schöne Sonne Ist ruhig hinabgestiegen ins Meer; Die wogenden Wasser sind schon gefärbt Von der dunkeln Nacht, Nur noch die Abendröte Überstreut sie mit goldnen Lichtern; Und die rauschende Flutgewalt Drängt ans Ufer die weißen Wellen, Die lustig und hastig hüpfen, Wie wollige Lämmerherden, Die abends der singende Hirtenjunge Nach Hause treibt.
"Wie schön ist die Sonne!" So sprach nach langem Schweigen der Freund, Der mit mir am Strande wandelte, Und scherzend halb und halb wehmütig, Versichert' er mir: die Sonne sei Eine schöne Frau, die den alten Meergott Aus Konvenienz geheiratet; Des Tages über wandle sie freudig Am hohen Himmel, purpurgeputzt Und diamantenblitzend, Und allgeliebt und allbewundert Von allen Weltkreaturen, Und alle Weltkreaturen erfreuend Mit ihres Blickes Licht und Wärme; Aber des Abends, trostlos gezwungen, Kehre sie wieder zurück In das nasse Haus, in die öden Arme Des greisen Gemahls.
"Glaub mir's" - setzte hinzu der Freund, Und lachte und seufzte und lachte wieder - "Die führen dort unten die zärtlichste Ehe! Entweder sie schlafen oder sie zanken sich, Daß hochaufbraust hier oben das Meer, Und der Schiffer im Wellengeräusch es hört, Wie der Alte sein Weib ausschilt: 'Runde Metze des Weltalls! Strahlenbuhlende! Den ganzen Tag glühst du für andre, Und nachts, für mich, bist du frostig und müde!' Nach solcher Gardinenpredigt, Versteht sich! bricht dann aus in Tränen Die stolze Sonne und klagt ihr Elend, Und klagt so jammerlang, daß der Meergott Plötzlich verzweiflungsvoll aus dem Bett springt, Und schnell nach der Meeresfläche heraufschwimmt, Um Luft und Besinnung zu schöpfen.
So sah ich ihn selbst, verflossene Nacht, Bis an die Brust dem Meer enttauchen. Er trug eine Jacke von gelbem Flanell, Und eine lilienweiße Schlafmütz', Und ein abgewelktes Gesicht."
Da "Molloy" in einem anderen Thread einen vernünftigen Beitrag geschrieben hat, blättere ich im gleichnamigen Roman und frage mich, ob uns Gaber nicht auch mal beehren könnte. Molloy, Malone Dies und The Unnamable gibt es btw erschwinglich als exzellent vorgetragene Hörbücher beim irischen Sender RTÉ.
Unbedingte Empfehlung: Frank Schulz neuestes Buch "Onno Viets und der Irre vom Kiez", grade vorab gelesen. Schrullig, komisch, gut geschrieben - eines der Highlights des Frühjahrs.
Ross King : Zum Frühstück ins Freie. (Manet, Monet und die Ursprünge der modernen Malerei) Sehr gut diese Beschreibungen von Kunst, Politik, Alltag der 1860er/70er Jahre in und um Paris. Das Buch fesselt mich.
Vor dem Einschlafen blättere ich noch etwas im bekanntesten Buch von Titchmarch (978-0198533696) und denke, dass Gerry Mathematiker werden sollte, damit 146 Jahre nach Riemanns Tod das immer noch große Rätsel endlich gelöst wird.
Donald Duck - Abenteuer im Dschungel. Weltliteratur. Wenn Dagobert Duck in seiner Grübelgrube mal wieder ein Abenteuer ausheckt, und Donald sich danach die härtesten Duelle mit dem Bösewicht schlechthin - Kater Karlo liefert, dann, ja dann sind der Phantasie keine Grenzen mehr gesetzt... . ...ach so, richtige Bücher, so zum Schmökern ohne Bilder hab ich auch noch, hehehe...im Moment bin ich grad mal wieder dabei, meine Raymond Chandler Krimis zu lesen.
Daß der bei weitem größte Teil der Menschheit ... den Schritt zur Mündigkeit, außer daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben, und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften: so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchten, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einige mal Fallen wohl endlich gehen lernen… Immanuel Kant, (1724 - 1804)
Hier sieht man´s wieder. Die Deutschen - das Volk der Dichter und Denker und der gute Immanuel Kant natürlich mitten mang. Wenn heutzutage doch nur mehr Deutsche denken würden. Auf das Dichten könnte ich ja durchaus verzichten...
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Könnte man die Rezitationen deutscher Dichter und Denker vielleicht in einen extra Thread schieben, damit hier die Übersicht über die Buchempfehlungen behält? Halte nen Thread dafür aber eigentlich für ne gute Idee.
Um mal auf unserem Dichterzweig zu bleiben, lese gerade "Das Hamletkomplott". In welchem Goethe, Kleist, Tieck und Schlegel quer durch Deutschland reisen um die Römische Kaiserkrone vor Napoleon zu retten. Sehr empfehlenswert, witzig aber auch mit Niveau.
"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten" um mit Goethe zu schließen.
Fußball in Kaiserslautern in zwei Sätzen auf den Punkt gebracht:
Ich gebe immer alles, kämpfe immer bis zur letzten Minute. Das erkennen die Fans an. Harry Koch
JWvG, das Frankfurter Würstchen, mache sagen auch, der Krankfurter starfucker, war pro Pyro, und schrieb dem FCK was ins Stammbuch.
Selige Sehnsucht
Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet, Das Lebend'ge will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, Überfällt dich fremde Fühlung, Wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsternis Beschattung, Und dich reißet neu Verlangen Auf zu höherer Begattung. Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt, Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du, Schmetterling, verbrannt.
Und solang du das nicht hast, Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde.