Thomas hat geschrieben:An die Fürsorgepflicht für den Verein hätte dieser Schneider besser gedacht, bevor er den Investor ins Boot geholt hat. Jetzt denkt er in erster Linie mal an sein Pöstchen - so kommt es mir auf den ersten Blick zumindest vor.
Lieber Thomas, du weisst ja wie das ist, wenn so ein Löwe (in dem Fall Schneider) sich verteidigen muss, weil er in die Enge gedrängt wurde: KGaA, Investor, Presse, Nostalgiker und die Masse an Arenaverweigerern. Dazu noch stänkernde Vereinsmitglieder ... .
Am 17.03.2011 fing das Drama um den TSV an, als man innerhalb von zehn Tagen acht Millionen € auftreiben musste, wie man der Süddeutschen Zeitung entnehmen kann (
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/mue ... -1.1074227).
Nimmt man das als Maßstab und weiss welch eine Personalfluktation auf Vorstandsebene der KGaA und Präsidentenebene der Vereins vorherrschten, so ist der momentane Status mit Investor Ismaik zwar nicht die absolute Ideallösung, aber dann doch eine stabile Lösung, mit der man Leben kann, wenngleich der Verein nur noch mit 39% an der KGaA beteiligt ist, aufgrund der 50+1 Regel, dann aber doch eine Stimmenmehrheit besitzt, sofern ich das jetzt mal ganz grob gesprochen richtig wiedergeben habe. Das war dann die Grundlage für die dann neueren Strukturen beim TSV. Puh. Immer diese Juristen.
Die Fehler wurden aber meines Erachtens nach im Zuge und Vorfeld der WM 2006 gemacht und die sollte man versuchen zu korrigieren. Was danach kam war eine Flickschusterei und ein generelles Mißtrauen zwischen Verein und KGaA mit dubiosen Spielerberatern und einem Vermarkter der sich in der Zeit kurz nach dem Artikel in der Süddeutschen Zeitung als wenig gesprächsbereit gezeigt hatte

, wenngleich man da auch gewisse Präferenzen und Vorstellungen zu haben schien. Später wurde der Vermarkter abgelöst (4Millionen €) und die Vermarktung durch den Investor betrieben. Man könnte somit auch von Eigenvermarktung sprechen.
Großen Respekt habe ich letztlich vor dem jetzigen Vorstand der KGaA, Herrn Schäfer, als auch dem jetzigen von Dir angezählten Präsidenten, Herrn Schneider, dass sie die damalige höchst brisante Situation letztlich vorübergehend gemeistert haben. Dass dies auch körperlich anstrengend war, kann man auch am Gewichtsverlust von 10kg bei Herrn Schneider sehen. Auch wenn die Bayernligazeiten mit Sicherheit für die Nostalgiker unter uns charmant waren mit einem engen immer gut gefüllten Grünwalderstadion, so bin ich doch sehr froh, dass man es geschafft hat die "professionellen Löwen" zu retten. Perspektivisch muss der Club den Wandel schaffen, als Arbeiterverein ins 21. Jahrhundert zu kommen.
Ich halte da auch gerade einen Roman Beer (vgl. Süddeutscheartikel und sein Buch) für eine treibende Kraft, der diesen Wandel eher mitvoranbringen kann, als aktuell der Herr Schneider.
Die Vision professioneller Fußball im Grünwalderstadion halte ich aber leider für nicht realisierbar. Eher, dass man es schafft, den Namen "Städtisches Stadion an der Grünwalderstraße" zu verkürzen, was auch das ein oder andere Mitglied gnädiger stimmen könnte und die Machtstrukturen vielleicht nochmal etwas verschiebt zu Gunsten des e.V..
Manchmal muss man halt auch gewisse anfängliche Visionen begraben (bundesligatauglicher Ausbau des Grünwalder), um Platz zu machen für etwas größerem aber passend für den TSV im 21. Jahrhundert im Herzen von München. Auch wenn der Investor da gegenteiliger Meinung ist.
Ist jetzt aber alles eine Ferndiagnose.