@ Demir Hotic Fußballgott
Du betrachtest den Wechsel aus Sicht des Vereins. Das ist, bedenkt man, dass S04 ihn gerne halten wollte, er aber unbedingt zu Bayern will, für einen Wechsel bereits 2011 verständlich. Ansonsten haben sie den Neuer ja in jüngster Zeit - gerade nach dem Geldregen der letzten Wochen - nicht grade ins Schaufenster gestellt. Die wußten: Wir können ihn halten und wir wollen ihn halten. Die Trennung war nur seine Entscheidung. Als er eine Verlängerung abgelehnt hat war klar: Wenn man 20 Mios kriegt ist der königsblaue Buerenschaft-Manu natürlich im Sommer weg.
Scheinheiligkeit auf Lauter Seite sehe ich, jedenfalls was mich angeht, nur bedingt. Den sportlichen Unterschied zwischen Sippel, der garantiert nie auch nur ein einziges A-Länderspiel absolvieren wird und Neuer, der diesbezüglich mal über die 100 kommt, hast du zurecht betont. Für mich ist Sippel nicht der Spieler, der eine emotionale Brücke zum Verein darstellt, der eine Identifikationsfigur ist, wie dies für viele Schalker Manuel Neuer ist/war.
@ sfck
Bundesliga: Borussia Dortmund
Trend zum Bleiben
Verbesserte Verträge und sanfter Gruppenzwang: Dortmunds junges Team ist so gut wie Meister und bleibt wohl zusammen. Auch Nuri Sahin widersetzt sich offenbar seinem Berater.
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Eine halbe Stunde nach dem Spiel [...] gab Sahin, auf den Südtribünen-Slogan ["Nächste Saison mit Nuri in der Champions League"] angesprochen, vor einer ZDF-Kamera trocken zu Protokoll: "Unsere Fans wissen schon, wie ich mich entschieden habe." Schon Ende der Woche war durchgesickert, dass sich der Spielmacher gar nicht ernsthaft mit einem Wechsel beschäftige. Vielmehr würden Spieler und Management von einer Verlängerung gleich nach Saisonende ausgehen.
Und Mitspieler Kevin Großkreutz, als Hardcore-Dortmunder bekannt, hatte in einem Interview schon mal angedeutet, Sahin sei "charakterlich überragend", und man könne sich sicher sein, "dass Nuri die richtige Entscheidung trifft". Man habe sich, so Großkreutz, im Prinzip ja gegenseitig versprochen, als Mannschaft zusammen zu bleiben.
Sahin besitzt in Dortmund bisher einen Vertrag bis 2013. Allerdings mit komplizierten Details, mit denen sein Berater Reza Fazeli seit Wochen virtuos jongliert. Selbst Fazeli hatte in der vergangenen Woche aber eingeräumt, dass der bisherige Vertrag keine Klausel enthält, die Sahin einen vorzeitigen Ausstieg zur festgeschrieben Ablöse von sechs Millionen Euro zu ausländischen Topklubs ermögliche.
Nach Sahins Äußerungen am Wochenende dürfte es bei den Verhandlungen mit Dortmunds Manager Michael Zorc wohl nur noch um die neue Laufzeit und um eine Gehaltsaufstockung gehen.
Dann hätte sich der türkische Nationalspieler ebenso gegen die Tendenz seines Beraters Fazeli (der auch Mesut Özil betreut) durchgesetzt, wie zuvor offenbar die DFB-Nationalspieler Marcel Schmelzer und Mats Hummels gegen ihre Berater.
Der soziale Druck aus dem Mannschaftskreis und dem BVB-Anhang, soll Sahin, der als heimlicher Kapitän der jungen Elf gilt, von vornherein gegen einen Wechsel eingenommen haben. Bedingung sei für ihn nur gewesen, demnächst in der Champions League zu spielen. Sahin spielt für Dortmund, seit er elf Jahre alt ist.
http://www.sueddeutsche.de/sport/bundes ... -1.1086785