So sehr ich das Verständnis von Fußballsport unseres Veterans nachvollziehen kann, so sollte dennach nach über 700 Beiträgen etwas Realismus möglich sein; denn jedem ist doch wohl klar, daß Profifußball mit Sportlichkeit, Moral, Anstand, Treue und ähnlichen Kategorien nichts mehr zu tun hat. Die Spieler auf dem Plartz funktionieren genauso wie ihre jungen und mittelalten Zujubler auf den Rängen. Sie funktionieren nach den Gestzen des Globalkapitalismus und empfinden das als das Normalste auf der Welt. Etwas anderes kennen die nicht. Leichtes Unbehagen empfinden die nur, wenn sie durch dessen Wirkungen negativ betroffen sind, wie hier dews Dahinschwindens eines ihrer Idole.
Da dieses Menschenhandelssystem und das Geldmachen mit "Humankapital" all diesen nicht mehr ehrenrührig erscheint und auch für die Vereinsführung des FCK normal ist, bleibt als eigentlicher Skandal der Dilettantismus, mit der der FCK in diesem Umfeld agiert:
1. Dem FCK-Management ist es einmal mehr nicht gelungen, den abwanderungswilligen Spieler Lakic für eine Ablöse zum jetzigen Zeitpunkt an den Mann zu bringen.
2. Der FCK ist nach wie vor trotz exzellenter Zuschauerzahlen nicht in der Lage, einem Spieler ein finanzielles Angebot zu machen, das auch nur annähernd an die Verlockung anderer Vereine heranreicht, um dessen Lippenbekenntnisse auf Wahrheit zu testen (siehe auch den "Fall Sam")
3. Das "produktive Humankapital" auf und neben dem Platz gleicht einer labilen Kasperletruppe, die durch eine Abreibung auf dem Platz (München) oder eine Wechselnachricht in totale Verwirrung verfällt. Dem Team fehlen einfach die gestandenen Männer, wie sie der FCK in anderen Zeiten hatte. Mit geschäftstüchtiger Halbstarkenmentalität läßt sich kein Blumentopf gewinnen.
4. Die Ereignisse haben auch zu weiterer Irritation beim Betreuer-"stab" geführt. Jedenfalls waren Einstellung und Taktik gegen einen "heißen" Gegner völlig daneben.
Für den weiteren Saisonverlauf kann der FCK mit seinem Anhang nur hoffen, daß die gegnerischen Trainer sich nichts Überraschendes einfallen lassen und ihre Spieler nicht zu stark motivieren. Die FCK-Spieler verkraften zu viel kämpferischen Einsatz des Gegners nicht. Da könnte man sich weh machen
Was den Lakic an sich noch betrifft:
Er wechselt nach der Saison definitiv zu einem Abstiegskonkurrenten. Da kann man nur sagen:
Traurig der Verein, der auf solche Spieler angewiesen ist.