mein lieber kepptn,
was regen wir (beide) uns eigentlich auf, der Betze hat gewonnen, die Lautrer stehen souverän auf Platz ein und haben alle direkten Konkurenten um die Aufstiegsplätze geschlagen, zudem wird ordentlicher Fußball gespielt.
...und den FR Artikel solltest du nicht mit der CDU-Wahlhetze des konservativen Blattes, auch aus Frankfurt, verwechsel. Dieser Artikel ist weitaus wohlwollender.
Am Ende, als der 1. FC Kaiserslautern zu schwimmen droht wie ein Kleinkind ohne Armreifen, kommt dann wieder das gute, alte "Betze-Feeling" auf; jene sagenumwobene Atmosphäre droben auf dem Betzenberg, als das Stadion noch enger und furchterregender und stimmungsvoller war als der viel zu große Kasten, der jetzt dort auch als Mahnmal der Maßlosigkeit steht und den Klub zu erdrücken droht.
Schön, das mit dem Babyschwimmen hätte er lassen können, aber mit dem Klotz hat er recht und der Maßlosigkeit auch.
Sie haben alle miteinander viel gelernt in den vergangenen Monaten in Kaiserslautern. So viel, dass die Pfälzer nach dem hartnäckig erlaufenen 1:0 gegen wacker dagegenhaltende Ostwestfalen jetzt mit vier Punkten Vorsprung und bereits 33 Punkten als Fettansatz auf den Rippen in die Vorweihnachtszeit gehen. Wenn Lutz und Kurz und Ehrmann weiter so gut mit der Mannschaft arbeiten, wird sie dort auch im Mai noch zu finden sein.
Denn es ist ein völlig anderer, technisch anspruchsvollerer und spielerischer Fußball, den der FCK im November 2009 bietet als jenes Kick-and-Rush aus dem November 2008. Seinerzeit kostete die Hauruck-Version mit hohen Bällen durch die Mitte so viel Kraft, dass das Team in der Rückrunde ähnlich in sich zusammensackte wie Roger Lutz am Montagabend am Spielfeldrand. Im Frühjahr musste Trainer Milan Sasic sich dann auf Geheiß von Vorstandschef Stefan Kuntz trollen.
Wie oft haben wir selbst das Hoch und Weit beklagt und selbst ich ziehe den Hut vor Marco Kurz und seiner Handschrift.
Inzwischen pflegt Kaiserslautern dank der intensiver Ballarbeit von Trainer Kurz und der klugen Transferpolitik des Managers Kuntz das aufregendste Flügelspiel der Liga.
Das lasse ich mal so stehen.
Aber beim FCK machen sich die Verantwortlichen nichts vor, wie schwierig es sein wird, den großartigen Erfolg der Gegenwart angesichts der angespannten Finanzlage in die Zukunft zu retten. Kuntz bettelt bei der Stadt um Mieterlass fürs Stadion. Aber noch ist der Nikolaus nicht gekommen.
Leider ist Stefan wirklich gezwungen betteln zu gehen, aber ohne den großartigen Erfolg hätten wir keine Zukunft.
Und an den Nikolaus, insbesondere in Form eines Herrn Hopp, glauben wir sowieso nicht, auch wenn wir den ganz großen Stiefel rausstellen.
