
Schönheim hat geschrieben:Auf Bild.de ist ein sehr interessantes Interview zwischen Martin Kind und Hans Joachim Watzke.
Vorallem eine Stelle hat mich sehr gefreut und gezeigt, dass wir immer noch zu den gr0ßen in Deutschland gehören.
Ich möchte sie nachfolgend zitieren:
BILD: Geht die Identifikation verloren, wenn ein Investor auf der Tribüne sitzt?
Watzke: „Uneingeschränktes Ja.“
Kind: „Die Fans strömen und identifizieren sich mit ihrem Verein. Aber Wolfsburg und Hoffenheim haben inzwischen auch Identifikation und viele Fans. Diese Klubs machen einen Superjob!“
Watzke: „Ich könnte mir vorstellen, dass Vereine wie Kaiserslautern oder 1860 München die Liga deutlicher beleben würden.“
Das ganze Interview auf http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/ ... sliga.html
pebe hat geschrieben: Freuen wir uns auf 2 klassigen deutschen fussball im internationalen sektor und eine an wertigkeit weiterhin schlechtere liga im vergleich zu england, spanien, italien frankreich...
tobz hat geschrieben:kepptn hat geschrieben:Wobei wir ja, dank Hopp und Co. wissen, dass immer ein Weg ist, wo nur ein Wille ist.
Mal blöd gefragt... Wodurch unterscheidt sich z.B. Manchester City von Hoffenheim oder Wolfsburg?
Ist es so, dass bei City ein reicher Scheich Besitzer UND Hauptsponsor ist, während bei Hoffenheim oder Leverkusen Hopp bzw. Bayer "nur" großzügige Sponsoren sind?!
c hat geschrieben:pebe hat geschrieben: Freuen wir uns auf 2 klassigen deutschen fussball im internationalen sektor und eine an wertigkeit weiterhin schlechtere liga im vergleich zu england, spanien, italien frankreich...
Damit kann ich die nächsten Jahre eigentlich ganz gut leben!
betze-weck hat geschrieben:Sorry @pebe, aber ich kann mich Deiner Argumentation nicht anschließen.
Gerade die Beispiele aus England zeigen doch, dass eine Übernahme durch einen Investor gefährlich ist. ManU war einst der reichste Verein der Welt und ist mittlerweile hoch verschuldet, da Glazer seine Schulden, welche er bei der Vereinsübernahme aufnehmen musste, auf den Verein abgewälzt hat. Die haben nicht ohne Grund nur einen kleinen Teil der Ronaldo-Millionen in neue Spieler investiert. Oder nehmen wir das Beispiel FC Liverpool. Die konnten ebenfalls kaum neue, dringend benötigte Qualität im Sommer verpflichten, weil ihren Besitzern das Geld ausgegangen ist. Selbst der angeblich perfekte Stadionneubau im Stanleypark ist wohl ferner denn jeh. Oder wie wäre es mit dem besten Beispiel in Form von West Ham. ein ehemals solider Verein ist aufgrund der Plkeite der isländischen Staatsbank, welche zum Großteil dem Besitzer von West Ham gehört, kurz vor dem Ruin und zum erneuten Verkauf....
Auch sehe ich den Vergleich mit England, Spanien, Italien und Frankreich anders. Die hochverschuldeten italienischen Vereine investieren kaum noch, bei den Spaniern wird es mit Ausnahme der Schuldenkönige aus deren Hauptstadt auch ruhiger und in Frankreich gibt es keinen Verein, der über mehr Geld verfügt wie z. B. der deutsche Krösus aus dem Bayernland. Der Gesamtetat von Girondins ist übrigens so hoch, wie der Spieleretat vom FC Bäh....
Solange deutsche Vereine international nicht über ein Unentschieden gegen die lettische Fußballmacht Ventspils hinwegkommen, von Rapid Wien 3:0 abgewatscht werden und zu Hause gegen Heerenveen verlieren, finde ich das Geheule von wegen nicht wettbewerbsfähig einfach nur lächerlich (damit meine ich die Funktionäre der international spielenden deutschen Vereine und nicht Dich)!
Ich teile jedoch zu 100% Deine Meinung, dass Hintertürchen a la Hopp und Brause-Matteschitz schnellstens geschlossen werden müssen!
Ratinho17 hat geschrieben:Die Entscheidung war abzusehen und ist im Sinne des Fußballs und vor allen Dingen der Fans nur richtig. In England beschweren sich die Fans schon seit Jahren über abgeflachte Fußballtraditionen.
Bleibt abzuwarten, wie lange dieser Zustand haltbar ist. Sollte irgendein Querdenker vor den europäischen Gerichtshof ziehen, sind seine Chancen leider gut. Obwohl es dafür in der Bevölkerung sicherlich keine Mehrheit gibt.
pebe hat geschrieben:Ratinho17 hat geschrieben:Die Entscheidung war abzusehen und ist im Sinne des Fußballs und vor allen Dingen der Fans nur richtig. In England beschweren sich die Fans schon seit Jahren über abgeflachte Fußballtraditionen.
Bleibt abzuwarten, wie lange dieser Zustand haltbar ist. Sollte irgendein Querdenker vor den europäischen Gerichtshof ziehen, sind seine Chancen leider gut. Obwohl es dafür in der Bevölkerung sicherlich keine Mehrheit gibt.
das die sich dort beschweren hat aber auch andere gründe und nicht nur die möglichkeit fremdes kapital in die vereine fließen lassen zu können! Fussball ist dort in der gesellschaft modifiziert worden und einer anderen klasse zugeordnet worden. Wo es früher ein fast ausschließlich dem proletariat (working class proud to be working class) zugeortnete spiel war, ist jetzt ein umbruch vollzogen. Das alte gesicht zeigt sich nur noch wenn die tommies auf den kontinent übersetzen... In dem fall ist deutschland auch nicht mit england vergleichbar
pebe hat geschrieben: ...In dem fall ist deutschland auch nicht mit england vergleichbar...
JochenG hat geschrieben:tobz hat geschrieben:kepptn hat geschrieben:Wobei wir ja, dank Hopp und Co. wissen, dass immer ein Weg ist, wo nur ein Wille ist.
Mal blöd gefragt... Wodurch unterscheidt sich z.B. Manchester City von Hoffenheim oder Wolfsburg?
Ist es so, dass bei City ein reicher Scheich Besitzer UND Hauptsponsor ist, während bei Hoffenheim oder Leverkusen Hopp bzw. Bayer "nur" großzügige Sponsoren sind?!
Nein.
Die Unterscheidungen sind schon recht erheblich, auf dem Papier...
Ein Investor - siehe Man City - hat die Mehrheit an der Gesellschaft, die den Profifußball (oder andere Sportarten) betreibt. Durch diese Mehrheit kann er, über die Aktionärsversammlung/Gesellschafterversammlung bestimmen, wer der starke Mann in der Gesellschaft ist (die DFL spricht da immer von Kapitalgesellschaft). Das bedeutet, alle Entscheidungen werden vom Investor / Hauptanteilseigner bestimmt. Wenn dann der Investor/Hauptanteilseigner der Ansicht ist, Manchester City soll nun z.B. als neue Heimat Cornwall haben, dann wird das per Beschluss (Mehrheitsbeschluss) so festgelegt und Manchester City gehört der Vergangenheit an. Der Investor hat das Sagen über alle Entscheidungen. Dies wird durch den Vorstand bzw. die Geschäftsleitung umgesetzt.
Kommen wir zu den "Werksclubs" - also Pille 04, oder VfL Golfsburg - früher auch mal Uerdingen ...
Die Werksclubs sind ursprüngliche "Betriebssportgemeinschaften". Also Sportvereine von Unternehmen. Gerade bei großen Firmen gibt es davon zahlreiche Vereine mit eigenen Anlagen (Stadion, Tennishallen, etc).
Da diese "Werksclubs" durch das ursprüngliche Unternehmen aus dem sie hervorgegangen sind natürlich entsprechend finanziell versorgt sind, fließen die Gelder aus der Unternehmenskasse in die - zwischenzeitlich meist eigenständige - Unternehmen. Sie sind im herkömmlichen Sinn kein gemeinnütziger Verein, sondern eben eine "Freizeitbeschäftigung" mit Finanzierung des Arbeitgebers.
Die Einflussnahme des Vorstands des Arbeitgebers dieser Werksclubs ist von Hause aus gegeben. Ebenso die finanziellen Mittel, die der Vorstand der Firma natürlich steuern kann und damit seinen Einfluss geltend macht.
Wesentlicher Unterschied ist aber, dass es eben kein "regulärer" Sportverein war, in dem jeder Mitglied werden konnte sondern eben nur Betriebsangehörige. Aus der Sicht von Martin Kind ist das eben genau das Beispiel, das 50+1 ad absurdum führt, da hier 100% dem Geldgeber gehören. Herr Kind verkennt allerdings, dass wesentliche Entscheidungen wie zum Beispiel Verlegung in eine andere Stadt oder das Entziehen der liquiden Mittel des Investors (siehe erster Fall) nicht möglich ist, da es sich um einen Unternehmensteil handelt. Soweit der theoretische Ansatz. Mich würde schon interessieren, was passieren würde wenn Opel einen Werksclub hätte oder Karstadt. Egal, diese Konstellation ist explizit genehmigt und nimmt deshalb eine Ausnahmestellung ein.
Das Modell Hoppelhausen.
Nun, Herr Hopp ist kein "Sponsor" im üblichen Sinne und er besitzt auch nicht mehr als 50 % Anteile am Verein. Seine Einflussnahme ist jedoch bedeutend höher, als seine Anteile bzw. Stimmrechte ihm einräumen. Er hat das einfach ein wenig cleverer angefangen.
Zuerst dem Verein geholfen. Dann "seine" Leute installiert. Dann die Profiabteilung ausgegliedert (Verein hält 50+1). Dann als stille atypische Beteiligungen Spieler gekauft, deren Rechte auf seiner Seite liegen und dem Verein zur Verfügung gestellt.
Auf dem Papier hat Herr Hopp keine Mehrheit. De facto bestimmt er den Verein. Und dieses Konzept hat er sich von der DFL und dem DFB absegnen lassen. Bis die Herren kapiert hatten, was er vorhat, hatte er schon die Zusage.
Zu guter Letzt gibt es noch das RBLeipsch Modell. In der Amateurklasse anfangen mit 100% Anteilen und dann langsam nach oben wandern. Das geht dann auch, da der Verein mehr als drei Jahre mit dem Konstrukt lebt und erst dann in die Profibereiche aufsteigt.
Also im Grunde ist es nicht schwer, die Regeln zu umgehen. Nur muss man entweder unten anfangen (Hopp/RB) oder aber als Werksclub einsteigen.
Weschtkurv hat geschrieben:pebe hat geschrieben: ...In dem fall ist deutschland auch nicht mit england vergleichbar...
Gottseidank.
Was hats den Engländern denn gebracht ihre "Investorenwut" ?
Die Topvereine sind hochverschuldet, und die Liga is langweilig geworden, genauso wie die Championsleague, immer die gleichen Vereine an der Spitze, nur die Topspieler werden untereinander hin und herverkauft.
Des guck ich schon gar net mehr. Öde. Genau wie Hoffenheim. Null Emotion.
pebe hat geschrieben:Ich finde Chelsea gegen west ham oder barcelona gegen manchester deutlich interessanter als wolfsburg gegen leverkusen.
pebe hat geschrieben:Weschtkurv hat geschrieben:pebe hat geschrieben: ...In dem fall ist deutschland auch nicht mit england vergleichbar...
Gottseidank.
Was hats den Engländern denn gebracht ihre "Investorenwut" ?
Die Topvereine sind hochverschuldet, und die Liga is langweilig geworden, genauso wie die Championsleague, immer die gleichen Vereine an der Spitze, nur die Topspieler werden untereinander hin und herverkauft.
Des guck ich schon gar net mehr. Öde. Genau wie Hoffenheim. Null Emotion.
was läuft hier anders sasic wandert rum wie wollitz oder auch die entsprechenden spieler, außnahme es kommt ein reicher spanischer oder englischer oder italienischer verein an. Schulden haben unsere clubs auch nur weniger... So dreht sich die welt. Wenn du lieber red bull lpz siehst, viel spass dann guck dir das an. Ich finde Chelsea gegen west ham oder barcelona gegen manchester deutlich interessanter als wolfsburg gegen leverkusen.
Weschtkurv hat geschrieben:pebe hat geschrieben:Ich finde Chelsea gegen west ham oder barcelona gegen manchester deutlich interessanter als wolfsburg gegen leverkusen.
Das ist alles (ausser dass die beiden deutschen Vereine nicht hoch verschuldet sind) dasselbe : Geld gegen Geld. Langweilig.
Weschtkurv hat geschrieben:@pebe
Wenn dir der englische Fussball/Liga gefällt - deine Sache.
Ich finds halt langweilig. Immer dieselben Mannschaften vorne, jedes Jahr, und Chelsea wird schon wieder net Meister. Manchester City hat jetzt plötzlich Geld - schwupps schnell mal eingekauft - zack spielen sie vorne mit.
Wer's mag. Mein Ding isses halt net. Und ja - ich guck lieber deutschen "Hausmannskostfussball" als Super tolle Premier League. Bin halt so. Nix für ungut.
pebe hat geschrieben:Das beispiel england zeigt doch nur, dass die TRADITIONSVEREINE durch frisches kapital konkurrenzfähig sind. Erklärt mir bitte wieso nicht solche fantasiegebilde wie red bull essex existieren und dadurch vereinen wie manchester, aston villa, liverpool, west ham oder wie sie alle heißen den rang ablaufen?
pebe hat geschrieben:...Kein gedudel mit musik vom band gedudelt wie bei hoffenheim gegen wob und das wollen die mir als topspiel anpreisen?