Gandalf446 hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:@ Gandalf: Ich brauche keinen Event! Das meine ich gar nicht, im Gegenteil: ich will das authentische Fußballerlebnis. Hingehen, Mannschaft anfeuern und im besten Fall siegen. Aber ich will meine Mannschaft so anfeuren, wie ich das will und nicht so, wie mir das ein Vorsänger vorgibt. Wenn du das nächste Mal in Berlin bist, melde dich! Dann fahren wir mal zusammen in die Alte Försterei. Das kommt am ehesten an das ran, was ich mir unter "guter Stimmung" vorstelle.
Werd ich mal da bin. Kommt leider net oft vor, aber ich wäre dabei. Wenns gutes Bier gibt, hast du mich
Zum Vorsänger: Du kannst das Stadion und vor allem die Kurve von Altona nicht mit der Westkurve vergleichen. Bei uns stehen dort 14.700 Leute, die man nicht so ohne weiteres koordinieren kann. Bei Altona sinds von mir aus 3000 (grobe Schätzung!!!). Bei denen fängt einer an was zu singen ud die ganze Kurve hört es. Die West ist so groß, dass man da gar nicht ohne Mikro/Megaphon koordinieren kann. Ohne das würde wohl jeder Block was anderes singen, was dann richtig scheiße wäre.
Du bringst in deinem Post zwei Punkte, die ich sehr interessant finde und sogar für die wichtigsten Dinge in der ganzen Diskusion halte.
Zum einen: Muss man in eine Fankurve, die vor Emotionen strotzt, in der Tausende Menschen, nach diesem Erlebnis eines Torerfolges lechtzen und alle unter einer gewissen Anspannung stehen tatsächlich koordinieren?
Muss man tatsächlich einen einzigen "Lupenreinen" Gesang bzw. Anfeuerungsruf haben?
Ich sage an diesem Punkt klar: Nein!
An dieser Stelle möchte ich Axel Bellinghausen Sinngemäß Wiedergeben:"Mir ist egal was gesungen oder geschrieen wird, Hauptsache es ist laut. Ich habe auf dem Platz sowieso keine Möglichkeit mich auf die Gesänge zu konzentrieren!" (Wurde so auf einem Fantreffen vor zwei Jahren gesagt. Wer da war, wird sich erinnern können)
Selbst wenn jeder Block was anderes singt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Lied durchsetzt. Dann wäre auch das Problem gelöst, dass Gesänge so schnell zu Ende sind, weil sie sich dann einfach durch die Kurve ziehen. Zudem würden auch die jüngeren Fans lernen Stimmungstechnisch auf das Spielgeschehen einzugehen.
In meinen Augen kann da die Anfield Road einen gewissen Punkt vorbild haben (Die Außergewöhnliche Stimmung die ihr nachgesagt wird mal außen vorgelassen). Aber dort klappt es z.b. dass manche Gesänge sich ohne Capo im ganzen Stadion ausbreiten. Als Beispiele wäre hier vielleicht "Fields of Anfield" - Pendant zum Westkurvsong oder auch die Steven Gerrard und Torres Huldigungslieder zu nennen.
Das es beim Betze selbst auf der "alten" Kurve relativ unkoordinert zuging und teilweise 3 Lieder gleichzeitig gesungen wurden hat sogar einen Videobeleg im Internet!
Ein inzwischen relativ "ausgelutschtes Video vom 9.11.1991
http://www.youtube.com/watch?v=ansSqPK5 ... re=relatedBei Sekunden 15- 20 gut zu hören und bei Sekunde 30 nach Ende des Kommentators sogar noch besser...Keinerlei Synchronität

Edit: Ich habe vor langer Zeit einmal geschrieben, dass man das Megaphon so einsetzen sollte, dass das Megaphon in naher Zukunft überflüssig wird. Das sollte in der Anwendung immer an oberster Stelle stehen!
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)