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Interview mit der Generation Luzifer

Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.
Proud Devil
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Beitrag von Proud Devil »

1.) Diesmal führt mich mein Interview mitten in die Pfalz nach "K-Town", genauer gesagt nach Kaiserslautern. Da man auf eurer Seite (http://www.generation-luzifer.de) nicht viele Informationen über euch findet erzähle mal kurz was über die Gruppe und verliere mal bitte noch ein paar Worte über das Internet und die dazugehörigen Entwicklungen, von den auch die "Ultrakultur" nicht unbetroffen ist.

Die Entstehung unserer Gruppe verlief wohl ähnlich, wie bei vielen anderen deutschen Gruppen. Mitte der 90er Jahre, als in allen deutschen Stadien die Stimmung mehr und mehr abflachte, die Hochzeiten der Hooligans und Kuttenfans vorbei waren, bildeten sich überall kleine Gruppen von ultraorientierten Leuten. Die meisten dieser Leute wurden auf die Ultrakultur durch Hoppingtouren ins Ausland (v.a.Italien) oder auch durch Fanzines aufmerksam und wollten verschiedene Stilelemente in die heimischen Stadien transportieren. Natürlich stellte man schnell fest, das mit einer kleinen Gruppe bestehend aus wenigen Leuten nicht wirklich viel erreicht werden konnte und versuchte so die Kräfte zu bündeln, gerade auch weil man in dieser Zeit noch mit vielen Vorurteilen anderer Fanclubs zu kämpfen hatte und beim Verein auf verschlossene Türen stieß. So kam es im Sommer 1998 zum Zusammenschluss verschiedener kleiner Gruppen, um zusammen als eine große Gruppe, der Generation Luzifer, aufzutreten. Bei der Namensgebung war man sich einig, dass man sich auf keinen Fall in die Liste der zahlreichen "Commandos", "Ultras" oder "Brigaden" einreihen wollte.

Quelle und kompletter Text :
http://forza-roma.de/interviews/generat ... rview.html
bietzer
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Beitrag von bietzer »

Da kann man doch mal wieder schön erkennen wie unterschiedlich Sachverhalte wahrgenommen werden.
Ein erheblicher Teil der Fans mit denen ich zu tun habe, sehen diese Gruppierung eher kritisch. Werden die Choreografien noch durchaus positiv gewertet, so wird hingegen das recht aggressive und zum Teil arrogante Verhalten deutlich negativ betrachtet.

Jegliche Kritik an ihnen wird häufig mit einer Schärfe beantwortet die ich für unangemessen halte. Das öffentliche Auftreten, beispielsweise bei der Jahreshauptversammlung 2007, ist bedenklich. Bei einem Fan Treffen hatte ich angemerkt, dass Hetzgesänge gegen Waldhof zu dem Spiel-Zeitpunkt, 1:1 gegen die 60er, kontraproduktiv seien. Daraufhin wurde ich, man kann schon sagen, nieder gebrüllt.
Der Diskussionstermin im Oktober wurde 2 Tage vorher angekündigt und ich habe erst davon erfahren als es zu spät war. Im übrigen, wie für alle mit denen ich dort hin gehen wollte.
Zudem möchte ich an den Stimmungsboykott beim Köln Spiel 2007 erinnern.

Persönlich würde mich noch interessieren wie diese und andere "Ultra" Gruppierungen mit Rechtsradikalen Mitgliedern in den eigenen Reihen umgehen. Leider habe ich auch mehrfach, vor allem bei Auswärtsfahrten, so genannte "Fans" mit GL Shirt oder Aufnähern, miterleben müssen, die das Auschwitz Lied sangen oder gegnerische Spieler als Juden beschimpften. Von den Homo-Phoben Äusserungen ganz zu schweigen.

Gerade bei so aktiven Gruppen, die ja auch sonst zu allen wichtigen Themen zurecht ihre Meinung kund tun, vermisse ich an diesem Punkt eine klare öffentliche Auseinandersetzung.
Einen Verweis auf die unpolitische Grundeinstellung der Gruppe lasse ich hier deutlich nicht gelten. Denn wer Meinung "macht", sich auf der Jahreshauptversammlung als Gruppe zu Wort meldet, der "macht" auch Politik und steht dann auch in Verantwortung.
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