das schreiben unsere gäste:
Bis zur 61. Minute war noch alles okay"
Es war eine wirklich sehenswerte Partie, nach dem Abpfiff hatten jedoch nur die Fans des 1. FCK Grund zur Freude. Schön aus St. Pauli Sicht: David Hoilett erzielt sein erstes Tor im braun-weißen Trikot. Nicht so schön: vier Gegentore und eine Rote Karte für Marc Gouiffe à Goufan!
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Tja, was schreibt man da denn jetzt? Das nackte Ergebnis ist eigentlich schon sehr deutlich, ABER wie sagte Stani direkt nach dem Abpfiff: "Bis zur 61. Minute war eigentlich noch alles in Ordnung!" - schtümmt! In den ersten Minuten war sogar alles in bester Ordnung. Mutig und clever zeigten sich die Kiezkicker kurz nach 18 Uhr, spielten schnell nach vorn und schirmten Ball und Gegner gekonnt vom eigenen Tor ab. Nach 90 Sekunden hatte Marc Gouiffe à Goufan die erste gute Möglichkeit einzunetzen, doch sein Schuss verfehlte das Tor von Heim-Keeper Sippel knapp.
Die Roten Teufel kamen zusehends besser zurecht und dominierten die Partie in der letzen Viertelstunde der ersten 45 Minuten, erhöhten die Frequenz der Torchancen bis hin zum letztendlich durchaus verdienten Führungstreffer in der 38. Minuten durch Jendrisek.
In der Pause haben Stani und Truller ihren Jungs wohl ordentlich die Ohren freigepustet, denn nach dem Wiederanpfiff nahmen die St. Paulianer wieder den Schwung und Rhythmus aus den ersten Minuten der Partie auf. Und siehe da - es zahlte sich aus. In der 51. Minute gab es Freistoß für den FC St. Pauli. Der Ball kam hoch in den FCK-Strafraum und als es schon so aussah, als wäre die Situation geklärt, schnappte sich Youngster David Hoilett den Ball frech vom Fuß eines FCKlers, lief Richtung Tor zu, umkurvte noch ein paar Gegenspieler und schlenzte das Leder lässig an Torhüter Sippel vorbei ins Netz zum 1:1!
Alles im Lack - bis die Spieluhr schließlich die von Stani erwähnte 61. Minute anzeigte. Nach einem langen Einwurf in Matze Hain's Strafraum konnte Ralph Gunesch zwar noch einen Torschuss abblocken, doch der Ball sprang von Ralle's Allerwertesten so denkbar unglücklich ins Getümmel Richtung 11-Meter-Punkt und dort direkt vor die Füße von Anel Dzaka, der den Ball im Fallen unhaltbar über die Torlinie brachte. Dzaka freute sich sehr über seinen Treffer. Seine Freude und sein Lachen versteckte er dann aber, in dem er den vorderen Teil seines Trikots über den Kopf zog, so dass man dabei seinen blanken Bauch sehen konnte. Schiri Schalk fand das ganze jedoch gar nicht so lustig (Wortwitze über den Namen des Schiedsrichters erspare ich uns jetzt...) und zeigte dem frischgebackenen und bereits Gelb verwarnten Torschützen für das Trikot-Hochziehen die so genannte Ampelkarte. Mal ganz ehrlich und auch nur meine persönliche Meinung: man kann es auch übertreiben! Auch wenn es in dem Fall ein "Vorteil" für den FC St. Pauli war, wegen so einer Aktion eine Gelbe Karte zu bekommen ist schon sehr schwer nachvollziehbar ("Papa, wieso darf der nicht mehr mitspielen?", "Ich erklär dir lieber nochmal was Abseits ist...") - aber alles in allem eben regelkonform!
Zurück zum Spiel. Jetzt waren also nur noch 10 gegen 11 am Werk. Das weckte Hoffnung. Jetzt könnte noch was gehen, Ausgleich, vielleicht sogar noch mehr. Und während die St. Paulianer auf den Rängen noch mit ihren Tagträumen beschäftigt waren, machten auch die Braun-Weißen auf dem Grün in diesem Moment den Eindruck, gedanklich ganz woanders zu sein. Nahezu ohne Gegenwehr erhöhten die zehn Roten Teufel in der 62. Minute auf 3:1. Matze Hain war über die Unkonzentriertheit seiner Vorderleute so dermaßen außer sich, dass man sich wirklich sorgen um ihn machen musste - so wie er sich vor Unverständnis und Wut die Hände auf den Kopp geknallt hat, muss das schon ordentlich weh getan haben.
Der Rest ist schnell erzielt: Gouiffe à Goufan sprang in der 70. Minute am Fünf-Meter-Raum in Torhüter Sippel und bekam dafür - Überraschung - die Rote Karte. Hatten wir auch schon lange nicht mehr. Die Aktion sah wirklich böse aus, auch wenn wir Marc absolut keine Absicht unterstellen. Er selbst sagte nach Schlusspfiff, dass er den Torhüter nicht gesehen hat. Nur vier Minuten später machte Bellinghausen noch das 4:1. Ende.
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