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Nur geringfügige Änderungen bei Verteilung der TV-Gelder (Pressemeldung DFL)

Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.
Thomas
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Beitrag von Thomas »

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Einstimmiger Beschluss des DFL-Präsidiums: Neuer Verteilerschlüssel sichert Leistungs- und Solidarprinzip im deutschen Profifußball

Stärkung der Zentralvermarktung, Honorierung von Fan- und Medieninteresse, Anreize für Förderung von Talenten: Das Präsidium des DFL Deutsche Fußball Liga e.V. hat den Mechanismus zur Verteilung der Erlöse aus der Zentralvermarktung für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 einstimmig beschlossen. Zuvor wurden verschiedene Ansätze diskutiert und Anregungen aus dem Kreis der 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga aufgenommen.

Der neue Verteilerschlüssel orientiert sich an wesentlichen Eckpunkten des bewährten Systems. Wie bisher werden die nationalen und internationalen Medienerlöse nach einer jeweils separaten Systematik an die Clubs ausgekehrt. Bei den nationalen Medienerlösen bleibt es bei den vier Säulen Gleichverteilung, Leistung, Interesse und Nachwuchs samt ihrer bisherigen Gewichtung. Der Anteil der 2. Bundesliga an den Auskehrungen wird auch in Zukunft 20 Prozent betragen.

Auf dieser Grundlage hat das Präsidium entschieden, ab 2025/26 die folgenden neuen Impulse zu setzen:

1. Stärkung der zentralen Vermarktung als Grundlage für gemeinsames Wachstum

Aus dem im Vergleich zur letzten Ausschreibung erzielten Mehrerlös von rund 80 Millionen Euro werden ab der Saison 2026/27 insgesamt 50 Millionen Euro für zentrale Investitionen der DFL eingesetzt. Dadurch sollen Wachstumsprojekte finanziert werden, die über eine Stärkung der zentralvermarkteten Rechte allen Clubs zugutekommen. Gemäß ihres jeweiligen Anteils am Verteilerschlüssel tragen die Clubs zu dieser Binnenfinanzierung und einer gestärkten Zentralvermarktung bei.

2. Berücksichtigung von Fan- und Medienrelevanz

Die bisherige Säule "Interesse" wird umgestaltet. Künftig werden neben dem über eine Marktforschung ermittelten Interesse an jedem Club auch die nationalen TV-Reichweiten sowie die Zahl der jeweiligen Vereinsmitglieder berücksichtigt. Damit honoriert der Verteilerschlüssel sowohl die Vereins- und Mitgliederarbeit als auch die Attraktivität der Clubs für TV-Zuschauer. Der Gesamtanteil dieser Säule beträgt unverändert drei Prozent.

3. Solidarbeitrag für nicht international spielende Clubs

Wie bisher werden die jährlichen UEFA-Solidaritätszahlungen in Höhe von bisher 8,5 Millionen Euro an die 2. Bundesliga ausgekehrt. Ab 2025/26 steigt dieser Betrag auf zehn Millionen Euro. Dies dient einer solidarischen Unterstützung der Nachwuchsarbeit insbesondere in der 2. Bundesliga. Zudem wird künftig ein Betrag in Höhe von fünf Millionen Euro pro Saison an die nicht international spielenden Clubs der Bundesliga ausgeschüttet, der aus den internationalen Medienerlösen der DFL finanziert wird - und zwar nur aus jenem Teil der Erlöse, der den jeweiligen Teilnehmern an den europäischen Wettbewerben zufließt.  

4. Anreiz zu Einsatzzeiten für Talente

In der Säule "Nachwuchs" in Höhe von vier Prozent werden künftig Einsätze von jungen Spielern noch stärker gewichtet. Damit werden Clubs dazu ermutigt, junge, in Deutschland ausgebildete Spieler einzusetzen.

Mit seinem Beschluss hat das DFL-Präsidium das derzeitige System erhalten und zusätzlich neue Impulse gesetzt. Der aktuelle nationale Verteilerschlüssel, mit dem die Hälfte der Erlöse gleichverteilt und die andere Hälfte nach unterschiedlichen Kriterien ausgeschüttet werden, hat sich nach Ansicht des Gremiums auch im internationalen Vergleich bewährt. Er setzt Anreize für sportliche Leistung und Wachstum - und folgt zugleich dem Prinzip eines solidarischen Miteinanders in einem Ligaverband aus 36 Clubs, das den deutschen Profifußball auszeichnet. Mit dem angepassten Schlüssel stärkt das DFL-Präsidium zugleich die Zentralvermarktung und honoriert den positiven Beitrag der Clubs zu Medien- und Faninteresse sowie zur Talentförderung.

Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums: "Wir haben in konstruktiven, konzentrierten Diskussionen eine gute Weiterentwicklung des bewährten Schlüssels erreicht. Dazu haben die Mitglieder des Präsidiums verschiedenste Interessen bestmöglich zu einer Gesamtperspektive für den deutschen Profifußball zusammengeführt und am Ende ein einstimmiges Ergebnis erreicht. Dies ist nach der ausgesprochen erfolgreichen Rechte-Ausschreibung ein weiteres sehr gutes Signal für den Ligaverband."

Quelle: Pressemeldung DFL

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- TV-Geld-Tabelle: Lautern kommt langsam, aber stetig voran (Der Betze brennt, 06.01.2025)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
betzebroker2
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Beitrag von betzebroker2 »

Das ist keine gute Nachricht. Liga 2 hat größeres Fan Interesse, wird weiter mit 20% abgespeist. Lautre mehr Auswärtsfahrer als die Bankenkicker... wird Null belohnt. Samstag Abend Lautern, Stadion und Sofa voll, Samstag Abend Mainz, Stadion halbleer, Sofa leer... Desinteresse pur.
Auch wenn ich Hesse bin, so weiß ich wo guter Fussball gespielt und gelebt wird. Anti EINTRACHT! Scheiss Commerz!! Alltime: Hellström,Briegel, Brehme,Neues,Wagner,Kadlec-Fritz,Eckel,Sandberg,Toppi,Otte
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Schnullibulli
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Beitrag von Schnullibulli »

Sehe ich ähnlich. Dass da bringt in meinen Augen gar nichts.
Man hat was gemacht damit man sagen kann: man hat was gemacht.

Dass die zweite Liga weiterhin bei 20% bleibt ist eine Farce, siehe nur die Beispiele meines Vorschreibers. Und Lautern ist ja nicht Mal der dickste Fisch in diesem Becken.

Eine Aufstockung um 5% für die gesamte Liga sowie die Mehrgewichtung des Interesses wären echte Zeichen und Veranstaltungen gewesen.

Und sehr das bitte auch mal ohne Lautern Brille. Es geht hier um die gesamte Leistung und Spannung, den "Konsum" den die beiden Ligen erbringen.

Dass die 2. Da logisch zurückstecken muß liegt in der Natur der Sache (daher auch bloß 5% und nicht hoch auf 35-40%) aber Ziel dieser Verteilung ist doch klar:

Jedes Jahr dürfen Zwei Mal bisschen mitmachen, aber dann auch am besten sofort wieder gehen.
Witzig allerdings finde ich dass Clubs wie HSV, Köln, Schalke oder Hertha da bei der Entwicklung in den letzten 10-20 Jahren fleißig dabei waren, nun aber jammern.
Alex4Betze
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Beitrag von Alex4Betze »

Damit dürfte die Schere auch in den kommenden Jahren immer weiter auseinander gehen. Für Vereine, die länger nicht oder noch nie oben dabei waren ist das finanziell fast unmöglich aufzuholen...

Aber ist auch logisch dass die, die viel vom Kuchen haben, wenig davon abgeben wollen. Es sei denn es erwischt sie selber mal (HSV, Schalke...)

Wie "Schnullibulli" schreibt, dann ist das Gejammer natürlich groß.
Gazza
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Beitrag von Gazza »

Heidenheim. Sympathischer Trainer, der seit nunmehr 1 1/2 Dekaden hervorragende Arbeit leistet.

Das war es eigentlich schon mit den positiven Aspekten - und es ist ja nicht mal so, dass man irgendwelche Antipathien hätte.

Wobei dies schon den Weg in die Richtung des Problems lenkt.


Vereine mit soliden Finanzen, nicht zuletzt dank Mäzenatentums, können dahingehend befreit aufspielen, dass der Druck unbedingt erfolgreich sein zu müssen, um z.B. die Infrastruktur aufrecht zu erhalten, gar nicht gegeben ist. Von gewachsenen Fanstrukturen, medialer Berichterstattung usw. ist da noch kein Wort gesprochen.

Mit dem Heidenheimer Stadion lässt sich offenkundig aus Bundesliga und international spielen - aber Regionalliga passt auch.

Kein Druck im Sinne eines Müssens.


Dass es niemanden, über einen kurzen Einspieler im ASS über das „Gallische Dorf“ hinaus, interessiert - irrelevant.

Sollte es aber. Denn die Grundlage jedweder Finanzierung ist das Interesse, mitunter die Fernsehgelder.

In einer trumpesken Verdrehung der vorliegenden Fakten wird dieser Forderung nach einer entsprechenden Berücksichtigung dieses Umstandes ein Strohmann-Argument entgegengesetzt:
Ob nun die „gut wirtschaftenden Vereine“ die Versäumnisse der „sogenannten Traditionsvereine“ zu tragen hätten…

Geht komplett am Thema, verfängt aber offenkundig.

De facto wird der sportliche Erfolg doppelt und dreifach vergütet - damit ja der Status Quo gewahrt bleibt. Das Interesse als maßgeblicher Faktor wird negiert.

Obwohl das Gros der Zuschauer NICHT ins Stadion geht um guten Fußball zu sehen - sondern aus emotionaler Verbundenheit. Deswegen wird eingeschaltet, daher wird ein Abo abgeschlossen.


Aber gut. Wir schaffen es als Gesellschaft nicht ein gerechtes Steuersystem zu implementieren - obwohl 90% davon profitieren würden. Da kann diese Entscheidung kaum verwundern.


Mein Fazit: Wäre ich meinem Verein nicht hoffnungslos verfallen, keine Minute würde ich mehr in diesen Sport investieren.
DevilDriver
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Beitrag von DevilDriver »

Alex4Betze hat geschrieben:Mein Fazit: Wäre ich meinem Verein nicht hoffnungslos verfallen, keine Minute würde ich mehr in diesen Sport investieren.
Mein persönliches Fazit sieht so aus, dass ich seit Jahren keinen Cent mehr an Sky, Dazn und Co. überweise.

Ich trage meine Kohle lieber direkt ins Stadion und unterstütze somit unmittelbar meinen Verein.

Und sollte ich auf ein TV-Spiel angewiesen sein, gehe ich halt in die Kneipe Fußball schauen. Da hat dann die örtliche Gastronomie noch etwas davon. :prost:
schdambes
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Beitrag von schdambes »

Wir müssen ganz einfach so schnell wie möglich in die Bundesliga zurückkehren, damit wir beim reichgedeckten Buffet mitessen können, anstatt die abfallenden Reste zu fressen. Ein "gerechtes System" wird es nicht mehr geben.
MathiasvunNW
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Beitrag von MathiasvunNW »

War doch abzusehen, dass sich in die Richtung nicht groß was ändern wird.
Es geht heut zu Tage nur ums Business und am liebsten nach Englischem Vorbild laut der DFB/DFL.

Das stößt denen immer noch auf, dass wir ihnen im letzten Jahr bei dem Vorhaben in die Suppe gespuckt haben.

Ich würde es immer wieder tun :teufel3:
Zuhause bist immer nur Du :doppelhalter:
Carsten2707
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Beitrag von Carsten2707 »

Ich glaube es bereits angesprochen zu haben, dass ich vor einiger Zeit einen Artikel über die Premier League, die Verteilung der Fernsehgelder mit einem Fokus auf die Chancengleichheit in Sachen Auf- und Abstieg zwischen Premier League (1. Liga) und Championship (2. Liga) gelesen habe (den ich nicht mehr finde :oops: ).

In England haben die Fernsehgelder einen in meinen Augen unverhältnismäßig großen Einfluss darauf, wer auf lange Sicht in der Premier League spielt und wer quasi in der Championship "festhängt".

Letzte Saison sind alle Aufsteiger wieder abgestiegen, diese Saison sind unter den letzten vier der Tabelle drei Aufsteiger.

Lange Rede, kurzer Sinn: man kann durch Fernsehgelder solche Faktoren wie z.B. solide Vereinsführung, gute Nachwuchsarbeit sowie eine große Fanbase ad absurdum führen, wenn Erstligisten ein Vielfaches an Fernsehgeldern bekommen und die Zweitligisten so zu einer Art Farm Teams werden, wo der Erstligist seine Talente "reifen" lässt und wo er sich wegen seiner finanziellen Macht nach Belieben bedienen kann - großer Name hin, großer Name her.
Eine Erste Bundesliga ohne den 1. FC Kaiserslautern ist möglich aber sinnlos. - frei nach Loriot
kl-mz
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Registriert: 14.05.2013, 16:12

Beitrag von kl-mz »

Herr Kessler hatte ja angekündigt, dass er sich für eine Änderung einsetzt. Hat leider nicht so gut geklappt.

Am Ende ist das System kompliziert und hier wurden Bruchteile anders verteilt. Wer hat vorher gedacht, dass sich groß was ändern würde?

Wie so oft im Fußball wird hier mit allen möglichen Tricks, Druck usw. gearbeitet. Am Ende wurde Macht zementiert.

Auf Fanbasis sind die Konkurrenten teilweise extrem verhasst, es gibt körperliche Gewalt und Psychospielchen. Wie sollen sich Vereinsvertreter in so einer Stimmung in so kooperativ verhalten?

Jeder Verein hat sinnvolle Gründe für mehr Geld. Jeder möchte mehr als der andere. Wer mehr erhält sorgt dafür, dass andere weniger erhalten. Um hier erfolgreich zu sein braucht man schon einen sehr, sehr guten Plan oder Geld.

Wenn sich nicht genug Vereine mit ähnlichen Interessen finden und kooperieren ändert sich nichts. Hier fehlt kritische Masse. Der FCK hat hier seine Position nicht durchsetzen können und konnte nicht genug andere überzeugen.

Am Ende fressen die Großen die Kleinen.
Grüße
kl-mz
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