Na ja hellboy: zunächst mal vorneweg: Ich mag deine Beiträge und finde es auch gut, wenn man deutlich artikuliert, was die eigene Meinung ist. Das kann ruhig auch mal mit dem Säbel sein. Das hier ist ein "Fußballstammtisch" und kein ... (ich schreibe es nicht)....
Wenn man ein offene Diskussionskultur will, dann müssen eben alle dazu beitragen - und insbesondere im öffentlichen Raum gehört dann auch dazu, dass man mal was abkann. Was in dem Kontext im Übrigen sehr hilfreich ist, wenn sowieso jeder weis wer man ist...
Ich habe auf deinen Beitrag reagiert, weil Du in meinen Augen einer bist, der eben genau diese Diskussionskultur will und auch pflegt. Und ich sehe dieses
Inhalt meiner Kritik waren vor allem Anfangs mangelnde Flexibilität im System, und dass er m.E. der Mannschaft die Luft abgedrückt hat, indem er sie in ein taktisches Konzept gequetscht hat, das die Spieler überfordert. Und ich habe seine unpassenden, wirren und oft zu späten Auswechsleungen kritisiert. Ich hatte damals gefordert, dass Anfang das verändert oder - wenn nicht - Hengen entsprechend reagiert.
Ich freue mich riesig, dass wir heute da stehen, wo wir stehen, genieße den aktuellen Lauf, und bin (wieder) optimistisch für die Saison.
Aber ehrlich gesagt fühle ich mich in meiner damaligen Kritik 100% bestätigt, denn Anfang hat - ob verletzungsbedingt oder wegen eigener Einsicht (und sicher nicht wegen mir

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im Kern eben komplett anders. Ich will jetzt gar nicht wiederholen warum. Und ich habe dafür zwei Interviews aufgeführt, in denen auch Markus Anfang darlegt, warum das eben nicht korrekt ist. Es gab z.B. mit Sicherheit niemals eine Ansage, ALLES spielerisch zu lösen. Ganz im Gegenteil, gab es z.B. schon gegen Hertha die klare Ansage Mitte der 1. HZ genau das zu unterlassen, weil Anfang sehr genau gemerkt hat, dass unser Abwehr-Verbund zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit aggressivem Pressing umgehen konnte. Das war im Stadion deutlich zu hören und zu sehen.
Aber dass der Aufschwung nicht passiert ist, weil das System endlich gegriffen hat, sondern weil Anfang einen relativ klaren Kurswechsel in Sachen Taktik / Spielanlage eingeschlagen hat, ist in meinen Augen sehr deutlich.
Ist es eben nicht weder "deutlich noch irgendwie zu belegen" - es ist deine Meinung. Die Taktik (und die Grundordnung spielt da die kleinste Rolle) oder sagen wir besser die Spielanalge, ist über die Saison gesehen relativ gleich geblieben, hat aber aufgrund der Gegner (spielen sie mit oder nicht) unterschiedliche Ausprägungen und aufgrund der zunehmender Automatismen (z.B. im spielerischen Aufbau) und höhere Sicherheit wird es eben auch immer flüssiger - was wenig bis gar nix mit personellen Wechseln zu tun hat. Das beschreibt ja z.B. auch k-town....
Für diese Punkte gibt es kein richtig oder falsch. Und man stellt auch keinen in eine Ecke, wenn man es anders sieht. Aber im Kern lassen sich daraus eben zwei Stossrichtungen ableiten:
Ich sage: Der Aufschwung ist eine Folge kontinuierlicher Arbeit und stetiger Verbesserungen, die früher oder später zu Erfolg führen
Du sagst: Der Trainer hat etwas grundlegend geändert und deshalb haben wir nun Erfolg, den wir vorher nicht hatten.
Letzteres wird (ich glaube nicht von dir) dann von vielen noch damit verbunden, dass wir letztlich ja eigentlich wieder spielen wie unter Schuster - und nur weil diese Einsicht endlich bei allen (insbesondere auch dem "sturen" Trainer) eingekehrt ist, geht es wieder nach oben. Genau das hätte nach dem Elversberg Spiel beinahe und bei einer Niederlage gegen Paderborn ziemlich sicher einen solchen externen Druck ausgelöst, dass Anfang nicht mehr zu halten gewesen wäre. Völlig unabhängig davon, ob z.B. Hengen oder Hajiri sportlich eine andere Einschätzung dazu gehabt hätten. Und das ist einfach schädlich - nicht umsonst sind wir zusammen mit dem HSV einsamer Spitzenreiter, was Trainerwechsel in den letzten 20 Jahren angeht. Das hat sicherlich viele Gründe (teilweise schlechtes Management, wenig stringente sportliche und auch finanzielle Konzepte etc.) - aber eben auch immer wieder die Situation, das signifikanter externer Druck aufgebaut wird, der dann letztlich gar keine andere Möglichkeit als einen Trainerwechsel zulässt. Und das, was sich nach Regensburg und Elversberg aufgebaut hat, war genau das, völlig unabhängig davon, wie sachlich oder unsachlich bzw. konstruktiv die Kritik war. Am Ende führt es zu einer Stimmungslage, in der das Management nur noch in eine Richtung entscheiden kann - egal ob es vielleicht inhaltlich eine andere Meinung hat. Und das egal ob der Trainer Schuster, Grammozis, Jara oder Anfang heißt. Dies wird gestern vom Management auf der MV auch nochmal explizit erwähnt s. Live Ticker. Was mich darin bestätigt, dass meine Wahrnehmung richtig ist.
Zurück zur Diskussionskultur:
Man sollte dann eben einfach mal in der Lage sein, eine andere Meinung stehen zu lassen, ohne das gleich auf sich zu beziehen. Ich habe dich an keiner Stelle mit irgendjemanden über einen Kamm gezogen, schon gar nicht in dem Post, in dem Du schreibst: "Und genau solche Aussagen ärgern mich". Sondern ich habe eine Stimmungslage beschrieben und den daraus folgenden Wirkmechanismus. Und es ist eben nicht sachlich, wenn man in der Folge jemanden ne Agenda unterstellt oder einen Post der eine allgemeine Stimmungslage beschreibt, die von Betroffenen genau so empfunden wurde (wie gesagt: gestern explizit bestätigt), dann auf sich bezieht und sagt alles würde über einen Kamm geschert. Management, Aufsichtsrat und Trainer, haben trotz aufkommenden Unmut, die Ruhe bewahrt, ihr Ding durchgezogen und damit Recht behalten. So kann man das Statement gestern Abend zusammenfassen. Wie gesagt: natürlich kann man Dinge immer anders sehen und auch kritisieren - ist jetzt nicht so, dass ich dass nicht auch schon oft genug getan hätte. Zu einer guten Diskussionskultur gehört dann aber eben auch mal zu akzeptieren, wenn der andere Recht hat - oder zumindest zu akzeptieren, dass es sehr plausible Gründe gibt, es so zu sehen.
Nochmal kurz zum Inhalt:
Moritz Kreilinger fasst es in seinem Artikel eigentlich perfekt zusammen.
Zwölf Ligaspiele sind absolviert, Zeit für einen Blick auf die Daten. Thema Ballbesitz: 44 Prozent in der Vorsaison bedeuteten im Ligaranking Rang 17. Unter Anfang klettert der FCK mit 52 Prozent auf den geteilten 5. Rang. Mehr Ballbesitz als der Gegner hatte der FCK in der Vorsaison in 24 Prozent der Ligaspiele - jetzt in 58 Prozent.
Der spielerische Ansatz nimmt Formen an: Das Team spielt deutlich mehr Pässe als in der Vorsaison (414 statt 359) und die Zahl der Zuspiele ins Offensivdrittel steigt von 61,4 auf 65,3 - im Gegenzug werden wesentlich weniger lange Bälle gespielt. Im Schnitt nur 51,6 statt 60,4 pro Spiel.
Setzt Anfang diesen Weg so fort, dürfte der 19. März 2025 keine Hürde für ihn darstellen. Dieser Tag wird voraussichtlich sein 261. in Diensten der Roten Teufel. In den vergangen zehn Jahren war dies für die insgesamt zwölf Trainer im Schnitt der letzte Arbeitstag vor der Freistellung. In Kaiserslautern sind aktuell aber keine Zweifel in Sicht. Die Chancen stehen gut für etwas Konstanz auf der Trainerbank.
https://www.kicker.de/fuenf-monate-und- ... 48/artikel
Diese Werte haben sich nicht nach dem Paderbornspiel geändert. Sie sind ein deutliches Zeichen dafür, dass ein anderer Fußball gespielt wird. Taktisch flexibel, in unterschiedlichen Grundordnungen, etc… - aber im Kern kontinuierlich seit Beginn der Saison und deutlich anders als letzte Saison. Und das ist aus meiner Sicht der entscheidende Erfolgsfaktor.