@zabernd: Ja, es wird über den Trainer diskutiert, ich hatte mir auch gewünscht, dass das so nicht kommt. Hätten sich Siege, Unentschieden und Niederlagen über die Saison hinweg schön gleichmäßig verteilt, wäre alles im Wesentlichen in Butter. Zwischendurch ne Niederlage als Aufsteiger, kann ka passieren, wir sind eine Aufsteigermannschaft, die vier Jahre 3. Liga gespielt hat und so. Der Punkt oder das Problem ist, dass man aber immer nach einer Entwicklung sucht.
Nach der Hinrunde hieß es, die Entwicklung ist deutlich über den gesteckten Zielen, Kurs auf die Aufstiegsplätze. Der Jubel war groß, die Träume Mancher auch. Die Rückrunde wird nicht so gut laufen, sagten andere, doch mahnende Stimmen werden nicht gerne gehört…
Jetzt ist die Saison fast zu Ende. Und wie schaut da die Entwicklung aus? Wenn man den Kurs fortschreiben würde, wären wir am Ende der kommenden Saison auf einem Abstiegsplatz. Erneut wird gewarnt, es werden sogar Köpfe gefordert. Auch das wollen viele (durchaus verständlich) nicht hören. Wir stehen doch auf einem einstelligen Tabellenplatz, da kann die Saison doch nicht so schlecht gewesen sein. Nun ja, das ist halt so, als würde man die durchschnittliche Fieberkurve der Patienten im Krankenhaus messen. Im Durchschnitt scheinen alle gesund zu sein…
In meinen Augen muss diese Diskussion geführt werden. Aber ergebnisoffen, wie es so schön heißt. Sprich: die Konsequenzen, die nach einer ordentlichen Analyse gezogen werden, dürfen nicht per se feststehen. Für die kommende Saison müssen sich Dinge ändern. Denn genauso wenig, wie ich erwarte (im Sinne von Erwartungshaltung), dass wir in der kommenden Hinrunde so erfolgreich spielen, wie in der Hinrunde dieser Saison, genauso wenig erwarte ich aber auch (wieder im Sinne von Erwartungshaltung), dass wir so wenig erfolgreich spielen werden, wie in dieser Rückrunde. Es muss sich wieder zum Positiven wenden und dazu gibt es nicht nur eine Stellschraube. Es sind viele Stellschrauben. Verstärkungen in der Mannschaft, Weiterentwicklung einzelner Spieler (Treffsicherheit, Passspiel, Defensivarbeit - Moral, da scheint es weniger zu hapern) aber eben auch beim Trainer. So wie das Trainerteam jeden einzelnen Spieler in Hinblick auf sein Entwicklungspotenzial hin prüfen muss, so müssen Hengen und Hajri das mit dem Trainerteam machen. Und ja, da besteht dann auch eine Abhängigkeit zu den Finanzen. Wenn das Commitment für eine mittelfristige Entwicklung da ist und Hengen die Chance sieht, dass auch Schuster sich weiter entwickelt und an seinen eigenen Schwächen arbeitet (und Schwächen hat ein jeder von uns in unseren Jobs

), dann kann er auch eine Durststrecke mit dem Trainer gehen. Nicht nur der Mannschaft, sondern auch dem Trainerteam Fehler erlauben, wenn aus ihnen gelernt wird.
Ganz ehrlich? Ich möchte nicht in Hengens Haut stecken. Vor einem Jahr galt es kurzfristig über Erfolg oder Misserfolg zu entscheiden. Dieses Jahr geht es eher um den mittelfristigen Erfolg. Und die Argumente sind hier weder eindeutig pro Schuster, noch sind sie eindeutig contra Schuster.
Wenn ich‘s mir wünschen dürfte, dann würden unsere Stellschrauben in der Sommerpause so gestellt, dass wir eine langfristige positive Entwicklung ermöglichen. Mit unserem Trainerteam, mit tollen Ergänzungen in der Mannschaft, mit ein, zwei Spielern, die wir in der kommenden aus dem Nachwuchs entwickeln können. Wenn der Weg ein anderer sein soll, werde ich das mit einem Schuss Wehmut akzeptieren und mitgehen. So, wie ich es vor einem Jahr mitgegangen bin, als Antwerpen nach drei schlechten Spielen entlassen wurde. Hat mir damals nicht gefallen. War aber letztlich erfolgreich. Und darauf kommt es an.
@DBB Team: Das war jetzt ein Beitrag, der inhaltlich zwar nicht zum,Thread passt, aber eine Antwort auf @zabernd ist. Wenn es einen besseren Platz dafür gibt, dann gerne verschieben…