Alles rund um die Spiele des 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Schulbu_1900 » 22.05.2023, 21:27


Das Diskissionsniveau hier hat sich zumindest wieder auf einem guten Level eingependelt, ein paar Seiten zuvor gab es ja noch Schnappatmung... :nachdenklich:
Mich bekommt so das Gefühl als das die Saison schon lange und nicht erst mit dem letzten Spiel analysiert wurde. Deswegen auch die Testphase wie @ChrisW schreibt und auch die Systemumstellung jetzt die Hengen angekündigt hat. Schuster hatte auch in einer Pressekonferenz zuvor schon mal gesagt, das unser Spiel sich schon verändert hat.
Das klingt für mich nachblickend schon so so als hätte man da intern Kritik geübt. Das 3-4-3 war ja auch zu Beginn gut gewesen, der Rest wurde ausreichend und richtig erörtert.
Ich frage mich zudem auch wie man Glauben kann das Hengen allein eine Entscheidung trifft ob Trainer ja oder nein. Hengen ist da auch nur Geschäftsführer, das ausführende Organ. Hengens Arbeit was die Personalpolitik der Spieler betrifft fand ich bisher durchdacht, man hat eine Linie erkannt. Wenn wir jetzt ein neues System testen... war das auch ein Test für den Trainer. Ob der das kann oder nicht, sein Lieblingssystem war es ja bisher nie.
Die Euphorie und die Galligkeit hat schon gelitten, warum auch immer. Ich hoffe der Schalter kann dann wieder umgelegt werden. Schlimm wäre es halt wenn wir nach der langen "Wohlfühloasetestphase" diese Saison, nächste Saison richtig mies starten und nach ca. 10 Spielen auch wieder in Schnappatmung verfallen, das wünsch ich mir nicht, egal was kommt.
Ich bin da aufgewachsen, da rutscht man automatisch rein, wenn man die Stimmung mitbekommt, weil es was großes ist, das ist Tradition.....jetzt bin ich irgendwo anders...
M.Klose Nov.24

"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦



Beitragvon 0zwei3zwei » 22.05.2023, 21:34


Hallo Leute,
es wurde ja schon viel zu unserem Trainer, seinen aktuellen Arbeitsergebnissen und seinem Spielsystem geschrieben, dem vermeintlichen „Schusterball“. :?
Für mich ist und war Schuster tatsächlich auch immer eine defensivorientierte Type. Ob als Spieler oder Trainer.
Und ich glaube dort liegen auch seine Gene und seine Vorstellung vom Fußball, die er lebt und wo er sich fachlich am wohlsten fühlt. Eine gewisse Expertise im Bereich Verteidigungsfußball ist also vorhanden, keine Frage.
Ich glaube, gerade wir haben davon in der Vergangenheit auch profitiert, insbesondere wenn sich dazu dann der für viele unerklärliche und wiedererweckte Betze-Mythos addiert oder die fast überall gefürchteten Last-Minute-Effekte, ob durch Joker oder einfach mal so.
Aber hat das, was wir mit DS in der Hinrunde erleben durften, für uns und unsere Zukunft, planbar und mittelfristig Nachhaltigkeit ? Ich meine: Nein, schwierig.

Kurzer Ausschwung vorab:
Das Problem mit Schusterball und der damit verbundenen Fehleinschätzung; bis auf 4 oder 5 Clubs in Liga 2 fürchten sich eigentlich alle anderen vor einem angreifenden und stürmischen, schwer auszurechnenden FCK. Da müssen wir selbst oft gar keine Angst haben zu „Offensiv“ aufzustellen oder die Defensive komplett zu vernachlässigen. Schlimmer, verweigern wir Angriffsfußball komplett in der Hoffnung nur so Stabilität zu erlangen, bauen wir die schwachen Gegner nur auf; die freuen sich schon in der Kabine darüber mit hoher Wahrscheinlich erstmal in Ruhe gelassen zu werden.
Nein, das darf nicht der neue Standard werden.


Nun zurück zum Trainer und was aktuell ein Problem sein könnte und alles noch Schlimmer macht:
Ich glaube, dass unser Trainer längst gar nicht mehr der ist, der er sein will. Die mittlerweile offensiver ausgerichtete Spielweise, welche auch ich bemerke, ist aber zu Null Komma Null DS. Meine Vermutung ist die, daß hier zuletzt kritischere Gespräche gelaufen sind, mit dem Inhalt, dass DS sich bewegen muß in Richtung offensiverem Spiel-Modus. Und natürlich geht der Versuch jetzt auch nach hinten los...
Auf mich wirkt es auch eher hilflos und nicht authentisch, das was DS zuletzt im Detail zum Start auf den Platz stellt oder einwechselt. Ich glaube er fühlt sich mit Offensivfußball auch nicht wohl.
Er trifft mehr falsche Entscheidungen und ist längst in einen unsicheren Modus verfallen, verkörpert nicht mehr Schusterball, sondern erzählt den plötzlich Jungs, wie man mit Offensivfußball und Ballbesitz zum Erfolg kommt ? Hahaha, das kauft ihm in der Kabine normalerweise keiner ab. Der eigene Matchplan zu Spielbeginn geht ja schon lange so oder so nicht mehr auf. Das kommt dazu.
Und ja, wir können Fußball spielen und das sogar gut.
Aber die Zeitbombe tickt. Je schneller, je weniger Erfolgt da ist.

Ich wünsche mir offensiveren Fußball und stehe dahinter, glaube aber nur an den Erfolg mit Trainer-Charakterköpfen, die das auch verkörpern und symbolisieren.
In Bester Hoffnung fürs letzte Heimspiel gegen F95. Visir nochmal runter, Pokalmodus aktivieren, gern 3:2, dann Sommerloch. :wink:
:teufel1: Das Runde muß ins Eckige, sonst kannst Du kein Spiel gewinnen.



Beitragvon bjarneG » 22.05.2023, 23:58


Servus, ich kann das durchaus nachvollziehen, stolpere aber an "schon immer eine defensive Type, als Spieler und Trainer".

Damit kann ich nix anfangen, Klopp (ja, nicht gern gelesen der Name hier, Depp und so. Mein Steckenpferd Liverpool FC interessiert hier auch keine Sau (zurecht). Spektakulärer Angriffsfussball zeitweise. Das war doch auch ein mässig talentierter und limitierter Abwehrspieler. Es hat doch nichts damit zu tun, was Du für ein Spieler mal warst; wass Du willst, spielen lassen willst und vor allem auch kannst - wollen tu ich auch viel...

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Schuster nicht gern anders, offensiver, attraktiver spielen lassen würde. Aber die Qualität unsres Kaders ist - ich liebe sie auch, die meisten, meistens - aber die Qualität ist beschränkt.
Du musst mit dem arbeiten, was da ist und Deinen "Matchplan" darauf abstimmen. Mit welchem Spielstil besteht die grösste Wahrscheinleichkeit, Deine, Unsre Ziele zu erreichen ? Hinten dicht, vorne Boyd, the good Lord und auch mal einen Klement-Freistoss wie einst Wutti Wuttke oben ins Gebälck.
Wenn Du mit dem Kader als Aufsteiger auf einem einstelligen Tabellenplatz kommst, dann hast Du schon nicht soviel verkehrt gemacht.

Die Ergebnisse sind schon länger fürn Arsch und der Trend und sein Friend lügen auch nicht, da gibt es nichts zu diskutieren.

Aber schon wieder den Trainer wechseln... ich glaub da nicht dran, dass das zum Erfolg führt. Ich würde dafür plädieren, es mal mit einem Übungsleiter wenigstens mal 3 Jahre, wenn irgendwie ergebniss- und tabellentechnisch noch vertretbar, einfach mal zu probieren.



Beitragvon zabernd » 23.05.2023, 05:59


@bjarneG
Ich bin ebenso der Meinung, eine langfristige Zusammenarbeit anzustreben.
Natürlich muss das in ein Gesamtkonzept eingebettet sein.
Wenn ich nach Freiburg schaue, werde ich neidisch.
Die erste Mannschaft in der ersten Liga und die zweite Mannschaft in der dritten Liga top!
Den Grundstein dafür hat Freiburg schon vor Jahrzehnten gelegt.
Finke blieb auch nach Abstieg. Die haben an ihrem Weg festgehalten. Das zahlt sich jetzt aus.
Sicher kann man Freiburg und Kaiserslautern nicht vergleichen.
Die Ansprüche bei uns sind (zu) hoch. Da ist es extrem schwer(vielleicht sogar unmöglich) eine konsequente Linie durchzuhalten.
Nach vier Jahren 3. Liga als Aufsteiger ein einstelliger Tabellenplatz und trotzdem wird über den Trainer diskutiert. Zugegeben, die Rückrunde hat uns alle ernüchtert, aber dieser Kader ist kein Anwärter auf den Aufstieg in die erste Liga. Wenn die verantwortlichen Leute und das sind sicher nicht nur Hengen und Schuster, intern offen miteinander reden können, konstruktiv zusammen und nicht gegeneinander arbeiten, kann das was werden.
Für den Trainerposten gibt es keine Wunderheiler, die aus einem Stiefel das köstlichste Konfekt zaubern können.
Wir haben eine intakte, konkurrenzfähige Mannschaft. Die Leistungsträger möglichst halten und 3-4 neue(und besser machende) Spieler jede Saison integrieren. Dann kann es in kleinen Schritten stetig bergauf gehen.
Ein Leben ohne FCK ist möglich, aber sinnlos.



Beitragvon reklov » 23.05.2023, 06:10


Ich schätze, in unsere letzte 2-Liga-Abstiegssaison sind einige mit der Erwartung gegangen, dass wir um den Aufstieg mitspielen.

Wenn die aktuellen Ergebnisse für etwas gut sind, dann, dass jetzt die Erwartungen für die kommende Saison wieder realistisch gesehen werden, denn im nächsten Jahr geht es nur darum, den Abstieg mit allen Mitteln zu verhindern.

Bei den Trainern gibt es 2 Ausrichtungen. Die einen (Pep Guardiola) haben ihre Spielphilosophie im Kopf, die sie umsetzen möchten und die brauchen einen Club der die finanziellen Mittel besitzt, um die dazu notwendigen Spieler zu holen.

Daneben gibt es die Realos (Schuster). Diese analysieren die Stärken und Schwächen der vorhandenen Spieler, analysieren den Gegner und wählen die Aufstellung und Taktik, die in der aktuellen Situation am vielversprechensten erscheint. Neuverpflichtungen müssen vorrangig finanzierbar sein und können die Mannschaft nur punktuell verstärken.

Vor der Saison habe ich Zuck, Kraus, Niehues, Hanslik, selbst Tomiak u.a. die Qualität für die 2. Liga nicht zugetraut. Schuster hat es geschafft, das Maximum aus diesen Spielern herauszuholen.

Ich würde auch gerne dominanten Offensivfussball mit 60% Ballbesitz sehen, der hauptsächlich in des Gegners Hälfte stattfindet. Mit den aktuellen Spielern wäre diese Vorgabe der sichere Abstieg.



Beitragvon Datenleak » 23.05.2023, 06:52


reklov hat geschrieben:
Wenn die aktuellen Ergebnisse für etwas gut sind, dann, dass jetzt die Erwartungen für die kommende Saison wieder realistisch gesehen werden, denn im nächsten Jahr geht es nur darum, den Abstieg mit allen Mitteln zu verhindern.



Gerade das glaube ich leider nicht. Viele wollen hier eine Entwicklung sehen. Offensiven Fußball. In der Konsequent wäre dann Entwicklung auch alles besser als Platz 8.



Beitragvon K-Town150677 » 23.05.2023, 07:17


Mag zwar unbegründet sein, aber mich verwirren in letzter Zeit etwas die Gesten der Mannschaft bzw einzelner Spieler Richtung Trainer/Trainerbank!?



Beitragvon reklov » 23.05.2023, 07:24


@Datenleak
Im schwierigeren 2. Jahr nicht abzusteigen, bedeutet eine Etablierung in der 2. Liga und das wäre eine Weiterentwicklung gegenüber einem Aufsteiger.

Wir können uns nur im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten nach und nach verstärken und das Niveau anheben. Das ist der Weg.

Aus den vorhandenen Spielern noch mehr als in dieser Saison herauszuholen halte ich für weniger wahrscheinlich, als dass dieses Niveau nicht auf Dauer gehalten werden kann, was insbesondere der aktuelle Leistungsabfall bestätigt. "All in" bei Neuverpflichtungen wäre nicht nur unverantwortlich, es ist insbesondere nach unserer Planinsolvenz auch gar nicht möglich.



Beitragvon reklov » 23.05.2023, 07:35


K-Town150677 hat geschrieben:Mag zwar unbegründet sein, aber mich verwirren in letzter Zeit etwas die Gesten der Mannschaft bzw einzelner Spieler Richtung Trainer/Trainerbank!?


Selbstbewusstsein ist sehr gut. Sie führt aber auch dazu, dass einige Spieler durch die Erfolge in der Hinrunde ein wenig zur Selbstüberschätzung neigen und den aktuellen Misserfolg eher bei der Trainerbank, denn bei sich selbst sehen.



Beitragvon bjarneG » 23.05.2023, 07:35


Da liegt doch schon der Hund begraben - bei den Erwartungen. Man muss kein Fussballprofessor sein, um zu erahnen, wo die Reise nächste Saison hingeht; in der zweiten Saison nach dem Aufstieg, das ist doch überall so...

Wir müssen imho das einfach mal überstehen und die erwartbaren Rückschläge in Kauf nehmen. Natürlich können wir wie immer den Trainer im Herbst mal wieder wechseln und quasi wieder von vorne anfangen. Das haben wir schon so oft versucht, dass ich noch nicht mal mehr alle zusammenkriege. Seit der Meisterschaft vor 25 Jahren haben wir doch schon fast genauso viele Coaches verbraucht, im wahrsten Sinne des Wortes. Und die Richtung war seitdem meist die gleiche, nämlich abwärts. Vielleicht sollten wir mal was Anderes versuchen und es mal mit einem Trainer auch nach Rückschlägen (und die Rückrunde war wahrlich kein Zuckerlecken) einfach mal durchziehen, die nächste Saison überstehen und können dann auch (danach) mal die Früchte längerfristiger Arbeit ernten. Woanders klappt das doch auch - und da kommen keine über 40.000 zu jedem Heimspiel. Überall da, wo ein Trainer mal länger arbeitet, ist (tendentiell mehr) Erfolg. Die Henne und das Ei, ist jetzt Freiburg so erfolgreich wegen dem Streich oder der Streich wegen Freiburg. Wie sollen wir das jemals herausfinden, wenn wir alle 9-12 Monate den Coach wechseln und wieder von vorne anfangen ?

Es klemmt gerade und es wird noch mehr klemmen nächste Saison, vielleicht müssen wir das einfach mal überstehen, damits wieder erfolgreich weiter gehen kann.



Beitragvon Hellboy » 23.05.2023, 07:49


Wir haben doch den großen Vorteil, dass der Kern der Mannschaft nun schon etwas länger zusammen gehalten werden konnte. Da gibt es auch eine gewisse Kontinuität, die sich ausgezahlt hat. Und die Jungs können die zweite Liga halten, das wissen wir nun.

Eine bessere Voraussetzung kann man sich für das zweite Zweitligajahr kaum wünschen. Der Rumpf des Kaders steht, der Spirit scheint gut. Es wäre fatal, da jetzt mit überhöhten Anspruch heftig mit Neuverpflichtungen reinzuballern. Wir brauchen zwei, drei Spieler, die unsere Schwachstellen gezielt verbessern. Das sind vor allem ein zweiter treffsicherer Stürmer und ein Defensivspieler, der Spielaufbau kann. Vielleicht noch eine spielstarke Option im zentralen Mittelfeld. Dazu mehr taktische Flexibilität, und dann wären wir nächste Saison schon ein gutes Stück weiter. Das ist kein Hexenwerk, wenn wir nicht die Nerven verlieren.

Zudem glaube ich, dass Schuster-Teams am besten unter Druck performen können. In der Relegation waren wir da, als es um 40 Punkte gegen den Abstieg ging, waren wir da. Als das erreicht war, war die Luft raus. Und im bevorstehenden Abstiegskampf fände ich „unter Druck performen können“ ne ganz schön beruhigende Sache. Mit Schuster ist der Klassenerhalt nächstes Jahr absolut realistisch.

Mehr anzupeilen und dafür sogar den Trainer zu wechseln wäre doch absolut größenwahnsinnige Lotterie. Wir können doch nicht alle sein wollen wie Freiburg, aber uns benehmen wie der HSV…
40 Punkte voll. Jetzt Aufstieg. :teufel2:



Beitragvon Alm-Teufel » 23.05.2023, 08:15


Manchmal habe ich hier das Gefühl, dass Siege alleine Schuster zugesprochen werden und Niederlagen nur die Mannschaft verbockt hat. Ich glaube, die Welt ist vielschichtiger und insgesamt kommt mir die Mannschaft hier zu schlecht weg. Ein weiter so darf es nicht geben und das haben die Ergebnisse der letzten Spiele eindeutig offenbart (Karlsruhe war ein erster Schritt trotz Niederlage).
3. Liga verhindern!



Beitragvon ExilDeiwl » 23.05.2023, 08:23


@zabernd: Ja, es wird über den Trainer diskutiert, ich hatte mir auch gewünscht, dass das so nicht kommt. Hätten sich Siege, Unentschieden und Niederlagen über die Saison hinweg schön gleichmäßig verteilt, wäre alles im Wesentlichen in Butter. Zwischendurch ne Niederlage als Aufsteiger, kann ka passieren, wir sind eine Aufsteigermannschaft, die vier Jahre 3. Liga gespielt hat und so. Der Punkt oder das Problem ist, dass man aber immer nach einer Entwicklung sucht.

Nach der Hinrunde hieß es, die Entwicklung ist deutlich über den gesteckten Zielen, Kurs auf die Aufstiegsplätze. Der Jubel war groß, die Träume Mancher auch. Die Rückrunde wird nicht so gut laufen, sagten andere, doch mahnende Stimmen werden nicht gerne gehört…

Jetzt ist die Saison fast zu Ende. Und wie schaut da die Entwicklung aus? Wenn man den Kurs fortschreiben würde, wären wir am Ende der kommenden Saison auf einem Abstiegsplatz. Erneut wird gewarnt, es werden sogar Köpfe gefordert. Auch das wollen viele (durchaus verständlich) nicht hören. Wir stehen doch auf einem einstelligen Tabellenplatz, da kann die Saison doch nicht so schlecht gewesen sein. Nun ja, das ist halt so, als würde man die durchschnittliche Fieberkurve der Patienten im Krankenhaus messen. Im Durchschnitt scheinen alle gesund zu sein…

In meinen Augen muss diese Diskussion geführt werden. Aber ergebnisoffen, wie es so schön heißt. Sprich: die Konsequenzen, die nach einer ordentlichen Analyse gezogen werden, dürfen nicht per se feststehen. Für die kommende Saison müssen sich Dinge ändern. Denn genauso wenig, wie ich erwarte (im Sinne von Erwartungshaltung), dass wir in der kommenden Hinrunde so erfolgreich spielen, wie in der Hinrunde dieser Saison, genauso wenig erwarte ich aber auch (wieder im Sinne von Erwartungshaltung), dass wir so wenig erfolgreich spielen werden, wie in dieser Rückrunde. Es muss sich wieder zum Positiven wenden und dazu gibt es nicht nur eine Stellschraube. Es sind viele Stellschrauben. Verstärkungen in der Mannschaft, Weiterentwicklung einzelner Spieler (Treffsicherheit, Passspiel, Defensivarbeit - Moral, da scheint es weniger zu hapern) aber eben auch beim Trainer. So wie das Trainerteam jeden einzelnen Spieler in Hinblick auf sein Entwicklungspotenzial hin prüfen muss, so müssen Hengen und Hajri das mit dem Trainerteam machen. Und ja, da besteht dann auch eine Abhängigkeit zu den Finanzen. Wenn das Commitment für eine mittelfristige Entwicklung da ist und Hengen die Chance sieht, dass auch Schuster sich weiter entwickelt und an seinen eigenen Schwächen arbeitet (und Schwächen hat ein jeder von uns in unseren Jobs :wink: ), dann kann er auch eine Durststrecke mit dem Trainer gehen. Nicht nur der Mannschaft, sondern auch dem Trainerteam Fehler erlauben, wenn aus ihnen gelernt wird.

Ganz ehrlich? Ich möchte nicht in Hengens Haut stecken. Vor einem Jahr galt es kurzfristig über Erfolg oder Misserfolg zu entscheiden. Dieses Jahr geht es eher um den mittelfristigen Erfolg. Und die Argumente sind hier weder eindeutig pro Schuster, noch sind sie eindeutig contra Schuster.

Wenn ich‘s mir wünschen dürfte, dann würden unsere Stellschrauben in der Sommerpause so gestellt, dass wir eine langfristige positive Entwicklung ermöglichen. Mit unserem Trainerteam, mit tollen Ergänzungen in der Mannschaft, mit ein, zwei Spielern, die wir in der kommenden aus dem Nachwuchs entwickeln können. Wenn der Weg ein anderer sein soll, werde ich das mit einem Schuss Wehmut akzeptieren und mitgehen. So, wie ich es vor einem Jahr mitgegangen bin, als Antwerpen nach drei schlechten Spielen entlassen wurde. Hat mir damals nicht gefallen. War aber letztlich erfolgreich. Und darauf kommt es an.

@DBB Team: Das war jetzt ein Beitrag, der inhaltlich zwar nicht zum,Thread passt, aber eine Antwort auf @zabernd ist. Wenn es einen besseren Platz dafür gibt, dann gerne verschieben…
#keindeutbesser

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon ExilDeiwl » 23.05.2023, 08:32


Alm-Teufel hat geschrieben:Manchmal habe ich hier das Gefühl, dass Siege alleine Schuster zugesprochen werden und Niederlagen nur die Mannschaft verbockt hat.


Wie kommst Du zu dieser Einschätzung? Ich sehe genügend Leute die dem Trainer eine Mitschuld an der einen oder anderen Niederlage geben und definitiv wurde der Mannschaft vielfach für ihre Moral Respekt gezollt, wenn sie nach Rückständen zurück gekommen ist, wie sonst kaum eine andere Mannschaft im deutschen Profifußball. Die Mannschaft hat Stärken und genauso auch Schwächen. Der Trainer nicht minder. In Summe war es in der Rückrunde halt ein wenig glücklos. Auf dem Platz und an der Seitenlinie.
#keindeutbesser

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Jupp64 Cologne » 23.05.2023, 08:36


Das 2. Jahr ist das schwerste - Tatsächlich ?

Seit Einführung der 3. Bundesliga 2008/2009 ist diese Aussage zumindest für die Aufsteiger in die 2. Liga nicht zutreffend.
Wer sich das mal genauer betrachtet wird andere Fakten feststellen.
Zuletzt geändert von Jupp64 Cologne am 25.05.2023, 06:38, insgesamt 2-mal geändert.



Beitragvon 20JahreBlock8 » 23.05.2023, 09:07


Also jetzt seid mal ehrlich zu euch selbst.
Mit unserem etwas gepimpten Drittligakader, der vor 2 Jahren nur knapp dem Absteig in die Regionalliga entging, hätten die wenigsten Trainer diese Punktausbeute erreicht.
Das Punktniveau aus dem letzten Drittel der Saison, wäre eine realistische Einschätzung gewesen.
Schuster taktiert doch letztendlich ein wenig wie König Otto, extrem kontrollierte Offensive und schnelles Umschaltspiel. Ob die Spieler nun Hecke/Redondo/Boyd oder Wagner/Buck/Marschall heissen, ist für die Grundausrichtung eigentlich egal. Am Ende ist eben erfolgreicher Fußball dann auch guter Fussball. Ich gewinne lieber zehn Spiele "dreckig" und über den Kampf, als diese mit 70% Ballbesitz zu verlieren oder den gegnerischen Abwehrriegel nicht knacken zu können (Bayern :oops: ). Das ist seit jeher die Betze-DNA.

Durch die Vorrunde kamen wir mit einer überragenden Chancenverwertung. Wenn Terrence und Opoku, Hecke, etc. so weitergeknipst hätten, stünden wir auch weiter oben.
Hengen und Schuster kennen die Stellschrauben für die nächste Saison, da mache ich mir überhaupt keine Gedanken.
Irgendwann kommen wir vielleicht auch wieder in die wirtschaftliche Lage, den Kader für eine Aufstiegstruppe zusammenstellen zu können, aber momentan liegen da noch Welten dazwischen. Wir können froh sein, wenn die nächste Saison so entspannt verläuft wie diese.

Für mich passt Schuster wie der Deckel auf den Topf zu uns, deshalb pilgern wir auch mit nem 40tausender-Schnitt da hin! Es ist endlich mal wieder wie in unserer Hymne ...dann woll´n wir doch geschlossen hinter unsrer Mannschaft steh´n!

Noch eine Bemerkung: Wenn ihr die Ergebnisse der 2.Liga mal genauer verfolgt, werdet ihr feststellen, dass max. 1-2 Partien pro Spieltag mit mehr als einem Tor Differenz entschieden werden. Das ist alles so ausgeglichen, dass Nuancen über den Spielausgang entscheiden. Das haben Trainer dann allgemein nur bedingt in der Hand. Das ist vielmals eine Sache der Konzentration und der individuellen Qualität auf dem Platz. Diese kostet meistens besonders viel Geld (bspw. Glatzel), deshalb bin ich persönlich mit unseren Jungs und unserem Club sehr zufrieden!

Habt alle ein schönes Spiel am Sonntag und schreit die drei Punkte aufs Konto :teufel2:



Beitragvon bjarneG » 23.05.2023, 09:18


Jetz kütt Er hier, minge ahle Fründ und gibt mir von meiner eigenen Medizin :wink:

Als alter Statistikfreund kann ich da nicht widersprechen, Touché. Zahlen lügen nicht, genau wie Dänen.

Ich glaub höherklassig siehts doch anders aus mit dem 2. Jahr als Aufsteiger. Oder muss ich diese sicher geglaubte Weisheit nach all den Jahren in die Tonne kloppen ? Verdammt, ein weiteres Puzzlestück in dem Bild, das sagt: @El Bjarnerino, Du hast keine Ahnung. Merci ach... :wink:



Beitragvon Ke07111978 » 23.05.2023, 09:22


Aus meiner persönlichen Sicht geht es um etwas viel grundlegenderes - und das hat schon in der Hinrunde angefangen.

1. Es wurden viele Dinge dem neuem Coach gutgeschrieben, die dort gar nicht hingehörten und unter anderem dadurch eine enorme Fallhöhe produziert. Gleichzeitig wurde auf der HV bekannt, dass es substantielle Mittel on top gibt und im Kicker erscheint ein Artikel, der uns klar und deutlich in die Nähe der Aufstiegskandidaten schiebt.

2. Eine schlecht kommunizierte Trennung von Marco Antwerpen, deren Gründe nach meinem Wissen und meinen Informationen eben eher im menschlichen als im sportlichen Bereich lagen (das heißt nicht, dass die Trennung nicht richtig war - aber die Begründung). Das holt dich jetzt ein: Nach dem Motto: wenn der nach 3 Spielen gehen musste, dann doch Schuster erst recht. Und wo waren damals die ganzen Kontinuitäts-Fanatiker? (sorry für die deutlichen Worte)

3. Spätestens nach dem Magdeburgspiel ist jede Diskussion über Spielstil, Taktik etc. in eine Grundsatzdiskusion um Dirk Schuster abgedriftet. Es gab (und gibt) nur schwarz oder weiß. Wurde gesagt, wir hätten offensiver spielen müssen. Reaktion: Du Unruhestifter, sag doch das Schuster gehen soll. Ganz schlimm hier im Forum. Im Stadion konnte man das viel gepflegter diskutieren. Und dort gab es auch damals schon deutlich mehr kritische Stimmen, als man das den Diskussionen hier entnehmen konnte.

4. Den Höhepunkt (hier im Forum) findet das in einem (meiner Meinung nach) völlig deplatzierten Artikel, der mal wieder das angeblich unruhige Umfeld aufgreift und damit endgültig jede sachbezogene Diksussion abtötet.

Diese ganze Gemengelage macht es für Thomas Hengen und seinen sportlichen Stab, seine Ratgeber / sein Umfeld irgendwann unglaublich schwer eine Entscheidung in die eine oder in die andere Richtung zu treffen. Höchst wahrscheinlich auf einer Informationsbasis, die 10x besser ist als unsere. Denn auf einmal muss man anfangen, die Reaktion der Öffentlichkeit mit einzubeziehen - und zwar sowohl wenn man mit Dirk Schuster weitermacht als auch wenn man seinen Vertrag beendet. Jede Entscheidung bringt eine Hypothek - entweder für den, der im Amt bleibt oder den Neuen.

Beides sind aus meiner Sicht Optionen, die aufgrund des Saisonverlauf realistisch, zu begründen und auch nachvollziehbar sind. Es wäre schlicht fahrlässig und unprofessionell wenn man als sportliche Führung nach einem klaren Leistungsabfall und nur noch 10 Punkten aus 12 Spielen nicht auf Ursachenforschung geht. Und das bezieht natürlich den Trainer mit ein. Die Entscheidung muss dabei immer dem Wohle das FCK dienen - genau das war die Begründung bei der Entlassung von Marco Antwerpen. Wie das hier in der Diskussion aber teilweise passiert, alleine schon die Notwendigkeit einer solchen Analyse ins Land der Fabeln zu verweisen / als unsinnig zu bezeichnen, dass ist einfach nicht hilfreich. Die Argumente werden abgewogen werden und dann wird es eine Entscheidung geben - in die eine oder andere Richtung. Und die sollte dann auch jeder akzeptieren, denn es sind unsere Farben und die werden dann unterstützt. Das heißt keinesfalls, dass man sich nicht auch nächstes Jahr kritisch in die eine oder eben die andere Richtung äußern kann. Aber zu glauben - und das sage ich unabhängig von der Person Dirk Schuster - man müsse nur lang genug an einem Trainer festhalten und dann wird das schon wie in Freiburg, dass ist Bullshit. Auch ein Christian Streich oder ein Frank Schmidt müssen sich jedes Jahr einer kritischen Analyse stellen. Sie haben / liefen aber soviel gute Argumente, dass die Diskussion recht kurz ist. Sollte das bei Dirk Schuster auch so sein (und nach Meinung vieler ist das ja so) dann verstehe ich die Aufregung nicht. Ich sehe das differenzierter und möchte nicht in der Haut von Thomas Hengen stecken.



Beitragvon wernerg1958 » 23.05.2023, 09:24


Das zweite ist das Schwerste, jein. Was haben wir Rückblickend: Platz 3 in Liga 3 also Relegation zum Aufstieg in Liga 2. Dem Liga 3 Trainer MA das nicht zugetraut und DS verpflichtet. Dirk Schuster schaffte den Aufstieg, er schaffte auch zum Ende der Vorrunde den Abstieg zu verhindern, und dann? Dirk Schuster hatte keine Antworten auf die Gegner welche uns ausrechnen lernten und es auch konnten, mit anderen Worten eine sehr bescheidene Rückrunde welche man ohne Druck hätte nutzen können, etwas anders aufzutreten als der Gegner es sicher erwartet hatte und es auch so geliefert wurde. Gegen den KSC dann der Versuch es komplett anders zumachen, dabei aber komplett falsch aufgestellt und noch schlechter gewechselt. Am Ende ist es zwar egal wie gegen Düsseldorf gespielt wird, es wird nichts mehr ändern, für die Zukunft. Die Zukunft muss und wird heißen: Verstärken der Mannschaft in der Mittelachse vom Tor bis in die Sturmspitze! Investoren haben die Gene ihr Geld zu mehren und bei einem Investor, steht das im Vordergrund. Der FCK ist ein Unternehmen das nur mit Investoren leben ja überleben kann. Und ein Unternehmen muß auf Sicht Gewinne abwerfen. Und hier sehe ich, daß man nicht denkt "Das zweite Jahr ist das Schwerste"! Nein das zweite Jahr muss besser werden, da muss ein besserer Tabellenplatz dabei rauskommen als diese Saison, auch hier war/wäre mehr drin gewesen. So und da bin ich sicher ist die Sicht derer die diesen "Spaß" bezahlen. Und wer sich an die Relegation erinnert wie schnell ein Thomas Hengen sich von MA trennen konnte, der kann sich sich denken, da die aktuelle Situation ähnlich ist, wird das Gremium welches zum großen Teil aus den Investoren besteht Herrn Hengen schon den Auftrag für die neue Saison gegeben haben, denn sie geben ihm ja auch das Geld. Ich bin gespannt. Auf ein geiles letztes Saisonspiel! :daumen:



Beitragvon MarcoReichGott » 23.05.2023, 09:34


Jupp64 Cologne hat geschrieben:Das 2. Jahr ist das schwerste - Tatsächlich ?


Na, dass bekommen wir doch schnell aufgelistet. Hab mal die Aufsteiger aufgelistet mit ihrer Platzierung im ersten JAhr und Punktezahl und der Platzierung und Punktezahl im darauffolgenden Jahr, sofern sie noch in der Liga waren und nicht direkt wieder abgestiegen sind oder den Durchmarsch schafften. Dick markiert sind Teams mit deutlichem Punktgewinn. Unterstrichen Teams mit deutlichem Punkteverlust

2010/2011:
Ingolstadt(14./37->12./37)

2011/2012:
Braunschweig(8./45->2./67)
Dresden (9./45->16./37)

2012/2013
Aaalen(9./46->11./44)

2013/2014
KSC(5./50->3./58)

2014/2015
Leipzig(5./50->2./67)
Heidenheim(8./46->11./45)

2015/2016
Bielefeld(12./42->15./37)

2016/2017
Dresden(5./50->14./41)
Aue(14./39->16.40)

2017/2018
Regensburg(5./48->8./49)
Duisburg(7./48->18./28)

2018/2019
-

2019/2020
KSC(15./37->6./52)

2020/2021
-

2021/2022
Rostock(13./41->?)

Also tatsächlich stieg nur Duisburg im 2. Jahr direkt wieder ab, die anderen konnte sich über die Relegation zumindest noch retten. Es gab aber auch nur sehr selten Teams, die im 2. Jahr deutlich besser waren als im 1. Jahr. Wenn man LEipzig mal ausklammert, dann ist dieses Kundstück nur dem KSC und Braunschweig gelungen.



Beitragvon Schönheim » 23.05.2023, 10:32


Der Sprung von der 3. Liga in die 2.Liga ist keinesfalls so extrem wie hier oft - fälschlicherweise - dargestellt wird, daher ist eben auch das schwierige zweite Jahr eine Mär, oder sagen wir Übertreibung. Gerade wenn man eine eingespielte Mannschaft hat, welche dann wie bei uns zum zweiten Mal ohne nennenswerte Abgänge verstärkt werden kann.
Der wichtigste Indikator ist, dass primär immer der Drittligist die Relegation gewinnt, ich denke die Statistik sollte bekannt sein, daher ist das jetzt auch kein Wunder, dass man die Klasse hält. Soviel mal dazu…


Schuster zeigt meiner Meinung nach in der Rückrunde, was er eben alles nicht kann, kurz gesagt, eine Mannschaft erfolgreich zu entwickeln.
Wir haben in dieser Saison von 12 Spielen gegen die letzten 6 genau zwei Spiele gewonnen, das war Armina und HRO in der Hinrunde, in der Rückrunde haben wir gegen diese Teams kein einziges Mal gewonnen.
Jedes Spiel war ähnlich, der Busfahrer Dirk hat erst mal den Bus parken lassen. Null Idee, null Mut, null Konzept wie man gegen die auch eher defensiver ausgerichteten Teams mit etwas Mut und Überraschungsmoment gut in ein Spiel kommt. Die Verunsicherung der Teams und deren Druck wurde null zu unseren Gunsten genutzt, das Gegenteil war der Fall…

Bis zum Nürnbergspiel und des Wechsels Klement vs. Zolinski hätte er auch mit „park the Bus“ weiter gemacht, Klement war für ihn raus, das hatte er aufgegeben, zu komplex und entspricht eben nicht seinem fußballerischen Ansatz. Aber dann muss für mich als Beobachter was passiert sein, da muss gefordert worden sein nach „offensiver Ausrichtung“ und der Druck eben auch: Klement auf den Schultern, alles andere wäre nicht mehr vermittelbar gewesen, eben auch weil Zolinski unterirdisch zurück gezahlt hat.
Für mich war das einfach der zentrale Punkt wo Schuster mich komplett verloren hat, weil er da sein fürchterliches Schusterball Gesicht gezeigt hat in einer Phase, in welcher es bzgl. spielerischer Entwicklung ohne Druck möglich gewesen wäre, etwas zu Testen, er hat Klement raus und bringt Zolinski.
Dann wieder den Schritt zurück zu Klement.
Im Grunde eine Entwicklung bzw. ein Testen ohne Sinn und Verstand, weil diese geforderte Entwicklung, ein Arbeiten mit feinen Fußballern wie Klement nicht seinem primären Ansatz von Fußball entspricht, man schreibt etwas in sein Pflichtenheft, was er gar nicht wirklich gerne macht und noch nie gemacht hat. Und das spiegelt sich in der Rückrundentabelle wieder, da haben nur Highlightspiele funktioniert, aber konzeptionell hat gar nichts funktioniert.

Was ist denn sein Zukunftskonzept? Leider geht er ja auch null auf solche konzeptionellen Details ein, da ist dann Passqualität schon das Ende der Rhetorik..

Wie schon gesagt, Schuster ist Schuster, Rückrunde zeigt meiner Meinung nach sehr gut wie er im Alltag funktioniert, nämlich gar nicht mehr heutzutage. Im Pokalmodus als Underdog okay, aber wir sind der FCK, haben sicher mittelfristig Ambitionen und wenn ich dann ohne Druck in Magdeburg, Braunschweig, Regensburg, Nürnberg gegen Sandhausen, HRO und Bielefeld von Beginn an Schusterball von der ganz üblen Sorte serviere, dann fehlt mir der Glauben, dass dieser Mann sich mit 55 noch bewusst neu erfindet sondern viel mehr treiben lässt, das wäre für mich ein extremes Experiment und zu viel Risiko. Lieber ohne Druck jemanden installieren, der für die gewünschte Entwicklung steht.
Man muss nicht immer mit dem Rücken zu Wand stehen um die wichtigste Personalie in einem Fußballverein zu lösen und zukunftsträchtig aufzustellen, vielmehr wäre es mal erstrebenswert, wenn man wie in der Wirtschaft eine „geregelte Nachfolge“ anstrebt, eben auch weil wir einen mittelfristigen Plan haben.
Beim Trainer haben wir die letzten Jahrzehnte einfach zu wenig auf Qualität geachtet, gezwungenermaßen, da waren wir aber auch der absteigende und hoch verschuldete Chaosclub waren, mit sehr wenig sportlicher Kompetenz der in einem halb vollen Stadion gespielt hat, die Parameter haben sich sehr zum Positiven verändert, sprich wir sind wieder ein sehr attraktiver Arbeitgeber mit Potential. In der Branche gewiss einer der 20-25 attraktivsten Arbeitgeber.

Und das Stadion ist so voll, wegen der Liebe zum Verein, weil wir ausgeblutet waren oder hört jemand in seinem Umfeld „boah geil freu ich mich auf das Spiel gegen HRO, die stehen mit dem Rücken zur Wand, hoffentlich parken wir den Bus?“. Was da konzeptionell über die ganze Saison aber primär in der Rückrunde gegen die Kellerkinder getrieben wurde ist eine Farce und lass das nächstes Jahr noch paar mal passieren, dann brennt der Baum sehr schnell.
Die Rückrunde und die Spiele gegen die Kellerkinder waren halt gewiss keine Bewerbung bzw. Vertrauensstiftende Maßnahme wie DS den tristen Alltag so regelt und dass er sich im letzten Jahrzehnt entwickelt hat und sich entwickeln möchte.
Wie im normalen Berufsleben ist eine stetige Entwicklung wichtig, wenn man weiter erfolgreich sein will und das allerwichtigste um erfolgreich zu sein, ist dass die Arbeit viel Spaß macht, bei Schuster wissen wir, dass ihm Defensive mehr Spaß macht als Offensive, aber das mit der Defensive funktioniert auch nicht mehr…
Zuletzt geändert von Schönheim am 23.05.2023, 10:54, insgesamt 4-mal geändert.



Beitragvon schirmi86 » 23.05.2023, 10:36


@0zwei3zwei:
Diesen Artikel finde ich sehr interessant, da mir das in den letzten 3 oder 4 Spielen auch aufgefallen ist. Schuster versucht einen ganz anderen Fußball spielen zu lassen. Ob nun auf Druck von Hengen oder anderen oder einfach nur um sich taktisch variabler aufzustellen. Das braucht Zeit und anderes Spielermaterial (sorry, ich hasse diesen Ausdruck selber). Aber warum? Ist der hier so schön zitierte Schusterball durchschaut? Kann man Schusterball überhaupt durchschauen? Schließlich hatte er damit überall wo er war über längere Zeit Erfolg (Ausnahme Augsburg). Und in der Hinrunde sagte mal einer im TV: Man weiß was gegen den FCK auf einem zukommt, aber verhindern kann man es nicht. Ein absolut ekeliger Gegner (positiv).
Und jetzt testet Schuster plötzlich andere, für ihn völlig untypische Systeme. Ja, man kann auch sagen, wenn nicht jetzt (nach gesicherten Klassenerhalt), wann dann?
Aber ein solches System hat Schuster nie (oder ganz ganz selten) bei einem seiner Vereine spielen lassen.
Da könnte von Außen zumindest der Eindruck erweckt werden, das da von dritten Personen auf Schuster und die Mannschaft eingewirkt wird. Das wiederum würde mir mal gar nicht gefallen, da der Trainer das alleinige Sagen über die Aufstellung/Taktik etc. haben sollte, schließlich muss er dafür den Kopf hinhalten wenn es schief geht.

Aber andersrum ist vielleicht auch Schuster derjenige der sich und seine Taktik weiterentwickeln will. Aber wie gesagt, das funktioniert nicht von heute auf morgen. Dafür muss man auch die Spieler haben.

Egal wie es ist, ich würde Schuster auf jeden Fall eine Chance für die neue Saison geben (ohne die miserable Rückrunde ausblenden zu wollen). Und sollte seine Taktik für die neue Runde nicht aufgehen, kann er noch immer zum weitestgehend erfolgreichen Schusterball zurückkehren. Mit dem werden wir gegen Schalke, Berlin, HSV etc. wahrscheinlich sowieso mehr Erfolg haben (meine Meinung).



Beitragvon GerryTarzan1979 » 23.05.2023, 10:50


Auch wenn es hier viele verschiedene Meinungen gibt, so ist die Diskussionskultur doch oft angenehm. Jedenfalls kann ich die vielen verschiedenen Meinungen, Bedenken, Befürwortungen absolut nachvollziehen. Und keiner sagt, dass es einfach wird.
nehme jetzt mal explizit die Beiträge von @hellboy und @ExilDeiwl raus, die wirklich angenehm ihre Meinungen vertreten. Ja,, mein exilenter Cowboy aus dem Exil, mich nerven wirklich teilweise diese Diskussionen (besonders dieses schwarz/weiss Denken), aber sie sind natürlich nicht zu verhindern. Und solange alles wirklich so angenehm verläuft wie einige das hier tun, lese ich diese Diskussion doch so langsam auch gerne mit. :wink:

Wir befinden uns gerade bei Schuster in einer Grauzone und können uns ein Ausschlagen in beide Richtungen vorstellen. Jedenfalls sehe ich das bei Hengen so, dass er die Reißleine zieht, sollte er es für notwendig erachten. Mich würden beide Szenarien jedenfalls nicht wundern.

Bei der Trainerfrage spielen auch immer andere Faktoren als nur das Sportliche eine Rolle. Antwerpen ist es vor die Füße gefallen, dass er die Mannschaft (oder Teile) und auch die Verantwortlichen nicht mehr hinter sich hatte. Bei allen sportlichen Faktoren der letzten Spiele wird auch Hengen bei Schuster prüfen, ob er die Mannschaft noch erreicht, denke hier liegt ein Faktor, den aber nur die Insider bewerten können.
Für mich stellen sich folgende fragen: Erreicht Schuster die Mannschaft noch? Traut man ihm zu mit der Mannschaft einen Entwicklungs-/Verbesserungsschritt zu gehen? Wie will man sich mittelfristig sportlich aufstellen? Kann man die Ergebniskrise und den Leistungsabfall in der Rückrunde erklären?

Es ist wahrlich nicht einfach, von Aussen bin ich klar Pro Schuster und einen weiteren Weg mit ihm, aber die Analyse der Saison geht natürlich tiefgreifender. Aber eine Entlassung Schusters nach dieser Saison hätte schon eine gewisse Explosivität.

Noch etwas zur Entwicklung einer Mannschaft. Hier wird immer davon gesprochen. Bin da absolut dabei, dass sich eine Mannschaft entwickeln und zugleich verbessern muss. Sollten wir diese Saison mit Platz 8 oder 9 abschließen heißt das im Umkehrschluss, dass wir nä. Saison bitteschön besser sein sollten. man sollte aber immer bedenken, dass jede andere Mannschaft genau das gleiche Ziel verfolgt. Vielleicht entwickeln wir uns, aber der Gegner auch. Es ist ja nicht so, dass nur wir in der Tabelle nach oben wollen oder sollen.

Nehme mal das Beispiel KSC. Hier haben sie auch den Wunsch erfolgreich zu spielen, die letzten Jahre waren sie 15., dann 6. danach 12. Und alles unter einem Trainer.

Was ich sagen möchte, nach 4 Jahren 3. Liga und unserer Vorgeschichte finde ich es manchmal zu vermessen, wenn man zu früh zu viel möchte. Aber das ist nur meine Meinung und zum Glück weiss ich auch nicht alles im Vorfeld. Dazu ist Fußball auch manchmal ein Glücksspiel.
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man kriegt."
aus "Forrest Gump" :winken:



Beitragvon einFan » 23.05.2023, 10:56


Es ist nun mal so, dass der aktuelle Trend schon nachdenklich macht, und klar werden jetzt auch kritische Haltungen zu Spielern, Trainer, Geschäftsführer etc eher mal ausgesprochen und diskutiert, als wenn es grad gut läuft.

Ich bin absolut der Meinung der FCK sollte versuchen, mit dem Trainer, mit dem man Vertrag hat, und der ja offensichtlich überzeugende Argumente mitbringt, weshalb er der richtige zu sein scheint, langfristig weiterzuarbeiten.

Ich bin mir sicher, dass das, was in Freiburg (als Beispiel) vor allem so erfolgreich ist, ist die "Kultur", der "Spririt", der "Plan". Wenn wir DS und Hengen vertrauen, und ich tue das, dann wird es am Ende erfolgreich sein.

Nach dem Aufstieg musste die Mannschaft leicht umgebaut und verstärkt werden, und da sieht man bislang noch sehr viel Instabilität und teilweise technische Limitierungen einzelner Spieler, sodass es nicht direkt zu einem Aufstiegsplatz geführt hat. Sollten wir auch nicht erwarten. Uns sollte es darum gehen, eine Mannschaft zu formen, die Wille, Emotionalität und Einsatz zeigt, und immer das Beste aus sich heraus holt. Ich finde, das ist bereits zu sehen, und das ist soooo wertvoll. DAS gilt es zu hegen und zu pflegen.

Ich vertraue da voll auf TH. Eigentlich vertraue ich da auch DS, allerdings, und das mag nur eine Kleinigkeit sein, gefällt mir persönlich nicht, dass er über die gegenerischen Spieler redet, als wären das alles Championsleague Teilnehmer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, egal wie der Gegner heißt und wo in der Tabelle er steht, und über seine eigenen Spieler spricht er eher verhalten, das klingt immer so, wie in einem mittelmäßigen Arbeitszeugnis: Er hat sich stets bemüht..., er war sehr beliebt,... - Aber was zwischen den Zeilen zu lesen ist: die Leistung war nicht ausreichend. Das nervt mich kollosal und ich fürchte mit dieser Haltung demotiviert er die Truppe, bzw. einzelne Spieler. Daran muss ER arbeiten, und ich hoffe TH spricht mit ihm auch darüber, denn so erzeugt man keinen zusätzlichen Motivationsschub, und das Selbstvertrauen wird auch nicht gestärkt.



Beitragvon Ironmaiden » 23.05.2023, 11:04


Ich seh das ähnlich.
In der Vorrunde hatten wir oftmals das Matchglück auf unserer Seite. Gepaart mit Euphorie, Fans usw.
Das was wir in der Rückrunde erleben ist das wahre Leistungsvermögen der Mannschaft.
Es ist ja nicht so, dass uns jeder an die Wand spielt. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten die entscheiden.

Allerdings glaube ich dennoch, dass Schuster die Truppe noch erreicht.
Fehlender Einsatz und Wille kann man den Jungs wahrlich nicht unterstellen.
Wir müssen variabler in den Systemen werden. Hengen wird das erkennen und die richtigen Schlüsse ziehen, da bin ich mir sicher.

Für mich ist Schuster auch der Mann für die nächste Saison. Ich weiss immer noch wo wir herkommen und ich bin unendlich dankbar für den "Klassenrhalt".


Viva FCK




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