TheHunter hat geschrieben:Ich glaube das Luthe ziemlich bewusst war dass das ein klares Foul war und er hat insgeheim gehofft das Heidenheim den Treffer macht und der VAR dann nicht einschreitet (Was natürlich nicht korrekt wäre. Der eventuelle Treffer hätte dann müssen auch zurückgepfiffen werden.) In meinen Augen eine clevere Aktion. 60 Minuten in Unterzahl sind normalerweise eine höhere Hyphothek gegen Heidenheim als ein Tor Rückstand und 11 gegen 11.
Danke. Genau das.
Wieviele Leute mit offensichtlich null Ahnung von Torwartspiel Luthe hier auf abstruseste Art kritisieren, geht echt auf keine Kuhhaut. Wenn man natürlich nach der Szene immer weiß, wo der Ball hinkommt, wie er titscht, und wie die Spieler agiert haben, kann man immer leicht sagen, dass man da ja hätte hinspringen müssen. Nur ist Torwartspiel halt keine Hellseherei, sondern zu einem guten Teil vor allem Antizipation von Situationen, Abwägen von Wahrscheinlichkeiten, und eine möglichst hohe Reduzierung von Torgefahr. Was hier dann immer alles als Torwartfehler deklariert wird (z.B. auch das 0:1) ist echt nicht mehr feierlich.
In der konkreten Situation bei der roten Karte: Der Rückpass ist katastrophal, und verändert mit dem Auftitschen völlig seine Bewegungsrichtung, weil er quasi senkrecht nach oben vom Boden wegprallt. Der ist nie im Leben zu antizipieren. Wenn der Ball normal titscht, wie es die Flugbahn vermuten lässt, steht Luthe goldrichtig. Unmittelbar danach checkt er das sofort und geht in die Verteidigungsposition, Beine zu, oben bleiben, Oberkörper und Arme breit. Und er wehrt ihn ja auch ab. Das war eigentlich richtig gut. Nur erwischt er halt auch klar den Spieler, das Risiko muss er aber natürlich gehen. Danach checkt er sofort, dass seine einzige Chance, nicht vom Platz zu fliegen, die ist, dass der Ball noch rein geht. Ehrlich gesagt glaube ich, er hatte auch direkt mit dem Pfiff gerechnet.
Jedenfalls kapiert Luthe da innerhalb von Sekunden in der Szene schon mehr als manche Blitzbirnen hier im Forum 4 Stunden danach.