Fahrer am Ball hat geschrieben:...Vielleicht wollen Antwerpen/Döpper mit der Hereinnahme von beispielsweise Huth, Stehle oder Hippe auch plakativ demonstrieren, wie unzufrieden sie mit der Zusammenstellung des Kaders sind. Wollen damit aufzeigen, dass der Kader mitnichten stimmig zusammen gestellt ist.
Und da wären wir damit bei Hengen. Der ist für den Kader letztendlich verantwortlich und bekommt dafür für Drittligaverhältnisse bei uns eine überproportional fette Stange Geld.
Ich habe mich sowieso gefragt wie man auf die Idee kommen kann, einen sportlich Verantwortlichen in einer für uns so prekären Siuation einzustellen, der keinerlei Referenzen aufzuweisen hat. Hengen hat lediglich ein paar Monate in der 4. Liga hinter sich. Im Gegensatz dazu zum Beispiel Otmar Schork, der über Jahre bei Sandhausen mit kleinen Mitteln gezeigt hat, wie man es gut machen kann. Offensichtlich jetzt auch bei Magdeburg.
Meine Antwort: Hengen hat mal unser Trikot getragen und war bereit, sich von Merk und SPI reinreden zu lassen.
Daher erübrigt sich die Frage an Hengen, wieso man versucht, die Lücken im Kader mit Nachwuchsspielern anderer Vereine aufzufrischen. Die Frage sollte man daher besser an Merk und Investoren stellen...
So sieht's leider aus.
Es wird hier oft sinngemäß geschrieben: "wir haben doch schon alles versucht, wir haben doch schon alles ausgetauscht, wer soll denn jetzt noch kommen?"
Meine Meinung dazu: Wir haben immer nur einzelne Figuren ausgetauscht. Wir sind aber niemals das Problem nicht vorhandener professioneller Strukturen angegangen. Wir hatten mit Notzon einen sportlichen Leiter ohne sportliches Konzept, ohne Durchsetzungsvermögen und ohne echte tatsächliche Handlungsvollmacht, welcher dies im Sinne seiner Joberhaltung auch gerne mitgemacht hat. Dann haben wir Notzon durch Hengen ersetzt. Wenn man so will, haben wir einen positionsgetreuen Wechsel vorgenommen. Damit hat man zunächst das Volk beruhigt, aber an dem strukturellen sportlichen Defizit hat man nichts geändert.
Bei der AR-Wahl damals, als Merk und Keßler mit einem Kompetenzteam angetreten sind, hatte ich gehofft, dass endlich Schluss ist mit den alten Zöpfen und professionelle Strukturen geschaffen werden. Diesbezüglich wurde ich schwer enttäuscht.
Was hatte ich gehofft, dass man im Rahmen der Insolvenz klare Kante zeigt, das Stadionproblem endlich angeht und im Verein klare sportliche Strukturen schafft. Als dann im Rahmen der Investorenauswahl die eigene Kompetenz aus dem AR gemobbt wurde und man sich gegen den Investor entschied, der sämtliche sportliche Strukturen auf den Prüfstand legen wollte, war eigentlich klar, wo die Reise hinführen wird. Man hat sich nicht getraut, die Planinsolvenz professionell durchzuziehen, weil man sich im Zuge der Stadionlösung unweigerlich mit der Stadt KL angelegt hätte und hat sich für die sogenannte "Lautrer Lösung" entschieden. Man wollte "unter sich" bleiben und das hat man geschafft. Die Kaderplanung wurde hauptsächlich von Antwerpen und der SPI durchgeführt und mittendrin wurde quasi abgebrochen, weil es eben noch ein paar Euro mehr gekostet hätte. Also hat man Antwerpen quasi hängen lassen und gehofft, dass es auch so gutgehen würde. Wie immer halt... Das Ergebnis ist ein Kader, der auf einigen Positionen aufstiegsfähig, aber auf anderen Positionen eben kaum drittligafähig besetzt ist.
Was hat man damals immer über die Münchner Löwen gelacht, mit ihrem Investor, der sich in sportliche Dinge eingemischt hat und ständig in der Lage war, den finanziell klammen Verein zu erpressen.
Sorry, aber ich sehe da nicht den geringsten Unterschied zum FCK 2021. Und das begann ja nicht erst mit der SPI. Wir hatten es sogar geschafft, uns von einem luxemburger Scheininvestor einen Stürmer aufs Auge drücken zu lassen, den wir nicht brauchten.
Es hat nichts gebracht, Notzon durch Notzon 2.0 zu ersetzen und es wird auch nichts bringen, Hengen durch Notzon 3.0 zu ersetzen. Ich glaube auch nicht, dass ein erneuter Trainerwechsel etwas bringen wird.
Das, was man gerade auf dem Rasen sieht, ist das Ergebnis unserer sportlichen Strukturen und Entscheidungswege. Der Kader ist genau so, wie ihn die Leute wollten, die bei uns zu entscheiden haben. Fertig. Also Augen zu und durch.
Eine Anmerkung noch:
Ein User hatte geschrieben, vielleicht sei ein Abstieg in die Regionalliga gar nicht so schlecht, da wir dann das Stadionproblem loswerden. Das ist ein Irrglaube, der Pachtvertrag ist natürlich auch für die Regionalliga gültig. Nur im Rahmen einer Insolvenz kann man dieses Problem angehen. Das ist eine Tatsache, die offenbar bei vielen hier noch nicht angekommen ist.
Spannend wird es erst wieder nach dieser Saison werden. Geht man davon aus, dass der Aufstieg nicht geschafft wird, stehen wir wieder vor der Insolvenz. Da wir bei unseren nicht vorhandenen und wohl auch nicht gewünschten professionellen sportlichen Strukturen keine Investoren finden können (sucht man da überhaupt noch?) wird es dann an der SPI hängen, wie es weitergeht. Und da sage ich jetzt schon: Es wird dem Verein nichts bringen, wenn die SPI dann nochmal 6 Mio auf den Tisch legen, sich weitere Anteile dafür geben lassen und wieder gerade nur eine einzige Saison finanziert wird, in welcher man dann nochmal Fußballmanager spielen kann. Das würde nur das unsinnige Leiden verlängern.
Einige Leser mögen nun meinen, in meinem Beitrag steckt ein gewisser Frust. Andere werden eine gewisse Realität darin erkennen. Alle haben Recht
