Was schreibt man nach so einem "Spiel"? Am besten nix, es war ja alles deutlich zu sehen. Andererseits tut es der geprügelten Fanseele gut, sich mit Leidensgenossen auszutauschen.
Die Verantwortlichen erklärten ja, dass wir eine hohe Qualität haben, die wir nur auf den Rasen bringen müssen. Und genauso sah der Rasen auch aus gestern. Ich konnte null Unterschied zwischen der Qualität des Rasens und der Qualität der darauf spielenden Heimmannschaft erkennen. Der Rasen hat sich über Winter der Qualität des Kaders angepasst. Im Rasen steckt sicherlich eine hohe Qualität, er bleibt nur unter seinen Möglichkeiten.
Bei aller Sympathie für Jeff Saibene vermag ich die Taktik des gestrigen Spiels nicht nachzuvollziehen. Spielerisches Aufbauspiel nach vorne war selten zu erkennen, langes Holz nach vorne war die Devise. Möglicherweise war diese Langholztaktik dem schlechten Rasen geschuldet, aber dann stelle ich doch vorne 2 Stürmer 'rein anstatt Pourie alleine verhungern zu lassen. Irgendwann ist der Welpenschutz abgelaufen und dann muss man sich leider auch wieder Gedanken um diese Position machen, sollte da nicht schnellstens mehr kommen.
Was mir richtig Angst macht, sind die Scheuklappen unseres Geschäftsführers in dessen Interview. Natürlich ist blinder Aktionismus nicht zielführend. Aber gar kein Aktionismus ist eben tödlich, wenn die Hütte brennt. Und unsere Hütte brennt gerade lichterloh und auf allen Etagen. Wir stecken aber mal sowas von mitten im Abstiegskampf! Macht einfach mal eure Augen auf, dann ist der Aktionismus nicht ganz so blind.
Das Interview mit Tim Rieder verdeutlichte dann, dass die Scheuklappentaktik der Vereinsleitung sich bis in den Kader hineinzieht. Auch er ist davon überzeugt, dass immense Qualität im Kader steckt, und man einfach nur weiterarbeiten müsse, dann wird's auch klappen.
Nein, Herr Rieder, wird es nicht! Wenn ihr so weiterarbeitet wie bisher, dann klappt's höchstens mit der Regionalliga.
Wir spielen nur noch unentschieden.
Das wundert mich nicht, denn bereits während des Insolvenzverfahrens und bei der Investorenauswahl haben wir auf Unentschieden gespielt. Wir haben uns nicht getraut, die alten Zöpfe komplett abzuschneiden, die sportlichen Strukturen komplett zu hinterfragen und mit Risiko auf Sieg zu spielen. Stattdessen haben wir versucht, das Risiko zu minimieren und waren mit einem Punkt zufrieden. Hat auch geklappt. In meinen Augen haben wir in dieser Insolvenzgeschichte ein klassisches Unentschieden erreicht.
Und genauso läuft es jetzt eben auf dem Rasen, bzw. auf dem Zeug, was auf dem Boden des Fritz-Walter-Stadions wächst.
Wenn da oben auf dem Berg nicht ganz schnell die Scheuklappen abgelegt werden und man nicht viel Geld in die Hand nimmt, um sich
wirklich kompetente Hilfe im sportlichen Bereich zu besorgen, dann können wir uns alle abmelden bei Magenta. Das nächste, was sich unserer "hohen Qualität" anpassen wird, ist die Liga!
Trotzdem wünsche ich euch allen einen schönen Sonntag mit hoher Qualität.
