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FCK-Sanierung: Harte Verhandlungen mit den Gläubigern - Dirk Eichelbaum neuer Generalbevollmächtigter (Der Betze brennt)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
SEAN
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Beitrag von SEAN »

ExilDeiwl hat geschrieben: Man könnte umgekehrt auch so argumentieren, dass lediglich eine Stundung um ein Jahr die Situation nicht nur nicht verbessert, sondern verzögert und gar verschlimmert
Kann man vielleicht sogar von "Insolvenzverschleppung" reden wenn man schon vorher weiß, das man auch bei einer Stundung um ein Jahr die Schulden nicht bezahlen kann?
Weiterhin muss davon ausgegangen werden, dass die fehlenden 12 Mio. für kommende Saison nicht aufgebracht werden können, wenn kein Schuldenschnitt erfolgt, da potentielle Investoten nicht investieren werden
Sind in den 12 Millionen nicht auch schon ein großer Teil von zu zahlenden Schulden drin? Die Summe würde sich dann wohl bei einem Schuldenschnitt um ein vielfaches verringern.

Ich bin mal gespannt, ob bei den drei Gläubigern noch das Thema Anteile für Schulden auf den Tisch kommt. Könnte für die Gläubiger ja vielleicht auch ein Notnagel sein, um Geld zu retten. Zumindest vorerst...
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LM2608
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Beitrag von LM2608 »

Bei aller Anspannung zwischendrin auch mal was zum Schmunzeln:

Marshall Eriksen & Peitsche - "Das reicht uns nicht" (How I Met Your Mother)
https://www.youtube.com/watch?v=9oWmeMyR-QM
weißherbschtschorle
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Beitrag von weißherbschtschorle »

Ich habe mich in letzter Zeit immer wieder gefragt,ob die Leute,die ich gewählt habe, einen wirklich guten Jop machen.
Und heute bin ich wieder absolut sicher,das Richtige getan zu haben.

Weiter so,meine Unterstützung habt ihr.
Schorle,schon Goethe wußte warum:
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Da ich will keins von beiden sein,trink ich Wasser gemischt mit Wein. :teufel2:
Betze_FUX
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Beitrag von Betze_FUX »

@Sean
Was natürlich nächstes (und alle weiteren Jahre) dazu kommt ist das strukturelle Defizit von, ich glaube ca 5Mio...
Das addiert sich dann auf.
Das wiederum kann dann aber durch Gelder von Investoren, Fans, etc ausgeglichen werden. Dann hilft es aber direkt dem FCK und nicht irgendwelchen Gläubigern...zumindest zum Großteil

Zumindest hat man das Gefühl das man da jetzt kämpft und ich glaube der Begriff pokern trifft es ganz gut.
Hier werden harte Bandagen abgelegt. Da wird nicht gleich der Schwanz eingezogen, das erste Angebot angenommen und man verkauft es dann als Zeit, die man sich erkauft hat!
Bullshit!

Warum hat eigentlich die Bild schon wieder Infos...sollte ich Parallelen ziehen, so ist für mich nur ein Teilnehmer der Runde eine "Konstante"
Und Rund beschreibt diesen Teilnehmer aus LUX schon Recht gut :D


Da fällt mir ein: Scherz am Rande
Neulich beim Pfälzer weight Watchers: "isch hedd do mo e frooch an die Runde" - "die heißt Giesela du hornox!" :)
Zuletzt geändert von Betze_FUX am 09.06.2020, 22:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Seit1969
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Beitrag von Seit1969 »

Da werden wohl die Telefonnummern der FCK Verantwortlichen direkt auf Eichelmann umgeleitet werden sollten Becca, Quattrex und Co. anrufen.
Der Mann ist die Schnittstelle und weiß ganz genau wo die Schmerzgrenzen liegen.
Ja, das ist die Gelegenheit die Sache auf das richtige Gleis zu schieben.
Bin mal gespannt wer dann um die Ecke kommt und den Verein, dann ohne die knebelnden Schulden, in neue Sphären hievt.
Das ganze riecht nach Leuten die Ahnung haben und die Mittel dazu. Nicht das ich hier mögliche lokale Investoren für unfähig halte, aber was sich hier unter Umständen anbahnt ist schlicht ein paar Nummern zu groß für die.
Der FCK könnte ja auch mal Glück haben.
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weißherbschtschorle
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Beitrag von weißherbschtschorle »

@Seit1969:
Genau das könnte das zuviele Salz in der Suppe sein. Und macht mir Bauchweh.
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Seit1969
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Beitrag von Seit1969 »

Bauchweh ist unser kleinstes Problem.
Hier hilft nur eine Totalamputation und Rehaverordnung unter 24/7 Aufsicht vom Chirurgenteam.
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Betze_FUX
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Beitrag von Betze_FUX »

Also das mit neuen Sphären ist mir schon wieder zu extrem.
Ich glaube wenn das tatsächlich passiert das wir die Schulden erlassen bekommen, dann wird man hier erstmal etwas solides als Fundament aufbauen. Für mich klingt da das 4 Säulenmodell tatsächlich s sinnvolle Variante.
Dann möglichst nachhaltig das strukturelle Defizit minimieren. Als das was planbar immer wieder an Kohle verbrannt wird und da hat Er Merk schon einige Male das Stadion genannt.
Dann der sportliche Aufbau. Viele werden dann aufschreien und sich schon im Keller die Meisterschale für 2024 aus Pappe ausschneiden weil jetzt alles besser wird.

Ich glaube das wir mit einem soliden Haushalt vielleicht in der Saison 21/22 die 2Bl anvisieren können.
Dann ist evtl das Kleingeld da um das richtige Personal an Bord zu holen. Wobei wir ja seit Jahren immer eines der höchsten Spieleretats hatten...
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SEAN
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Beitrag von SEAN »

Betze_FUX hat geschrieben:@Sean
Was natürlich nächstes (und alle weiteren Jahre) dazu kommt ist das strukturelle Defizit von, ich glaube ca 5Mio...
Das addiert sich dann auf.
Die Frage ist, wie sich die genannten 12 Millionen zusammen setzen.
Das dürften ziemlich sicher die 2,6 Mios von Becca sein, fällig am 30.06.?
Bei den Stuttgartern wurde, wie nachzulesen war, der Kredit erweitert, da könnte vielleicht der erste Kredit fällig werden?
Womöglich sind die 5 Millionen Defizit dann in den 12 mios drin? Wenn die Anleihe und Kapilendo erst 2021 fällig werden, könnte das vielleicht hinhauen?

Fragen über Fragen..... :wink:
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weißherbschtschorle
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Beitrag von weißherbschtschorle »

Leute,entspannt euch.
Wir schaffen den Schuldenschnitt u.steigen auf.
Dann sind wir der profitableste Verein der Profiligen.

Gute Nacht.
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Hephaistos

Beitrag von Hephaistos »

Freue mich, dass man jetzt dazu bereit ist den Schußstrich zu ziehen. Leider 4-5 Jahre zu spät. Egal was jetzt kommt, ich könnte mit beiden Varianten freuen, sei es Schuldenschnitt oder Planinsolvenz. Dass es zu Regelinsolvenz kommt, glaube ich (noch) nicht.
Gypsy
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Beitrag von Gypsy »

in der aktuellen Situation hat der FCK echt die besten Karten.

Die Ausnahmeregelungen vonseiten des DFB aufgrund Corona hilft dem FCK enorm, da man nun dass Ass Planinsolvenz in der Hinterhand hat.

Meines Erachtens sollten wir diese anstreben. Die Presse wird es zerreisen und der FCK wird harte Woche überstehen müssen,wir werden so richtig durch den dreck gezogen, doch am Ende dieses Gewitters wird es wieder Sonnenstrahlen geben.

Fraglich ist ob wir so harte Verhandlungsführer auch haben. Ob es Voigt und vor allem das "Team Merk" es darauf ankommen lassen werden, weiß niemand
BIIIER COLA FANTA WASSER
wernerg1958

Beitrag von wernerg1958 »

Merk und Co lassen es drauf ankommen, es ist die einzige Chance. Corona ist unser Lotto-Jackpot. Von den Gläubigen zu glauben man geht auf die Stundung ein war entweder dreist oder dumm oder dachten sie man verhandelte mit dem sexy Blumenstrauß? Nein hier sind Könner am Werk und ein clevere Variante mit dem dazwischen geschalteten Insolvenzanwalt und Sanierer. Die gefühlt beste Chance seit Jahrzehnten für den FCK in eine bessere Zukunft zu kommen.
DevilsRightHand
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Beitrag von DevilsRightHand »

Gypsy hat geschrieben:in der aktuellen Situation hat der FCK echt die besten Karten.

Die Ausnahmeregelungen vonseiten des DFB aufgrund Corona hilft dem FCK enorm, da man nun dass Ass Planinsolvenz in der Hinterhand hat.
Nachdem der DFB bei der WM2006 so richtig, auch auf Kosten der Vereine, die sich wegen des Stadionumbaus hoch verschuldet haben, so richtig abgesagt hat. Ist diese Ausnahmeregelung ein Wermutstropfen und Chance für den FCK. Irgendwie kommt diese Chance aus dem Nichts!
Gibt es doch einen Fussballgott in Kaiserslautern?
Oder hat jemand von FCK den Coronavirus entwickelt und gestreut , um den FCK zu retten? (Sarkasmus aus!)
:teufel2:
Rolfson
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Beitrag von Rolfson »

Schon erstaunlich, wie lässig Bernd Schmitt im SWR-Podcast in gute und schlechte Geldgeber einzuteilen weiß, die im Falle einer Insolvenz ihr Geld verlieren.

Zu welcher Gruppe zählen für ihn die Fans und Anhänger, die bei Kapilendo und Anleihe II insgesamt drei Millionen Euro investiert haben und die damit dem FCK in seiner schwersten Zeit die Treue gehalten haben und zwar mit barer Münze? Darüber verliert Schmitt vorsichtshalber kein Wort. Die sind im Fall einer Insolvenz, geplant oder regulär, nämlich auch ihr Geld los.

Becca, Lagardere und Quattrex halten zusammen etwa 14 Mio. der Verbindlichkeiten, drei Mio. entfallen auf Kapilendo und Anleihe, bleiben also noch mindestens weitere drei Mio. an Verbindlichkeiten, die irgendjemand im Falle einer Insolvenz verliert. Womöglich sind darunter ja auch noch ein paar Gläubiger, die zu den „Guten“ gehören? Vielleicht gibt es unter den ganzen Gläubigern auch kleine Dienstleister oder Handwerksfirmen, die z.B. Sanierungsarbeiten am Stadion oder NLZ ausgeführt haben und noch auf ihr Geld warten, wer weiß.

Darüber sollte man kurz nachdenken, bevor man hier die Möglichkeit einer Insolvenz feiert, als wäre es der Gewinn des DFB-Pokal.

Bevor ich jetzt wieder angefeindet werde oder man mir unterstellt, dass ich ja nur sauer wäre, weil ich selbst Geld verlieren würde, kurz ein paar Sätze dazu. Ja, ich habe bei Kapilendo und Anleihe Geld investiert aber ich kann die Beträge gut verschmerzen. Ich kenne aber einige FCK-Fans mit sehr viel Herzblut, die haben eine Menge Geld in die Hand genommen, um ihrem FCK in schwerer Stunde zu helfen. Was eine Menge Geld ist, definiert jeder anders und ist eine Frage der persönlichen Möglichkeiten. Für diese Menschen ist das viel Geld, sehr viel Geld. Diese Leute wären niemals auf die Idee gekommen Aktien zu kaufen oder bei Kapilendo zu investieren. Diese Menschen haben das gemacht, weil der Verein, ihr Verein, dazu aufgefordert hat und weil Leute dazu aufgerufen haben, denen man vertraut.

Ich befürchte, dass am Ende die Beccas und Quattrexs einen besseren Schnitt machen, als die treuesten der Treuen. Das gilt es zu vermeiden und daran sollen die Verantwortlichen bitte denken und vor allem später nicht mehr vergessen. Mit Einkaufsgutscheinen im Fan-Shop ist es diesmal nicht getan. Der FCK hat in den letzten Jahren eine Menge Fans verloren, nicht zuletzt deshalb, weil man ihre Treue immer für selbstverständlich gehalten hat.

Noch einen Satz zum Schluss, den ich mir vielleicht besser verkneifen würde. Wenn hier einige davon reden, dass der FCK ja jetzt am längeren Hebel sitzen würde, weil er leichter Insolvenz anmelden könne, fällt mir dazu unweigerlich der Spruch ein, den meine Oma bei so einem Verhalten zu sagen pflegte: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert.

Natürlich ist die Insolvenz für den FCK jetzt mehr oder weniger die letzte verbliebene Möglichkeit und zur Not muss man diesen Weg gehen aber es ist eben nur eine Notlösung, weil sonst nichts mehr geht. Eine Insolvenz ist kein geschickter Move und auch kein genialer Schachzug, sondern hinterlässt jede Menge verbrannte Erde.
Betzebu^^
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Beitrag von Betzebu^^ »

Wenn es zu einer Insolvenz kommt, dann werden alle Gläubiger zu gleichen (prozentualen) Teilen befriedigt werden. Dass das für den einzelnen Fan, der eine für sich große Menge beigesteuert hat, einen großen Verlust bedeuten wird, ist leider so... Allerdings wurde doch auch seitens der Führung schon betont, dass man diese Menschen nicht im Stich lassen möchte. Und natürlich müssen wir eine (Plan-)Insolvenz nicht "feiern", aber wir wären nicht die ersten, und auch nicht die letzten, die so ein Schicksal ereilt. Allerdings wären wir wohl diejenigen, die die besten denkbaren Rahmenbedingungen hätten, in Anbetracht der Lockerungen seitens des Gesetzgebers und des Verbands..
jojo
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Beitrag von jojo »

Eine Verständnisfrage in die Runde.

Es geht aktuell darum einen Schuldenschnitt hinzubekommen. Falls das nicht klappt, würde man Insolvenz anmelden müssen. Dafür wäre die Situation aktuell "günstig", da es weniger Punktabzug gibt.

Im Falle der Insolvenz wird nun hier immer davon gesprochen, dass man in die Planinsolvenz geht. So wie ich das verstanden habe, ist das die Vorstufe zur Regelinsolvenz. Die Planinsolvenz gibt einem mehr Handlungsoptionen und das Ziel ist es, sich mit den Gläubigern zu einigen , da sonst im Anschluss die Regelinsolvenz eingeleitet wird.

Nun die Frage:
Das Insolvenzszenario ist für alle Gläubiger greifbar. Sofern man sich nun aber nicht auf einen Schuldenschnitt einigen kann, warum sollte das dann in der Planinsolvenz kurze Zeit später funktionieren ? Das wären doch die gleichen Gläubiger und auch dieselben Voraussetzungen, nämlich, dass bei fehlender Einigung (sei es hins. Schukdenschnitt oder Planinsolvenz) letztlich die Regelinsolvenz eingeleitet wird. Von daher verstehe ich nicht, warum uns die Planinsolvenz bessere Karten geben soll ?

Stattdessen Frage ich mich, ob denn im Falle der Regelinsolvenz zb alle Spieler verkauft werden könnten und die Gläubiger so nicht am meisten Geld erhalten würden ?
Vielleicht kann mir das einer beantworten.
Das beschäftigt mich jetzt schon ne Weile.
Betzebu^^
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Beitrag von Betzebu^^ »

@Jojo

Bei einer Planinsolvenz dürfen die Gläubiger letzten Endes nicht schlechter dastehen, als bei einer Regelinsolvenz. Der Vorteil für den FCK ist - bei der von dir beschriebenen Situation - dass das Gesetz eine Entscheidung der Gläubiger kippen kann. Um das besser zu verstehen, hier der entsprechende Paragraph:
https://dejure.org/gesetze/InsO/245.html

Also: Das Insolvenzgericht kann unter gewissen Voraussetzungen die Zustimmungen ablehnender Gläubiger ersetzen.
Wer das ganze etwas ausführlicher möchte:
https://www.cmshs-bloggt.de/insolvenzre ... sanierung/

VG
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

Rolfson hat geschrieben: Darüber sollte man kurz nachdenken, bevor man hier die Möglichkeit einer Insolvenz feiert, als wäre es der Gewinn des DFB-Pokal.
Markus Merk ist ein hochgradig anständiger Mensch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das genauso sieht wie du, und auch aus den gleichen Gründen.

Der FCK wird hier mit Sicherheit nicht leichtfertig in eine Insolvenz gehen und hoffentlich alle verbleibenden Möglichkeiten nutzen, um eine Insolvenz zu vermeiden.

Zumal die Insolvenz ja auch für den FCK selbst weiterhin hochgradig riskant ist. Daran ändert auch der entfallende Punktabzug nichts. Wenn Quattrex, Becca und Lagardere zusammen 70% der Forderungen gegen den FCK halten können die voraussichtlich mit Ihrer Mehrheit jeden Insolvenzplan blockieren und mit dem FCK nach Lust und Laune verfahren, wenn sie dies wollen würden. Dieses Risikos wird man sich auch beim FCK (hoffentlich) bewusst sein. Gerade Becca würde ich da keinen Meter weit trauen.

Man wird sehr viel Fingerspitzengefühl brauchen.
- Frosch Walter -
Rolfson
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Beitrag von Rolfson »

Rheinteufel2222 hat geschrieben:...
... Wenn Quattrex, Becca und Lagardere zusammen 70% der Forderungen gegen den FCK halten können die voraussichtlich mit Ihrer Mehrheit jeden Insolvenzplan blockieren und mit dem FCK nach Lust und Laune verfahren, wenn sie dies wollen würden. ...
Das ist ein interessanter Punkt, über den ich auch schon nachgedacht habe. In dem Zusammenhang erscheinen die gestiegenen Schulden (von 20 auf 24 Mio.) in einem anderen Licht, von denen im letzten SWR-Artikel die Rede war.

Ein Punkt, den ich selbst nicht berücksichtigt hatte, ist die Stadionpacht. Der neue Pachtvertrag wurde ja bis heute nicht unterschrieben, weil die Stadt im Insolvenzfall die volle Pacht in Höhe von 3,2 Mio. verlangt.

Wenn jetzt die Schulden deswegen oder aus anderen Gründen tatsächlich auf 24 Mio. gestiegen sind, würden die Verbindlichkeiten bei Quattrex und Becca mit etwa 12 Mio. nur noch die Hälfte der Gesamtverbindlichkeiten ausmachen. Dann würde es bei einem Insolvenzplan an Lagardere und der Stadt KL liegen und diese beiden Gläubiger haben ja ein klares Interesse, auch in Zukunft mit dem FCK zu arbeiten.
Betzebu^^
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Beitrag von Betzebu^^ »

Rheinteufel2222 hat geschrieben: Markus Merk ist ein hochgradig anständiger Mensch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das genauso sieht wie du, und auch aus den gleichen Gründen.

Zumal die Insolvenz ja auch für den FCK selbst weiterhin hochgradig riskant ist. Daran ändert auch der entfallende Punktabzug nichts. Wenn Quattrex, Becca und Lagardere zusammen 70% der Forderungen gegen den FCK halten können die voraussichtlich mit Ihrer Mehrheit jeden Insolvenzplan blockieren und mit dem FCK nach Lust und Laune verfahren, wenn sie dies wollen würden. Dieses Risikos wird man sich auch beim FCK (hoffentlich) bewusst sein. Gerade Becca würde ich da keinen Meter weit trauen.

Man wird sehr viel Fingerspitzengefühl brauchen.


@Rheinteufel:

"Demnach können die Gläubiger gemäß § 222 II und III InsO in gesetzlich vorgesehene Gestaltungsgruppen wie folgt weiter aufgeteilt werden:

Sonstige Gläubiger; Abgrenzung bestimmter Gläubiger mit gleichartigen wirtschaftlichen Interesse („Kann”)
Arbeitnehmer; „Soll”, wenn nicht unerhebliche Insolvenzforderung
Pensions-Sicherungs-Verein; Gesonderte Gruppe im Falle der Fortführung („Kann”)
Kleingläubiger/Kleinbeteiligte; Mit Forderungen bis zu 1.000 Euro oder Beteiligung bis zu 1 Prozent des Haftkapitals („Kann”)."


"Hierbei kommt es auf die Kopfmehrheit an. Wenn zum Beispiel drei Gruppen gebildet wurden, kann ein Plan theoretisch mit der Zustimmung der Gruppen 2 und 3 zu Stande kommen, obwohl sich in Gruppe 1 99% der Gläubiger bzw. Forderungen befinden."

Ich denke das ganze ist sehr komplex...

Gut, dass wir einen Experten haben.
jupp77
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Beitrag von jupp77 »

Rolfson hat geschrieben: Ich kenne aber einige FCK-Fans mit sehr viel Herzblut, die haben eine Menge Geld in die Hand genommen, um ihrem FCK in schwerer Stunde zu helfen. [...] Für diese Menschen ist das viel Geld, sehr viel Geld. Diese Leute wären niemals auf die Idee gekommen Aktien zu kaufen oder bei Kapilendo zu investieren. Diese Menschen haben das gemacht, weil der Verein, ihr Verein, dazu aufgefordert hat und weil Leute dazu aufgerufen haben, denen man vertraut.
Ja, diese Leute gibt es. Die gibt es, in Scharen, auch auf Schalke. Die gibt es überall, wo Emotionen Realitäten dominieren. Quasi überall außer an den bekannten "Projektstandorten" der Bundesliga.
Dass es aber - und da muss man ehrlich zu sich selbst und anderen sein - die ureigene Entscheidung der Leute selbst ist, mit ihrem Geld a) überhaupt und b) auch noch in einen damals definitiv noch höchst unseriös geführten Club zu investieren, ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Fananleihen per se müssen bei jedem Invest jegliche Alarmglocken schrillen lassen, sofern man irgendeinen Glauben daran aufrecht erhalten mag, etwas von dem Geld wiederzusehen. Ich verstehe den Move, die Anleihe zu zeichnen. Kein Verständnis aufbringen tue ich dafür, jetzt irritiert zu maulen, das Geld sei weg.
Trotzdem gebe ich den Anleihe-Kritikern recht, es sei ekelhaft, sich nicht zu schade zu sein, die heilige Kuh "Fan" anzuzapfen. Salonfähig hat das einst, erinnern wir uns, ein halbseidener Geschäftsmann gemacht, welcher sich anletzt mit der Präsentation der 642tausendsten "Fitness-App" medienwirksam von Promi-Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer höchstpersönlich dessen Missfallen seines "Umgangs mit Geld" bescheinigen ließ.
Rolfson hat geschrieben: Ich befürchte, dass am Ende die Beccas und Quattrexs einen besseren Schnitt machen, als die treuesten der Treuen. Das gilt es zu vermeiden und daran sollen die Verantwortlichen bitte denken und vor allem später nicht mehr vergessen.
Dass sie daran denken sollten, da gehe ich mit dir. Das vorprogrammierte Wunschdenken schimmert hier aber bereits allzu deutlich sprachlich durch.
Rolfson hat geschrieben: Eine Insolvenz ist kein geschickter Move und auch kein genialer Schachzug, sondern hinterlässt jede Menge verbrannte Erde.
Das steht unbestritten. Ein anderer User verwies hier gestern Abend auf den ganz sicher auf uns zurollen werdenden medialen Shitstorm. Der wird sich natürlich nicht auf Springer-Hetz beschränken, sondern ganz sicher auch einem Herrn Ashelm oder auch Erb eine neuerliche Recherche wert sein. Unrecht hat die Gruppe nicht in vielen ihrer Punkte. Diese Schläge gilt es auszuhalten. Die Frage ist dann irgendwo trivial: Was ist, was wäre die Alternative?
Zuletzt geändert von jupp77 am 10.06.2020, 11:27, insgesamt 2-mal geändert.
Hessischer Aussenposten
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Beitrag von Hessischer Aussenposten »

90% Haircut sind doch mal ne Ansage, die meilenweit weg vom Gegenvorschlag einer Stundung für ein Jahr liegt.

Jetzt sind die Claims abgesteckt und man wird sich irgendwo dazwischen einigen.

Stundungen hatten wir in der Vergangenheit schon zu Hauf und sie führten dazu, dass der sportliche Erfolgsdruck erheblich stieg, was m, E. einen nicht unerheblichen Teil zu unserer jetzigen Misere beigetragen hat.

Stundungen gerne, aber nicht mehr ohne signifikanten Forderungsverzicht. Dass die drei großen Gläubiger augenscheinlich unterschiedliche Interessenslagen haben, könnte noch ein Problem werden.

Man könnte Ihnen vielleicht noch im Gegenzug zum Forderungsverzicht sehr überschaubare Anteile an der KGaA anbieten, die sicherstellen, dass sie keine wirklichen Mitspracherechte bekommen.
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)
Legars
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Beitrag von Legars »

Die Verantwortlichen werden ganz sicher nicht direkt in eine Planinsolvenz gehen, aber dass man erstmal mit Maximalforderungen in die Verhandlungen geht, ist doch klar. 10% Rückzahlung als Angebot vom FCK und 100% gestundete Rückzahlung als Forderung von Seiten der Gläubiger - das sind offenichtlich erstmal die Ausgangspositionen am Anfang, am Ende wird man sich vermutlich in der Mitte einpendeln.

Trotzdem gibt die Aussetzung des Punktabzugs den Handelnden natürlich einen Trumpf, den sie jetzt knallhart ausspielen müssen, wenn sie das Ruder rumreißen wollen. Dass sie es wirklich so weit kommen lassen halte ich für mehr als unwahrscheinlich, weil dann viele "kleine" Leute ihr Geld verlieren würden. Druck auf die Gläubiger macht es trotzdem.
Betze_FUX
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Beitrag von Betze_FUX »

Also nach meinem bescheidenen wissen zu Finanzen ist es doch aber für die Stadt, also dann den Steuerzahlenden, am Ende besser wenn QBL (quattrex, BECCA, legardere) hier auf Geld verzichten. Also Schuldenschnitt.
Damit wäre ja dem Volk eher "Gutes" getan wie mit einer Insolvenz des FCK, weil dann ja die ganze Litarnei mit Stadion, Stadiongesellschaft, etc. los geht und die Schulden dann alleine an der Stadt und den steuerzahlenden hängen bleiben würden...
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