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Fragen und Antworten: Könnte eine Planinsolvenz eine Option für den FCK sein? (Der Betze brennt)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
wernerg1958

Beitrag von wernerg1958 »

Man haut sich hier die Köpfe ein, obwohl nocht nichts gesagt wurde von Seiten des FCK, von Seiten Herr Merk, Herrn Voigt etc. Was man allgemein hört und was auch Sinn macht soll die Tatsache sein, daß die Verantwortlichen des FCK eine Sanierung anstreben, was ja auch Sinn macht. Bei einer solchen Sanierung müßen natürlich auch die Gläubiger die Hosen runterlassen aber nicht bis ganz nach unten. Ich gehe davon aus, daß dies gelingen wird, denn beim worst case der Regelinsolvenz werden sie nur noch Staub finden den sie dann zusammen kehren können. Von daher gehe ich davon aus, daß es am Betze nichts anders als eine Sanierung geben kann/wird. Und die Argumente pro Planinsolvenz sind interessant ist am Ende aber nur einer Sanierung mit Hilfe eines Insolvenzverwalters. Und eine Sanierung ist eben keine Insolvenz und hat somit auch nicht deren Folgen für den Verein/KGaA.
BTZNBRG
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Beitrag von BTZNBRG »

Die Corona-Krise ist eine einmalige Chance für den Verein. Zum ersten Mal seit vielen Jahren gibt es Hoffnung für den FCK. Der Club wäre ohnehin in eine Regelinsolvenz gekommen, da bietet eine Planinsolvenz eine besondere Möglichkeit das ganze drastisch abzufedern und gestärkt aus der Krise rauszukommen. Wer das nicht nutzt muss ziemlich blöd sein.
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Miggeblädsch
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Beitrag von Miggeblädsch »

Bevor sich @Heinz Orbis und @Doppelsechs die Köpfe einschlagen, gebe ich auch kurz meinen Senf dazu.

@Doppelsechs: Du hast den letzten Teil des SWR-Beitrages meiner Meinung nach falsch verstanden. Du interpretierst es so, dass die komplette Überschuldung des FCK durch die Corona-Krise verursacht sein müsste, um die Tatbestandsvoraussetzungen für eine Hilfsmaßnahme zu erfüllen. Das stimmt so nicht.

Ich zitiere:

"Bestimmt wird die DFL so vorgehen, dass eine integrierte Voraussetzung für eine solche 'Wohltat' die Tatsache ist, dass die Insolvenzgründe – zum Beispiel Überschuldung oder fehlende Liquidität mit Zahlungsunfähigkeit – auf den Umständen der Corona-Krise ruhen müssen. "

Fehlende Liquidität und daraus resultierende Zahlungsunfähigkeit, verursacht durch den Wegfall von Zuschauereinnahmen, diese wiederum beruhend auf den Umständen der Corona-Krise, sind beim FCK nachvollziehbarerweise gegeben.

Und nochmal: "Planinolvenz" bedeutet nicht, dass man mal eben eine Insolvenz "plant", oder gar bewusst herbeiführt. Wann eine Insolvenz angemeldet werden muss, ist gesetzlich vorgeschrieben und da besteht keinerlei Wahlrecht.

Planinsolvenz ist nur eine Möglichkeit innerhalb des Insolvenzverfahrens, die eine Fortführung des Unternehmens satt dessen Zerschlagung eröffnet.

Wenn eine Insolvenz leider unumgänglich ist (und das entscheidet das Gesetz, nicht etwa unsere Vereinsführung), ist die Vereinsführung natürlich verpflichtet zu prüfen, ob man das Unternehmen FCK mittels einer Planinsolvenz retten bzw. erhalten kann.

Ihr könnt alle davon ausgehen, dass auf dem Berg die Köpfe rauchen um ein solches Restrukturierungskonzept (Insolvenzplan) zu erstellen. Und da fühle ich mich mit der aktuellen Vereinsführung in guten Händen. Wenn es jemand schaffen kann, dann diese Leute.
Jetzt geht's los :teufel2:
carpe-diabolos
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Beitrag von carpe-diabolos »

wernerg1958 hat geschrieben:Man haut sich hier die Köpfe ein, obwohl nocht nichts gesagt wurde von Seiten des FCK, von Seiten Herr Merk, Herrn Voigt etc. Was man allgemein hört und was auch Sinn macht soll die Tatsache sein, daß die Verantwortlichen des FCK eine Sanierung anstreben, was ja auch Sinn macht. Bei einer solchen Sanierung müßen natürlich auch die Gläubiger die Hosen runterlassen aber nicht bis ganz nach unten. Ich gehe davon aus, daß dies gelingen wird, denn beim worst case der Regelinsolvenz werden sie nur noch Staub finden den sie dann zusammen kehren können. Von daher gehe ich davon aus, daß es am Betze nichts anders als eine Sanierung geben kann/wird. Und die Argumente pro Planinsolvenz sind interessant ist am Ende aber nur einer Sanierung mit Hilfe eines Insolvenzverwalters. Und eine Sanierung ist eben keine Insolvenz und hat somit auch nicht deren Folgen für den Verein/KGaA.

Zustimmung
Ich sehe durch das aktuelle Team, die dort verortete fachliche und soziale Kompetenz, die Chance ohne ein Insolvenzverfahren gleich welcher Spielart die Weichen auf Sanierung zu stellen. Das wäre das Optimum hinsichtlich einer Vertrauensbasis für jetzige und künftige Investoren.
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geldnutzer
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Beitrag von geldnutzer »

:daumen: Vertrauen wir den gewählten Menschen hier beim 1. FCK, es gibt verschiedene Wege dem Verein auch jetzt gerade dadurch zu helfen, dass alles still steht.
Das positiv zu nutzen das ist die vorrangige Aufgabe.
Warten wir ab, etwas anderes bleibt uns ja nicht übrig und, so schlimm wie es ist, "wir sind nicht alleine, in dieser Situation, noch viele weitere Vereine, müssen sich damit beschäftigen" :teufel2: !
Ich bin und bleibe dem 1.FCK treu, jedoch nur solange ich sehe,daß es positive Perspektiven gibt!
PälzerBu1900
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Beitrag von PälzerBu1900 »

Heinz Orbis hat geschrieben:Ich bin selbstverständlich nicht für eine (Plan)insolvenz
Heinz Orbis hat geschrieben:Wir gehen in die Planinsolvenz- verkaufen einige Spieler-einige Investoren steigen ein - die heutigen Gläubiger bekommen vielfältigste finanzielle Beteiligungen oder Aktien zugesichert-
und der FCK steht wieder einigermaße stabil da
q.e.d.
Heinz Orbis
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Beitrag von Heinz Orbis »

PälzerBu1900 hat geschrieben:
Heinz Orbis hat geschrieben:Ich bin selbstverständlich nicht für eine (Plan)insolvenz
Heinz Orbis hat geschrieben:Wir gehen in die Planinsolvenz- verkaufen einige Spieler-einige Investoren steigen ein - die heutigen Gläubiger bekommen vielfältigste finanzielle Beteiligungen oder Aktien zugesichert-
und der FCK steht wieder einigermaße stabil da
q.e.d.
Was bedeutet q.e.d. ?

Falls du darauf hinaus willst dass ich mir selbst widerspreche- Nö- kann man auch erkennen wenn man will...
Grundsätzlich bin ich dafür dass heute viele seriöse Investoren einsteigen und den FCK in eine fianziell stabile Situation bringen, gleichzeitig sollten Quattex und Becca ausbezahlt werden, sodass man mit beiden nichts mehr zu schaffen hat.
Das wird aber nicht passieren, deshalb müssen wir Alternativen finden, denn wir werden in wenigen Wochen Zahlungsunfähig sein (bestreitet das irgendjemand/ bezweifelt das irgendjemand?)...Wie @Ken schon geschrieben/ beschrieben hat ist der Unterschied zwischen Sanierung und Planinsolvenz gar nicht mehr so riesig- von mir aus können wir auch eine Sanierung anstreben, dass Ergebnis wird sehr ähnlich ausfallen (müssen)....Es wird darauf hinauslaufen dass die Gläubiger riesige Zugeständnisse machen (müssen) um ihre Investition bzw. Gewinnabsicht irgendwie am Leben zu erhalten; gleichzeitig wird es auf Absichtserklärungen (o.ä.) zukünftiger Investoren hinauslaufen die sich bereit erklären zu investieren, wenn die Schuldenseite (weitestgehend) bereinigt ist...so oder so: Entweder wir gehen Regelinsolvent oder der FCK wird von seiner erdrückenden Schuldenlast befreit- die langfristige Zukunft des FCK wird sehr bald geklärt sein, durch Corona wird allen Teilnehmern die Waffe an die Schläfe gesetzt...stirb langsam FCK endet endlich!
Wer als Gläubiger hier nicht einer Sanierung/Planinsolvenz zustimmt kann kein rationaler Marktteilnehmer sein...
Zuletzt geändert von Heinz Orbis am 07.04.2020, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
Wohin soll ich denn wechseln? Ich bin doch schon beim 1.FCK!
LM2608
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Beitrag von LM2608 »

q. e. d. heißt quod erat demonstrantum

Sorry so viel Klugscheißen muss sein.
Heinz Orbis
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Beitrag von Heinz Orbis »

schon in Ordnung- ich wollte es ja wissen... Danke für die Info...
Wohin soll ich denn wechseln? Ich bin doch schon beim 1.FCK!
fastmm
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Beitrag von fastmm »

Kann jemand bitte mal ein Beispiel nennen, welcher Verein nach einer planinsolvenz wieder irgendwas gerissen hat? Das ist doch einfach nur der letzte Sargnagel und das Sterben auf Zeit wurde verlängert
BTZNBRG
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Beitrag von BTZNBRG »

fastmm hat geschrieben:Kann jemand bitte mal ein Beispiel nennen, welcher Verein nach einer planinsolvenz wieder irgendwas gerissen hat? Das ist doch einfach nur der letzte Sargnagel und das Sterben auf Zeit wurde verlängert
Also der Chemnitzer FC steht trotz Regelinsolvenz mit 9-Punktabzug im Jahr 2018 aktuell einen Platz vor dem FCK in der 3. Liga.
Betze - 125 Jahre Unzerstörbar
LM2608
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Beitrag von LM2608 »

Der MSV Duisburg wäre ein Beispiel. Dort haben die Schuldner im Jahre 2014 dem MSV 80 Prozent der Schulden erlassen.
Südpälzer
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Beitrag von Südpälzer »

LM2608 hat geschrieben:q. e. d. heißt quod erat demonstrantum

Sorry so viel Klugscheißen muss sein.
demonstrandum

:p
carpe-diabolos
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Beitrag von carpe-diabolos »

Südpälzer hat geschrieben:
LM2608 hat geschrieben:q. e. d. heißt quod erat demonstrantum

Sorry so viel Klugscheißen muss sein.
demonstrandum

:p
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

Die Frage wäre aber auch andersherum zu stellen. Welche Vereine waren nach einer Planinsolvenz ganz von der Bildfläche verschwunden? Wenn, aus welchen Gründen?

Ich bleibe dabei, besser ist es, sich mit den Gläubigern auf ein Sanierungs- oder Umschuldungsprogramm oder wie auch immer man das nennen mag, zu einigen. Eine Planinsolvenz ist die Pistole auf die Brust gesetzt... Wenn bei den Gläubigern aber die Einsicht nicht vorhanden ist, einen gemeinsamen weg zu definieren, dann wäre dies der nächste logische Schritt.

PS @sirius--
Ich gehe nicht zum Spargelstechen. Ich finde übrigens diese Tätigkeit nicht als minderwertig genauso wie all die anderen in der Landwirtschaft notwendigen Tätigkeiten, die unsere Versorgung sichern!
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SuperMo
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Beitrag von SuperMo »

Hab zwar keine Ahnung von Insolvenzrecht, aber ich kann lesen. Schulden vor Corona interessieren Null, Komma, Null. Das was danach ein Schulden angefallen ist, ist ein Tropfen auf..... Wäre auch noch schöner, dass schlechte Vereinsführung auf Kosten der Allgemeinheit ausgetragen wird. Hier jubeln noch Viele, dass man seine Schulden einfach abschütteln kann und gut ist. Nene. Der FCK gehört genau dort hin, wo er es verdient hat
Marc222
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Beitrag von Marc222 »

Die Saison war durchgeplant und durchfinanziert, trotz der Schulden.
Durch die aktuelle Lage hat sich das geändert und man wird dadurch zahlungsunfähig.

Also ist die Grundlage für eine Planinsolvenz doch gegeben.

Wenn ein Verein zuvor keine Schulden gehabt hat, übersteht er diese Krise wahrscheinlich ohne eine Insolvenz. Sonst würde ja jetzt jeder Verein eine Planinsolvenz in Betracht ziehen.
deGirsche
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Beitrag von deGirsche »

SuperMo hat geschrieben:Hab zwar keine Ahnung von Insolvenzrecht, aber ich kann lesen. Schulden vor Corona interessieren Null, Komma, Null. Das was danach ein Schulden angefallen ist, ist ein Tropfen auf..... Wäre auch noch schöner, dass schlechte Vereinsführung auf Kosten der Allgemeinheit ausgetragen wird. Hier jubeln noch Viele, dass man seine Schulden einfach abschütteln kann und gut ist. Nene. Der FCK gehört genau dort hin, wo er es verdient hat
Du kannst zwar lesen, aber Verstehen hat dann schon eher was mit Ahnung zu tun.

Ich glaube viele haben es nicht kapiert: Die "Kosten der Allgemeinheit" haben nichts damit zu tun, ob wir vom DFB in Liga 3 0, 3 oder 9 Punkte abgezogen bekommen.

Eine Planinsolvenz könnten wir auch ohne Corona eingehen, vorausgesetzt wird sind eben zu einem bestimmten Punkt vorraussichtlich ZAHLUNGSUNFÄHIG! Das wären wir - ohne Investorzusage - im übrigen früher oder später auch im Sommer.

Um mal ganz umzuschwenken:

Was ist denn eigentlich diese "Allgemeinheit", von der du sprichst?

Du? Ich? Ich, mit Anleihe? Du, mit Anleihe, obwohl das Risiko riessengroß zu lesen war?
Kredithäuser die für extra im Sport mit dem Feuer spielen? Deren Angestellte, die wissen wo sie arbeiten?

Wer? Sag du's mir.
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

BTZNBRG hat geschrieben:Die Corona-Krise ist eine einmalige Chance für den Verein. Zum ersten Mal seit vielen Jahren gibt es Hoffnung für den FCK....
Eine einmalige Chance wofür? Zu zeigen, dass man ein Verein ist, der Verträge eingeht, die man dann nicht halten kann? Vielleicht.

Radikalegoistisch und vorallem kurzfristig und kurzsichtig gesehen ist es natürlich schön, wenn man aus seinen Verträgen nur die Vorteile zieht und dann auf diese Art und Weise die im Gegenzug eingegangenen Verpflichtungen vermeidet.

Das Problem ist nur, dass man sich dabei bei den Leuten und Gruppen, deren Geld man bisher gerne genommen hat, um den eigenen Lebensstandard zu finanzieren nachhaltig unbeliebt macht. Und Geld wird man leider auch in Zukunft brauchen. Und das bekommt man nur, wenn weiterhin ausreichend Vertrauen bei denjenigen Gruppen da ist, von denen man es eventuell bekommen könnte.

Klar kann man sagen, dass dieses blöde Virus niemand vorhersehen konnte. Das ist auch richtig, aber dennoch wird die zukünftige Kreditwürdigkeit des FCK daran gemessen werden, wie sehr er sich auch in so einer Situation bemüht, faire Lösungen mit seinen Vertragspartnern zu finden und sich nicht stattdessen, die "einmalige Chance" nutzend, in eine Insolvenz flüchtet.

Im Übrigen sollten wir bei allem nicht vergessen, wo die vorrangigen Ursachen unserer Misere liegen. Das sind nämlich gar nicht die Verbindlichkeiten. Der (teilweise zu Recht) gescholtene Michael Klatt hat es nämlich trotz allem immer hinbekommen, der sportlichen Abteilung einen konkurenzfähigen Etat zu ermöglichen. Wenn die daraus nichts macht, geht es hat immer weiter nach unten. Wenn sich die Qualität unserer Arbeit in dem Bereich nicht ändert, ist alles andere ohnehin wertlos.

Geld im Fußball verdient man mit sportlichem Erfolg. Sportlicher Erfolg kommt durch entsprechende Fähigkeiten der dafür verantwortlichen Leute. In dem Bereich greifen wir seit Jahren ins Klo. Da liegt die Wurzel des Übels und das sollte man nicht vergessen.

Die Infrastruktur für Erfolg bis hinauf auf Bundesliga-Niveau hätten wir ja eigentlich mit dem Stadion. Nur wenn man eine solche Infrastruktur (mit der dann eben auch verbundenen Kostenstruktur schafft), dann muss man eben auch zusehen, dass man im sportlichen Bereich entsprechend gut arbeitet. Andere schaffen das immer wieder auch mit weniger Geld. Das muss auch unserer Anspruch sein und das war in den ersten hundert Jahren unserer Geschichte übrigens auch genau das, was uns ausgezeichnet und uns über die Pfalz hinaus bekannt gemacht hat.

Seine Geldgeber und Partner jedoch für die eigene Unfähigkeit haften zu lassen - und dass dann auch noch als Chance zu begreifen - ist zumindest unanständig.

Und bevor jetzt wieder der Vorwurf kommt, Gutmenschentum helfe einem da nicht weiter: ein Gutmensch bin ich ganz sicher nicht. Wer mich ein wenig kennt, weiß das. Aber dennoch ist ein gewisses Maß an Anständigkeit langfristig immer von Vorteil, auch für den eigenen. Und ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass das eine Auffassung ist, die mindestens ebenso stark von jemandem wie Markus Merk, vermutlich auch von unserem reimeschmiedenden Grundgesetzverteidiger aus der Schweiz und möglicherweise auch von Kessler geteilt wird. Lediglich Voigt kann ich in dieser Beziehung nicht einordnen. Der ist noch zu neu.
- Frosch Walter -
DevilDriver
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Beitrag von DevilDriver »

@Rheinteufel2222

Guter Beitrag von Dir.
Das sehe ich grundsätzlich genau so.

Wir schaffen es seit Jahren nicht, trotz "Top-Etat" in den jeweiligen Ligen, sportlich entsprechende Leistungen zu bringen. Und wie Du richtig sagst: Im Fußball verdient man Geld mit sportlichen Erfolg!

Was ich aber etwas anders einschätze, ist die aktuelle (finanzielle) Situation.
Bei Dir klingt es so, als ob wir noch die Wahl hätten, ob wir in die Insolvenz gehen oder nicht.
Uns geht das Geld in diesem Jahr früher oder später aus. Genau wie vielen anderen Vereinen auch.

Die Investoren werden sich in der aktuellen Krise zurückhalten. Und ohne Investoren haben wir keine Chance.

Ohne Corona und mit Investoren bin ich mir sicher, hätten wir unsere Zahlungsverpflichtungen gegenüber allen Gläubigern irgendwie erfüllen können. Durch Rückzahlung, Umwandlung in Anteile, ...

Das fällt jetzt aber aus.
Wir werden in die Insolvenz gehen. Da bin ich mir sicher. (Wenn nicht noch ein Wunder geschieht)

Die Frage ist nur noch: Worst-Case Regelinsolvenz inkl. Neuanfang ganz unten und kein Gläubiger bekommt irgendwas zurück.
ODER
Eine geplante Insolvenz, inkl . Sanierungsplan mit dem Ziel den Spielbetrieb in der höchstmöglichen Liga fortzusetzen und in absehabrer Zeit wieder aufzusteigen. Das der DFB für diesen Weg den Punkteabzug (fast komplett) ausgesetzt hat, erhöht es die Erfolgschancen für die zweite Variante.
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

Also ein Paradebeispiel für eine Sanierung - weil es damals noch keine Planinsolvenz gab - ist sicher der BVB. Der BVB hat 2005 Stundungen, Verzichte etc. mit diversen Gläubigern vereinbart. Weil es damals noch kein Planinsolvenzverfahren gab benötigte der BVB die Zustimmung aller knapp 60 Gläubiger… Der operative Verlust des BVB für das laufende Geschäftsjahr lag damals bei rd. 50 Mio...

Ein wesentlicher Teil der Sanierung war ein kompletter Verzicht der Stadioneigentümer auf die Pacht für 2 Jahre. Zudem wurde die Tilgungsrücklage freigegeben, um dem BVB einen teilweisen Rückkauf des Westfalen-Stadion zu ermöglichen. Zu einem Preis der einen deutlichen Verlust für die Eigentümer bedeutete.

Wer die damaligen Gläubiger fragt ob sie lieber eine Regelinsolvenz und eine Verwertung gehabt hätten, wird sicherlich keine überraschenden Antworten bekommen.

Zum Thema Verträge einhalten gibt es auch mind. zwei Sichtweisen: wer klammen Fußballvereinen im Zuge einer Kooperationsvereinbarung (nicht Kreditvertrag) Geld zu horrenden Zinsen leiht, der rechnet per Definition damit, dass eine Teil dieses Forderungen ausfällt. Wenn dieser nette Geldgeber in konkludenden handeln mit den Geschäftsführern dann auch noch dafür sorgt, dass verbindliche Angebote von Investoren nicht angenommen werden, sondern man anderen Dingen hinterherläuft, die sich leider als Rohrkrepierer erweisen, dann ist ein Insolvenzplanverfahren oder eine Sanierung eben das was dabei herauskommt.

Auch das Thema der sportlichen Arbeit, sprich konkurrenzfähiger Etat ist mit äußerster Vorsicht zu genießen. Es war schon unter Stefan Kunz so, dass wir jedes Jahr in signifikanten Außmaas Spieler verkaufen mussten, damit wir überhaupt einen ausgeglichenen Etat stellen konnten. Das kannst Du ein oder zwei Jahre machen - aber nicht permanent. Das Resultat war ein ausbluten der sportlichen Substanz, um Zinsen und Pacht zu bedienen, also eben die Verträge einzuhalten. Der FCK und seine Situation sind das Paradebeispiel für eine finanzielle Restrukturierung. Nur hat leider nie einer vernünftig mit den Gläubigern geredet. Weder Jäggi noch seine Nachfolger.
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Beitrag von BTZNBRG »

Rheinteufel2222 hat geschrieben:
Die Infrastruktur für Erfolg bis hinauf auf Bundesliga-Niveau hätten wir ja eigentlich mit dem Stadion. Nur wenn man eine solche Infrastruktur (mit der dann eben auch verbundenen Kostenstruktur schafft), dann muss man eben auch zusehen, dass man im sportlichen Bereich entsprechend gut arbeitet. Andere schaffen das immer wieder auch mit weniger Geld. Das muss auch unserer Anspruch sein und das war in den ersten hundert Jahren unserer Geschichte übrigens auch genau das, was uns ausgezeichnet und uns über die Pfalz hinaus bekannt gemacht hat.
Die Infrastruktur geht ja wohl eindeutig auf die WM 2006 und die Vorgaben der FIFA zurück. Dem FCK hätte ein Stadion mit 45.000 Plätzen inklusive Stehplätzen locker gereicht. Dagegen sind die Vorgaben der FIFA mit 48.000 Sitzplätzen! (d.h. später mit Stehplätzen ca. 60.000 Zuschauern Fassungsvermögen) eindeutig überdimensioniert gewesen. Das heißt die Kostenstruktur hat der FCK nicht selbst für sich gewählt, musste aber dennoch hinterher alles alleine tragen.
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Beitrag von Oktober1973 »

Der DFB hat Heute mittag mitgeteilt und auf seiner Site dargestellt, dass es keine Liquiditäts- und Kapitalüberprüfungen für die nächste Saison im Moment geben wird. https://www.dfb.de/news/detail/veraende ... ga-214735/
Damit würde ich interpretieren, dass wir die Lizenz haben für die nächste Saison.
Jetzt könnte ja nach der Eichhörnchenmethode Geld eingesammelt werden, wenn der große Wurf nicht gelingt.
Sozusagen von Monat zu Monat hangeln in der Liquidität.
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Beitrag von read-only »

Ke07111978 hat geschrieben:...Nur hat leider nie einer vernünftig mit den Gläubigern geredet. Weder Jäggi noch seine Nachfolger.
das größte problem dürfte hier bei der stadiongesellschaft und dem kreditgeber bestehen. die hessiche landesbank müsste hier auf vorfälligkeitsentschädigungen verzichten. bei dem aktuellen zinstief und den damit verbunden problemen der banken wird das aber nahezu unmöglich. wer verzichtet schon gerne auf jährlich über 3 millionen euro - und das noch über jahre? mit einer insolvenz hätte man zuminest ein kleines druckmittel gegenüber der bank, obwohl die sich wegen den bürgschaften dritter gegenüber der stadiongesellschaft eigentlich ruhig zurücklegen können.
Spiel mit beim Forums-Bullshit-Bingo: trinke einen Schnaps bei "(...) Patrone", "Bock umstoßen" oder Initialen statt Namen. Dann macht auch ein schlechter Spieltag wieder Spaß :lol:
Rückkorb
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Beitrag von Rückkorb »

Auch wegen der Einnahmen für Grill von angeblich über 2 Mio € tritt die Idee einer Planinsolvenz wohl etwas in den Hintergrund. Dann kommen noch die Lockerungen der DFB-Vorgaben hinzu.

Gleichwohl eine Finanzierung für die nächste Saison sehe ich immer noch nicht, wenn die Gespräche mit Investoren nach wie vor auf Eis liegen sollten.

Ein Einstieg als Investor macht meines Erachtens nur Sinn, soweit die nächste Saison planbar ist. Solange im Raum steht, dass in diesem Jahr in der 3. Liga nicht gespielt wird, sehe ich dafür kaum eine Grundlage. Daher muss der DFB in den nächsten Wochen hierzu eine Entscheidung treffen, zumal Investitions- und Finanzplanungen auch noch andere Vereine treffen. Es würde nichts nutzen, vom DFB eine Lizens zu erhalten, aber in die Regelinsolvenz zu laufen.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.
SEAN
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Beitrag von SEAN »

Mal ne Frage am Rande. Wer ist eigentlich in der nächsten Saison unser Trikot-/Hauptsponsor? Die Firma Layenberger hat beim Einstieg einen 2-Jahres-Vertrag gemacht, der müßte am 30.06.2020 auslaufen. Von einer Verlängerung hab ich noch nichts gelesen.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
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