
3:3 gegen Meppen: FCK verspielt sicheren Sieg
Der 1. FC Kaiserslautern kann im Jahr 2020 einfach nicht gewinnen. Gegen den SV Meppen mussten sich die Lautrer trotz einer 3:1-Führung mit einem 3:3 (1:1) begnügen.
Vor 15.701 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erwischten die Roten Teufel einen optimalen Start und gingen durch Kevin Kraus früh in Führung. Der Abwehrchef köpfte in der 6. Minute nach einer Ecke zum 1:0 ein. Nachdem Florian Pick eine Riesenchance zum 2:0 liegen ließ (14.), änderten sich mit zunehmenden Spielverlauf die Kräfteverhältnisse. Meppen übernahm mehr und mehr das Kommando und wurde durch einen verwandelten Foulelfmeter von Thilo Leugers (34.) mit dem 1:1 belohnt.
Nach Wiederbeginn blieben die Gäste zunächst am Drücker und und kamen schon nach wenigen Sekunden zur nächsten großen Möglichkeit. Der FCK hatte wenig entgegenzusetzen, ging dann aber durch ein Tor von Kühlwetter ziemlich aus dem Nichts wieder in Führung. Wenige Minuten später holte Florian Pick einen Foulelfmeter heraus, den erneut Kühlwetter zum 3:1 verwandelte (68.). Der ersehnte erste Dreier im Jahr 2020 schien endlich unter Dach und Fach, doch dann schlugen die Meppener durch Julius Düker (85.) und Hilal El-Helwe (86.) ebenfalls noch zweimal zu.
Am nächsten Samstag sind die Roten Teufel wieder auswärts gefordert. Dann spielt die Mannschaft um 14:00 Uhr beim 1. FC Magdeburg.
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - SV Meppen
Ergänzung, 17:52 Uhr:

Stimmen zum Spiel
Wieder kein Sieg: "Es gibt keine Entschuldigung"
Der 1. FC Kaiserslautern verspielt gegen den SV Meppen einen schon sicher geglaubten Sieg. Nach dem enttäuschenden 3:3-Unentschieden stellen sich nur zwei Spieler den Fragen der Reporter. Trainer Schommers beklagt die mangelnde Cleverness und Aggressivität seines Teams in der Schlussphase.
"Es war eine Vorgabe, in den ersten 15 Minuten Gas zu geben, weil wir wussten, dass der Gegner dort anfällig für Gegentreffer ist", erzählte Außenverteidiger Alexander Nandzik zum zunächst guten Start der Roten Teufel. Nach der 1:0-Führung durch einen Eckball-Treffer von Kevin Kraus zog sich der FCK weit zurück und überließ den Meppenern die Initiative. Viele Abspielfehler und Unsicherheiten in allen Mannschaftsteilen waren die Folge. "Wir bekommen dann ein dummes Gegentor", sagte Nandzik, der an der Elfmetersituation zum 1:1 beteiligt war, als Lennart Grill Meppens Rechtsaußen René Guder im Strafraum zu Fall brachte. "Ich spüre den Gegenspieler im Rücken und bin vor ihm am Ball. Was dann passiert, weiß ich nicht, weil ich es nicht gesehen habe."
Schommers: "Müssen aggressiver und cleverer verteidigen"
Trotz einer über weite Strecken der Partie dürftigen Leistung führte der FCK dann Mitte der zweiten Halbzeit durch zwei Tore von Christian Kühlwetter mit 3:1, brachte diesen Vorsprung aber nicht über die Zeit: "In der Schlussphase müssen wir einfach aggressiver und cleverer verteidigen. Da gibt es keine direkte Entschuldigung. Da sind Fehler dabei, die uns nicht passieren dürfen", kritisierte FCK-Trainer Boris Schommers vor allem die letzten fünf Minuten, in denen seine Mannschaft teilweise vogelwild verteidigte.
Sickinger: "Unser schlechtestes Spiel der Rückrunde"
Neben Nandzik hatte sich nur noch Carlo Sickinger in der Mixed Zone den Reporterfragen gestellt. Auch der Kapitän der Roten Teufel konnte die Leistung seines Teams kaum rational erklären und zeigte sich ziemlich ratlos: "Ich finde, das war unser schlechtestes Spiel in der Rückrunde, trotzdem führen wir kurz vor Schluss 3:1. Das müssen wir einfach über die Zeit bringen." Durch das achte sieglose Spiel in Serie in der Rückrunde ist der FCK noch weiter in die Abstiegszone der 3. Liga gerutscht. "Wir waren auch vor dem Spiel schon unten drin. Wir nehmen diese Situation natürlich an und versuchen unsere Arbeit zu machen. Vielleicht finden wir auch mal eine Erklärung, warum solche Dinge wie heute passieren", sagte Sickinger.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 20:34 Uhr:
Blick in die Kurve
Fans nehmen Scheinheiligkeit des DFB aufs Korn
Wieder ein neuer Minusrekord und insgesamt ein enttäuschender Nachmittag: Beim Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den SV Meppen (3:3) stand neben der sportlichen Situation auch der bundesweite Fan-Protest gegen den DFB im Blickpunkt.
Die Ereignisse der letzten Wochen haben auch in der Westkurve sichtbare Spuren hinterlassen: Nicht nur, dass mit 15.701 Zuschauern der Minusrekord vom vorherigen Heimspiel (15.913 gegen Zwickau) nochmals unterboten wurde, auch die Stimmung wirkte schon zu Beginn bedrückt. Gegen Meppen waren kaum Schwenkfahnen in der ansonsten genau dafür berühmten Kurve zu sehen, auch das eigentlich obligatorische "You'll never walk alone" fiel schon zum zweiten Mal in Folge aus. Wobei der Grund für zweiteres eher lapidar war: Über die Stadionlautsprecher waren beim Einlaufen der Teams noch die letzten Klänge des Betze-Liedes zu hören, so dass für den Zusammenhalt-Song aus Liverpool kein Platz mehr war.

Wie in ganz Deutschland wurde an diesem Samstag auch in Kaiserslautern gegen die Machenschaften des DFB protestiert. Der Schiedsrichter musste gemäß des "Drei-Stufen-Plans" vom Verband allerdings nicht eingreifen, als zum Spielbeginn folgender Text zuzüglich eines DFB-Logos im Fadenkreuz in den Blöcken 7.1, 8.1 und 9.1 präsentiert wurde:
"Menschenrechtsverletzungen in Katar? Nie gesehen!
Rassismus im Stadion? Nie gehört!
Korruption in den eigenen Reihen? Nie passiert!
Beleidigung eines Premiumpartners? Zuschauerausschluss, Spielabbruch, Sippenhaft!
Das erinnert an ganz dunkle Zeiten, Fick dich DFB!"
Etwas später folgte noch ein zweites Spruchband zur aktuellen Debatte: "Der Drei-Stufen-Plan des DFB: Korruption, Repression, Hurensohn!"


Während die Westkurve nur während der Zwei-Tore-Führung eine gute Lautstärke erreichte, konnten sich am Schluss vor allem die gegnerischen Fans aus Meppen über den späten Punktgewinn freuen. Knapp 500 waren mitgereist und beteiligten sich am Protest mit einem Seitenhieb gegen den neuen DFB-Präsidenten, der letzte Woche mit einem undifferenzierten Interview für Aufregung gesorgt hatte: "Natürlich ist das Niveau unten, wenn man Ärger mit dem Keller hat."

Zu den kompletten Fotogalerien vom FCK-Heimspiel gegen Meppen:
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Quelle: Der Betze brennt