GerryTarzan1979 hat geschrieben:
Finde die Beiträge von Hefeweizen und Osnabrücker Teufel gut

Allerdings ist mir der Vergleich mit Enke zu extrem und passt nicht wirklich.
Genauso finde ich es nicht gerade prickelnd, wenn ein Spieler so extrem niedergeschrieben wird.
Danke GerryTarzan1979, für deinen guten Beitrag.
Ich konkretisiere mal, was ich genau mit meinem Vergleich gemeint habe, da er wohl missverständlich ist.
Bei der ganzen Causa Enke habe ich die Bilder von der Trauerfeier im Niedersachsenstadion im Kopf, wo Politiker und Funktionäre große Reden geschwungen haben.
Christian Wulff hat geschrieben:
"Die Welt ist nicht im Lot. Wir brauchen doch keine fehlerfreien Roboter. Wir brauchen Menschen mit Ecken und Kanten und mit allen ihren Schwächen und ihren wunderbaren Eigenschaften."
Theo Zwanziger hat geschrieben:
"im 'System Fußball' [sind] nun Werte wie Maß, Balance, Fair Play und Respekt gefragt."
"Bei allem Ehrgeiz und Streben für eine gute Zukunft ihres Nachwuchses sollen auch Eltern daran denken: Fußball ist nicht alles. Denkt nicht nur an den Schein, Fußball darf nicht alles sein. Man darf nicht nur wie besessen Höchstleistungen hinterherjagen"
Aber auch die Medienschaffenden wollten nun alles besser machen:
Walter M. Straten hat geschrieben:
Aber auch das Boulevardblatt ist nach dem Enke-Tod nicht einfach so zur Tagesordnung übergegangen. Über vieles sei diskutiert worden, auch über Noten, und man sei schließlich zu dem Ergebnis gekommen, bei der Benotung so weiter zu machen wie bisher, sagt Straten. Auch in seiner Redaktion soll es zu einem etwas sensibleren Umgang mit den Zensuren kommen: „Wir werden wohl mit extremen Noten etwas vorsichtiger sein“, sagt der stellvertretende Bild-Sportchef. Man werde sich einmal mehr überlegen, „ob der Spieler, der eine klare Torchance vergeben hat, oder der Torwart, der den Ball hat durchflutschen lassen, eine Sechs bekommt oder eine Fünf reicht“.
Ich kann mich an das kollektive Nicken zu diesen Aussagen noch sehr lebhaft erinnern. Nein, sowas solle im Profisport nicht mehr passieren. Man müsse sich hinterfragen und innehalten.
Dass Politiker und Funktionäre auch mal dummes Zeug reden, wenn der Tag lang ist, ist bekannt.
Auch bekannt ist, dass die Bildzeitung ein furchtbares Käseblatt ist. Von denen erwarte ich nicht mehr als ein Lippenbekenntnis.
Aber jeder für sich kann, bevor er einen Post absendet und ihn für alle Zeit für jedermann sichtbar ins Netz einbrennt mal kurz hinterfragen, ob Ton und Inhalt tatsächlich so gerechtfertigt sind.
Kurz: Nachdenken und kurz den Schaum vorm Mund abwischen bevor man postet.
Eine gute Faustregel ist für mich dabei "Würde ich das genau so dem betroffenen ins Gesicht sagen?"
Außerdem finde ich die WhatsApps an meine Ex im besoffenen Zustand schon peinlich genug. Da muss ich nicht noch was beschorlenebelt ins Netz schreiben, was ich am nächsten Tag vielleicht bereue. Da hilft eine Nacht über alles schlafen.
Tradition gleicht den Laternen, die den Weg erhellen. Nur Betrunkene klammern sich an ihnen fest.