
Wieder Katerstimmung am Betze: 2:3 gegen Würzburg
Der 1. FC Kaiserslautern taumelt in der Liga weiter von Niederlage zu Niederlage. Gegen die Würzburger Kickers unterlagen die Lautrer im Fritz-Walter-Stadion mit 2:3 (1:1) und kassierten die dritte Pleite am Stück.
Albion Vrenezi (13.) mit einem zweifelhaften Handelfmeter, Christoph Hemlein per Eigentor (47.) sowie Luca Pfeiffer (69.) sorgten nur drei Tage nach dem Pokal-Triumph gegen Nürnberg einmal mehr für Katerstimmung unter den 16.260 Zuschauern auf dem Betzenberg.
Philipp Hercher war per Kopf der zwischenzeitliche Ausgleich für die FCK gelungen (28.). Der Anschluss von Simon Skarlatidis zum 2:3 kam zu spät (87.). Fast die gesamte zweite Halbzeit mussten die Gastgeber nach einer Gelb-Roten Karte für Hemlein zudem mit einem Mann weniger auskommen. Der bereits verwarnte Lautrer traf nach einer Grätsche von hinten auch den Ball, wurde von Schiedsrichter Jonas Weickenmeier aber dennoch vom Platz gestellt.
Als nächstes steht für die Roten Teufel das Auswärtsspiel beim KFC Uerdingen in Düsseldorf auf dem Programm. Angepfiffen wird die Partie am kommenden Samstag um 14:00 Uhr.
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - Würzburger Kickers
Ergänzung, 18:01 Uhr:

Ratlosigkeit beim FCK: "Wir stehen am Arsch"
Nach der Pokal-Euphorie von Mittwoch hat der 1. FC Kaiserslautern mal wieder im Liga-Alltag versagt und das Heimspiel gegen die Würzburger Kickers mit 2:3 verloren. Die auf Tabellenplatz 18 abgestürzten Roten Teufel taumeln in dieser Form weiter der Regionalliga entgegen.
Zu der erneut viel zu schlechten Leistung der Roten Teufel gesellte sich diesmal auch noch ein Schiedsrichter, der phasenweise völlig überfordert schien. FCK-Trainer Boris Schommers wollte selbiges aber nicht als Ausrede gelten lassen: "Die Niederlage am Schiedsrichter aufzuhängen wäre in unserer Situation der falsche Weg." Die Lautrer gerieten durch einen fragwürdigen Handelfmeter in Rückstand, als André Hainault der Ball an der Strafraumgrenze an den Arm geschossen wurde. "Ich denke, dass ich außerhalb des Straufraums stehe, muss mir das aber nochmal anschauen", sagte der Kanadier.
Hainault bemängelt fehlende Cleverness: "Wir sind selbst schuld"
Die insgesamt schlechte Darbietung seiner Elf konnte sich auch der Verteidiger nicht erklären: "Ich will gar keine Entschuldigungen suchen. Wir müssen viel cleverer sein. Wir sind einfach selbst schuld. Wir müssen aus dieser Partie lernen. Es kann nicht sein, dass wir am Mittwoch so ein tolles Spiel machen und heute liefern wir so ein Fehlpassfestival ab."
Hainaults Mitspieler Carlo Sickinger machte nach Abpfiff eine klare Aussage: "In den ersten 15 Minuten haben wir um das Gegentor gebettelt." Man müsse jetzt gemeinsam versuchen, aus der Situation rauszukommen. "Wir sind jetzt sechs Punkte hinter Würzburg. Um es eindeutig zu sagen: Wir stehen momentan am Arsch."
Grill wird deutlich: "Wir sind einfach dumm"
Torhüter Lennart Grill, am Mittwoch noch der Held im Pokalspiel gegen Nürnberg, war ebenso bedient: "Jetzt stehen wir wieder hier. Wir haben phasenweise keine drei Pässe an den Mann gebracht. Das ist unerklärlich", sagte der 20-Jährige. Auch Grill wollte die die erneute Niederlage keinesfalls am Schiedsrichter festmachen. "Klar, der Platzverweis (gegen Christoph Hemlein; Anm. d. Red.) und der Elfmeter sind fragwürdig, aber wir sind einfach dumm. Wir haben es verpasst, die Euphorie vom Mittwoch mitzunehmen. Es wurde im Stadion ja nur einmal ein bisschen lauter, das war nach dem 2:3."
Vor Anpfiff habe er ein gutes Gefühl gehabt, dass sein Team den Platz als Sieger verlasse, so Grill. "Auch in der Halbzeit - es stand zwar nur 1:1 - haben wir uns gesagt: Das gewinnen wir noch!" Dass die Fans mehr als enttäuscht seien, sei klar. "Am Mittwoch waren wir die Helden, heute sind wir die Arschlöcher. Die Reaktionen der Zuschauer haben wir uns selbst zuzuschreiben", betonte der Keeper.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 20:19 Uhr:
Blick in die Kurve
Nächste große Pleite zu Fritz Walters Geburtstag
Zu Beginn wird an den großen Helden Fritz Walter erinnert, am Ende herrscht mal wieder nur Fassungslosigkeit: 16.260 Zuschauer haben die 2:3-Heimniederlage des 1. FC Kaiserslautern gegen die Würzburger Kickers miterlebt.
Zum Einlaufen der Teams sendeten die FCK-Fans per Spruchband eine Gratulation an ihr 2002 verstorbenes Idol. Umrahmt von zwei Schwenkfahnen mit dem Konterfei Fritz Walters hatten die Ultragruppen "Frenetic Youth", "Generation Luzifer" und "Pfalz Inferno" zum 99. Geburtstag getextet: "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben. Alles Gute, Ehrenspielführer!"

Wie schon in den vorherigen Heimspielen wurde außerdem Kritik an den vereinspolitischen Vorgängen beim FCK geäußert. Auf drei Spruchbändern, davon zwei in Block 7.2 der Westkurve, stand in Richtung von Vereinsvorstand Wilfried de Buhr sowie des potenziellen Investors Flavio Becca geschrieben:
- "Becca: Null Euro Eigenkapital = Null Mitsprache! Verpiss dich!"
- "Hey de Buhr, was gibt es zu verbergen? Antworten - jetzt!"
- "Becca, hau ab!"
Beim Spielstand von 1:3 wurden die meisten Zaunfahnen abgehängt. Als die abermals erfolglosen Spieler sich bis ungefähr zum Elfmeterpunkt vor die Westkurve wagten, wurden ihnen von den noch verbliebenen Fans fragende Blicke und Feststellungen wie "Ihr spielt wie Absteiger" zugeworfen. Nach der heutigen Heimniederlage sind die Roten Teufel auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht.


Aus Würzburg waren rund 250 Fans mitgereist, die zwar über weite Phasen des Spiels mit bester Laune supporteten, aber aufgrund fehlender Masse doch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen konnten.

Zu den kompletten Fotogalerien vom Heimspiel gegen Würzburg:
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Quelle: Der Betze brennt