
1:3 in Chemnitz: FCK verliert auch Kellerduell
Hinten weiter desaströs, vorne ohne Durchschlagskraft: Der 1. FC Kaiserslautern hat das Kellerduell beim Chemnitzer FC mit 1:3 (1:3) verloren und stürzt in der Tabelle erneut auf einen Abstiegsplatz.
Bloß nicht wieder früh in Rückstand geraten: Die Vorgabe an die Roten Teufel vor dem Auswärtsspiel beim CFC war schon nach wenigen Minuten einmal mehr über den Haufen geworfen. Der Chemnitzer Philipp Hosiner war beim ersten Treffer in der 9. Minute einen Schritt schneller am Ball als Lukas Gottwalt, bei Tor Nummer zwei ließ Torwart Lennart Grill einen Distanzschuss vor die Füße von Tarsis Bonga prallen (14.).
Die Sachsen, die sich nach einem rüden Foul von Tobias Müller an Carlo Sickinger nicht über einen Platzverweis hätten beschweren dürfen, legten nach einer guten halben Stunde den dritten Treffer nach, als eine Abwehraktion von Kevin Kraus im eigenen Strafraum mit Handelfmeter geahndet wurde. Wieder Hosiner verwandelte den Strafstoß sicher (35.). Kurz darauf musste auch noch Janik Bachmann mit einer Rückenverletzung vom Platz getragen werden, ehe Florian Pick in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen zu kurzen Rückpass des CFC zum 1:3 (45. +2) nutzte.
Das Signal zur Aufholjagd war der Treffer allerdings nicht. Auch nach Wiederbeginn blieb Chemnitz vor 7.242 Zuschauern die gefährlichere Mannschaft und hatte zweimal durch Hosiner sowie durch Bonga weitere gute Chancen zum vierten Tor 4:1 (55., 56., 62.). Die von rund 1.000 Anhängern begleiteten Lautrer blieben dagegen ohne Durchschlagskraft und verloren neben dem Spiel auch noch Kraus und Dominik Schad aufgrund der jeweils fünften Gelben Karte.
Für die Roten Teufel steht nun wieder eine englische Woche auf dem Programm. Vor dem nächsten Liga-Heimspiel gegen die Würzburger Kickers am Samstag (14:00 Uhr) geht es am Mittwoch in der zweiten Runde im DFB-Pokal auf dem Betzenberg gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg (18:30 Uhr).
Welche Note gebt Ihr den FCK-Profis? Hier geht's zur Spielerbenotung nach dem Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Statistik zum Spiel: Chemnitzer FC - 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 16:33 Uhr:

Schommers: "So werden wir keine Spiele gewinnen"
Der 1. FC Kaiserslautern kann die Gegentorflut in Auswärtsspielen auch beim Chemnitzer FC nicht stoppen. Nach der 1:3-Pleite spricht Trainer Boris Schommers Klartext. Florian Pick ringt um Worte für die anhaltende Talfahrt, die vorerst auf einem Abstiegsplatz mündet.
"Wenn wir nicht verstehen, dass ein Spiel ab der 1. Minute gekämpft werden muss, dann werden wir keine Spiele gewinnen. Wir haben das Spiel in den ersten 25 Minuten verloren, weil wir keinen Zugriff hatten und nicht gekämpft haben", sagte Schommers nach der dritten Pleite im dritten Auswärtsspiel seit seinem Amtsantritt beim FCK.
Deutliche Ansage an die Mannschaft: Zugriff und Kampf von Beginn an
Das habe er der Mannschaft "in einem ruhigen, aber bestimmten Ton" erklärt, präzisierte der Coach seine Ansage. "Wenn die Spieler das nicht verstehen, brauchen sie später auch nicht anfangen. Das habe ich den Spielern sehr deutlich vermittelt."
Schommers verwies in seiner Analyse auch auf zwei strittige Situationen in der ersten Halbzeit, die jeweils gegen die Lautrer entschieden wurden. Während er den Handelfmeter nach einer Abwehraktion von Kevin Kraus noch als "grenzwertig" bezeichnete ("Muss man nicht geben, kann man aber geben"), hatte er kein Verständnis dafür, dass Tobias Müller nach seinem rücksichtlosen Einsteigen gegen Carlo Sickinger weiter mitspielen durfte. "Das ist eine Tätlichkeit, eine klare Rote Karte", schimpfte Schommers.
Leichte Entwarnung bei Bachmann und Sickinger
Zumindest konnte der Coach sowohl bei Sickinger als auch bei dem "vorsorglich ins Krankenhaus gebrachten" Janik Bachmann vorsichtig Entwarnung geben. "Janik hat ein Knie in den Rücken bekommen. Ich hoffe, dass es nichts Wildes ist. Und Carlo hat das Foulspiel auch überstanden. Gott sei dank war der Fuß nicht auf dem Boden, sonst wäre das Schienbein jetzt durch."
Verständnis für die Reaktion der rund 1.000 mitgereisten Fans nach dem Schlusspfiff zeigte derweil Florian Pick. "Die Fans haben allen Grund, sauer zu sein", so der Torschütze zum 1:3. "So viele Gegentore in den Auswärtsspielen: Das will keiner sehen."
"Druck auf Maximum" - "und jetzt brennt's noch mehr"
Bei der Suche nach einer Erklärung für den erneuten Tiefschlag rang Lauterns bester Schütze dann aber sichtlich nach Worten. "Wir haben die ganze Woche Zweikämpfe trainiert. Dann spielst du hier wieder 25 Minuten ohne Körper, machst solche Fehler. In der zweiten Halbzeit schaffen wir es nicht, uns konsequent Chancen herauszuspielen. Wir stehen nicht ohne Grund da, wo wir stehen", so Pick.
"Jeder weiß, dass Druck auf dem Kessel ist. Das wissen auch die Gegner in der Liga", sagte der Flügelmann. Einzelne Spieler seien das nicht so gewohnt. "Es ist eben was anderes für den FCK zu spielen. Der Druck ist auf einem Maximum. Da müssen wir lernen mit umzugehen." Dass dafür nicht allzu viel Zeit ist, weiß allerdings auch Pick: "Vor dem Spieltag hat's gebrannt, jetzt brennts noch mehr!"
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 28.10.2019:
Die Noten aus Chemnitz: Schlecht, Schlechter, FCK
Zum sechsten Mal in Folge hat der 1. FC Kaiserslautern auswärts drei (oder mehr) Gegentore kassiert. Dementsprechend katastrophal fallen auch die Spielernoten für das 1:3 gegen den bis dahin auf dem vorletzten Platz stehenden Chemnitzer FC aus.
Kein einziger FCK-Spieler in Normalform, nur Florian Pick wenigstens im Bereich "befriedigend": Die Noten aus Chemnitz lesen sich wie ein noch schlimmeres Déjà-vu des 1:3 vor einer Woche bei Aufstiegskandidat Duisburg. Oder des 1:3 vor vier Wochen bei 1860 München. Oder des 1:6 beim SV Meppen. Oder...
Die größten Enttäuschungen aus Sicht der Fans auf Der Betze brennt sowie der Reporter von "Rheinpfalz" und "Kicker" waren Janek Sternberg (DBB-Durchschnittsnote 5,4), Simon Skarlatidis (5,3) und Christian Kühlwetter (5,2). Aber auch die restlichen Akteure inklusive der Einwechselspieler schnitten allesamt nicht viel besser als im Bereich "mangelhaft" ab.
» Zur kompletten Notenübersicht: Chemnitzer FC - 1. FC Kaiserslautern

Die DBB-Noten zum Auswärtsspiel in Chemnitz können noch bis heute, 14:45 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe CFC-FCK.
Quelle: Der Betze brennt / Kicker / Rheinpfalz