Via Rheinpfalz hat Herr Klatt heute nochmal betont, dass quasi alles in bester Ordnung ist und er ein gut bestelltes Feld mit vielen Handlungsoptionen für seinen Nachfolger hinterlässt.
Währenddessen hat Herr Banf verkündet, dass man Vorgespräche mit geeigneten Bewerbern führt. Entscheiden soll aber der neue Beirat. Wie nobel...
Ansonsten die übliche Lobhudelei für einen "absoluten Experten" usw.
Wir werden Vorgespräche führen und Bewertungen vornehmen. Entscheidungen trifft selbstverständlich der neue Beirat“, erklärt Banf: „Wenn bei einem Verein wie dem 1. FC Kaiserslautern solche Positionen frei werden, dann ist es normal, dass es viele Bewerbungen gibt.“ Für die Nachfolge von Martin Bader, Geschäftsführer Sport, gebe es diverse Bewerber. „Es gibt auch auf der kaufmännischen Seite viele, die das Fußballgeschäft kennen und einen Job suchen“, sagt Klatt. Dass er angesichts der Dauerquerelen im Verein aus seinem unbefristeten Vertrag aussteigt überrascht nicht. Überraschend aber ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe. „Für uns war wichtig, dass die Nach-Lizenzierung beim DFB fertig ist, um der Trennung zum 31. 12. zuzustimmen“, sagt Banf. Der 1. FC Kaiserslautern verliere mit Klatt einen erstklassigen Geschäftsführer und Finanzfachmann, der sich gerade in „schwierigen Phasen“ ausgezeichnet habe. „Und wir hatten sehr viele schwierige Phasen“, fügt Banf an. Klatt habe es verstanden, über Monate Ziele und Programminhalte mit Weitblick anzusteuern und mit langem Atem auch energisch zu verfolgen.
Klatt lobt sein Team
„Mir ist wichtig, dass der Verein handlungsfähig ist“, betont Klatt. Es gebe keinen Grund zur Panik, er mache sich auch nicht einfach so vom Acker, sondern habe die Gremien des Vereins informiert. „Ich habe mit allen Kreditgebern gesprochen – mit den Banken, mit Quattrex, dem DFB, auch mit Flavio Becca und dem Vereinsvorstand“, versichert Klatt. Die Nachlizenzierung habe er mit Martin Bader bereits beim DFB eingereicht - Einsendeschluss sei am 31. Oktober.
„Der FCK verfügt über die beste Geschäftsstelle der Zweiten und Dritten Liga“, schwärmt Klatt. Die Belegschaft habe das Kapilendo-Projekt toll gemanagt und so zur erfolgreichen Lizenzierung beigetragen. „Niemand hat damit gerechnet, dass wir die Anleihe im August zurückzahlen – wir haben das geschafft. Das war nicht ich – das war das Team. Ich hatte das Privileg, es führen zu dürfen“, sagt Klatt. Er ziehe den Schlussstrich zu einem idealen Zeitpunkt, um einen Nachfolger zu finden und einzuarbeiten, um die Lizenzierung 2020/21 anzugehen. Die wahren Gründe seines Abschieds? „Man macht das ja nicht an einem singulären Erlebnis fest“, erklärt Klatt. Aber allein das laufende Jahr forcierte seinen Entschluss, bekennt er. „Wir haben uns doch von Burgfrieden zu Burgfrieden geeiert. Es ist uns aber nie gelungen, Ruhe in den Verein zu bekommen, um programmatisch arbeiten zu können.“ Es sei letztlich nur seinem Geschäftsführerkollegen Bader und ihm zu verdanken gewesen, „dass der Aufsichtsrat nicht schon früher auseinander geflogen ist“, weil es mit vereinten Kräften gelungen sei zu überzeugen, dass andernfalls die Lizenz gefährdet sei. „Ein Gefühl der Ohnmacht“ habe sich angesichts des Dauerstreits eingestellt, aber auch Zweifel, weil der sportliche Erfolg ausblieb. Vielleicht schaffen es neue Leute ...
Becca und die starken Regionalen ...
„Ich kann guten Gewissens gehen, denn der FCK hat mehrere Optionen – wir haben Alternativen geschaffen. Die Lizenz wird wieder ein Kraftakt, aber niemand muss Angst haben“, sagt Klatt und verweist auf die starken Regionalen um Giuseppe Nardi, Peter Theiss, Axel Kemmler, Dieter Buchholz, Steffen Wick und Annemarie Becker, die ihr Engagement noch ausweiten wollen – und Flavio Becca. Der warte ab – wer kommt, wer kommt auf ihn zu? „Mit Flavio haben wir einen rechtsverbindlichen Darlehensvertrag“, unterstreicht Klatt. Beccas Bürgschaft habe die Lizenz abgesichert. „Dafür zahlen wir entgegen anderer Behauptungen keine Zinsen“, versichert Klatt.
De Buhr berührt
„Das hat mich schon sehr berührt, weil ich in Michael Klatt einen exzellenten Fachmann kennengelernt habe“, sagt Wilfried de Buhr, der Vorstandsvorsitzende des FCK e. V., zum nahen Abschied. In den Gremien stünden intensive Gespräche an, „um das Ganze zu bewerten und Handlungsempfehlungen herauszugeben“.