Nächste Pleite statt Wiedergutmachung: Der 1. FC Kaiserslautern hat beim SV Wehen Wiesbaden nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit mit 0:2 (0:2) verloren. Erst nach der Pause zeigten die Lautrer Gegenwehr.
Patrick Schönfeld (19.) sowie der Ex-Lautrer Nicklas Shipnoski (23.) brachten die Gastgeber mit einem Doppelschlag schon früh auf die Siegerstraße und besiegelten die zwölfte Saisonniederlage der Roten Teufel.
Schon vor und auch nach den Gegentoren hatte der von etwa 4.000 Fans begleitete FCK Glück und konnte sich mehrfach beim gut parierenden Torwart Lennart Grill bedanken. In der Offensive brachten die Gäste im ersten Durchgang fast gar nichts zustande. Nach dem Seitenwechsel ergab sich zumindest die ein oder andere kleinere Möglichkeit.
Das drittletzte Ligaspiel steigt für die Roten Teufel am kommenden Samstag. Ab 14:00 Uhr ist die SpVgg Unterhaching zu Gast im Fritz-Walter-Stadion.
Welche Note gebt Ihr den FCK-Profis? Hier geht's zur Spielerbenotung nach dem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden.

Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Statistik zum Spiel: SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Kaiserslautern
- Das FCK-Stimmungsbarometer: Wie ist die aktuelle Gefühlslage der Fans?
Ergänzung, 22:15 Uhr:

Stimmen zum Spiel
"Wir müssen uns bei den Zuschauern entschuldigen"
Nach einer unterirdischen ersten Halbzeit unterliegt der 1. FC Kaiserslautern beim SV Wehen Wiesbaden mit 0:2 (0:2). Der beste Lautrer ist nach der Partie "sprachlos", der Trainer entschuldigt sich bei den 4.000 mitgereisten Lautrer Fans.
"Es fällt mir schwer, Worte zu finden", sagte der einmal mehr mächtig angefressene Sascha Hildmann nach dem Schlusspfiff. "Das war eine absolut verdiente Niederlage. Für die erste Halbzeit muss ich mich bei den Zuschauern entschuldigen", so der FCK-Coach.
Seine Spieler bezeichneten den ersten Durchgang in Wiesbaden mal als "desaströs" (Carlo Sickinger), mal als "Vollkatastrophe" (Lennart Grill). "Ich bin ein bisschen sprachlos", sagte Torwart Grill, der mit einigen starken Paraden gleich mehrfach weitere Gegentreffer verhinderte. "Wir können uns bei Lennart bedanken, dass wir nicht noch höher verloren haben", erklärte Sickinger.
Klare Ansage in der Pause: "Das kann ganz böse enden"
"Wir haben Wehen in der ersten Halbzeit voll in die Karten gespielt", bemängelte André Hainault. "Wir spielen ein bisschen, verlieren den Ball und geraten so immer wieder unter großen Druck", so der Kanadier. "Zu viel klein klein, zu viele Fehler", haderte auch Hildmann. Bei den Gegentoren seien dann auch noch üble individuelle Patzer dazugekommen.
Er habe der Mannschaft in der Pause gesagt, "das kann ganz böse enden", so Hildmann weiter. "Die zweite Halbzeit war dann etwas besser, mit drei, vier Halbchancen, aber insgesamt war das zu wenig." Jungprofi Sickinger stand zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Platz, da er aufgrund einer Oberschenkelverletzung in der Kabine bleiben musste. "Ich hatte schon vor dem Spiel Probleme und durch die Belastung wurde es nicht besser", sagte Lauterns Nummer 25. Laut Hildmann droht Sickinger wegen der Blessur eventuell eine Zwangspause beim nächsten Heimspiel.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 23:10 Uhr
Blick in die Kurve
4.000 FCK-Fans fahren auswärts - und dann sowas
Die ersten 45 Minuten der Partie in Wiesbaden ertrugen die rund 4.000 mitgereisten FCK-Fans aus Protest gegen die verhassten Montagsspiele schweigend. Nach einem Gruß zum befreundeten FC Metz machten sie Hälfte zwei zum Heimspiel. Etwas von der Mannschaft zurück bekamen sie nicht.
"We don’t like Mondays": Aus Protest gegen die ungeliebte Anstoßzeit am Montagabend versammelten sich die meisten der zur Partie beim SV Wehen Wiesbaden mitgereisten Anhänger des 1. FC Kaiserslautern in der ersten Halbzeit hinter der bekannten Zaunfahne, mit der die Lautrer Fanszene seit Jahren gegen Montagsspiele demonstriert. Alle anderen Zaunfahnen blieben während der ersten Halbzeit eingerollt. Zudem verzichteten die FCK-Fans 45 Minuten lang auf Support. Die Anhänger des Heimteams hielten sich ihrerseits ebenfalls die ersten 20 Minuten mit Anfeuerungsrufen zurück.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schickten die Lautrer Ultras dann einen Gruß an die befreundeten Fans des FC Metz, der am Wochenende die Rückkehr in die erste französische Liga perfekt gemacht hat. “On est en Ligue 1” (Wir sind in der ersten Liga), hieß es auf einem entsprechenden Glückwunsch-Spruchband.

Mit einem “Steht auf, wenn ihr Lautrer seid”, dem sich die Mehrzahl der insgesamt 7.544 Zuschauer trotz der desaströsen ersten Halbzeit anschloss, läuteten die FCK-Fans schließlich auch ihren Support ein. Auch die Zaunfahnen wurden zu Beginn der zweiten 45 Minuten wieder gehisst. Die Mannschaft ergab sich nun zumindest nicht mehr kampflos und kam anfangs auch zu der ein oder anderen einigermaßen gefährlichen Gelegenheit. Alles in allem feierten die FCK-Fans aber vor allem sich selbst. Sie sind aktuell ja auch mit Abstand das Beste, das der Verein zu bieten hat.

Zu den kompletten Fotogalerien vom Auswärtsspiel in Wiesbaden:
- Fotogalerie | Spielfotos: SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Kaiserslautern
- Fotogalerie | Fanfotos: SV Wehen Wiesbaden 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt