
So will der FCK die 12-Millionen-Lücke schließen
Rund 12 Millionen Euro muss der 1. FC Kaiserslautern beschaffen, um die Lizenz für eine weitere Drittliga-Saison zu sichern. Die FCK-Verantwortlichen arbeiten dafür an verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten.
"Wir gehen davon aus, dass uns nach vorsichtigen Schätzungen für die kommende Drittliga-Lizenz eine Liquidität von 5 Millionen Euro fehlt, dazu kommen die 6,7 Millionen aus der Fan-Anleihe", gab der FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf auf der Mitgliederversammlung am 16. Dezember 2018 bekannt. Bis zur Abgabe der Lizenzunterlagen im März 2019 müssen die Roten Teufel also rund 12 Millionen Euro nachweisen. Um diese Herkulesaufgabe zu meistern, arbeiten Geschäftsführung und Aufsichtsrat zurzeit an verschiedenen Modellen, von denen auch mehrere kombiniert umgesetzt werden könnten. Die aktuell bekannten Optionen im Überblick:
1. Einstieg von Investoren
In einem Vereinsinterview zum Jahreswechsel bekräftigte Banf nochmals seine Auskunft von der Mitgliederversammlung, wonach ab sofort regionale Investoren angesprochen werden und beim FCK einsteigen können. Das Investoren-Dokument sei so weit finalisiert, dass nun die Säulen 2 bis 4 befüllt werden könnten: So haben also regionale Geldgeber (Säule 2), stille Gesellschafter (Säule 3) und Großinvestoren (Säule 4) die Möglichkeit, beim FCK zu investieren und sich an der im Sommer 2018 neugegründeten Kapitalgesellschaft zu beteiligen. Vor allem auf die regionalen Geldgeber ab mindestens 100.000,- Euro haben die Verantwortlichen zurzeit ein Auge geworfen. Mit einem Großinvestor laufen zwar schon seit über einem Jahr Gespräche, hier ist aber noch kein Abschluss in Sicht. Fans und Mitglieder (Säule 1) sollen frühestens ab Mai 2019 einsteigen können.
2. Zwischenfinanzierung per Kredit
Falls keine oder zu wenige Investoren gefunden werden, denkt der Verein auch über eine Zwischenfinanzierung durch neue Kredite nach, sagte Finanz-Geschäftsführer Michael Klatt auf der Mitgliederversammlung. Laut "Sport Bild" (Ausgaben vom 20. Dezember 2018 und 02. Januar 2019) ist der FCK dafür beim "Internationalen Bankhaus Bodensee", kurz IBB, vorstellig geworden. Hinter selbigem steht der Milliardär Reinhold Würth, der das gleichnamige Schrauben-Imperium in zweiter Generation führt. Das IBB hat in der Vergangenheit auch schon andere Klubs, die in finanzielle Schieflage geraten waren, gestützt. Unter anderem erhielt der Hamburger SV einen Kredit von 12 Millionen Euro, um die Lizenz für die laufende Zweitligasaison zu sichern. Um den Kredit der Bank zurückzuzahlen, versprechen die Klubs Einnahmen, die in der Zukunft liegen. Also etwa Erlöse aus Transfers, Sponsoring oder Merchandising. Das IBB selbst setzt alleine darauf, dass der betroffene Verein dieses Geld tatsächlich einnimmt - und damit die Schulden begleichen kann. Was beim HSV gut zu gehen scheint, ging bei anderen Klubs schief: So verlor das Unternehmen nach einem Schuldenschnitt des MSV Duisburg 2014 800.000 Euro, 1860 München konnte den vom IBB zur Verfügung gestellten Kredit nicht zurückzahlen und musste Vereinsanteile an seinen Investor Hasan Ismaik verkaufen. Folge waren interne Querelen bis hin zur Lizenzverweigerung nach dem Zweitliga-Abstieg 2017.
3. Neuauflage und/oder Umwandlung der Fan-Anleihe
Im August 2019 muss der FCK die 6,7 Millionen Euro der 2013 ausgegebenen "Betze-Anleihe" zurückzahlen. Hiefür wurden laut "Kicker" (Ausgabe vom 31. Dezember 2018) bereits Vorbereitungen getroffen, um das Geld zur Auszahlung der "alten" Anleihe mit der Ausgabe einer "neuen" Anleihe zu generieren. Diesen Weg hatten 2016 auch schon der 1. FC Köln und der bereits erwähnte Hamburger SV eingeschlagen, um finanzielle Probleme aufzuschieben. Eine Entscheidung hierüber sei aber noch nicht gefallen und auch vom weiteren Erfolg bei der Investorensuche abhängig. Ebenfalls geprüft wird die Möglichkeit, die Einzahlungen der Anleihezeichner in Aktien an der Kapitalgesellschaft umzuwandeln, was juristisch jedoch in zwei voneinander unabhängigen Schritten geschehen müsste.
FCK-Sport-Geschäftsführer Martin Bader äußerte sich im "Kicker" optimistisch: "Es spricht alles dafür, dass wir mit den Sachen, die wir angeschoben haben, auf einem guten Weg sind. Sowohl für den Aufstieg als auch den Verbleib in der 3. Liga haben wir die Rahmenbedingungen geschaffen, um die Weichen für die Zukunft stellen zu können."
Quelle: Der Betze brennt / Sport Bild / Kicker
Weitere Links zum Thema:
- Live-Ticker zum Nachlesen: So lief die JHV 2018 (Der Betze brennt, 16.12.2018)
Ergänzung, 10.01.2019:
FCK in Geldnot: Fans packen an
(...) Extrem aktiv für "ihren" Klub indes ist die Zukunftsinitiative. Das ehrenamtliche Team von Fans um FCK-Legende Hans-Peter Briegel, Unternehmensberater und FCK-Aufsichtsrat Paul Wüst und andere pfälzische Entscheider wie Michael Englert (ITK) akquiriert seit 2017 fleißig Sponsoren.
Am Donnerstag beginnen in Waldsee (ausgebucht!) die "Unternehmerabende" der Initiative, die weitere Werbepartner (aktuell ab 1.100 Euro netto aufwärts) bringen sollen. Sie werden dem FCK und seinem Vermarkter Lagardère zugeführt (fck-partner.de). (…)
Quelle und kompletter Text: Rheinpfalz
Ergänzung, 11.01.2019:

Banf zur Lizenz-Frage: "Vorsichtig optimistisch"
Bekommt der 1. FC Kaiserslautern die Lizenz für eine mögliche weitere Saison in der 3. Liga? Patrick Banf blickt nach der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates positiv auf die bevorstehende Herkulesaufgabe.
Er sei "vorsichtig optimistisch", wird der Aufsichtsratsvorsitzende Banf in der "Rheinpfalz" (Freitagsausgabe) zitiert. Am Mittwoch habe das Kontrollgremium von 14:00 bis 21:30 Uhr getagt und sich nochmals auf die bevorstehenden Aufgaben eingeschworen: "Wir wollen gemeinsam finanziell eine Lösung finden und sportlich eine gute Rückrunde hinlegen. Das ist das Ziel, und daran müssen wir alle arbeiten."
Für die Drittliga-Lizenz müssen die FCK-Verantwortlichen bis März rund zwölf Millionen Euro nachweisen. Geplant wird unter anderem mit einer flexiblen Zwischenfinanzierung über weitere Bankkredite, laut "Rheinpfalz" sind hierfür neben dem Internationalen Bankhaus Bodensee auch die Kreissparkasse Kaiserslautern und die Stadtsparkasse Kaiserslautern im Gespräch.
Regionale Investoren erst nach Sicherung der Lizenz
Die Suche nach Investoren zieht sich derweil weiter hin. Regionale Investoren ab 100.000,- Euro sollen nun doch erst später einsteigen, so Banf: "Wir wollen die Gespräche dann führen, wenn wir den Investoren sagen können, dass wir die Lizenz bekommen." Auf der Mitgliederversammlung hatten die FCK-Verantwortlichen hierfür noch mit einem Preisnachlass von zehn Prozent geworben - gültig bis 28. Februar. Auch Fans als (kleinere) Investoren müssen sich noch gedulden und sollen nach aktueller Planung ab April/Mai einsteigen können.
Mit potentiellen Großinvestoren laufen wie gehabt Verhandlungen, die jedoch nicht vor einem unmittelbaren Abschluss stehen, wie Banf ein weiteres Mal bestätigte: "Wir sind in guten Gesprächen, die auch zielführend sind. Solange keine Unterschrift da drunter ist, kann ich nicht mehr dazu sagen. Ich kann mir aus guten Gesprächen nichts kaufen. Deshalb ist es wichtig, eine Alternative zu haben."
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz
Ergänzung, 11.01.2019:
Investorensuche stockt: Januar-Gespräche geplatzt
Der 1. FC Kaiserslautern hat noch bis Mitte März Zeit, Investoren zu finden um eine Lizenz für die nächste Saison zu bekommen. Nach SWR-Informationen kommt möglicherweise ein Investor aus Osteuropa oder Luxemburg in Frage.
(...) Patrick Banf führt sie fast täglich, diese Gespräche mit millionenschweren Geldgebern. Den Verhandlungsstand fasst er logischerweise wortkarg zusammen: "Es gibt Gespräche, aber keine Unterschrift." Was soll er auch sonst sagen? Banf braucht Zeit. Zeit, die er nicht hat. Auch wenn die Hoffnung, in den nächsten paar Wochen kurzfristig noch einen Ankerinvestor zu finden, der für eine zweistellige Millionensumme FCK-Aktien kauft, noch vorhanden ist. Aber ist sie realistisch? Eher nicht. Die Spuren führen nach SWR-Informationen auch zu potenziellen Investoren in Osteuropa und Luxemburg.
(...) Und noch eine schlechte Nachricht: Die für Januar geplanten Gespräche der Stadt Kaiserslautern mit einer Fondsgesellschaft aus einem Nachbarland sind nach SWR-Informationen vorerst geplatzt. Diese Firma hat seit mehr als einem Jahr Interesse das Fritz-Walter-Stadion zu kaufen, das 15 Hektar große Gelände um das Stadion herum zu entwickeln und in den FCK zu investieren. Mehrere hunderttausend Euro sind schon in Vorplanungen geflossen. Doch jetzt stockt alles. Ausgang ungewiss, Tendenz eher negativ. (…)
Quelle und kompletter Text: SWR
Ergänzung, 14.01.2019:
Gespräche mit Schweizer Fondsgesellschaft auf Eis
Wie die "Rheinpfalz" berichtet, wurde mit einer Schweizer Fondsgesellschaft über einen möglichen Einstieg als Investor auf dem Betzenberg verhandelt. Die Gespräche sind allerdings zum Erliegen gekommen.
Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel bestätige, dass es Gespräche mit einem möglichen Investor für das Fritz-Walter-Stadion und das Umfeld gegeben habe. Nach Informationen der "Rheinpfalz" handelte es sich um eine Schweizer Fondsgesellschaft, die bereits seit längerer Zeit Vorplanungen betrieben und dafür Geld ausgegeben haben soll. Der "SWR" hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass die Fondsgesellschaft auch Überlegungen verfolgt habe, in den 1. FC Kaiserslautern zu investieren. Die Verhandlungen seien allerdings geplatzt.
Weichel wollte das gegenüber der "Rheinpfalz" nicht bestätigen. Allerdings habe es letztmals zum Ende des vergangenen Jahres einen Austausch gegeben. Die Stadt habe mit dem möglichen Partner eine Ausschließlichkeitsvereinbarung vereinbart, die am 31. Januar 2019 ausläuft. Bis dahin dürfen keine Gespräche mit anderen potentiellen Investoren aufgenommen werden.
Stadt prüft Optionen zur Unterstützung des FCK
Derweil werde außerdem geprüft, inwieweit sich die Stadtsparkasse Kaiserslautern an einer angestrebten Zwischenfinanzierung für den FCK beteiligen kann. Diese ist eine Option, um die Lizenz für die kommende Spielzeit ohne Investorengelder zu erlangen. Aufgrund der schwierigen Besicherung der Kredite könne die Stadtsparkasse aber wahrscheinlich nur eine kleinere Summe zur Verfügung stellen, so Weichel. Eine weitere Möglichkeit, dem FCK zu helfen, sei der Verzicht auf die ohnehin schon reduzierte Stadionmiete von 425.000 Euro. Allerdings werde sich dafür nach Ansicht des Rathauschefs keine Mehrheit im Stadtrat finden.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz