Soto trifft mitten ins Pfälzer Fußball-Herz
FSV Mainz 05 gewinnt Derby gegen tapferen FCK in letzter Minute 2:1 - Nach großem Kampf geschlagen
Dramatisches Ende eines spannenden Rheinland-Pfalz-Derbys in der Zweiten Fußball-Bundesliga: In der Schlussminute versetzte der eingewechselte Elkin Soto mit seinem Freistoßtreffer zum 2:1 (1:1)-Sieg des heißen Aufstiegsanwärters FSV Mainz 05 dem abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern einen brutalen emotionalen Tiefschlag.
Die Lauterer schienen sich einen nicht unverdienten Bonus-Punkt im Rennen um den Klassenverbleib schon fast erkämpft zu haben, als sich der Sekunden zuvor eingewechselte Georges Mandjeck zu einem unnötigen, folgenschweren Foul gegen Soto hinreißen ließ. Der Kolumbianer traf aus gut 20 Metern ins Torwart-Eck - und ganz tief ins Pfälzer Fußball-Herz. „Wenn wir die Jungen spielen lassen, müssen wir damit leben, dass solche Sachen passieren", sagte FCK-Trainer Milan Sasic, der seine Mannschaft für den Endspurt nun ganz schnell wieder aufrichten muss. Am Dienstag (17.30 Uhr) kommt der FC St. Pauli, gegen den Axel Bellinghausen nach seiner fünften Gelben Karte fehlt.
Die in der zweiten Hälfte oft einfallslosen Mainzer feierten gegen die fleißigen und tapfer verteidigenden, aber zu ungestüm konternden Lauterer ihren dritten Sieg in Folge. Die heimstarken „Nullfünfer" begannen druckvoll, leiteten ihre Angriffe oft über beide Außenbahnen ein. Dabei hatte der FCK Glück, dass ein als Hereingabe gedachter Freistoß Miroslav Karhans von rechts an den Pfosten klatschte. Die Lauterer schafften es anfangs nicht, im Mittelfeld die Räume eng zu machen, fabrizierten im Aufbau viele Fehlpässe. So musste Torwart Tobias Sippel gegen den von der FCK-Defensive allein gelassenen Srdjan Baljak klären (15.). Und der pfeilschnelle Chadli Amri, für den angeschlagenen Daniel Gunkel in der Zentrale, durfte zu einem unbelohnten 35-Meter-Solo ansetzen (20.). Die Quittung für ihre anfänglich schwerfällige Spielweise kassierten die „Roten Teufel" in der 22. Minute: Von links durfte Christian Demirtas ungehindert flanken, Sven Müller und Stefan Lexa waren nicht da! Die Abwesenheit von FCK-Innenverteidiger Fabian Schönheim nutzte Felix Borja zu seinem 15. Saisontreffer, einem Kopfball in den Winkel. (...)
Klopp: Glück in Anspruch genommen
Mainz 05 jubelt - Beim FCK steht Mandjeck am Pranger
Als erster Spieler kam Georges Mandjeck nach dem Schlusspfiff in die Katakomben des Mainzer Stadions. Gesenkten Hauptes rauschte er in die Kabine. Kein Blick, kein Wort. Er war der Unglücksrabe des gestrigen Abends, und er wusste es, man konnte es ihm deutlich ansehen. Sein ebenso unnötiges wie ungestümes Foul kurz vor Schluss hatte die Waage in Richtung Mainz 05 kippen lassen. „Ein unglückliches Foul, aber ich mache ihm keine Vorwürfe", sagte FCK-Innenverteidiger Fabian Schönheim. Stefan Lexa, der den Pechvogel nach dem 1:2 angebrüllt hatte, beschrieb es etwas härter: „Der Freistoß hätte in der Situation gar nicht passieren dürfen!" (...)
Ich in der Meinung, ...
... dass das Derby endlich den Namen verdient hat.
Ein wirklich tolles Fußballspiel haben gestern im ausverkauften Mainzer Bruchwegstadion 20.300 Zuschauer gesehen. Dass ein Bundesliga-Anwärter (Mainz 05) gegen einen Abstiegskandidaten (1. FC Kaiserslautern) spielte, war nicht zu sehen. Im Gegenteil. Ein Spiel auf Augenhöhe, da dürfen sie in den Fanblocks noch so viel von der „Nummer 1 am Rhein" und „der Nummer 1 in Rheinland-Pfalz" singen.
Oft bin ich gefragt worden, für wen ich - als Berichterstatterin der RHEINPFALZ über Mainz 05 - denn sei. Für beide bin ich - und wenn sie gegeneinander spielen, ist mir am liebsten, der Bessere gewinnt. Das war bisher ja oft auch so. Gestern aber gewann der Glücklichere. Gestern verlor die junge Lauterer Mannschaft mit viel Pech in der letzten Minute. Bitter für den FCK.
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Hatten sich aber schon ein schönes Eigentor mit einer Rauchbombe zum Anpfiff geschossen. Der Spaß kostet 25.000 Euro, ob sie die denn dabei hätten, bat Stadionsprecher Klaus Hafner um etwas mehr Zurückhaltung im Gästeblock, in dem sie auch hätten darauf verzichten können, „Scheiß-Nullfünfer" zu brüllen. Gut, der Mainzer Block hatte vor Wiederanpfiff mit dem Transparent „Euch beschenkt, die TuS beklaut - traurig, dass ihr so was braucht!" auch nicht gerade für Kaffeeklatsch-Atmosphäre gesorgt und damit für Fairplay geworben. (...)
Quelle: Die Rheinpfalz, gepostet von User Pfalzadler auf rt.de:
http://www.roteteufel.de/showpost.php?p ... count=1315
Heidel sagt Sotos Treffer voraus
Zwei Tage nach der Verhandlung vor dem Sportgericht wird der Kolumbianer zum Derby-Helden
Vom 03.05.2008
Von Jens Grützner
Als Georges Mandjeck Elkin Soto in der 90. Minute 25 Meter vor dem Tor des 1.FC Kaiserslautern zu Boden brachte, ging´s los. "Ich hatte den Ball in der Hand", sagte Marco Rose. "Aber Elkin wollte ihn sofort haben", berichtete der Mainzer Kapitän. Rose übergab dem Kolumbianer die Kugel zum Freistoß. Jenem Mann, der am Mittwoch in Lausanne viereinhalb Stunden vor dem Internationalen Sportgerichtshof gestanden hatte, weil dessen Ex-Klub Once Caldas 1,5 Millionen Dollar vom FSV Mainz 05 für angeblich anstehende Ablösezahlungen verlangt. (...)
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http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/ ... id=3266643