
Vertrag aufgelöst: Halil Altintop beendet aktive Karriere
Halil Altintop hat den 1. FC Kaiserslautern um eine Auflösung seines Vertrages gebeten und möchte seine aktive Karriere als Spieler beenden. Der 1. FC Kaiserslautern wird dieser Bitte nachkommen und tauscht sich mit dem 35-Jährigen derzeit über eine mögliche Einbindung als Trainer im Jugendbereich aus.
Der türkische Nationalspieler unterzeichnete in der Winterpause am Betzenberg einen Vertrag bis Sommer 2019, kam in der Rückrunde in 14 Spielen zum Einsatz, erzielte einen Treffer und bereitete ein Tor vor. Es war bereits das zweite Mal, dass der 35-Jährige beim 1. FC Kaiserslautern Station machte. Bereits von 2003 bis 2006 spielte Altintop in der Pfalz und schafft dort seinen Durchbruch in der Fußball-Bundesliga. In seiner Abschiedssaison 2005/06 konnte er 20 Bundesligatore für den FCK erzielen. Insgesamt lief er in 110 Pflichtspielen für die Roten Teufel auf und konnte 30 Treffer verbuchen.
In seiner langen und erfolgreichen Karriere lief Halil Altintop 351-mal in der Bundesliga auf (67 Tore/38 Assists), kommt zudem auf über 60 Erstligaspiele in der Türkei und Tschechien. Auch internationale Erfahrung konnte er in 38 Länderspielen (8 Tore) und 35 internationalen Vereinsspielen (4 Tore) reichlich sammeln.
"Nach einem Gespräch mit der sportlichen Führung des Vereins habe ich mich entschieden, meine aktive fußballerische Karriere nicht mehr fortzusetzen. Mit dem FCK werde ich jetzt Gespräche über eine mögliche Einbindung im Nachwuchsleistungszentrum führen", so Halil Altintop zu seiner Entscheidung.
FCK-Sportvorstand Martin Bader: "Halil hat uns informiert, dass er seinen Vertrag bei uns gerne auflösen und seine Karriere als Spieler beenden möchte. Wir respektieren diese Entscheidung natürlich. Halil kann auf eine lange und große Karriere zurückblicken, hat als Fußballer viel erreicht und viel Erfahrung gesammelt. Jetzt besprechen wir eine mögliche Perspektive für ihn an unserem Nachwuchsleistungszentrum, beispielsweise als Co-Trainer bei unserer U19 und als Individualtrainer für unsere jungen Talente."
Quelle: Pressemeldung FCK
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Ergänzung, 20.06.2018:

Im Blickpunkt: Zur Vertragsauflösung von Halil Altintop
Danke Halil - ein Rückblick auf eine intensive Karriere
Halil Altintop hat seine aktive Spielerkarriere beim 1. FC Kaiserslautern beendet. Flo blickt zurück auf eine bemerkenswerte Laufbahn und versucht zu erörtern, warum die Rückkehr auf den Betzenberg doch nicht funktionierte wie gewünscht.
Als Halil Altintop im Sommer 2003 von Regionalligist Wattenscheid 09 zum 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga wechselt, kennen ihn nur die Insider im Profigeschäft. Der junge Mann ist in seiner ersten Saison beim FCK als dritter Stürmer hinter den etablierten Vratislav Lokvenc und Miroslav Klose eingeplant. Trotzdem macht er 27 Spiele, sein erstes Bundesliga-Tor erzielt er am 01. Mai 2004 beim 2:2 gegen Mönchengladbach. Da ist Erik Gerets als FCK-Trainer schon Geschichte, Kurt Jara hat das Ruder übernommen. Unter dem Österreicher erhofft sich Altintop mehr Spielzeit, zumal Klose und Lokvenc am Ende der Saison den FCK verlassen. Doch der Verein holt mit Ioannis Amanatidis und Carsten Jancker gleich zwei neue Stürmer. Altintop setzt sich trotzdem durch - in der Rückrunde ist er schon Stammspieler. Seine Tore helfen dem FCK beim Kampf um den Klassenerhalt, der am Ende erneut gelingt.
Altintops bestes Jahr: 20 Tore in der Saison 2005/06
Dann folgt die beste Saison in der nun steil nach oben gehenden Karriere des Halil Altintop. In der Spielzeit 2005/06 erzielt der Angreifer 20 Saisontore, zudem steuert er drei Assists bei. Sieben Tore macht er dabei alleine in den ersten vier Saisonspielen. Gegen Duisburg, Dortmund und Wolfsburg schnürt er jeweils einen Dreierpack. Frühzeitig weckt Altintop deshalb Begehrlichkeiten bei den Top-Klubs der Liga, auch weil sein Vertrag am Ende der Saison ausläuft. Im Januar entscheidet er sich für einen Wechsel zu Schalke 04, auch um mit seinem Bruder Hamit zusammen in einem Team zu spielen. Den Lautrer Fans verspricht er damals: "Ich werde bis zum letzten Spieltag alles für den FCK geben und versuchen, den Klassenverbleib zu schaffen." Jener Klassenverbleib gelingt im Mai 2006 nicht. Der FCK steigt nach einem 2:2 in Wolfsburg zum zweiten Mal aus der Bundesliga ab, obwohl Altintop auch im Saisonendspurt wichtige Tore erzielt - unter anderem überwindet er Oliver Kahn im Heimspiel gegen Bayern am vorletzten Spieltag.
» Video: Halil Altintops Führungstor gegen Bayern München (Saison 2005/06)
Altintop türkischer Rekordspieler der Bundesliga
Fortan zieht Halil Altintop durch die Fußballwelt. Vier Jahre Schalke 04, zwei Spielzeiten bei Eintracht Frankfurt, Champions League mit Trabzonspor. 2013 löst er seinen Vertrag in Trabzon auf und schlägt als gestandener Profi beim FC Augsburg auf. “Ich habe gemerkt: Da passe ich rein“, sagt Altintop seinerzeit über den Wechsel nach Schwaben. Zehn Tore in der Saison 2013/14 sprechen erneut für ihn. Im Mai 2015 qualifiziert sich der kleine FCA sogar für die Europa League, Altintop ist mittlerweile ein Führungsspieler. Trotzdem wird der Vertrag am Ende der Spielzeit 2016/17 nicht verlängert. Mit 351 Spielen ist Altintop türkischer Rekordspieler in der Bundesliga, will aber auch nach der Zeit in Augsburg noch weiter aktiv Fußball spielen und heuert beim tschechischen Spitzenklub Slavia Prag an. Dort läuft es zum ersten Mal in Altintops Karriere nicht wirklich rund. Nach kurzer Zeit wird er aussortiert und trainiert fortan nur noch in der zweiten Mannschaft.
Rückkehr zum FCK nach mehr als einem Jahrzehnt
Zum Ende der völlig verkorksten Vorrunde 2017/18 machen in Kaiserslautern erste Gerüchte von einer möglichen Rückkehr Altintops die Runde - elfeinhalb Jahre nach seinem Abgang nach Schalke. Im Wintertrainingslager in Spanien wiegelt Sportdirektor Boris Notzon noch ab. Einen Spieler aus dieser Kategorie könne sich der FCK niemals leisten. Ende Januar verdichten sich jedoch die Anzeichen einer Rückholaktion und am 1. Februar 2018 ist es soweit: Halil Altintop ist nach mehr als einem Jahrzehnt zurück auf dem Betzenberg und unterschreibt einen Vertrag bis 2019, auch gültig für die 3. Liga. Doch die Rückkehr läuft nicht wie gewünscht. Inmitten der fast abgeschlossenen Verhandlungen platzt die Nachricht über die gesundheitlichen Probleme von Trainer Jeff Strasser. Michael Frontzeck heißt der Nachfolger auf der FCK-Trainerbank. Er nimmt am selben Tag wie Altintop die Arbeit auf. Beim Debüt in Braunschweig wird der Einwechselspieler Altintop von den mitgereisten FCK-Fans lautstark gefeiert.
Aber: Schnell wird klar, dass der Routinier nicht der Wunschspieler Frontzecks zu sein scheint. Der neue FCK-Trainer bringt Altintop zunächst in Serie Mitte der zweiten Hälfte, findet im Verlauf der Rückrunde nie eine Position für den Mann mit den Startelfansprüchen. Zugegeben: Der Halil Altintop 2018 ist auch nicht mehr der Halil Altintop 2006. Seine läuferischen Defizite sind nicht zu übersehen, aber technisch und mit seinem Spielwitz - hier sei an seinen Geistesblitz vor dem Ausgleichstreffer gegen St. Pauli Mitte März erinnert - kann er der Mannschaft immer noch helfen. Als ihn Frontzeck in Bochum aufgrund von Sperren und Verletzungen eher notgedrungen von Beginn an aufstellen muss, gelingt Altintop auch gleich ein Tor. Am Ende stehen 14 Einsätze, aber nur zwei von Beginn an. Auch das im Winter ausgerufene Saisonziel wird verfehlt, der erstmalige Abstieg des FCK in Liga drei ist Realität.
”Sonderurlaub” beim Trainingsstart, dann Vertragsauflösung
Beim Trainingsauftakt wenige Wochen später gibt der Verein bekannt, dass Altintop eine Woche “Sonderurlaub” bekommt. Schon länger kursieren Gerüchte, dass eine Trennung bevorstehen könnte. Sie besagen, dass es Altintop aus Sicht der sportlich Verantwortlichen schwer haben dürfte, ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu werden. Nun ist die Zeit des Rückkehrers als aktiver Spieler auf dem Betzenberg tatsächlich schon wieder vorbei. Trotzdem muss man den Hut ziehen. Vor einer bemerkenswerten Karriere und vor Altintops Bereitschaft, dem Verein in der schwierigsten Phase seiner Geschichte helfen zu wollen. Danke Halil und alles Gute für die Zukunft. Wo und in welcher Funktion auch immer.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 16:41 Uhr:
Verwirrung um Altintop: Doch kein Karriereende?
Am gestrigen Dienstag gab der 1. FC Kaiserslautern das Karriereende von Halil Altintop in einer Pressemitteilung bekannt. Doch einen Tag später sieht es so aus, als ob der 35-Jährige seine Laufbahn vielleicht doch noch einmal fortsetzt. Hintergrund ist ein Detail auf der Website der Roten Teufel.
Der FCK hatte am Dienstag zunächst berichtet, dass Altintop "seine aktive Karriere als Spieler beenden" werde. Auf ihrer Website änderten die Pfälzer auf Intervention von Altintop die Passage allerdings leicht ab.
Quelle: Kicker
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