FW 1920 hat geschrieben:
Aber wenn wir alle Begründungen und Vorschläge zusammennehmen, bleibt bei mir nur Ratlosigkeit zurück, ein Gefühl der Hilflosigkeit!

Die Stadt und der Verein haben ein gemeinsames Problem. Aber sie können das Problem weder gemeinsam noch jeder für sich lösen. Beide befinden sich in dem gleichen Dilemma.
Und dafür gibt es Gründe:
- Es existiert ein Kreditvertrag, der jedes Jahr bedient werden muss - bis zur Endfälligkeit. Und dann ist die ganze Summe von 65(?) Mio. fällig.
- Es gibt keine Möglichkeit aus diesem Kreditvertrag auszusteigen. Bei einer Insolvenz der Stadiongesellschaft muss wegen der Patronatserklärung die Stadt einspringen.
- Die einzige Einnahmequelle der Stadiongesellschaft ist das Stadion - und damit der Verein und seine Pachtzahlungen.
- In der 3. Liga - und letztlich auch in der 2. Liga - kann der Verein keine Pacht bezahlen, die ausreichend wäre, die Zinslast zu bedienen. Geschweige denn einen Kapitalstock aufzubauen, der bei Endfälligkeit die Rückzahlung des Darlehens ermöglicht.
- Ohne Geld wird die Rückkehr in die 1. Liga wohl kaum gelingen.
- Und selbst dann verschwindet der 2. Kostenblock nicht einfach im Nirwana - die Unterhalts-/Betriebskosten des Stadions, die ja auch einige Mios im Jahr verschlingen.
Gibt es "Lösungsmöglichkeiten"?
- Der Verein geht in die Insolvenz. Folge: Die Stadiongesellschaft geht in die Insolvenz. Folge: Die Stadt hat die gesamten Schulden/Verpflichtungen an der Backe.
Springt das Land ein? Mehr als fraglich. Und wenn, dann wahrscheinlich erst, wenn die Stadt endgültig am Boden liegt.
Vielleicht kauft ein Investor das Stadion plus umliegendes Gelände. Nur bei den Abrisskosten dürfte dabei für die Stadt nicht viel hängen bleiben.
Der Verein könnte neu anfangen - ein, zwei Nummern kleiner. Aber der Schaden, den die Stadt tragen müsste, würde für immer zur Belastung.
Das kann niemand wollen.
- Man findet den enorm spendablen "Investor", der der Mannschaft wieder nach oben verhilft. Vielleicht sollte man lieber von einem "Gönner" sprechen. Ich fürchte, das wird wohl ein Traum bleiben. Die Summen, die da notwendig sind versprechen nicht die schnelle oder große Rendite.
Sieht nicht gut aus!
Das einzige, was mir noch einfallt und was vielleicht auch politisch machbar ist, ist eine gemeinsame Anstrengung, bestehend aus mehreren Teilen:
- Die Stadt/Stadiongesellschaft geht an ihre Grenzen. In der Rücklage befindet sich einiges an Geld, das eine Pachtreduzierung für mehr als nur 2 Jahre erlauben sollte.
- Man findet ein paar intelligente Lösungen, um die Unterhaltskosten dauerhaft zu reduzieren. Dazu müsste ebenfalls das Geld der Stadiongesellschaft "investiert" werden.
- Der Verein vermag mit weniger Geld und deutlich mehr Effizienz sportlich zurück in die Spur zu finden. Spätestens nach 2 Jahren erfolgt der Aufstieg in Liga 2.
- Verbunden damit gelingt es wieder potente Sponsoren zu finden.
- Man bleibt auf dem Teppich und arbeitet weiter solide und bringt erst die eigenen Finanzen in Ordnung und zahlt dann wieder mehr Pacht um im 2. Schritt die Finanzen der Stadiongesellschaft zu bessern.
Und mit viiiieeeeeeel, viiiieeeeeeel Glück ist das gemeinsame Problem bis zur Endfälligkeit so weit geschrumpft, dass es keines mehr ist.
Ich weiss, ein schöner Traum. Aber nicht unmöglich.
Vielleicht können Stadt und Verein ihr Dilemma a la longue doch noch in den Griff bekommen.
Ach ja, und die Mitglieder und die Fans können auch nicht unerheblich beitragen. Mit etwas mehr Geduld und Unterstützung - und weniger Geschrei. Auch wenn es sicher nicht leicht fällt.