Okay... Wenn es einen Mertesacker und einen Buck braucht, um öffentlich zu machen, dass in einem Geschäft, in dem Milliarden Euro hin- und hergeschoben werden, tatsächlich die Menschlichkeit und die Achtung vor den zu verkaufenden (!) Spielern nicht sehr hoch ist, bitte sehr... Spendier ich gern auch nen Orden für die Sensibilisierungsarbeit.
Und doch - ich sehe bei Sätzen wie „Es wäre so schön gewesen ohne die Spiele.“ durchaus mehrmals nur ein Äußern der persönlichen Befindlichkeit. Denn ich bin sicher, er meint nicht die guten Spiele, bei denen ihm zugejubelt wurde, sondern die anderen, wo man sich halt mal was anhören musste. Oder die Angst davor, dass man vorher nie weiß, welche Sorte Spiel es als nächstes sein wird. Prinzipiell halt die Angst vor der Bewertung einer schlechten Arbeitsleistung. Das kann mir in jedem Job der Welt Probleme bringen, und je nachdem, wie öffentlich ich mich bewege, sind halt auch die Resonanzräume, in denen ich mich befinde, ebenso öffentlich und nicht kontrollierbar.
Ich heiße nicht gut, was hier oder in den sozialen Medien teilweise abgeht - das geht ganz klar nicht. Aber ich WEISS vorher, worauf ich mich einlasse, wenn ich einen Job wähle, der mich in die Medien bringt. Das ist Teil von Gesamtpaket, für dass ich mich als Profifußballer entscheide. Mit allem drum und dran. Und die Kausalität ist doch klar: Die mediale Präsenz generiert das Geld, von dem u.a. die Spieler bezahlt werden. Das ist dich kein erfundener Zusammenhang, der meinem Sozialneid entspringt. Mertesacker und Buck sind keine Opfer dieses Systems. Sie haben es jahrelang mitgespielt und mitgetragen und nicht zu knapp davon profitiert. Hätten sie nur in Ruhe ihren schönen Sport praktizieren wollen, hätten sie das ja in irgendeiner Kresliga tun können, da hätte es auch keinen Druck gegeben. Aber halt auch wenig oder keine Kohle.
