Konzok über seine verlorene Lichtgestalt.
Interessant, dass Flick meint eine Stärke von Kuntz sei ein Team einzubinden. So kann man es natürlich auch ausdrücken wenn alle nach einer Pfeife tanzen...
Hrubeschs Erbe: Umsteiger – Motivator – Kopf
FUSSBALL: Stefan Kuntz debütiert heute als Trainer der U21-Nationalmannschaft im Testspiel gegen die Slowakei in Kassel
Kassel. Heute beginnt in der deutschen U21-Nationalmannschaft eine neue Zeitrechnung: Stefan Kuntz (53) hat die Nachfolge von Trainer Horst Hrubesch angetreten, der von der Trainer- auf die Rentnerbank wechselte. Kuntz feiert heute (18.15 Uhr) in Kassel im Test gegen die Slowakei sein Debüt als U21-Coach .
Noch drei Spiele in der Qualifikation zur EM 2017 in Polen stehen aus – das Nächste am Dienstag in Seinäjoki gegen Finnland. Die deutsche Mannschaft ist nach sieben Siegen in sieben Spielen so gut wie durch. „Ich würde den Spielern schon gerne das Gefühl mitgeben, wie es ist, einen Titel zu holen“, sagt Kuntz, der 1996 mit der Nationalelf Europameister wurde.„Willkommen Stefan Kuntz“, sagte am Dienstagnachmittag der Deutsche Fußball-Bund (DFB). In einer Pressekonferenz im Schlosshotel Wilhelmshöhe in Kassel stellte DFB-Sportdirektor Hansi Flick den früheren Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern als Trainer der U21 fast euphorisch vor. Kuntz ist der Nachfolger von Horst Hrubesch, der mit Olympia-Silber einen tollen Abschied hatte. Der DFB setzt auf die Motivationskunst und den Vorbildcharakter Kuntz’. „Er war Europameister, er hat Stallgeruch, er weiß, wie Spieler denken. Er spricht die Sprache der Spieler, er war immer eng dran an den Spielern“, sagt Flick. Er mag keinen Nachteil darin sehen, dass Kuntz fast ein Jahrzehnt nicht mehr als Trainer gearbeitet hat und er als Trainer nach gutem Start erfolglos war. Er sieht Kuntz als „Kopf“ eines Teams von Fachleuten rund um die Mannschaft. „Stefan hat als Sportdirektor und Vorstandsvorsitzender gezeigt, dass er ein Team führen kann. Es gibt heute keine Ein-Mann-Schaus mehr, du musst ein Team einbinden, das ist eine Stärke von ihm“, urteilt Flick. Kuntz Leitsatz’ – „Zuerst der Mensch, dann der Spieler“ – passe perfekt zur Philosophie des DFB.
Kuntz unterstrich bei seiner Vorstellung, dass er nach seinem Abschied vom Amt des FCK-Vorstandschefs die letzten, intensiven Jahre reflektiert und aufgearbeitet habe. Während der EM in Frankreich kam es dann zu einem ersten Gespräch mit Flick – und Kuntz fing schnell Feuer: „Aus einer Idee ist ein Gedanke geworden, dann ein Plan.“
Aussagen in Interviews – wie „Nie mehr Trainer“, „Trainer ist nichts für mich“ – haben Kuntz längst eingeholt. „Das habe ich damals gesagt. Aber die Aufgabe hier ist auch nicht vergleich bar mit der eines Vereinstrainers. Das Trainerdasein hat sich stark verändert“, sagt Kuntz. Das Reservoir an Talenten ist groß. „Das sind 35 mehr oder weniger gestandene Bundesligaspieler“, klassifiziert Kuntz seine Möglichkeiten mit Blick auf Asse wie Benjamin Henrichs, Timo Werner, Kevin Akpoguma oder den Neu-Bremer Serge Gnarby, der bei Olympia durchstartete. „Wer mich kennt weiß, dass Kommunikation eine Stärke von mir ist. Ich versuche, auf Menschen zuzugehen“, sagt Kuntz, dessen Vertrag mit dem DFB zunächst auf ein Jahr befristet ist – was er gutheißt.
Seit Sonntag weilt die U21 mit ihrem neuen Trainer in Kassel. Gut gelaunt geht Kuntz voran. Sportdirektor Flick schwärmt: „Stefan ist einer, der die Mannschaft enorm motivieren kann. Ich war überzeugt von ihm und bin hier sofort bestätigt worden, wenn ich sehe wie er auftritt.“zkk