Ich hab mal ein bisschen das Internet befragt.
Dieses Interview wurde ja schon letzte Woche verlinkt.
In Hannover hat er der BILD viele Interviews gegeben.
In einem langen Interview (
Teil I,
Teil II) hat er das hier gesagt:
Bild hat geschrieben:BILD: Ist die Mannschaft mit den Taktik-Wechseln überfordert?
Tayfun: „Dazu eine Bemerkung vorweg: Taktik ist nicht das Wichtigste im Fußball. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass Leidenschaft, Willen und Emotionen Spiele entscheiden können.
Das fand ich eine sehr nette Bemerkung. Vor allem unter Anbetracht der Tatsache, dass Taktik ihm sehr wichtig ist - er lässt gern einen spanisch geprägten Ballbesitzfußball spielen, hat sich in Hannover aber mit der Zeit der Mannschaft angepasst und das wenn nötig abgeschwächt.
Nach seinem Abschied ist er noch mit Martin Kind essen gegangen:
Bild hat geschrieben:BILD: Stimmt es, dass Martin Kind Sie heute zum Essen eingeladen hat?
Tayfun: „Ja, ich bekam einen Anruf mit der Einladung zum Essen – und habe natürlich angenommen.“
Ganz besonders positiv stimmt mich
dieses Interview mit spox.com.
spox.com hat geschrieben:SPOX: Sie haben in Spanien gespielt und als Jugend-Trainer gearbeitet. Sie haben in Deutschland gespielt und als Jugend-Trainer gearbeitet. Was überwiegt mehr in Ihrem Trainer-Dasein? Der deutsche oder der spanische Tayfun Korkut?
Korkut: Der Spanische, ganz klar. Ich habe im Jugendbereich gearbeitet, aber auch sehr viel hospitiert. Dadurch, dass ich Spieler in Spanien war und Menschen kennenlernen konnte, hatte ich die Möglichkeit, in großen Vereinen, die auch richtig gute Jugendarbeit machen, reinzuschnuppern. Ich war bei Villarreal, ich war bei meinem Ex-Klub Espanyol Barcelona, Valencia und auch beim FC Barcelona. Ich bin ein Jahr lang nur durch die Gegend gereist, um zu hospitieren und zu lernen. Ich hatte das Ziel, etwas Neues zu sehen und Sachen zu festigen, von denen ich ohnehin überzeugt war. Das hat mich angeschoben, wie ein spanischer Trainer zu denken und somit das spielerische Element in den Vordergrund zu stellen.
Das spielerische Element in den Vordergrund stellen ist für mich essentiell. Das ist Betzte-Fußball: Kontrolle über den Gegner haben und dem Gegner den eigenen Fußball aufzwingen. Dazu kämpfen, beißen, kratzen und treten wenn nötig, aber immer mit dem Fokus darauf dem Gegner klar zu machen "Junge, du spielst heute auf dem Betzte. Du hast hier nix zu melden, hier sind wir Herr im Haus. Hier darfst du nicht mal den Ball haben."
Er hat von Großen gelernt:
SPOX: Wer hat Sie am meisten geprägt?
Korkut: Man kann von jedem etwas mitnehmen. Ich hatte Carlos Albert Perreira als Trainer, der als Weltmeister zu Fenerbahce kam. Er hat mich als Spieler sehr gefördert. Vicente del Bosque war in seiner Mannschaftsführung sehr gut. Jogi Löw hatte ein sehr gutes Gefühl für die Gruppe und konnte eine sehr gute Beziehung zu den Spielern aufbauen. Das ist fast genauso wichtig wie fachliche Kenntnisse. Ich war zwar nur sechs Wochen Spieler von Miguel Angel Lotina, der heute bei Villarreal arbeitet aber ich habe sehr viel von seinem taktischen Wissen lernen können.
Und gute Connections hat er auch:
SPOX: Sie haben einen sehr guten Draht zu Vicente del Bosque. Was sagt er zu Ihrer neuen Etappe?
Korkut: Ja, ich kenne ja nicht nur ihn, sondern sein gesamtes Trainerteam. Sie waren alle schon bei Besiktas. Er hat sich für mich gefreut. Ich habe mich mit ihm ausgetauscht, wie die Verbandsebene in Spanien funktioniert. Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder Kontakt zu ihm, aber auch zu Jogi Löw, der mich beobachtet hat. Ich habe mir auch von ihm Tipps geholt.
SPOX: Es gibt sicher schlechtere Ratgeber als del Bosque und Löw...
Korkut: Oh ja! Ich bin froh, dass ich mit Ihnen nicht nur als Spieler zusammengearbeitet habe, sondern heute immer noch Kontakt halten kann. Ich weiß, dass ich immer auf offene Ohren treffe, wenn ich Fragen habe.
Ich wollte nicht zu positiv oder negativ an den neuen Trainer heran gehen und erst einmal alles auf mich zu kommen lassen, um mir in Ruhe ein Bild machen zu können. Das fällt mir jetzt sehr schwer.
Korkut wäre ein sehr, sehr guter Mann!