Sooo einfach sollte man es sich nicht machen!
Dann nehm ich mir doch mal die Einzelpunkte vor:
Ktown2Xberg hat geschrieben:Dass wir für Fortounis Geld bekommen ist beispielsweise angesichts der aktuellen Quellenlage nicht weniger wahrscheinlich als dass es Kohle für Simon gibt.
Dafür hat aber Fortounis deutlich mehr gekostet als Zoller und er hat aufgrund seiner langen Vertragslaufzeit immer noch einen nicht unerheblichen Buchwert (incl. aktueller Abschreibung noch ca. 400 k€, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.) die muss auch von der Transfersumme abgezogen werden.
Bei Ariel ist die Differenz zwischen Buchwert (noch knapp 2 Millionen) und der möglichen Ablöse wohl negativ, insofern wird er die Bilanz sogar belasten.
Hier wird es übrigens sehr interessant zu sehen, wie die Aus/Einnahmen periodengerecht zugeordnet werden.
Ktown2Xberg hat geschrieben:Rheinteufel2222 hat geschrieben:Für Zoller gibt es immerhin ein konkretes Angebot und die Bereitwilligkeit, mit der Kuntz ihm die Freigabe erteilt hat, deutet zumindest schon sehr stark daraufhin, dass lukrative Angebote für andere Spieler nicht in Sicht sind.
Da ist, wie schon in Deinem vorigen Post, abermals eine Kausalkonstruktion drin, über die Vermutungen als Fakten verkauft werden. "Freigabe = keine anderen Optionen in Sicht". Wie kommst Du darauf? Das, was unsere Verantwortlichen zu entscheiden haben ist deutlich komplexer. Und auch hier nur mal theoretisch (vereinfacht, in der Praxis ist es ja nur komplexer): Die Entscheidung über die Freigabe hat doch mehr Faktoren als "wen schicke ich Weg, damit die DFL zufrieden ist":
- Zu welcher internen Einschätzung kommt man bezüglich des Entwicklungspotentials und der Verlässlichkeit, mit der der Spieler das aktuelle Niveau bringt?
- Wie verhält sich das Profil des Spielers zu der Idee von Fußball, die man auf dem Platz verfolgen will?
- Und ab welcher Summe schafft eine Ablöse mit Blick auf den Kader Gestaltungsoptionen, die den Verlust des Spielers mehr als nur wettmachen?
Drösel es doch mal nach dem Geld auf.
Zum einen ist, wenn die Einnahmensituation so weitergeht wie in der Saison 13/14, mit einem Loch von mindestens 2 Millionen zu rechnen. Dieses könnte aber durch den Faktor TV Geld, weiterer Zuschauerschwund (Dauerkarten), Sponsoring (nur Garantiesumme-kein Werbepartner) ganz schnell sich nochmal verdoppeln, wenn man die Aussagen von Kuntz hinsichtlich des angestrebten Tabellenplatzes zugrunde legt.
Eine Reduktion des Kaders ist bisher nur erfolgt, bis auf SuPa, der aber im letzten Jahr wohl gehaltstechnisch als neutral anzusehen ist (Kostenübernahme durch Bochum), urch abgelaufene Verträge. Alle die blaue Briefe haben, können ihren Vertrag noch aussitzen, d.h. wir haben dann keine Reduktionen, ggf. erkaufen wir sie uns durch Abfindungen. Wie hier der ROI aussieht sollten wir abwarten. Wenn dafür aber neue Spieler kommen -wir werden das ja wohl nicht nur durch Jugendspieler machen- wird ein Teil der eingesparten Summe auf diese übertragen.
Ob der Spieler passt, ins System oder ins Gehaltsgefüge ist bei der G&V primär nur im monetären Bereich interessant, sekundär in der direkten und indirekten Verwertung, aber die erfolgt nicht bis zum 31.12.2014.
Ktown2Xberg hat geschrieben: Rheinteufel2222 hat geschrieben:Bei einem gleichbleibenden Spieleretat würde sich der Verlust bis zum Jahresende weiter erhöhen.
Es sei denn, die Einahmen verbessern sich. Oder andere Ausgabeposten verringern sich (Stichwort Pachtvertrag; wenn der durchkommt, sparen wir bei der Stadionmiete fast eine Million).
Wo siehst du Möglichkeiten der Einnahmeverbesserung?
Ich sehe keine, aber ich lasse mich auch wohl mehr von der kaufmännischen Vorsicht und weniger vom Aspekt der Unternehmensentwicklung leiten.
Beim Budgetansatz der ablaufenden Saison war man an allen Stellen schon ans optimistische Limit gegangen. Zuschauerzahl (33.000 zu 29.500), TV Ranking (Platz 1 angesetzt, real Platz 2, -300.000 €), für die nächste Saison ist, siehe oben bei Zuschauern und damit Hospitility und Merchandising, sowie im TV Ranking keine Verbesserung zu erwarten. Nur wenn's wirklich prima läuft und der FCK mit seiner jungen Truppe durchstartet, dann sollte es möglich sein, über den Budgetansatz zu kommen. Einzig ein Weiterkommen im Pokal dürfte sich positiv auswirken, da nur das Überstehen der ersten Runde eingeplant werden durfte.
Bei den Ausgaben wird es eher schlimmer als geplant, denn die Mietreduktion ist ja erst einmal schwebend unwirksam. Es ist selbst dann nur bedingt richtig, wenn das Ok aus Brüssel sehr schnell kommt, denn solange das nicht erfolgt ist, muss der Verein die Summe zumindest zurückstellen. Zudem muss er die Mietrückstände aus den beiden Vorjahren (1,2 Millionen), die er nochmal bis 2016 gestundet bekommen hätte, ebenfalls zurückzahlen. Rückstellungen wurden dafür bisher aber nicht gebildet.
Ktown2Xberg hat geschrieben:Und zu Sportfive: Es hieß doch erst, Kuntz habe selbst Sponsorenverhandlungen geführt. Ich weiß schon welches Narrativ sich hier im Forum in der Hinsicht durchsetzen würde: Kuntz hat niemanden gefunden und musste dann halt bei Sportfive verlängern. Genau so gut könnte man doch vermuten, dass Kuntz schon gute Angebote hatte, Sportfive verlängern wollte, andere Vermarkter sich zu den guten Angeboten verhalten haben - und als Sportfive seine "Matching Bid"-Option gezogen hat im Vertrag eine Garantiesumme gelandet ist, die sogar
höher als die Latschenkiefer-Summe ist.
Wenn Sportfive nicht vollständig verblödet ist, dann werden sie keinen Vertrag abschließen in dem sie massiv Verluste machen. Sportfive vertreibt die Sponsoringrechte und bekommt davon eine Provision, wenn sie jetzt dem FCK eine Garantieeinnahme geben, dann ist die nie höher als Summe, die du von einem realen Sponsor bekommen könntest.
Der Vorteil von Sportfive ist es, das sie Signing Fees zahlen, d.h. der FCK bekommt jetzt Geld in die klammen Kassen. Für die Gewinnrechnung Ende 2014 ist das aber unerheblich, da die Signing Fee über die Laufzeit des Vertrages abgegrenzt werden muss.
Ktown2Xberg hat geschrieben:Und um den Bogen zu Zoller zu kriegen:
Das Narrativ, der FCK sei hier der "Getriebene" und könnte gar nicht anders als zu verkaufen, ist nur ein Spiegel - und eine Bestätigung - der aktuellen Stimmungslage. Ich bin kein Hellseher. Aber als Noch-nicht-Deprimierter sehe ich im freien Spiel der Kräfte auch genügende Optionen, in denen der FCK aus einem Zoller-Verkauf als Gewinner hervorgeht.
Sicher kannst du dir Konstellationen vorstellen, in denen der Verhandlungspartner des FCK vollkommen verblödet ist und Zoller unbedingt haben will. Sowas soll's im Fußball geben und es sind nicht nur Scheichs und Oligarchen.
Und das ist keine Anspielung auf Stefan Kuntz, der sich damals bei Schechter am Nasenring über den Sandstrand von Tel Aviv schleifen ließ.
Der ach so hochgelobte Eberl hat zum Beispiel für Luuk de Jong damals 12 Millionen hingeblättert, im Überschwang des Big Business, weil er es nach den 17 Millionen für Reus ja Dicke hatte. Und heute kann er froh sein, wenn einer den TM Marktwert von 7,5 Millionen zahlt.
Doch wird es für Zoller realistischer weise keine 6 Millionen geben, die 2,5 bis 3 sind schon ein ganz nettes Angebot.
Was ich meinte mit Alternativen, ist, das ich heute auf etwas Geld verzichte und bei der Gewinnsteigerung profitiere, d.h. 2 Millionen jetzt und 30% der zukünftigen Transfersumme oder Gelder bei Nationalmannschaftsberufung und...
Hier steht der FCK aber unter Zugzwang. Er muss jetzt das Geld haben und kann nicht auf eine spätere Verzinsung spekulieren. Und das wissen auch die potentiellen Käufer. Das sind im Business immer schlechte Bedingungen für Verhandlungen.
Die (sehr) optimistische Sicht der Dinge hat der FCK und in den letzten 3 Jahren ist kaum etwas so eingetreten, wie man es geplant hatte, sportlich und wirtschaftlich. Von daher ist eine realistische Sicht der Dinge im Verhältnis zu den Annahmen der FCK Führung leider immer schlechter, damit aber nicht unbedingt miesepetrig.