werauchimmer hat geschrieben:Thomas hat geschrieben:Auf den Rängen war die Stimmung schon lange vor Spielbeginn entsprechend gut, die Schalparade beim „You'll never walk alone“ reichte bis weit in die Südtribüne hinein, und überhaupt alle Zuschauer wirkten hochmotiviert.
FCK-Trainer Marco Kurz schickte eine zurückhaltende Mannschaft auf den Platz, in der Bielefeld-Torschütze Srdjan Lakic erstmals Adam Nemec von Beginn an ersetzte. Die Unterstützung von den Rängen war zunächst überragend, die Mannschaft sollte möglichst schnell zum Führungstreffer getragen werden. Doch es gab kein Powerplay, wenig Leidenschaft und so gut wie keine Torchancen....
...Doch was war dann los? Immer noch kein Powerplay vom FCK, die Stimmung passte sich immer mehr dem schlechten Spiel an und plötzlich kamen die Rostocker zu Chancen.
Die Stimmung war nun endgültig kaputt, weder Vorsänger Sascha Kempf noch Stadionsprecher Horst Schömbs konnten das Publikum in der zweiten Halbzeit entscheidend aufrütteln. Immerhin waren fast drei Mal so viele Zuschauer im Stadion wie vor zweieinhalb Jahren gegen den SV Wehen-Wiesbaden - zwar wünscht sich jeder ein volles Stadion, aber scheinbar können manche Fans die Höhepunkte nicht entsprechend zelebrieren, weil sie schlichtweg die Tiefpunkte nicht miterlebt haben.
@Thomas
Du hast das super beschrieben, absolut wahrheitsgetreu, nur dann kommt der letzte Teil, in dem Du den Leuten unterstellst, dass sie die Höhepunkte nicht zelebrieren können, weil sie die Tiefpunkte nicht miterlebt haben?
Das musst Du mal erläutern, zumindest in Deiner schlüssigen Analyse ist das ein absolut überflüssiger Zusatz, Du hast doch oben alles dargelegt, was zur schlechten Stimmung beigetragen hat.
Wenn ich vier mal den Kuchen anrühre und er vier mal beim Backen auseinanderfällt, dann muss ich mir beim fünften mal entweder ein neues Rezept suchen, oder ich bin ein Idiot.
Will heißen: Kurz hat vier mal Schiffbruch erlitten gegen tief stehende, passive aber kampfstarke Teams. Er war gegen Rostock gezwungen eine andere Taktik zu fahren. Er hat es nicht gemacht (gekonnt?) und damit Schiffbruch erlitten. Wessen Schuld ist es dann, wenn 50.000 Zuschauer kosterniert da stehen und sich fragen, ob sie im falschen Film sind?
Kurz betont immer, dass sich die Mannschaft nicht von der Euphorie verrückt lassen machen darf, fordert den gepflegten Ball und ruhig Blut.
Damit spielt er bisher eine super Saison, aber es gibt auch einen Nebeneffekt, der sich noch dramatisch auswirken kann: Er koppelt die Mannschaft emotional vom Publikum ab!
Die lassen sich schlichtweg nicht nach vorne brüllen und spielen Ihren (langweiligen) Stiefel, egal wer da als Gegner auf dem Platz steht.
Gegen Gegner die mitspielen geht das, gegen tief stehende Gegner nicht.
Da kannst du 1000000 fanatische Dauersingsangultras neben dran stellen und die werden immer wieder Ihren Schlafwagenfussball spielen.
Wo sind die Zweikämpfe, wo die Fouls, wo die Grätschen, wo die Provokation der Gegner und des Schiri, wo der Betzenbergkamf? Nicht da! Und warum? Weil Kurz das nicht sehen will und das ja stets betont.
Wieso pöbelt man dann aber die Zuschauer an, die zu 50.000 erscheinen und frenetisch die Mannschaft anzufeuern und das dann nach einer halben Stunden enttäuscht aufgeben muss, weil nichts aber auch gar nichts an Versuchen die Mannschaft dazu zu bringen zu rennen und kämpfen Erfolg bringt? Wie soll ich als Zuschauer Sam dazu bringen, dass er mal einen Sololauf startet, oder irgendein anderer Spieler mal ein Foul provoziert? Durch singen? Lächerlich! Das muss vom Trainer gewollt und gefordert sein und kann nur trainiert und eingeübt werden. Herbeisingen kann das nur ein Schamane, aber kein Fussballfan.
Die Mannschaft 2008 ist beinahe abgestiegen und hat dann den FCK Mythos, den Kampf den unbändigen Siegeswillen, den Glauben an die Chance bis zu letzten Minute wiederbelebt und mit dem 18.05 einen Tag gesetzt an dem wieder die ganze Region an den unsterblichen Mythos vom Betzenberg geglaubt hat.
Die Mannschaft 2010 steigt vieleicht auf und beschädigt diesen Mythos am 22.04.2010 massiv, denn sie geben den 50.000 anwesenden Zuschauern an einem Desastertag das Gefühl, dass sie gar keinen Einfluss auf Kampf, Einsatz, Grätschen, Herzblut haben.
Selbst wenn der Ministerpräsident anwesend gewesen wäre und blank gezogen hätte, wären an dem Tag Jendrisek, Lakic, Sam und Ivo nicht zum Laufen, Rennen und Kämpfen zu animieren gewesen - eher das Gegenteil war der Fall.
Das ist Fatal und war ja nicht das erste mal in der Sasion der Fall und wirkt sich aktuell schon darin aus, dass die Zuschauer selbst bei Aufforderung durch den Stadionsprecher, so was hat es noch niemals gegeben, nicht mehr anfeuern!
Hast Du Dir mal überlegt, wohin das führt, wenn die Mannschaft tatsächlich aufsteigen sollte und die erste Liga bei uns vorspielt und es eine Reihe Heimniederlagen hagelt?
Ich fühle mich als
Opfer und ich kenne viele Fans denen es genau so geht.
Wir alle, also alle 50.000 Fans hätten und haben an den Tag alles gegeben, was kaum ein Publikum in Deutschland nur so geben würde.
Kann die Mannschaft das auch von sich behaupten, kann der Trainer das?
NEIN! Beide haben bitterlich versagt, der Trainer taktisch und die Mannschaft sportlich. Kein Kampf, kein Einsatz, keine Grätschen, keine Fouls und kaum eine Gelbe Karte für Rostock. Hier ist der Vorstandsvorsitzende gefragt, der soll mal seinen ehemaligen Mannschaftskollegen und Taschenbilliardspielerweltmeister Hotic mitbringen und den mal erzählen lassen, was man so alles auf dem Platz mit dem Gegner machen kann. Oder Gerry soll mit denen mal eine Runde boxen und ein paar blutige Lippen provozieren.
Aber die brave, biedere und einfach langweilige Boygorup vom Freitag will ich nicht mehr auf dem Betzenberg sehen, die zerstören unseren Mythos.