Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - SpVgg Fürth

Der zehnte Saisonsieg winkt

Der zehnte Saisonsieg winkt


Der Ansturm geht weiter, die Fans rennen dem 1. FC Kaiserslautern auch gegen die SpVgg Fürth die Bude ein. Mit bis zu 40.000 Zuschauern im Rücken soll nach zwei Niederlagen wieder ein Dreier her.

Zwei denkbar knappe Auswärtsniederlagen kassierte der FCK an den vergangenen beiden Wochenenden. Leistungsmäßig war aber ein großer Unterschied zu erkennen. Verlor die Schuster-Elf nach schwacher Vorstellung vor zwei Wochen auf St. Pauli noch völlig verdient, so zeigte sie am vergangenen Freitag in Paderborn die erhoffte Reaktion, Herz und Leidenschaft und spielte mit dem offensivstärksten Team der Liga über weite Strecken auf Augenhöhe mit.

Aber wenn man ehrlich ist, geriet die Frage nach Sieg oder Niederlage in Paderborn ohnehin in den Hintergrund. Es waren Gänsehaut-Szenen nach dem Schlusspfiff, als Mitspieler und Fans gemeinsam Tyger Lobinger ihr Mitgefühl für den Verlust seines Vaters Tim ausdrückten. Die Bilder untermauerten einmal mehr: Nach vielen Chaos-Jahren ist in den vergangenen Monaten auch über den Sport hinaus etwas zusammengewachsen beim FCK. Dieser Zusammenhalt soll nun am Samstag den wiedererstarkten Bundesliga-Absteiger aus Fürth in die Knie zwingen. Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist um 13:00 Uhr.

Was muss man zum 22. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum Heimspiel gegen das Kleeblatt:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

"Never forget where you come from." Auch wenn die Meinungen über die Performance des 1. FC Kaiserslautern immer mal wieder auseinandergehen, darf man nicht vergessen, dass sich die Roten Teufel nach fast zwei Dritteln der Saison in der oberen Tabellenhälfte der 2. Bundesliga etabliert haben. Sechs Punkte aus den ersten vier Partien der Rückrunde sind immer noch gut, wenn man bedenkt, gegen wen der FCK im neuen Jahr antreten musste. St. Pauli und Paderborn haben bislang alle vier Partien in 2023 gewonnen, auch Hannover und Kiel waren tabellarisch keine Laufkundschaft. Oder wie es Dirk Schuster am Donnerstag auf Nachfrage in der Pressekonferenz formulierte: "Wir sollten die Kirche langsam mal im Dorf lassen."

Nichtsdestotrotz wäre ein Heimsieg gegen Fürth, eine Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld, nach den jüngsten zwei Niederlagen nicht verkehrt. Auch um die Gefahr, in eine Negativserie inklusive entsprechendem Gerede zu rutschen, gar nicht erst aufkommen zu lassen. Am Samstag kann Schuster erneut auf alle Akteure zurückgreifen, auch Lobinger ist nach seiner Kader-Pause in Paderborn wieder ein Kandidat. Fünf Veränderungen in der Anfangself wie am vergangenen Freitag sind dieses Mal eher nicht zu erwarten. Angesichts der Stärken und Schwächen des Gegners ist aber eine Rückkehr zum angestammten 4-2-3-1-System gut denkbar - dann könnten Aaron Opoku, Kenny Redondo oder auch Philipp Hercher in die Startelf zurückkehren.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Diese heutige SpVgg Fürth ist mit der aus der Hinrunde nicht mehr zu vergleichen. Zwar sind die Franken weiter das zweitschlechteste Auswärtsteam der 2. Bundesliga, doch der neue Trainer Alexander Zorniger, seit 24. Oktober 2022 im Amt, hat das Kleeblatt zusehends stabilisiert. Nach einem katastrophalen Saisonstart unter Zorniger-Vorgänger Marc Schneider beträgt der Vorsprung auf Platz 16 mittlerweile sechs Punkte. Am vergangenen Spieltag wurde der Tabellensechste Düsseldorf mit 2:1 besiegt. Zwei Wochen zuvor gewannen die Fürther das prestigeträchtige Frankenderby gegen Nürnberg in der Nachspielzeit mit 1:0. Selbstvertrauen dürfte also vorhanden sein, um die schlechte Auswärtsbilanz zu verbessern. Nur in Braunschweig konnte die SpVgg in dieser Saison gewinnen. Die beiden Auswärtspartien im Jahr 2023, in Kiel und in Karlsruhe, gingen jeweils mit 1:2 verloren.

Zorniger überlegt, Sebastian Griesbeck in die Dreierkette zurückzuziehen, um so die Schnelligkeit in der Abwehr zu erhöhen. Gideon Jung würde dann wohl im defensiven Mittelfeld auflaufen. In Kaiserslautern fehlt auf dieser Position mit Max Christiansen ein Leistungsträger aufgrund einer Gelb-Sperre. Auch Marco John fällt mit muskulären Problemen aus.

Frühere Duelle

Der FCK gewann in der 2. Bundesliga sowie im DFB-Pokal die vergangenen sieben Heimspiele gegen Fürth allesamt. Zuletzt gastierten die Fürther am 29. September 2017 auf dem Betze. Beim Debüt des damaligen FCK-Trainers Jeff Strasser sorgte Sebastian Andersson mit einem Hattrick in der zweiten Halbzeit im Alleingang für einen klaren 3:0-Erfolg.

Fan-Infos

Bis Donnerstagmittag waren für das Spiel rund 37.000 Karten verkauft, wieder könnte die 40.000-Zuschauer-Marke geknackt werden. Aus Fürth reisen wohl nur etwa 500 Fans mit nach Kaiserslautern. Im Vorverkauf wurden gerade einmal 335 Karten für den Gästeblock abgesetzt. Aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens empfiehlt der FCK eine frühzeitige Anreise. Wie nach Heimspielen auf dem Betze mittlerweile leider üblich, wird man sich wohl auch bei der Abreise wieder auf Verkehrsbehinderungen einstellen müssen.

Das Fritz-Walter-Stadion öffnet um 11:00 Uhr seine Tore. Karten für das Duell mit den Franken sind nur noch für Blöcke auf der Osttribüne erhältlich. Diese können im Online-Ticketshop oder vor Anpfiff an den Tageskassen der Südtribüne erworben werden. Wer noch ein Ticket sucht oder anzubieten hat, kann zudem die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen.

Ab sofort gibt es zudem in der Westkurve eine Neuerung: Zwischen den x.1er- und x.2er-Blöcken wurde ein Zaun hochgezogen, um einer Überfüllung des Unterrangs entgegenzuwirken. So soll ein angenehmer und sicherer Aufenthalt vor allem im mittleren Bereich, dem Stimmungszentrum der Kurve gewährleistet werden. Der FCK bittet darum, die Block-Eingänge zu nutzen, die auf der jeweiligen Karte aufgedruckt sind. Alle weiteren wichtigen Informationen rund um das zweite Heimspiel des Jahres hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt.

Das "Pfalz Inferno" führt im Rahmen des Heimspiels zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion durch, um weitere Stammzellspender für an Leukämie erkrankte Menschen zu finden. Die Typisierungsstände findet ihr in der Fanhalle Nord vor der Fotowand und in der Fanhalle Süd auf der Ebene 0. Stäbchen rein, Spender sein!

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Dass wir aus den ersten vier Spielen 'nur' sechs Punkte geholt haben, lasse ich mir nicht schlecht reden, die haben wir hart erkämpft. Am Samstag setze ich auf eine gesunde Symbiose zwischen den fantastischen Fans und der Mannschaft. ​​Wir gehen mit breiter Brust in dieses Spiel und sind - wenn wir an die Leistungsgrenze gehen - in der Lage, jedem Gegner wehzutun und jeden Gegner zu schlagen."

Fürth-Trainer Alexander Zorniger: "Das wird sicherlich ein Highlight auf dem Betzenberg. Wenn wir unsere Physis auf den Platz bekommen, können wir Kaiserslautern stressen. Die klare Vorgabe ist: In Bewegung sein, ihnen kein Ziel geben im Zweikampf, sondern den Ball laufen lassen, weil jeder Zweikampf, jede 50:50-Aktion gleich mal 38.000 Fans hinter die eigene Mannschaft bringt. Das muss nicht sein."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer, Bormuth, Kraus, Zuck - Tomiak, Ritter (Rapp) - Opoku, Klement, Redondo - Boyd

Es fehlt: keiner

SpVgg Fürth: Linde - Griesbeck, Michalski, Haddadi - Asta, Jung, Raschl, Itter - Hrgota - Ache, Sieb

Es fehlen: Christiansen (Gelb-Sperre), John (muskuläre Probleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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