Vorbericht: SV Meppen - 1. FC Kaiserslautern

Den Bann endlich brechen - auch für Dome!

Den Bann endlich brechen - auch für Dome!


Der 1. FC Kaiserslautern will - ja muss - sich gegen den SV Meppen endlich mit dem ersten Saisonsieg belohnen. Dabei drückt ein Akteur besonders die Daumen, der den Roten Teufeln schwer fehlen dürfte.

Es gibt diese Momente, da wird selbst die schönste (Neben-)Sache der Welt zur Makulatur. Als in den letzten Minuten der Partie gegen den FC Ingolstadt (1:1) Dominik Schad im Zweikampf mit Rico Preißinger unglücklich zu Boden geht, sieht man direkt, hier hat sich jemand böse verletzt. Es dauert nur Sekunden bis die Sanitäter auf dem Feld sind. Janik Bachmann, ein Typ den so schnell nichts umhaut, schaut nichtsahnend zu Schad hin und schlägt sich direkt die Hände vors Gesicht. "Sein Bein sah ganz böse aus", sagt Trainer Jeff Saibene später zu der auch im TV gut sichtbaren Horrorszene. Am Tag darauf dann die Diagnose: Wadenbeinbruch. Vier bis sechs Monate wird der Außenverteidiger den Roten Teufeln wohl mindestens fehlen. Die Gesundheit eines Spielers, das vergisst man im Alltag des Fußballgeschäfts schnell, sie ist fragil und eben doch wichtiger als das nackte sportliche Ergebnis. "Ich habe gestern mit Dome telefoniert. Er hat einen guten und stabilen Eindruck auf mich gemacht. Der Junge wird gestärkt zurückkommen, davon bin ich überzeugt", erklärte Saibene heute auf den Zustand des 23-Jährigen angesprochen.

Und nichtsdestotrotz darf auch die sportliche Analyse nicht unterbleiben. Gegen Ingolstadt boten die Lautrer eine tolle erste Halbzeit, zeigten, was in ihnen steckt - um in der zweiten Hälfte trotz Überzahl in alte Muster zu verfallen und wieder einmal den Sieg herzuschenken. Und so ist die Saibene-Elf vor dem siebten Spieltag noch immer sieglos, ein Dreier gegen den SV Meppen (14:00 Uhr, live im SWR) eigentlich schon Pflicht. Sicher ist: Dominik Schad wird seinen Teamkollegen vorm Fernseher die Daumen drücken und ein Auswärtssieg wäre sicher auch für ihn Seelenbalsam.

Was muss man zum Auswärtsspiel in Meppen wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 7. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Beim 1. FC Kaiserslautern bewegt sich etwas. Das zeigen die letzten Auftritte ganz klar. Zeigten die Roten Teufel gegen Bayern II noch vor allem eine defensiv solide Leistung und ließen in der Offensive die Durchschlagskraft vermissen, traten sie im Heimspiel gegen Ingolstadt mit einem positiv überraschenden Zug nach vorne auf. Das neue 4-1-4-1-System von Jeff Saibene scheint zu greifen, insbesondere die Bälle in die Tiefe und die Schnittstelle auf Marvin Pourié brachten die Ingolstädter oftmals in die Bredouille. Fußball ist eben aber auch ein Ergebnissport. Und da bringen den FCK die nunmehr vier Remis in Folge nicht weiter - im Gegenteil. Die Pfälzer drohen schon früh den Anschluss nach oben völlig zu verlieren und sich im unteren Tabellendrittel festzusetzen.

Personell muss Trainer Saibene neben den noch nicht bei 100 Prozent befindlichen Trainingsrückkehrern Nicolas Sessa und Alex Winkler jetzt also auch Dominik Schad ersetzen. Für ihn wird auf der rechten Abwehrseite Philipp Hercher in den nächsten Monaten gesetzt sein. Als Backup wird U21-Spieler Luca Jensen mit nach Meppen reisen. Pausieren wird am Wochenende noch Hikmet Ciftci. Ihn sieht Saibene nach seinen muskulären Problemen bei "95 Prozent", weswegen der Coach kein Risiko eingehen möchte. Dagegen wird der vor der Saison aus Meppen gekommene Marius Kleinsorge wieder im Kader stehen und Saibene vielleicht noch den ein oder anderen Tipp bezüglich seines alten Arbeitgebers geben.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der SV Meppen ist mit großen Hoffnungen in die Saison gestartet. Mit dem ehemaligen Nationalspieler Torsten Frings übernahm ein neuer Trainer, der den Klub heraus aus dem Drittliga-Mittelmaß führen sollte. Doch der Saisonstart spricht eine andere Sprache. Zwar konnte der SVM schon einen Saisonsieg einfahren, allerdings gingen alle weiteren fünf Partien verloren. Mit also lediglich drei Punkten haben die Emsländer noch einen Zähler weniger auf der Haben-Seite als der FCK, am Mittwoch kam man gegen den Halleschen FC mit 1:4 unter die Räder. Verlieren verboten ist also das Motto beider Mannschaften am Samstag.

Mit Christoph Hemlein treffen die Roten Teufel außerdem auf ihren ehemaligen Kapitän. Der 29-jährige Mittelfeldspieler war unter Saibenes Vorgänger Boris Schommers aussortiert worden und schloss sich im Sommer den Emsländern an. Mit dem beim bisher einzigen Saisonsieg erfolgreichen Torschützen Marcus Piossek spielt außerdem ein weiterer Ex-Lautrer in Meppen. Neben Mittelfeld-Mann Willi Evseev muss Frings unter anderem auch auf Thilo Leutgers verzichten. Der 29-Jährige sah am 5. Spieltag bei der 0:1-Niederlage gegen Viktoria Köln die Rote Karte.

Frühere Duelle

Wenn der FCK und Meppen aufeinandertreffen, dann sind Tore eigentlich garantiert. In bislang sechs Pflichtspiel-Partien fielen bislang insgesamt 36 Treffer, alleine 13 (!) davon beim legendären 7:6 am 34. Spieltag der Saison 1996/97, als die Lautrer mit einem Spektakel das einjährige Intermezzo 2. Bundesliga beendeten. In der Vergangenheit wurde es für die Roten Teufel aber ungemütlicher: So kostete ein 1:6 in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit den damaligen FCK-Trainer Sascha Hildmann seinen Job.

Fan-Infos

Anders als zuletzt im Heimspiel des FCK gegen Ingolstadt dürfen am Samstag maximal 500 Zuschauer ins Emslandstadion. Gästefans sind - wie überall bis mindestens Jahresende - nicht zugelassen. Für alle daheimgebliebenen FCK-Fans übertragen dieses Wochenende aber die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender SWR und NDR die Partie ab 14:00 Uhr.

O-Töne

FCK-Trainer Jeff Saibene: "Meppen befindet sich sicher in einer schwierigen Phase, ist nicht gut in die Saison gestartet. Ich will mich aber lieber auf uns und unsere Stärken fokussieren. Wenn wir die abrufen, dann werden wir auch erfolgreich sein."

Meppen-Vorstand Heiner Beckmann: "Wir müssen unsere Fehler abstellen. Wir bekommen zu einfache Gegentore. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir das gemeinsam hinbekommen."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Braun (Wuppertal)

Voraussichtliche Aufstellung:

SV Meppen: Plogmann - Jesgarzewski, Osee, Bünning, Amin - Egerer, Andermatt - Hemlein, Piossek, Rama - El-Helwe

Es fehlen: Ballmert (Rippenbruch), Evseev (Probleme mit dem Hüftbeuger), Leugers (Rotsperre)

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Kraus, Sickinger, Hlousek - Rieder - Hanslik, Morabet, Ritter, Redondo - Pourié

Es fehlen: Bakhat (Bänderriss), Ciftci (Trainingsrückstand nach muskulären Problemen), Gottwalt (Sprunggelenk-OP), Schad (Wadenbeinbruch), Sessa (Trainingsrückstand nach Bänderdehnung), Spalvis (Reha), Winkler (Trainingsrückstand nach Rippenbruch)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Gerrit1993

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