Interview des Monats: FCK-Kandidat Dr. Markus Merk, Teil 1/2

"Wenn der FCK mich braucht, dann bin ich da"

"Wenn der FCK mich braucht, dann bin ich da"


Den 1. FC Kaiserslautern wieder nach vorne bringen - so lautet das Ziel des fünfköpfigen Kandidaten-Teams um Markus Merk. Im Exklusiv-Interview mit Der Betze brennt spricht der dreifache Weltschiedsrichter über die bevorstehende Aufsichtsratswahl und seine persönliche Motivation.

Der Betze brennt: Markus Merk, gleich zum Einstieg folgende Frage, die viele FCK-Fans bewegt: Haben Sie schon mit Flavio Becca gesprochen? Werden Sie zusammenarbeiten?

Dr. Markus Merk (57): Ich möchte alle Mitglieder und Fans dahingehend beruhigen, dass wir jede Möglichkeit der Zusammenarbeit ergreifen. Wir haben den Ball zu Flavio Becca ins Feld gespielt, ihn um den Meinungsaustausch in einem persönlichen Gespräch gebeten, und sind aktuell in der Phase der Terminfindung. Wir sind bereit, mit allen zu sprechen und wollen jederzeit versuchen, konträre Ansichten zusammenbringen. Es ist aber auch ein schmaler Grat: Wenn immer nur über einen gesprochen wird, fühlen sich dadurch schnell andere auf den Schlips getreten. Ich weiß um diese Sensibilität und respektiere dies. Wir werden alles tun, um auch möglichst alle mitzunehmen. Wir versuchen mit jedem zu sprechen, bei dem wir spüren, er oder sie kann und will den FCK weiterbringen.

"Wir müssen versuchen, die verschiedenen Lager zusammenzuführen"

Der Betze brennt: Gemeinsam mit Rainer Keßler, Martin Wagner, Martin Weimer und Jörg Wilhelm kandidieren Sie für den Aufsichtsrat des FCK. Warum tun Sie sich das eigentlich an?

Merk: Weil wir immer noch der Überzeugung sind, dass der FCK auch in dieser schwierigen Phase mit diesem Substanzverlust noch eine unfassbare Energie hat. In ganz Deutschland, von Nord nach Süd, von Flensburg bis Oberstdorf. Und auch international. Der FCK wird überall noch beachtet, obwohl er in der 3. Liga spielt. In den letzten Jahren habe ich immer den Respekt vor diesem Verein gespürt, aber die Tendenz ging auch zu Mitleid. Das ist grausam, das müssen wir ändern. Diese Kraft und Energie, die hier schlummert, gilt es wieder zu wecken. Wir müssen versuchen, die verschiedenen Lager wieder zusammenzuführen. Das ist mein Ziel, unser Ziel. Es wäre für mich das schlimmste, wenn ich mir irgendwann sagen müsste, ich habe es nicht wenigstens versucht - für den FCK und die Menschen.

Der Betze brennt: Wie würden Sie die Rolle ihres Teams aktuell beschreiben?

Merk: Wir bieten uns als Alternative an. Da bestehen wir drauf. Es wird mit uns keinen neuen Grabenkampf, keinen Kampf um Macht geben. Als vor zweieinhalb Wochen die Unruhe nach dem Spiel bei 1860 München immer größer wurde, wollten wir den Fans und Mitgliedern eine Sicherheit geben. Natürlich waren wir schon länger im Austausch, haben uns dann aber zu diesem Zeitpunkt entschieden, mit unserer Kandidatur an die Öffentlichkeit zu gehen. Für den Fall, dass der Aufsichtsrat bei der ja eigentlich für den 20. Oktober geplanten Jahreshauptversammlung abgewählt würde, wollten wir zeigen, dass der Verein nicht führungslos wäre. So sehen wir uns auch weiterhin. Als Alternative. Wenn der FCK mich braucht, dann bin ich da. Daran wird sich nie etwas ändern.

Der Betze brennt: Sie kandidieren für den Aufsichtsrat des e.V., die Zugehörigkeit ist aktuell gleichbedeutend mit dem Eintritt in den Beirat der Kapitalgesellschaft. Worin sehen Sie in den beiden Gremien ihre Hauptaufgabe?

Merk: Die Bezeichnung "Aufsichtsrat” ist für mich nicht immer die glücklichste. Es steckt der Begriff Aufsicht drin, also Kontrolle. Mit Sicherheit ist das auch die Primärfunktion. Aber das schließt den operativen Ansatz eigentlich aus. Und dennoch gibt es Schnittstellen. Vor allem in der Anfangsphase müssten wir - sofern wir ein Mandat erhalten - vermehrt operativ denken. Das Ziel muss es immer sein, eine starke Geschäftsführung in der Kapitalgesellschaft und einen starken Vorstand im e.V. zu haben. Beiden Bereichen werden wir den Rücken stärken. Aktuell muss etwa ein starker Nachfolger für Martin Bader gefunden werden. Wenn das erledigt ist, kommt der Begriff Aufsicht wieder mehr zum Tragen. Sicherlich liegt der Fokus auf den offenen Themen im Profifußball - aber der FCK ist mehr als nur ein Fußballverein und darauf können wir auch stolz sein.

"Jeder in unserem Team hat seine Aufgabe und seine Stärken"

Der Betze brennt: Also wollen Sie vermehrt im Hintergrund arbeiten, weniger in der Öffentlichkeit?

Merk: Am Anfang wird das in der Form nicht möglich sein, da heißt es: Wichtige Entscheidungen treffen. Aber natürlich, langfristig wollen wir uns auf die Kontrollfunktion, die Unterstützung und Beratung konzentrieren. Das bedeutet: Ja, eindeutig, im Hintergrund.

Der Betze brennt: Sehen Sie Ihre persönliche Rolle dabei mehr als Vermittler oder als Gestalter?

Merk: Das Entscheidende ist das Team, wir sind eines und wir bleiben eines. Welche Rolle ich darin habe, da gibt es vier andere, die Sie fragen können und es beurteilen sollten (lacht). Aber jeder in unserem Team hat seine Aufgabe und soll seine Stärken ausspielen. Das Gemeinsame steht im Vordergrund. Persönlich muss ich ja immer über ein gewisses Schubladendenken schmunzeln: Der Schiedsrichter, der Zahnarzt... unwissend was man strategisch, unternehmerisch in den letzten 15 Jahren geleistet hat. Letztendlich zählt die Leistung, situativ, und sie sollte eine Konstanz haben. Ich halte es da lieber mit etwas Bescheidenheit.

Der Betze brennt: Sie treten mit insgesamt fünf Personen an. Eine Teamwahl sieht die Satzung jedoch nicht vor. Sie müssen also darauf zählen, dass die Mitglieder sie dennoch gemeinsam wählen. Worin liegt genau der Mehrwert gegenüber der Einzelwahl?

Merk: Es geht um Kompetenzen, die in diesem Gremium vorhanden sein sollten. Bei einer Wahl von fünf Einzelbewerbern bleibt es komplett dem Zufall überlassen, welche Konstellation sich findet. Genauso wenig helfen mir fünf Markus Merks oder fünf Martin Wagners weiter. Für die Auswahl unserer Team-Mitglieder war wichtig, dass jeder mit seiner fachlichen Kompetenz dem FCK bei den unterschiedlichen Themenfeldern einen Mehrwert bietet. Wir wollen mit den fünf Personen - und mit vielen weiteren - dem FCK helfen. Denn fünf reichen gar nicht. Wenn du nicht unfassbar viele kluge Köpfe im Hintergrund hast, die Einzelbereiche viel besser bestellen können, dann reicht es auch nicht. Die schon jetzt überwältigende Zustimmung und die Angebote zur Unterstützung vieler Mitglieder und Fans geben uns zusätzlich Kraft und Motivation, diesen beschwerlichen Weg zu gehen.

"Starke Leute können mit starken Leuten - oder sie sind nicht stark"

Der Betze brennt: Auch die früheren FCK-Funktionäre hatten zweifellos alle ihre Kompetenzen, aber gerade an diesem Team-Gedanken hat es dann doch öfter gehapert...

Merk: Ich sage immer wieder: "Starke Leute können mit starken Leuten oder sie sind keine starken Leute." Ich weiß, was ich kann. Ich weiß aber auch, was ich nicht kann. Und das werde ich nicht versuchen, wenn ich weiß, es gibt jemand, der das besser kann. Entscheidend ist auch, dass Personen dabei sind, die von außen, überregional auf uns drauf schauen. Denn wenn du zu weit in dieser Regionalität drin bist, verlierst du leicht den Über- und Weitblick. Deswegen ist unser Team eine ideale Zusammenstellung.

Der Betze brennt: Nicht jeder aus ihrem Team ist den Mitgliedern bisher ein Begriff. Wie etwa der Wirtschaftsjurist Jörg Wilhelm. Welche Qualitäten bringt er mit?

Merk: Für uns war klar, dass die juristische Schiene besetzt sein muss. Je weniger wir diese brauchen werden, desto besser. Aber leider Gottes wäre das verblendet, nur darauf zu hoffen. Mit Jörg haben wir diesen Posten ideal besetzt. Mehr als einen internationalen Anwalt für Wirtschaftsrecht können wir nicht haben. Er hat eine unfassbare Vernetzung. Wenn es irgendwo knallen sollte, dann haben wir ein Problem. Dann brauchst du jemanden, der sich mit der Materie auskennt und der dir das Problem schnellstmöglich vom Hals schafft. Und genau dafür haben wir den richtigen Mann.

Der Betze brennt: Auch Martin Weimer, früheres Vorstandsmitglied beim SC Freiburg, dürfte vielen noch unbekannt sein.

Merk: Er ist unser Finanzfachmann. Mit dieser Vita, Vorstand bei SC Freiburg gewesen zu sein, hilft er uns enorm. Vor 15 bis 20 Jahren war der FCK noch vor Freiburg. Vieles hatten beide Vereine aber damals schon gemeinsam. Sie wurden deutschlandweit geschätzt, hatten hohe Sympathiewerte. Es waren Klubs, die mit wenigen Mitteln viel bewegt haben. Jetzt schauen wir aber mal heute, wo wir stehen, wo Freiburg steht. Da hilft es uns enorm, dass Martin beide Vereine kennt und die Frage beantworten kann, warum es beim SC so gut gelaufen ist und in Kaiserslautern nicht. Sein enormes Netzwerk komplettiert das Ganze.

Der Betze brennt: Bei Martin Wagner ist der Bekanntheitsgrad natürlich etwas ganz anderes. Dennoch die Frage, welche Rolle übernimmt er?

Merk: Er hat mit die beste Vernetzung zu den Fans. Und mit seinen Erfolgen für den FCK passt er einfach super hier hin. Auch ich stehe im Stadion am liebsten in der Westkurve, aber dann doch eher am Rand. Martin ist da anders: Der geht mitten rein. Als Identifikationsfigur ist er unersetzbar. Und natürlich müssen wir über die sportliche Expertise von Martin Wagner, der Deutscher Meister und Nationalspieler war, gar nicht erst reden.

"Rainer Keßler denkt 24 Stunden am Tag für diesen Verein"

Der Betze brennt: Bleibt noch Rainer Keßler, der bereits mehrere Ämter rund um den FCK bekleidete, unter anderem als Vereinsvorstand.

Merk: Rainer ist die absolut wichtige Figur in diesem Team. Rainer denkt 24 Stunden am Tag, von Montag bis Sonntag, für diesen Verein. Sein Wissen, was die Satzung und auch diverse Randthemen angeht, ist unfassbar. Dazu seine regionale und nationale Vernetzung. Das ist der Wahnsinn, was Rainer für diesen Verein alles tut. Da hat er meinen größten Respekt. Unsere Väter haben uns den FCK da ganz schön in die Wiege gelegt.

Der Betze brennt: Doch was ist, wenn nicht alle fünf Personen gewählt werden?

Merk: Es ist in dem Fall gut so, dass es eine Einzelwahl ist. Wir stellen uns einer demokratischen Wahl. Ich hoffe sogar darauf, dass sich weitere Kandidaten bewerben. Schon die Satzung sieht schließlich fünf Mitglieder im Gremium sowie drei Nachrücker vor, also müsste es mindestens acht Bewerber geben. Wir wollen niemanden abschrecken.
Bei uns im Team hat niemand Angst oder die Befürchtung, nicht gewählt zu werden. Kommt es zu einer Konstellation, in der nicht alle vertreten sind, werden wir schauen, wie wir damit umgehen. Wenn wir am Ende ein Gremium haben, in der weiter die ein oder andere Baustelle offen bleibt, sind wir keinen Schritt weiter. Dann könnten wir es auch so lassen wie aktuell.
Aber ich möchte nochmals betonen: Unser Team wurde rein aus der Notwendigkeit erstellt, verschiedene Themenfelder fachlich kompetent zu besetzen. Wir vertrauen und schätzen uns, obwohl wir uns erst relativ kurze Zeit in dieser Konstellation kennen. Wir alle sind jedoch der Überzeugung, dass wir als Team dem FCK helfen können. Für die Realisierung unserer Ziele für den FCK wäre es natürlich wichtig, dass alle Team-Mitglieder das Votum der Mitgliederversammlung erhalten

Der Betze brennt: Es gibt eine weitere Variable. Wenn das nachgerückte Aufsichtsratsmitglied Fritz Fuchs den ihm zustehenden Platz weiter beanspruchen wird, ist nur die Vakanz auf vier Posten gegeben, die zudem nur für ein Jahr nachgewählt werden. Was dann?

Merk: Zunächst mal hoffen wir, dass jeder das tut, was im Sinne des Vereins ist. Da vertraue ich auch auf Fritz, den ich seit nahezu 50 Jahren kenne und schätze. Ich weiß auch, was für ihn der FCK bedeutet. Natürlich gibt es genau bei diesem Punkt aber immer auch eine Subjektivität, verschiedene Sichtweisen: Was bedeutet "im Sinne des Vereins"? Falls es zu der angesprochenen Situation kommt, brauchen wir eine Rangliste, um zu verdeutlichen, welche Kompetenzen wir unbedingt benötigen.
Es gibt jedoch eine weitere Möglichkeit. Die Satzung sieht vor, was schonmal sehr gut ist, was aber kaum jemand weiß, dass der Aufsichtsrat um zwei Plätze erweitert werden kann. Das ist spannend. Es gibt dir vor allem die Möglichkeit, vielleicht fehlende Kompetenzen, die du im Moment noch nicht siehst, mit Personen, die wir noch nicht kennen, zu einem späteren Zeitpunkt hinzuziehen.

"Es ist ein Grundproblem, dass das Vertrauen weg ist"

Der Betze brennt: ... oder eben die Person aus dem Team, die zunächst nicht gewählt wurde.

Merk: Natürlich würde es Leute geben, die uns dann vorwerfen: "Das haben die ja klasse gemacht, die Satzung ausgenutzt, um doch alle ins Boot zu holen." Aber darum kann es doch gar nicht gehen. Sondern nur um die Frage: Was ist für den FCK das Beste?
Aber natürlich kann ich auch dieses Argument, respektive den Vorwurf aus kritischer Sicht verstehen. Es ist ein Grundproblem, dass das Vertrauen weg ist. Das Schwierigste für uns ist, diese unglaubliche Zerrissenheit in der FCK-Familie wieder geradezubiegen. Jedem bewusst zu machen, sich selbst ein Stück rauszunehmen und mehr Offenheit und Toleranz zu zeigen für die Arbeit anderer. Dass das verloren gegangen ist, ist Fakt.

Der Betze brennt: Nun kennen wir die Mitglieder Ihres Teams etwas näher. Doch wie lauten Ihre Pläne, was wollen Sie genau umsetzen, um die Talfahrt zu stoppen?

Merk: Wir wollen und können nichts versprechen, da viele Faktoren uns noch gar nicht bekannt sind. In den letzten Jahren gab es auch zu viele Versprechen beim FCK, die dann oft nicht eingehalten wurden. Um die Talfahrt zu stoppen, ist es jedoch extrem wichtig, Geschlossenheit und Ruhe vorzuleben. Dafür steht unser Team!

"Wir wollen und können nichts versprechen"

Der Betze brennt: Sie haben also noch keinen konkreten Maßnahmenkatalog oder ähnliches?

Merk: Wir haben uns mit vielen Fragen befasst. Erste Priorität besitzt natürlich die Entscheidung über die sportliche Leitung und Struktur. Des Weiteren müssen wir die Geschäftsführung bestmöglich bei der Investorensuche unterstützen, um eine finanzielle Stabilität und Zukunft für den FCK zu erhalten. Mit einem Mandat werden wir gemeinsam mit den Verantwortlichen des FCK eine Detailbewertung vornehmen, um den FCK in allen Bereichen fit für die Zukunft aufzustellen. Es gilt auch, den Mitarbeitern Ängste zu nehmen und sie für die eventuell notwendigen Veränderungen zu motivieren.

Der Betze brennt: Aber müssen die Mitglieder nicht zumindest einige Anhaltspunkte kennen, um Sie und ihr Team zu wählen? Sei es im sportlichen Bereich, personell auf der Führungsebene oder im Finanziellen?

Merk: Natürlich gibt es Pläne, die vielen Baustellen zu bearbeiten - die aber noch nicht spruchreif sind. Unsere Gedanken liegen auf dem Reißbrett. Würden wir uns erst dann damit beschäftigen, wenn wir das Mandat haben, wäre es viel zu spät. Letztlich musst du dann noch die Variablen mit einfließen lassen und dann zupacken. Mit einem klaren Ziel: Eine starke Geschäftsführung und einen unterstützenden, beratenden und im Hintergrund agierenden Aufsichtsrat zu haben.

Der Betze brennt: "Das Herz der Pfalz" - "Lautrer Herzblut" - "Nur zusammen sind wir Lautern": Wer beim FCK etwas ändern wollte, hatte meist einen Leitspruch. Ihr Team auch?

Merk: Wir haben bewusst darauf verzichtet. Wir hatten einige Ideen, aber nein. Die Menschen haben die Schnauze voll von solchen Parolen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein hochemotionaler Typ bin. Aber in ganz vielen Bereichen müssen wir die Emotionen mal rausnehmen, das ist ein wichtiger Punkt. Das heißt nicht, dass wir auch mal was Neues raushauen, aber erstmal sollten wir gemeinsam diese Leitsprüche mit Leben füllen!

"Jegliche weitere Verzögerung geht zu Lasten des Vereins"

Der Betze brennt: Es gibt noch ein weiteres Problem: Der Termin für die Mitgliederversammlung steht noch immer nicht. Rennt dem FCK die Zeit davon?

Merk: Natürlich, jegliche weitere Verzögerung geht zu Lasten des Vereins. Jede weitere Woche ist unfassbar viel verloren gegangene Zeit. Egal, wer letztlich ins Gremium gewählt wird, er wird damit ein Problem haben. Umso später wichtige Personalentscheidungen getroffen werden, umso mehr stehst du unter Druck. Bist am Ende angreifbarer. Gerade auch aus diesem Grund ist es unerlässlich, durch eine zeitnahe Entscheidung der Mitglieder Klarheit zu schaffen. Unsere Satzung sieht hierzu eindeutig vor, dass in der derzeitigen Situation durch den Rücktritt des Aufsichtsrats unverzüglich eine Außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen ist!

Nachträgliche Ergänzung: Mittlerweile wurde der Termin der Mitgliederversammlung für den 01. Dezember 2019 bekanntgegeben, also in sechseinhalb Wochen (siehe FCK-Pressemitteilung).

Der Betze brennt: Sie wollen mehr in die Zukunft schauen als sich in der Vergangenheit zu bewegen. Wie wichtig ist dennoch eine intensive Aufarbeitung der Geschehnisse seit der Ausgliederung?

Merk: Das wird uns natürlich einholen. Überhaupt keine Frage. Totschweigen wäre auch das schlechteste. Wir hoffen aber alle, dass nicht derart viel aufzuarbeiten ist, was unsere zukunftsorientierte und zielführende Arbeit aufhält, die Ruhe und Kontinuität stört und unnötige Energie kostet.

Morgen Nachmittag im zweiten Teil des großen DBB-Interviews: Markus Merk über die Gespräche mit verschiedenen Investoren, das Vier-Säulen-Modell, die sportliche Situation des FCK und mögliche Tabus bei der Zukunftsplanung.

(Das Interview führten Thomas Hilmes und Moritz Kreilinger.)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Redaktion

Weitere Links zum Thema:

- Teil 2 des Interviews: "Es geht nicht um Namen, sondern um den Verein" (Der Betze brennt)
- Kandidaten im Porträt: Das sind Rainer Keßler und Co. (Der Betze brennt)

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